Ausgestossen

U
Kennt ihr das Gefühl, ausgestoßen zu sein? Nicht absichtlich, nicht bewusst, einfach das Gefühl, nirgendwo zuhause zu sein, nirgendwo hinzugehören und vor allem zu niemandem zu gehören. Genauso fühle ich mich zur Zeit. Wie in einer Parallelwelt oder als wäre alles um mich herum ein Film, den ich zwar sehen, aber an dem ich nicht teilhaben kann. Keiner dringt zu mir durch und umgekehrt. Und ich habe keine Ahnung, wie ich das ändern könnte.
Zuerst dachte ich, ich tue mich einfach nur schwer, mit den Menschen und den Orten, die mein und sein Leben verbinden.
Dann dachte ich, ich kann zur Zeit einfach nicht mit anderen Menschen umgehen, die mich nicht verstehen können und ich ich kann/will nichts über glückliche Partnerschaften, Kinderkriegen oder aus meiner momentanen Sicht banale Beziehungsprobleme hören.
Aber an diesem WE habe ich festgestellt, dass ich mich sogar bei meiner eigenen Familie, im Rahmen meiner eigentlich sehr geschätzten Verwandten wie eine Aussätzige fühle.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das alles verarbeite, es kommt mir eher so vor, als ob mein Leben immer mehr in sich zusammenfällt.
Mir fehlt jegliche Motivation, jedes Ziel für die Zukunft, für mein Leben. Und ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, was mich vor all dem angetrieben hat.
Ich hatte so viele Hoffnungen und Träume. Aber zusammengefasst wollte ich nur eins: Liebe.
Die ganze Zeit habe ich geglaubt, es wäre nur eine Frage des wanns, nicht des ob überhaupt.
Jetzt frage ich mich, woher ich meine Zuversicht genommen habe. Warum sollte ich es Glück verdient haben? Was habe ich schon getan oder erreicht um überhaupt irgendwas zu verdienen? Und wer sagt, dass jeder Mensch eine gewisse Menge an Glück im Leben verdient hat bzw. bekommen wird? Ich hatte in anderen Dingen Glück. Ich hatte bisher z.B. nie Probleme einen Job zu finden und finanziell liege ich zwar im Mittelmaß, hatte aber zumindest nie wirkliche Geldsorgen. Kann ich da wirklich erwarten, auch noch Glück in der Liebe zu haben? Und doch scheint es mir so unfair.
Auch wenn es für die meisten von euch sicher sehr ungewöhnlich klingen mag, aber ich habe mit meinen 25 Jahren wirklich bisher nur diese eine richtige Beziehung #8211; wenn man das überhaupt so nennen darf, denn es hielt ja auch nur knappe 2 Monate. Es war das erste und einzige Mal in meinem Leben, das ich wirklich das Gefühl hatte, geliebt zu werden und einfach nur glücklich war. Ich dachte ich bekäme endlich auch meinen Anteil an dem Glück der Liebe, das ich sonst nur bei anderen mitbekam. Ich habe so vielen Tage und Nächte dafür gebetet. Und jetzt scheint sich alles in Luft aufgelöst zu haben. Das klingt sicher alles so theatralisch. Die meisten von euch haben vielleicht schon mehrere Trennungen durchgemacht, wodurch man zwar wohl nicht weniger leidet, aber das Ganze vielleicht nicht mehr als Weltuntergang und Zusammenbruch seines ganzen Lebens sieht und den Glauben an eine neue Liebe eher behalten kann (man hat ja schon erlebt, dass das vorübergeht und man wieder lieben kann). Ich möchte auch zu gerne glauben, dass das ein #8222;normaler#8220; Vorgang im Leben ist und immer wieder passieren kann. Aber ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, wie ich das öfters durchstehen soll. Mal abgesehen davon, dass ich nicht recht daran glauben kann, dass ich die Liebe in einem anderen Menschen wiederfinden kann.

Wieso kann eigentlich ein Mensch mein ganzes Leben zerstören? Ich habe 22 Jahre gelebt ohne ihn überhaupt zu kennen und obwohl ich auch da oft einsam war, habe ich doch gelebt, hatte Spaß und konnte mich über so viele Dinge freuen. Jetzt scheint mit dem Verlust der Liebe dieses einen Menschen plötzlich alles positive aus meinem Leben verschwunden zu sein. Aber wie kann das sein? Ist mein Leben nicht mehr als der Wunsch von ihm geliebt zu werden? Im Grunde wohl schon. Mein ganzes Leben habe ich nur nach einem gesucht: Liebe. Und dann, als ich geglaubt habe, sie endlich gefunden zu haben, wurde sie mir wieder entrissen. Und mit ihr alles Hoffnungen darauf und das bisschen Würde, Stolz und Selbstvertrauen, dass ich zu diesem Zeitpunkt hatte. Ich kann nicht sagen ob es wirklich Liebe war oder nur Verliebtheit. Ich habe ja keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich weiß nur, dass ich noch nie so viel für einen Menschen #8211; zumindest nicht für einen Mann #8211; empfunden habe und es noch immer tue. Aber wenn das keine richtige Liebe war, dann weiß ich nicht, ob ich mir wünschen soll, sie zu erleben. Denn wie furchtbar muss es erst sein, einen Menschen zu verlieren, der einem noch mehr bedeutet?
Ich bin mir bewusst, was er mir angetan hat und kann sein Verhalten nach mittlerweile einem knappen Jahr auch als feige, schwach, egoistisch und bequem #8211; auf jeden Fall aber als Fehler seinerseits #8211; sehen und mit einem Gefühl aus Trauer, Schmerz, Demütigung und Wut betrachten. Ich weiß, er hat es nicht verdient, dass ich ihm so nachtrauere und ich habe wohl was besseres verdient als jemand der mich so behandelt. Aber all dieses Wissen ändert nichts an meinen Gefühlen für ihn und dem Bewusstsein, wie schön es war, wie nahe wir uns waren und wie gut alles zusammengepasst hat. Und es ändert auch nichts an dem Schmerz, dass er mich scheinbar vergessen hat, all meine Kontaktversuche ignoriert hat und ich ihm wohl vollkommen egal bin. Es fällt mir einfach so unsagbar schwer zu begreifen, dass ich ihm nach allem was zwischen uns war ganz gleichgültig geworden bin.
Das er mich nicht mal mehr ein bisschen gerne hat, dass er nicht mal mehr einen Gedanken an mich verschwendet.... Er fehlt mir so sehr! Der Mensch an sich beinahe ebensosehr als Freund (was er vorher war) wie als Partner. :(

In wenigen Tagen habe ich Geburtstag. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie nicht auf diesen Tag gefreut. Er war irgendwie immer was besonderes. Dieser eine Tag gehörte einfach mir und an diesem einen Tag war ich wichtig. Aber auch das ist dieses Jahr anders. Zu viele schmerzhafte Erinnerungen an letztes Jahr und kein Mensch, mit dem ich diesen Tag wirklich teilen könnte. Die Menschen die mir gratulieren werde ich auch an einer Hand abzählen können. Nicht dass es wichtig wäre, wie viele es tun. Aber irgendwie macht es einem die Einsamkeit noch deutlicher. Und obwohl ich genau weiß, dass ER sich nicht melden wird #8211; warum sollte er, wo er sich seit über 5 Monaten nicht gemeldet hat und alle Versuche meinerseits ignoriert hat #8211; bleibt doch die winzige Hoffnung tief in mir, dass er es doch tut. Und auch die wird wieder enttäuscht werden. Und obwohl ich genau weiß, dass es so kommen wird, weiß ich auch, dass es wieder weh tun wird. :(

It only hurts when I'm breathing... (Shania Twain)

restless

05.05.2003 17:28 • #1


E
liebe restless,

wie schade, dass wir uns nicht treffen koennen, alle diese deine gedanken habe ich auch schon mal gedacht und kann mir vorstellen, wie schmerzhaft alles fuer dich ist.
wirklich schade, dass es anscheinend so schwierig ist jemanden zu finden, den man lieben kann und auch ungefaehr aehnlich wiedergeliebt wird.
mir ging es wie dir nach meiner trennung von meinem exmann vor drei jahren nach 26 jahren zusammenseins.
ich dachte auch das leben hat ueberhaupt keinen sinn mehr.

danach war ich dann uebergluecklich, weil ich wider erwarten mich neu verliebt hatte und anscheinend auch geliebt wurde

leider habe ich nach und nach herausfinden muessen, dass es noch eine frau gab (nicht ex, wie er vorgab) und er gar nicht die absicht hatte sich zu trennen.

jetzt habe ich am 18.04. mit ihm schluss gemacht und bin wieder total enttaeuscht und habe dieselben gedankengaenge wie du an manchen tagen. morgen ist der hochzeitstag mit meinem ex gewesen, morgen waeren es 26 jahre gewesen und das macht micht auch wieder total traurig.
leider weiss ich kein mittel dir zu helfen, da ich mir auch nicht zu helfen weiss.
ich weiss nur, dass ich zwischen der trennung von meinem ex und heute ca. 1 jahr so richtig gluecklich war und vielleicht kann ich es mal wieder sein, obwohl ich mir das kaum vorstellen kann heute.

ich musste auch feststellen, dass geliebt werden alleine auch nichts nuetzt, wenn du dich nicht auch verlieben kannst und es klappt einfach selten, dass beides zusammentrifft.

ich wuerde so gerne etwas tun,damit es dir besser geht....
sei umarmt von
schnecke

05.05.2003 20:07 • #2


A


Ausgestossen

x 3


E
Hallo,

ich könnte dir als Antwort einen Roman dazu schreiben,
den auf vieles was du schreibst, finde ich mich wieder.
All die Eindrücke, all deine Gedanken, kenne ich zur genüge.

Wie sollte ich dir nun, kurz und klar antworten,
ohne das es missverstanden wird.

Einen Platz in Leben wirst du nicht finden können,
den dein Zuhause ist in dir!

Du bist einzigartig, Du bist du!
Lebe aus deiner Mitte, oder arbeite daran sie zu finden.
Vieles was dich jetzt bedrückt, wird dir egal sein,
und was egal ist, macht dir keinen Kummer.

Die buddistische Lebenseinstellung sagt:
Leben ist Leiden,
und will uns damit verständlich machen,
das der Mensch nicht den Status Glück auf Dauer den
Anspruch hat, dadurch werden wir feinfühliger,
Freude und Glück wahrzunehmen und es zu verinnerlichen.

Feiertage, Geburtstage, ja- da sind die Menschen,
doch etwas feinfühliger, aber warum?

Die Frage: Wenn du morgen sterben müsstest,
bei wenn würdest du dich heute noch entschuldigen?

Wir sprechen zu wenig wirklich wichtiges,
Die Frage: Was soll aus uns werden, sollte eher heissen,
was will in uns werden!

Wenn wir von unserer Mitte herraus eine glückliche,
zufriedende Einstellung haben, so wird diese nach aussen streben wollen.

Dadurch verbessern wir unser Selbstvertrauen,
andere werden auf uns aufmerksam,
auf einmal mögen einen viel,

denn.....die Frage ist wohl hart, aber zutreffend:

Wer will schon mit Missepeter und mit Herzschmerzkranken
zu tun haben......

Man möge es mir verzeihen, bin selbst ein betroffener,
aber fröhliche Menschen, finden in der Gesellschaft
viel leichter Anklang.

Innerhalb von Sekunden, verändert sich unser Leben,
in Guten wie in Schlechten.

Solange wir ehrlich sind, und uns bewusst sind,
das wir fehlerhafte Menschen sind,
werden wir lernen, nicht vorschnell zu klasifizieren.

Würden wir Menschen, es lernen,
...........ohne Schuldzuweisung.........
offen und sachlich miteinander zu reden,
um Lösungen auf Probleme zu ermitteln und zu finden!

Sicherlich kann man auf vieles eine andere Meinung haben,
doch selten, ist an einer Denke alles verkehrt.

Ohne Schuldzuweisung........

Nicht wie in den Medien.......
erstmal einen Schuldigen finden....
sondern darran arbeiten,
wie kann man eine Situtaion,
zu guten verändern!

Viele, nette Grüsse
Traum

05.05.2003 20:13 • #3


L
hi restless,
kenne deine gedanken nur zu gut. gerade seit den letzten wochen bin ich in einer ähnlichen gedankenspirale gefangen und komm einfach nicht raus.
mittlerweile ist die trennung von meiner ex 9 monate her (sie hat nach 2 monaten einen neuen gefunden) und bei mir tut sich überhaupt nichts.

leider hab ich selbst noch kein rezept gefunden gegen diese destrukitve welt die sich immer mehr breit macht.
trotzdem alles liebe
lexl

05.05.2003 20:23 • #4


E
Ach restless,


es ist nicht nur bei dir so...auch ich vermisse so viele Dinge, lebe nicht, sondern existiere nur.

Nichts macht mehr soviel Spass wie früher, nicht ist mehr so schön wie vorher, die Farben sind blasser, der Sonnenschein wärmt nicht mehr.

Kenne ich alles, diese Gefühl in einem Vakuum zu sitzen, und das Leben spielt sich irgendwo anders ab.

Auch ich habe bald Geburtstag....ich werde nicht feiern, und hoffe es kommt auch niemand, der Tag soll nur schnell vorüber gehen, denn am letzten Geburtstag war ich noch total happy.

Nun stehe ich in einer Welt voll Scherben, und scheine sie nicht zusammengklebt zu bekommen...hmm...schon ein dummes Gefühl.

Aber ich denke, die Zeit wird zeigen, ob sich die Liebe nochmal einfindet, oder ob sie fortbleibt.
Herbeizwingen können wir sie nicht.

Uns bleibt nur, erst mal noch etwas auszuruhen, und dann irgendwann aufzustehen, und wieder am Leben teilzunehmen.

Irgendwann kommt sicher der Tag, an dem man einfach wieder leben MUSS, weil es nicht mehr anders geht.

Bin in Gedanken bei dir und knuddel dich mal

Liebe Grüsse

Thilde


05.05.2003 21:13 • #5


E
Hi restless,

ich kann mich eigentlich ziemlich uneingeschränkt deinen und den Gedanken meiner Vorschreiber anschließen.

Bis auf 'Momente' fühle ich mich aus dem Leben herausgefallen ... ich lebe es, weil ich es leben muss ... irgendjemand scheint die Fäden in der Hand zu halten an denen meine Bewegungen vorgegeben sind, vermutlich ist es das Leben selbst, welches mich in vorbestimmter Weise bewegt. In den Stunden in denen ich diese Fäden nicht spüre falle ich in mir zusammen ... einerseits ist es angenehm sich so fadenlos gehenlassen zu dürfen, andererseits stelle ich mit Erschrecken fest, dass ich ohne Fäden nicht mehr zu gehen können scheine ... oder will.

Ich lebe momentan das was man von mir erwartet, was ich vor allem meiner Tochter schuldig bin und fühle mich damit erschöpft. Erschreckend ist, dass dieser Zustand nun schon mit kurzen Unterbrechungen über Monate anhält ... das Aussen funktioniert für alle sichtbar ganz gut, das Innen ist ein ganz anderes, das wollen auch nur wenige sehen.

Ich fühle mich in einer Wartestellung und in der Hoffnung dass das, was ich mir kurz nach der Trennung vom Leben erwartet habe, und was mir Hoffnung gab, irgendwann noch eintreten wird. Im Moment lebe ich die Realität und die sieht anders aus als das was ich mir gewünscht hätte ... sie ist anstrengend und oft einfach nur frustrierend.

Man kann sich das Leben nicht passend machen sondern muss es akzeptieren ... genauso wie man wohl akzeptieren muss dass das, was unser Glück bedeuten würde nicht das Glück des anderen sein will. Also bleibt mir nichts anderes als mich auf die diese Momente zu konzentrieren mit denen ich mich wohl und gut fühle, und darauf zu warten dass sie eines Tages überwiegen werden.

Das alles klingt jetzt entspannter als ich es bin ... Selbstmotivation nennt man das wohl !

lilac

05.05.2003 22:37 • #6


E
Liebe Uschi!

Du fühlst dich, wie in Watte gepackt. Alles um dich herum läuft dumpf, fast tonlos und schemenhaft ab. Du fühlst dich in einem Vakuum gefangen, wie in einer Schleuse, einem Zeittor.
Du hängst irgendwie dazwischen und weisst nicht, wo du hinsollst oder wie du wo hingelangst.

Ich kenne dieses Erleben. Leider auch nur zu gut.
Ich war irgendwie wie ein Geist. So fühlte ich mich. Niemand nahm Notiz von mir, nichts liess sich von mir beeinflussen. Hilflos *schwebte* ich im Nichts und suchte krampfhaft nach einem Punkt, wo ich zugreifen konnte, um mich auf den Boden zurückzuziehen.

Ich kann dir leider keine Ratschläge oder Tips geben, wie man da herauskommt. Zumindest nicht durch eigenes *Arbeiten*.
Nach einer gewissen Zeit hatte ich fast resigniert und liess mich einfach mitziehen. Sah das *Leben* um mich herum und akzeptierte, dass ich nicht dazugehörte.
Von da an war es einfacher zu ertragen.
Doch dann kam der Tag, wo mir unerklärlicherweise bewusst wurde: Hey, du bist ja im Leben drin. Du hast das Zeittor durchschritten, ohne es zu bemerken.
Ich hatte mich *gefunden*. MICH selbst und akzeptiert, mit all meinen Stärken und vor allem, all meinen Schwächen. Schluss mit all dem Selbstmitleid und den Selbstzweifeln.

Ich lebte, ich genoss, ich blühte auf wie die Rose von Jericho.
Natürlich klappte auch ich noch gelegentlich zusammen, aber den Halt habe ich nie wieder verloren.

Nun, nach einer relativ grossen Pause von meinem damals gefunden und entwickelten Leben, stehe ich wieder da und spüre, weiss und erlebe, dass ich es nicht wieder verlernt habe.
Genausowenig wie ich verlernt habe, wieder zu vertrauen oder zu lieben, habe ich verlernt, mit mir allein glücklich zu sein.
Problemlos habe ich mein *altes* Leben wieder aufgenommen und es funktioniert.
DAS macht mich stark. Das Wissen, dass ich all die Dinge, vor denen ich vor 2 Jahren noch solch grosse Angst hatte, schaffen kann und es auch gern mache, hält mich stark.

Ich bin ich und ich geb mich nicht wieder auf.

Liebe Uschi, glaube mir, auch du wirst wirklich eines Tages dort sein. Sowenig man es auch glauben kann, so unumstösslicher ist aber auch die Tatsache, dass es so kommt.
Nicht vezweifeln! Wenn es dir an Kraft und Mut fehlt lass dich einfach treiben. Es bringt dich schon an den richtigen Ort, wo du wieder *aufstehen* kannst und weitergehst.

Liebe Grüße Nicole

06.05.2003 18:22 • #7


E
liebe restless,

wie ich lese, bist du wieder total traurig, jetzt lass dich erst einmal in den arm nehmen und drücken!!!!

ja auch ich kenne das, was du da schreibst nur zu gut. allen ausser mir scheint es gut zu gehen und nimmt hier in meiner unmittelbaren umgebung jemand wirklich notiz von meinem leben - nein, keiner!!! das ist traurig und frustriert mich oft. wenn ich zurückblicke und feststelle, wie oft war hier die bude voll mit einem haufen leute und was ist jetzt, da kommt höchstens mal W. ein guter freund von Ex und mir und eine ehem. arbeitskollegin, mehr nicht, das wars und es erschüttert mich. alle anderen menschen, die ich mag, wohnen nicht in meiner stadt - das macht auch nicht gerade das beste gefühl. und so musste ich feststellen, ich muss mir hier etwas neues aufbauen, entweder ich kann diese stadt mit mir besetzen oder ich muss wegziehen (da ich geb. woanders herkomme). ich verkrieche mich noch immer und habe aber innerlich schon einen drang wieder nach draussen zu gehen, da ich eigentlich ein recht kommunikativer mensch bin. aber das nach draussen gehen ist für mich noch mit anstrengungen und unliebe verbunden, also sitze ich noch ein wenig im schneckenhaus und trauer, aber irgendwie habe ich diese trauer auch satt.

auf eine neue liebe hoffen, naja das habe ich echt zu den akten gelegt und ich denke mir, forcieren kann man das sowieso nicht und ich glaube, irgendwann wird sie einfach da sein, wenn auch ich wieder offen bin.

sei nicht so traurig, versuche dich einfach zu freuen auf das treffen an himmelfahrt!!! ich denke, wenn du mal rauskommst und etwas anderes siehst, dann wird der horizont auch wieder weiter, auch wenn du im augenblick nicht daran glaubst.

und Nicole hat mir ihren worten glaube ich recht. 'glaube' schreibe ich deshalb, weil ich es ja auch noch nicht so sehen kann wie sie. aber ich denke, all die menschen hier, die weiter sind als wir, die schreiben von ähnlichen erfahrungen und die können nicht alle lügen ::)

lg
sabs

07.05.2003 11:15 • #8


U
Hallo Ihr Lieben,

es tut so gut zu lesen, dass ihr mich versteht. Obwohl ich keinem von euch wünsche, dass es ihm geht wie mir. Diese entsetzliche Einsamkeit, die sich in meinem Herzen breit gemacht hat, wünsche ich wirklich niemand anderem.

Traum, ich habe viel über Deine Worte nachgedacht. Der Mittelpunkt in sich selbst, das ist wohl der Schlüssel. Wir machen uns so viele Gedanken um andere und projizieren alles auf uns selbst. Warum klingt Egoismus so negativ wo es doch uns selbst vielleicht glücklicher macht? Und warum muss es negativ sein? So lange wir niemand damit weh tun ist es doch nur legitim. Es ist nicht zu widerlegen, dass fröhliche Menschen mehr Anklang in der Umwelt finden. Aber hat sich schon mal jemand ernsthaft damit auseinandergesetzt warum? Traurige Menschen sind doch nicht schlechtere Menschen. Sie haben sogar im Gegenteil vielleicht mehr Gefühl. Es ist nur um so vieles leichter und bequemer sich mit einem fröhlichen Menschen auseinander zusetzen als mit einem traurigen. Doch das ist sehr schade, denn mal könnte etwas verpassen. Man müsste sich bloß mal die Mühe machen, sich auch mit diesem wirklich zu beschäftigen. Und was für ein besonderes Gefühl es ist, einem solchen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, muss man erlebt haben um es zu verstehen.

Thilde, ich möchte Dich um einen Gefallen bitten. Auch wenn es schwer fällt, das ausgerechnet von mir anzunehmen: vergiss Deinen Geburtstag nicht! Verdränge ihn nicht. Es ist DEIN Tag, Deiner ganz alleine. Ich weiß nur zu gut, wie schwierig es ist, das umzusetzen und Freude daran zu empfinden, wenn keiner da ist, der das mit einem teilt und wenn dieser Tag so viele Erinnerungen mit sich bringt, die so sehr weh tun. Aber trotz allem ist das der einzige Tag im ganzen Jahr der Dir alleine gehört. Sie gehören Dir alle, aber dieser sollte etwas besonderes sein. Und das solltest Du Dir unbedingt wert sein, dass Du ihn Dir nicht vermiesen lässt. Nimm Dir irgendetwas vor, was Dir Freude macht. Lade Dich selbst zum Essen ein, geh spazieren, triff Dich mit einer Freundin, gönne Dir eine Kleinigkeit, die Du Dir schon lange kaufen wolltest, irgendwas. Hauptsache ist nur, dass Du eine positive Erinnerung an diesen Tag behältst und dass ein Lächeln Dein hübsches Gesicht verzaubert (und ich weiß dass es mit einem Lächeln wunderschön aussieht ) Bitte versprich mir, dass Du das für Dich tun wirst. Auch ich werde an meinem Tag mein möglichstes tun und Dir davon berichten. Bin schon sehr gespannt, was Du zu erzählen hast.

Ach lilac, was soll ich dazu sagen? Du sprichst mir aus dem Herzen. Hast Du meine Gedanken und Gefühle gelesen oder kann es wirklich sein, dass Du so absolut identisch empfindest? Es tut mir unendlich leid, dass es Dir ebenso ergeht. Leben um zu leben, um Erwartungen zu entsprechen und sich am Ende jeden Tages zu fragen: wozu? Solange wir noch in der Lage sind uns selbst zu motivieren ist noch Hoffnung da und das ist gut. Ich möchte Dir so gerne etwas sagen, dass Dein Herz erwärmt, doch mir fehlen die Worte.
Wir werden einfach versuchen stark zu sein und unseren Weg zu gehen, wohin er uns auch führen mag. Und vielleicht können wir zumindest einen Teil davon gemeinsam gehen und uns gegenseitig stützen. Ich würde Dir gerne meine Hand reichen. Halte sie fest wann immer und solange Du magst.

Nicole ich danke Dir für Deinen Mut. Es freut mich sehr Deine negativen Gefühle in der Vergangenheitsform zu lesen. Das gibt mir Mut weiter durchzuhalten.

Sabs, vielen Dank für Deine Umarmung. Tut richtig gut!
Freue mich schon darauf, dass sehr bald nicht nur in Gedanken tun zu können. Freue mich schon richtig auf das Treffen. Endlich mal ein positives Ereignis in Aussicht. Nette Leute und Spass ohne Ende (hoffe ich zumindest - habe ich echt nötig).

restless


07.05.2003 17:59 • #9


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