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Das normale Dilemma einer langen Partnerschaft?

S
Zitat von tempo:
Ich habe zudem jede Menge (vor allem ältere) Menschen befragt, wie es ihnen so erging mit ihrem Partner. Meistens kam heraus, dass sie zwischendurch auch vorübergehende fette Krisen hatten, Affären, Trennungen … und wieder zusammen kamen. Interessant zu hören, welche Fallstricke sie im Nachhinein entlarvt hatten, interessant zu sehen, wie sie beim Erzählen über sich selber schmunzelten. Von diesen Erfolgsstories (wie ich finde) liest man in Foren leider so gut wie nichts.

Falls es noch nicht deutlich geworden sein sollte Ich persönlich finde die meisten Trennungen ziemlich überflüssig (außer bei Verbrechen und vielleicht bei Sucht …). Eine persönliche Entwicklung dagegen überhaupt nicht. Bei Gründen wie wir haben uns auseinandergelebt oder ich liebe ihn/sie nicht mehr horche ich auf: Meist ist hier ein Schritt selbstwärts nötig. Mit dem Partner hat das meist herzlich wenig zu tun.

Mir selbst haben Psychotherapeuten bei meinem selbstwärts-Schritt nicht helfen können. Sie waren auf der Suche nach Krankheiten und behandelten mich auch wie eine Kranke. Aber ich war nicht krank. Ich war nur in Trauer. Mir half dann allerdings die Einsicht, dass ich das auch nicht von einem einzigen Menschen erwarten konnte. Und dass ich nicht drumherum komme, diesen steinigen Weg allein zu gehen. Oft mit Zähneklappern, oft voller Mutlosigkeit. Mir half dann potentiell jeder Mensch, der mir begegnete, der etwas zu sagen hatte, auch wenn es nur winzige Bruchstücke waren. So konnte ich ein Mosaik zusammensetzen, das sich allmählich wie ich anfühlt. Es gibt dazu einen schönen Satz von Pindar, einem griechischen Dichter: Erkenne dich selbst, werde, der du bist!

Kümmer dich um dich selbst, um deinen Geist, deine Seele, deinen Körper. Je mehr du das tust, um so besser wird das Lebensgefühl, umso klarer der Geist, um so ruhiger und weiter das Herz.

Es lohnt sich, Springer! Und das sagt dir eine, die es selbst nicht glauben wollte.

Alles Gute!
K.


@tempo
Ich danke Dir sehr. Ich werde mich den Buch- und youtube-Tipps intensiv widmen. Deine Beiträge haben mich einen Schritt weiter gebracht.
Ich bin bei Dir, dass viele Trennungen nicht sein müssten. In der nächsten Beziehung trifft man wieder auf sein Spiegelbild und steht vor den gleichen oder ähnlichen Problemen. Nur 1 x habe ich vor einigen Jahren einer guten Bekannten zugeredet, dass eine Trennung das Beste ist. Ihr Mann kam ständig betrunken nach Hause, dann hatte sie die Beine breit zu machen, ansonsten gab es Schläge. Sie hat jedoch fast 2 Jahre gebraucht, um sich zu lösen.

Ich habe mich Anfang der Woche von meiner Affäre getrennt. Sie hat mir etwas erzählt, was mir gar nicht passte.

Jetzt kann ich mich mit besserem Gewissen mit meiner Ehe auseinander setzen.

Vielen Dank nochmals.

22.08.2014 11:00 • #106


T
Hallo Springer,

das ist ja eine mutige Entscheidung. Ich hoffe, dir geht es einigermaßen gut damit. Und traurig wird es wohl auch sein?!

Mir fiel noch ein Satz ein, der mich seinerzeit sehr beschäftigt hat: Wer nicht treu ist, ist sich selbst nicht treu. Ich war als jüngerer Mensch auch nicht treu und in der Rückschau finde ich, ist da viel dran. Ich kannte mich gar nicht …

Obwohl ich von dir so gut wie nichts weiß, bin ich daran interessiert, wie es dir geht. Würde mich freuen, wenn du ab und an schreibst.

Wünsche dir viel Achtsamkeit für dein eigenes Empfinden und den Langmut mit dir selbst und deiner Frau das neue Projekt zu starten.

K.

31.08.2014 22:30 • #107




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