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Trennung nach 8 Jahren Beziehung große Liebe

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Hallo ihr Lieben,

ich bin in den letzten Tagen auf dieses Forum gestoßen und habe viel mitgelesen und denke, dass es mir sehr gut tun würde meine eigene Geschichte hier niederzuschreiben. Sie ist noch ganz frisch und tut noch sehr, sehr weh.

Zum Hintergrund: Meine Ex-Freundin (daran muss ich mich noch gewöhnen...) und ich waren seit 8 Jahren zusammen. Sie war 16 Jahre alt und ich bin gerade 17 geworden. Wir haben uns sehr schnell sehr intensiv geliebt und viel Zeit miteinander verbracht. Nachdem wir beide erfolgreich unser Abitur bestanden hatten sind wir gemeinsam in die Stadt gezogen, in der ich mein Bachelorstudium absolviert habe. Dort hatten wir unsere erste gemeinsame Wohnung. Zurückblickend war diese Zeit wunderschön. Zwar gab es hier und dort einmal Streit, doch verlief diese Zeit sehr harmonisch. Das Problem war, dass meine Freundin zu dieser Zeit leider noch nicht ihre Ausbildung in der Stadt begonnen hatte und sie somit viel zu Hause war. Nach einer Zeit (im 2. Semester) fühlte ich mich sehr eingeengt, ich merkte, dass ich Interesse an anderen Frauen bekam und ich trennte mich von ihr. Zurückblickend einer der größten Fehler meines Lebens. Ich brach ihr das Herz, sie weinte erbitterlich und zog aus unserer gemeinsamen Wohnung aus. Zuerst versuche sie Kontakt zu halten, was ich unterband, jedoch wusste ich, dass sie weiterhin auf mich wartete. Erst nach 2 1/2 Monaten wurde ich mir meines Fehler bewusst und fing an mich mit ihr zu treffen. Immer wenn ich sie sah wurde ich daran erinnert, was ich verloren hatte. Ich wollte sie wieder. Sie ist so ein aufrichtiger und guter Mensch. Nach dreieinhalb Monaten kamen wir schließlich wieder zusammen. Wir wohnten getrennt, bis ich nach meinem Bachelor für zwei Praktika etwas weiter (jeweils circa 1 Stunde entfernt) wegzog.

Diese Fernbeziehung wurde von uns jedoch ohne Probleme gemeistert. Wir sahen uns fast jedes Wochenende und verbrachten (ohne den Druck meines Studium) eine fantastische Zeit miteinander. Nachdem sie erfolgreich ihre Ausbildung absolviert hatte gingen wir auf eine lange gemeinsame Reise auf der ich wieder merkte, wie sehr ich diese Frau liebe. Wir hatten einen wunderschönen Sommer und genossen diese gemeinsame Zeit sehr.

Für uns beide war klar: Sie wollte anfangen zu studieren und ich wollte meinen Master machen. Unser Studium zog uns jedoch in zwei circa 150km entfernte Städte, die jedoch mit der Bahn vollkommen unproblematisch zu erreichen sind. Rückblickend merke ich, dass ich damals dachte, dass eine räumliche Distanz für zwei weitere Jahr gut für uns sei, da ich mich so jedes Wochenende freuen würde sie zu sehen. Jetzt weiß ich, ich wäre lieber näher an ihr, weil ich schon nach dem Studienbeginn anfing sie sehr zu vermissen. Ihr Studium startete circa einen Monat vor meinem und sie fand schnell Anschluss, was mich unglaublich freute. Sie erzählte von ihre neuen Freunden und Freundinnen und ich freute mich sehr diese kennen zu lernen. Da wir beide die Fehler der Vergangenheit vermeiden wollten einigten wir uns darauf unseren neuen Freunden und Freundinnen ersteinmal ein Vorrecht zu gewähren, um Halt in der neuen Stadt zu finden, da unsere Beziehung für uns beide eh unerschütterlich schien. Während dieser Zeit sahen wir uns etwa alle 2 Wochen. Als mein Studium beginn lernte ich auch neue Leute kennen, mit denen ich auch schon jetzt einen sehr guten Kontakt pflegte, bemerkte aber auf der anderen Seite, dass meine Beziehung mir unheimlich wichtig ist und meine vorherige Einstellung uns selten zu sehen jedes mal durch meine Vorfreude übertroffen wurde sie wieder zu sehen. Ich hatte während meinem Bachelor wahrscheinlich die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften zwar sehr wichtig sind und ich meine engen Freundschaften auch unglaublich schätze, meine Beziehung aber die einzige Konstante (neben meinen 3 besten Freunden und meinen Eltern) in meinem Leben ist. Wir studierten nun beiden also in anderen Städten, schrieben und telefonierten jedoch täglich und freuten uns jeweils sehr den anderen wieder zu sehen. Wenn ich an meinen Whatsapp-Verlauf zurückdenke kann ich zu keiner Zeit das erkennen, was mich erwartete.

Vorletzten Samstag (vor 1 1/2 Wochen( hatte ich Geburtstag. Wir hatten vor einiger Zeit beschlossen diesen zum Anlass zu nehmen endlich mal wieder einen romantischen Wochenendetrip zu machen und die Seele baumeln zu lassen. Diese Auszeit habe ich als wunderschön wahrgenommen und ich merkte, was ich an diesem Menschen habe.

Die Woche nach dem Wochenendtrip schien mir zuerst ganz normal. Jedoch merkte ich, dass meine Freundin sich zwischen den Zeilen etwas anders verhielt, als ich es gewöhnt war. Weniger romantisch und liebevoll. Am Donnerstagabend rief sie mich an um mir eine gute Nacht zu wünschen, war jedoch ganz kurz angebunden und legte danach auf. Ich schrieb ihr und Fragte sie was sei. Sie antwortete was denn sein solle, sie habe mir eine gute Nacht gewünscht. Daraufhin sagte ich ihr, dass doch irgendetwas losseie, ich kenne sie so nicht. Danach rief ich sie an uns sie sagte mir, dass die Luft raus sei. Für mich war das ein Schock. Ich habe nichts kommen gesehen und wusste nicht, wie mir geschaf. Ich nahm meine Sachen und ging auf die Straßen um mit ihr zu telefonieren. Lange redeten wir, ich wollte antworten, ich wusste nicht warum, was war passiert, wir waren doch so glücklich. Was bedeutet das eigentllich? Die Luft ist raus. Das ist so eine furchtbare Metapher für 8 gemeinsame Jahre. Lange redeten wir uns skypten, bis sie sagte, wir sollen morgen weiterreden, sie müsse eine Nacht schlafen. Wir ihr euch vorstellen könnt, war bei mir nicht an Schlaf zu denken. Ich liebe diesen Menschen über alles und ich wollte ihn nicht verlieren. Ich beschloss den ersten Zug in ihre Studienstadt zu nehmen, auch wenn dies vielleicht der größte Fehler sei. Ich musste ihr doch zeigen, wie unglaublich viel sie mir bedeutet. Also stand ich einige Stunden später am frühen morgen vor ihrer Wohnung. Erst war sie geschockt, dass ich da war. Dann küsste sie mich, freute sich, legte sich mit mir ins Bett. Ich hatte Hoffnung, ich dachte es sei alles nur ein übler Traum und sie müsste darum wissen, wie sehr ich sie liebe. Nach ein paar Minuten merkte ich jedoch, wie sie ruhiger, kalkulierender wurde. Sie sagte mir, sie wisse nicht wie sie momentan fühle. Sie sei verwirrt und überfordert. Ihr könnte euch vorstellen, dass mir diese Antwort in diesem Moment (ich hätte es besser wissen müssen) nicht ausreichte und ich hackte nach. Sie wisse nicht, ob ihre Gefühle für mich noch ausreichen würden. Da war es also. Ich konnte nicht mehr. Ich nahm meine Sachen und lief weg. Ich sagte ihr, sie solle sich Zeit nehmen. Ich könne dies nicht.
Die nächsten drei Tage des Warten waren die Hölle für mich. Seit 8 Jahren redeten wir täglich. Nun war Funkstille. Absolute. Ich redete viel mit ihrer Mutter und Schwester. Diese machten mir Mut, sagten mir es sei nur eine Laune. Sie haben ihnen gesagt sie möchte sich nicht trennen, sie brauche nur Zeit. Das haben sie mir mehrmals bestätigt. Es war schmerzhaft, aber ich war zuversichtlich. Es wird alles wieder. Hoffnung ist so mächtig. Ich freute mich auf unser gemeinsames Weihnachtsfest.
Am Montag rief sie mich nach einer Vorlesung an. Sie war matt, hörte sich nicht gut an. Sie sagte mir sie könne momentan nicht mehr, es seien zu wenige Gefühle da, es reiche nicht, sie brauche Zeit für sich. Nun brach meine Welt zusammen. Ich war wütend. So etwas macht man doch nicht am Telefon. Nicht nach dieser Zeit. Ich sagte ihr, dass ich den Kontakt abbrechen müsse, ich könne sie nicht sehen ohne in Versuchung zu geraten mit ihr zu reden und legte auf. Schon nach dreißig Minuten merkte ich, wenn es so zu Ende geht werde ich mir das ewig vorwerfen. Ich rief sie erneut an und sagte ihr, dass unsere Zeit ein persönliches Treffen verdient hätte. Sie stimmte zu, sie hätte mich auch anrufen wollen, es täte ihr Leid, sie wolle mir einfach nicht weh tun.
Wir trafen uns am gleichen Abend und am Dienstagmorgen in unsere Heimat. Ich weinte schrecklich, ich hatte riesige Angst. Sie verstand dies und es tat ihr weh. Wir redeten viel. Sie sagte, dass sie mich nie verlieren wolle, ich sei der wichtigste Mensch in ihrer Welt, ich solle ihr bester Freund sein, sie wisse nicht, wie sie momentan fühle. Ich sagte ihr, was ich denke: Ich liebe sie, ich liebe sie so sehr, dass ich ihr nun die Zeit geben werde, die sie braucht. Sie sagte, dass sie vielleicht einfach das erste mal in ihrem Leben alleine sein will. Ohne Freund in einer neuen großen Stadt, das aufregende Studentenleben leben und neue Leute kennen lernen. Ich kann das verstehen. Aber ich hatte diesen Gedanken ja auch und ich habe damals sehr schnell gemerkt, dass dies zwar am Anfang aufregend und neu ist, ich mich aber schon sehr schnell nach ihr sehnte. Ich sagte ihr, dass sie damals auch auf mich gewartet hat und ich es ihr deshalb gleichtun werde. Ich werde auf sie warten. Es tut mir furchtbar weh und ich weiß ich klinge törricht, aber die Hoffnung, dass sie wiederkommt hält mich momentan aufrecht. Am Dienstagmorgen verabschiedenten wir uns also. Sie sagte, wir können ja einen Weihnachtstag gemeinsam verbringen. Ich sagte ihr, sie solle sich bei mir melden, wenn sie so weit sei. Ich werde sie in Ruhe lassen.
Jetzt ist Donnerstag und ich habe mich seitdem nicht bei ihr gemeldet. Langsam werde ich ruhiger und gucke gefasster zurück. Meine Freunde sind für mich da und ich verbringe viel Zeit mit ihnen. Ich glaube, es wird lange dauern, bis es mir besser geht. Aber irgendein Gefühl sagt mir, dass dies nicht unser Ende war. Vielleicht wird es nicht einen Monat dauern, vielleicht ein Jahr, vielleicht zwei. Vielleicht müssen wir beide erst einen neuen Partner haben und einer von uns merkt, was uns am anderen fehlt. Vielleicht bin ich ein unterschütterlicher Romantiker, weil sie meine erste Freundin war, ich ihr erster Freund und ich denke, dass wir uns für unser Leben gefunden haben. Vielleicht sind es einige Dinge die sie mir erzählt hat, sie mich hoffen lassen, Dinge, die ich ihr geschenkt habe und die sie ganz nah bei sich trägt. Ich weiß nicht wirklich, wie ich mit diesem Text schließen soll. Meine Gedanken stehen gerade ein wenig still. Ich würde mich über eure Meinung freuen.

08.12.2016 10:14 • x 1 #1


Gast0001
Hm… recht schwieriges Thema Deinerseits. An sich, ganz ehrlich, ist es nicht verwunderlich. Gerade in der Zeit des Studiums passiert wahninnig viel Neues im Leben. Das ist eine sehr prägende Zeit. Du hast sie durchlebt und Schluss gemacht, jetzt steht sie an derselben Stelle.
Wenn Du die Hoffnung hast, dass das wieder was wird, dann kannst Du ruhig daran festhalten. Aber Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass wenn sie bei Dir mietfrei im Kopf wohnt, wirst Du Dich auf nichts anderes konzentrieren können.

Ich verstehe, dass das schwer für Dich sein muss, wenn Ihr beide so wahninnig intensiven Kontakt hattet und das jetzt abruppt abbricht. Nur ist das vielleicht auch ein Mitgrund, wieso das so passiert ist, wie es passiert ist. Das macht ihre Aussage Die Luft ist raus ziemlich deutlich.

Du machst schon richtige Sachen, dass Du Dich mit Freunden triffst und jetzt nicht zuhause versauerst. Aber ich würde Dir raten wirklich mal versuchen mit der Sache abzuschließen. Sie als Deine Ex zu sehen, die sie ja auch ist.

Ich weiß nicht, was sie Dir alles erzählt hat, aber wenn Du Dich auch an die Aussagen ihrer Verwandten klammerst - das ist reine Warmhalterei. Na klar will sie nach 8 Jahren nicht den Fehler begehen und mit den Konsequenzen leben müssen, wenn sie es dann bereut. Aber man muss sich auch bei sowas für A oder B entscheiden. Alles dazwischen ist Blödsinn…

08.12.2016 11:47 • #2


A


Trennung nach 8 Jahren Beziehung große Liebe

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Kummerkasten007
Was Du / Ihr erlebst, das nennt man Leben.

Ihr seid jung zusammengekommen, habt die erste Liebe miteinander erlebt und wie es nun mal so ist, entwickelt sich jeder anders.

Es wird jetzt kein Trost für Dich sein, dass sie mit der Aussage wichtiger Mensch recht hat, denn keine Frau vergisst die erste Liebe, den ersten Mann.

Das sollst Du auch nicht, sie vergessen. Aber Dein Leben geht nun ohne sie weiter, sie wird immer ein Plätzchen in Deinem Herzen haben.

Lass sie in Ruhe, melde Dich nicht. Und zwar nicht wegen ihr, sondern damit Du zur Ruhe kommst.

08.12.2016 12:37 • #3


R
Zuersteinmal ganz lieben Dank für Eure Worte.
Vieles von dem was ich schreibt sehe ich natürlich - rational - genau so. Nur meine Gefühle machen mir dort, jedenfalls zur Zeit, einen Strich durch die Rechnung. Sehr wichtig finde ich den Aspekt des mietfrei im Kopf sein. Ich denke, ich sollte nun anfangen meine Gedanken wieder auf mich zu fokussieren. Schließlich bringt es mich nicht weiter minütlich ihre Whatsaspp-Aktivität oder ihre Facebook-Posts zu checken. Ich glaube das würde langristig die Verarbeitung verhindern. Ein kleiner (großer) Trost ist es natürlich, dass ich mir sicher bin, dass falls ihre Gefühle für mich wieder entflammen es sicher nur vorteilhaft sein kann, wenn ich wieder mitten im Leben stehe und mich um mich selber sorge. Somit schlage ich ja quasi zwei Fliegen mit einer Klappe; ich tue etwas für mich, weil ich es tuen will und muss und mache mich vielleicht in Zukunft wieder attraktiv (für sie)

08.12.2016 14:11 • #4


Gast0001
Ganz genau, so kannst Du es natürlich sehen. Und vielleicht lernst Du auf dem Weg jemanden kennen, der Dir NOCH mehr zusagt - who knows. Das ist das g.eile am Singlesein. Es kann alles passieren!

08.12.2016 15:24 • #5




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