Dr. Jekyll und Mr. Hyde

B
Hallo,

seit ein paar Tagen komme ich wieder auf diese Seite und heute bin ich so weit, dass auch ich meine Geschichte erzählen kann und will.

Zunächst bitte ich alle, die auf diesen Beitrag antworten möchten, den moralischen Zeigefinger stecken zu lassen. Ich weiß, ich befinde mich hier außerhalb der gesellschaftlichen Moralvorstellung, aber auch in dieser Zone gibt es Gefühle, Liebe und Trennung.

Ich bin seit 20 Jahren verheiratet, habe ein 10-jähriges Kind, das chronisch krank ist und seit ca. 8 Jahren in meiner Ehe keine ero. und S. mehr. Warum und weshalb ist ein anderes Thema, aber dieser Umstand war und ist für uns kein Grund, unsere Familie zu sprengen, da wir beide sehr aneinander hängen und unserem Kind die Familie bewahren möchten.

Vor ca. 1,5 Jahren habe ich einen Mann kennen- und dann auch lieben gelernt, der nach nahezu 30-jähriger Ehe wohl ähnliches suchte, wie ich. Gefühle, Zärtlichkeit und S.. Wir gingen eine Beziehung ein, die mit der Zeit sehr innig und gefühlvoll wurde. Wir tauschten unsere Alltagsprobleme miteinander aus und lebten eine zweite Beziehung neben unseren Lebenspartnern.

Ich habe ihm nach anfänglichem Mißtrauen mehr und mehr vertraut, vor allem nachdem er auch ein verlässlicher Zuhörer und Trostspender war, als es meinem Kind wieder einmal sehr schlecht ging und es operiert werden musste. Er war für mich da und so diese schwere Zeit schweißte uns zusammen.

Durch diese Umstände war es von Beginn an klar und ausgesprochen, dass eine gemeinsame Zukunft - wenn überhaupt - dann mittelfristig möglich ist. Er wusste und akzeptierte das, denn auch er war ja in seiner Familie eingebunden. Aber nach seinen Worten, spielte es für seine Liebe zu mir keine Rolle und ich wäre seine große Liebe und er glücklich und dankbar, dass wir unsere Liebe wenigstens ein wenig leben können.

Der erste Bruch kam, als ich Ende August von einem Familienurlaub zurückkam, eine fehlgeleitete sms an eine andere Frau von ihm bekam, die sehr eindeutig war. Da bis zu diesem Zeitpunkt kein Wölkchen am Beziehungshimmel war, glaubte ich ihm, dass diese sms seine erwachsene Tochter geschrieben hätte, um ihn zu kompromittieren. Er hat eine sehr gute und offene Beziehung zu ihr und hatte ihr wohl von mir erzählt.

Ein paar Tage stellte sich dann durch Zufall heraus, dass dies eine Lüge war, er tatsächlich diesen Kontakt für Verbalerotik durch das Internet hatte und mich belogen hatte, um mich nicht zu verlieren. Es schmerzte zutiefst, denn unsere S. war offen und intensiv und wenn er gerne etwas Neues ausprobiert hätte, dann hätte er es mit mir machen können oder zumindest mich zunächst fragen können. Ich war sowieso offener als er.

Egal - ich verzieh' ihm und wir schafften es nach ein paar gemeinsam verbrachten Tagen im September auch wieder in unsere Beziehung zurück zu finden. Zumindest dachte ich das.

Anfang Oktober hat er sich dann aus heiterem Himmel von seiner Frau getrennt. Er hatte mir das vorher auch nicht gesagt oder mit mir darüber geredet. Während dieser Trennungsphase hatte er sich über 3 Tage kaum gemeldet und ich wusste nicht, was passiert war. Er erzählte mir dann telefonisch davon und ich verstand, dass es ihm nicht gut ging und er auch viel allein sein wollte, um mit dieser Situation zurecht zu kommen. Er wollte mich auch in dieser Zeit nicht sehen, nur noch sporadisch telefonieren und ich versuchte, geduldig zu sein.

Ganz verstanden habe ich es nicht, denn zuvor war es ihm immer wichtig, dass wir wenigstens einmal täglich telefonieren, aber ich wollte ihn nicht bedrängen, zumal er auch von großen finanziellen Engpässen sprach, die ihn sehr belasten würden.

Nach ca. 2 Wochen bin ich spontan zu ihm gefahren (ca. 170 km entfernt) und er erzählte mir dann, dass er seit der Trennung mit einer anderen Frau Kontakt hat, mit ihr stundenlang telefoniert und sich von ihr verstanden fühlt. Als er mir dann noch sagte, er hätte sie auch schon einmal getroffen (auch sie wohnt über 200 km entfernt), bin ich aus allen Wolken gefallen. Es wäre zwar nichts vorgefallen, aber er hätte das Bedürfnis sich wieder verlieben zu wollen.

Ich fuhr verstört wieder nach Hause und wir blieben aber in Kontakt. Dann kam mein Geburtstag, ein Treffen und eine weitere Aussprache. Seine Beteuerungen, dass er mich immer noch über alles liebt, aber dass er derzeit einfach eine Rückzugsmöglichkeit braucht, um die Trennung zu verkraften und die finanziellen Probleme zu lösen. Er wäre einfach momentan emotional auf dem Nullpunkt und nicht in der Lage, Emotionen zu zeigen oder zu fühlen. Auf meine Frage hin, ob wir es wieder miteinander versuchen sollten, beteuerte er mir, wie wichtig ich für ihn sei und er mich nicht verlieren möchte. Als ich nach der anderen Frau fragte, verneinte er den weiteren Kontakt. Und wieder glaubte ich seinen Worten.

Lange Rede, kurzer Sinn. An seinem Verhalten änderte sich nicht viel. Wenig Kontakt, keine Treffen, keine Wärme und Nähe mehr. Ich bot ihm meine Hilfe und/oder Gespräche erfolglos an. Sein Handy war immer öfter ausgeschaltet, so dass sms ins Nirwana verschwanden bzw. er sie besser ignorieren konnte. Ich bat ihn immer wieder, mir offen zu sagen, wenn er die Beziehung mit mir nicht mehr will, wenn er eine neue Beziehung aufbauen will. Er tat es nicht!

Kurz vor Weihnachten - er schrieb in seinen mails und sms immer noch von Liebe zu mir - habe ich ihn noch einmal auf den Kopf zugesagt, dass ich davon überzeugt bin, dass eine andere Frau im Spiel ist. Und dann endlich hat er es zugegeben, natürlich auch nur per sms, denn einem Gespräch ist er weiterhin aus dem Weg gegangen.

Und da wurde mir klar, dass er mich Monate nur belogen und hingehalten hatte. Auf meine Fragen, warum er mir das nicht gesagt hat, warum er mich hingehalten hat, weiter von Liebe sprach und warum er so mit mir gespielt hat, bekomme ich bis heute keine Antwort von ihm. Höchstens ein ich weiß es nicht!

Mir ist klar, man kann sich verstellen, um ein Ziel zu erreichen. Aber dass ein Mensch sich um 180 Grad drehen kann, war mir selbst mit meinen 44 Jahren nicht bewusst. Ein Jahr holt er mir die Sterne vom Himmel und dann von heute auf morgen, eiskalt lügend, benutzend und feige davonlaufend. Nicht einmal den Mut zu haben, mir das Ende persönlich oder wenigstens telefonisch mitzuteilen. Wochenlang mit mir Katz und Maus spielen, obwohl er doch schon seine neue Freundin hatte. Was hat es ihm gebracht, mich noch weiter an der langen Leine zappeln zu lassen. Sadistisches Vergnügen, wenn man zusehen kann, wie der andere leidet?

Ich verstehe es nicht. Liebe ist doch auch Respekt und Achtung vor den Gefühlen des anderen. Und ich kann doch nicht von Liebe und Freundschaft sprechen und ein solches Spiel fortsetzen. Kann man sich so in einen Menschen täuschen?

Gibt es sie wirklich die Dr. Jekylls und Mr. Hydes?

Ich sitze da, lese in den hunderten von mails, die wir einander geschrieben haben, und verstehe es nicht. Und das Schlimme ist, ich kann nicht loslassen, solange ich es nicht verstehe. Ich will nicht glauben, dass ich über ein Jahr nur verar... worden bin. Es tut unendlich weh, die Tage ziehen sich wie Kaugummis dahin und der Schmerz tobt in meinem Herzen. Ich funktioniere nach außen hin, muss ich ja auch, denn ich kann meinen Kummer durch meine Familiensituation nicht ausleben und innerlich zerreißt es meine Eingeweide.

Ich muss loslassen, aber ich weiß einfach nicht wie. Ich habe ihn geliebt und auch jetzt noch, obwohl ich sein perfides Spiel erkannt habe, liebe ich ihn noch und ich vermisse ihn unsagbar.

Ist das nicht perv., dass man genau weiß, was der andere getan hat und trotzdem verschwinden die Gefühle und die Sehnsucht nach ihm nicht? Man denkt ständig an die schönen Stunden und Momente, die man zusammen verbracht hat und dann daran, dass es jetzt Vergangenheit ist. Dass man niemals wieder einen solchen gemeinsamen Moment haben wird...

Blackie

P.S.: Ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr eure Meinung schreibt, denn ich habe sonst keine Möglichkeit, darüber zu reden. Und ich muss darüber reden, sonst habe ich das Gefühl, dass es mich innerlich zerreißt.

02.01.2008 16:39 • #1


E
Moin Blackie,

ich denke mal, dass viele Männer in so einer Situation einfach so sind. Dein Geliebter (ich nenn ihn jetzt einfach mal so) hat sicher schon lange über die Trennung von seiner Frau nachgedacht, du warst vielleicht in der Abnabelungsphase die geeignete Partnerin um ihm das Leben zu verschönern.

Dabei wusste er sehr wohl, dass es mit euch keine Zukunft geben kann - mittelfristig ist eine lange Zeit wenn dein Kind erst 10 Jahre alt ist und zudem noch chronisch krank. Das wären dann so bummelig 6-8 Jahre mindestens die er noch hätte warten müssen.

Nun ist es aber so, dass Männer nur ungern allein sein wollen und können, und wenn sie endlich den Schritt gemacht haben und sich getrennt haben, dann wollen sie auch ganz schnell wieder verliebt sein, jemanden um sich haben etc.

Mit dir ist das ja nun einmal nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich, und in der heutigen Zeit ist es ja noch einfacher geworden Menschen kennen zu lernen, dafür muss man nicht mal mehr vor die Tür gehen! Also hat er sich was Interessantes gesucht was ihm seine einsamen Tage und Nächte versüßt, und von dem er glaubt oder weiß, dass es häufiger und auch problemloser verfügbar ist als du es bist.

Tja, und sobald Männer meinen verliebt zu sein, weil eine andere sie anziehend findet wird man natürlich sehr schnell unwichtig.

Und da die meisten Männer bloss keinen Ärger oder Probleme haben möchten, oder sich eine andere Option offen halten möchten lügen sie und erzählen weiterhin von Liebe.

Oder schlimmer...sie lieben dich plötzlich von heute auf morgen nicht mehr, das ist auch eine Variante ;)

Was dich angeht...die Zeit wird dir helfen loszulassen selbst wenn du die Dinge die geschehen sind nicht verstehen kannst. Natürlich tut es weh einen geliebten Menschen zu verlieren, und dass du in einer unglücklichen Ehe lebst macht das Ganze noch schlimmer.

Du wirst da durch kommen, wenn du die Trauer zulässt, deine Gefühle annimmst und alles aufarbeitest. Dazu gehört übrigens auch die Tatsache, dass du mit 44 in einer Ehe lebst, die dir nicht das gibt was du dir wünschst und was du brauchst - was bei mir die Frage nach der Richtigkeit deiner Entscheidung so zu leben aufwirft.

Gruß
Thilde

02.01.2008 20:44 • #2


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Dr. Jekyll und Mr. Hyde

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B
Hallo Thilde,

vielen Dank für die Antwort von dir, die mir auch gezeigt hast, dass du meinen Beitrag sehr aufmerksam gelesen hast.

Und du äußerst darin vieles, was ich inzwischen auch vermute. Es wird dadurch vielleicht nicht angenehmer, denn man sucht ja in der Beziehung, die man geführt hat, auch immer gerne das Besondere und natürlich auch mit dem besonderen Menschen, der dies erst möglich gemacht hat, aber die Wahrheit hat leider nicht immer die Angewohnheit, angenehm zu sein.

Ich habe mir im Laufe dieser Beziehung verstärkt und natürlich auch schon vorher die Frage gestellt, warum halte ich meine Ehe aufrecht. Es ist eine Frage, die ich abschließend bis heute nicht beantworten kann. Vielleicht, weil ich nicht unglücklich genug bin. Mein Mann ist liebevoll, aufmerksam und wir führen eine sehr harmonische Partnerschaft. Wie soll ich es beschreiben... Es ist eine innige Bruder-Schwester-Beziehung. Wir haben die gleichen Interessen und Ansichten, können uns auch nach dieser langen Zeit interlektuell intensiv austauschen. Er trägt mich auf Händen und fühlt sich im Familienbund wohl...nur...wir haben keinerlei S.!

Wie wichtig ist S.? Sie ist sehr wichtig, aber ist sie wichtiger als ein harmonisches Familienleben - vor allem bei einem kranken Kind? Bis heute konnte ich mir diese Frage nicht beantworten. Also bin ich den Weg der Kompensation gegangen...also mit einem Geliebten!

Ich habe heute nochmal versucht, telefonisch mit meinem Ex-Geliebten Kontakt aufzunehmen. Ich hatte mir gewünscht, dass er endlich auch mal mit mir redet! Nun, ich bin hoffnungslos gescheitert...

Gruß Blackie

02.01.2008 21:06 • #3


G
Hallo Blackie!

Wie wichtig ist S.? Sie ist sehr wichtig, aber ist sie wichtiger als ein harmonisches Familienleben - vor allem bei einem kranken Kind?

Ein Leben ohne S. würde mich auf Dauer sehr unglücklich machen, genau wie eine Beziehung ohne Vertrauen oder eine Beziehung, in der ein anderer wichtiger Baustein fehlt. Die Frage ist eher: Wie wichtig ist Dir Dein eigenes Glück? Oder wie hoch ist der Preis, den Du zu zahlen bereit bist für Euer harmonisches Familienleben? Ich kann gut verstehen wie schwierig das für Dich ist. Du würdest viel verlieren für eine ungewisse Zukunft. Und die Verantwortung für Euer Kind ist ja auch noch da. Andererseits hast Du nur dieses eine Leben. Wenn Du Dir mal vorstellst als alte Frau auf dem Sterbebett zu liegen: Wie soll Dein Leben ausgesehen haben, damit Du es zufrieden hinter Dir lassen kannst ohne das bohrende Gefühl, auf etwas wichtiges verzichtet zu haben, das Du jetzt nicht mehr erleben wirst? Wobei das Wichtige sowohl Euer Familienleben als auch eine Beziehung mit einer erfüllten S. sein kann.

Aber ich denke, dass das zur Zeit eher ein Nebenschauplatz ist. Das Hauptding ist die Sache mit Deinem Geliebten. Und da kann ich mich nur Thilde anschließen: Du warst wohl so eine Art Sprungbrett aus der Beziehung, und dann wollte er sich eine Hintertür bei Dir offen halten. Das ist eine ziemlich miese Nummer. Aber mit der Zeit wirst Du das hinter Dir lassen können. Und vielleicht triffst Du ja eines Tages auch auf einen Menschen, bei dem Du denkst, dass es sich lohnt, für ihn einen Neuanfang zu riskieren.

Was sagt eigentlich Dein Mann zu Euerm s.freien Leben? Wie hält er das aus?

Liebe Grüße! gusi

03.01.2008 23:33 • #4


B
Hallo Gusi,

tja, die letzte Frage, die du gestellt hast - ich habe keine Antwort darauf. Ich habe in diesen langen Jahren ein paar Mal unsere nicht stattfindende S. angesprochen, aber eigentlich kam nie etwas dabei raus. Habe ich zunächst die Schuld bei mir oder bei meiner Person gesucht, so konnte ich mich davon irgendwann befreien.

Ich habe durch einen Artikel und dann auch in einem besonderen Forum im Internet einiges zum Thema As.ualität gelesen und ich glaube, dass vielleicht hier die Antwort zu finden ist. Es sind Menschen, die keine S. möchten und sie auch nicht vermissen. Es sind Menschen, die sich aber trotz ihrer As.ualität nichts mehr wünschen, als eine feste Beziehung zu einem anderen, aber halt ohne S..

Er hat auch keine andere Beziehung nebenbei laufen oder reflektiert auf andere Frauen (oder Männer) - ich würde es sicher merken, wenn es so wäre. Auch glaube ich, dass mein Mann es wusste, als ich meine außereheliche Beziehung hatte, auch wenn er sein Verhalten zu mir in keinster Weise geändert hat.

Glaube mir, ich denke seit Jahren über diese Situation nach und vielleicht müsste ich durch einen anderen Mann zu einer Entscheidung gezwungen werden, weil ich nicht den Mut oder die Kraft dazu habe, meinen Mann oder die Familie aufzugeben.

Mein Ex-Geliebter war es definitiv wohl nicht...und diese Erkenntnis manifestiert sich mit jedem weiteren Tag, der vergeht. Er hat mich benutzt, was vielleicht noch okay wäre, denn jeder benutzt einen anderen bis zu einem gewissen Punkt, aber mich dann wie ein gebrauchtes Taschentuch wegzuwerfen, das werde ich ihm nicht verzeihen.

Liebe Grüße von Blackie

04.01.2008 00:58 • #5


B
es ist ein einziger und täglich immer wiederkehrender Kampf...

Es ist vor allem ein Kampf gegen seine inneren Kobolde, die dir ständig etwas anderes zuflüstern.

- schick' ihm nochmal eine sms
- versuch' ihn anzurufen
- was macht er jetzt gerade?
- amüsiert er sich mit der Neuen?
- denkt er überhaupt nochmal an dich?

Und diese Kobolde zum Stillschweigen zu bringen, das kostet so viel Kraft. Und oft denke ich, dass ich diese Kraft einfach nicht mehr habe. Ich versuche, mich abzulenken, diese Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen und doch sind sie da - jede Stunde kehren sie wieder und quälen mich weiter.

Ständig sage ich mir dann gebetsmühlenartig wieder vor, dass er mich nur benutzt hat, dass er mich nicht mehr wollte, dass er mich wahrscheinlich nie geliebt hat und dass er es nicht wert ist, ihm auch nur eine Träne nachzuweinen...aber die Tränen kommen trotzdem, ich vermisse ihn und es tut unsagbar weh!

05.01.2008 16:08 • #6


G
Hallo Blackie!

Bei dem Bild mit den Kobolden musste ich lächeln (nicht falsch verstehen). Das trifft es so gut. Diese fiesen kleinen Gnome, die sich bei allem, was man macht, gedankenmäßig einfach immer wieder dazwischen schieben. Und folgt man ihnen bringen sie einem meist nur noch mehr Leid und Demütigungen.

Das, was Du machst - dass Du Dir alles Schlechte vor Augen hältst - ist, glaube ich, das einzige, was man machen kann, um die Kobolde (und damit die Hoffnung, es könnte doch noch alles gut werden) in Schach zu halten. Ich wünsche Dir dabei viel Kraft.

Aber lass auch ruhig die Tränen zu. Ungeweinte Tränen verzögern nur den Heilungsprozess. Wenn genügend Tränen geflossen sind, kommt auch irgendwann das Loslassen und dass man wieder aufsteht und die Hölle hinter sich lässt.

Ich selber habe zur Zeit so eine riesengroße Angst vor den Tränen und dem Schmerz, dass ich sie nur ab und zu zulassen kann, und hab dabei das Gefühl, dass mich das nicht wirklich weiterbringt. Irgendwie hängen Tränen und Schmerz zulassen und Liebe loslassen zusammen.

Liebe Grüße! gusi

05.01.2008 19:10 • #7


B
Hallo Gusi,

ja, ich glaube, viele kennen diese kleinen Kerle, die einem das Seelenleben ganz schön schwer machen können.

Das mit dem Schmerz zulassen und weinen können ist sicher wichtig, aber so richtig bekomme ich das im Moment nicht hin. In den letzten Monaten habe ich so viele Tränen vergossen, dass wohl die Speicher derzeit leer sind. Ich habe eher das Gefühl, ich habe eine Betäubungsspritze bekommen, die mich das Ganze von außen betrachten lässt.

Ab morgen fängt bei mir wieder der normale Alltag an und ich bin froh darum, denn es lenkt mich hoffentlich ein wenig ab. Diese Weihnachtsfeiertage etc. lassen einfach zu viel Raum, um die Gedanken schweifen zu lassen.

Was ist mit dir Gusi? Willst du gar nicht loslassen bzw. endgültig loslassen? Man hat vielleicht das Gefühl, man begräbt das letzte Fünkchen Hoffnung, wenn man loslässt...

LG Blackie

06.01.2008 18:15 • #8


D
hallo blacky, kann dich gut verstehen, bin seit 5 monaten getrennt, war ähnlich wie bei dir, voll belogen und betrogen und ich denke immer noch täglich an ihn, ebendiese kobolde plagen mich auch noch, nicht mehr so schlimm wie am anfang aber trotzdem. auch ich überlege mir immer wieder ob ich ihm mal ne sms schicken soll, aber wozu? um mich nochmal verletzen zu lassen? leider hab ich ihn heute mit dem auto in der stadt an einer kreuzung gesehen, mein herz fing total zu klopfen an, und ich wegschauen müssen, daneben saß seine 21 jhr. freundin (20 jahre jünger als ich). na ja, tut schon noch sehr weh, vor allem wenn ich mir vorstelle, dass er mit ihr diese nähe lebt, von der ich dachte, dass es unser ding sei. männer neigen dazu, sich sofort eine andere zu suchen, wenn in der beziehung was nicht so toll läuft, halten es wirklich nicht aus allein zu sein. mir geht es so, dass ich mir das immer noch gar nicht vorstellen kann, mit einem anderen mann wieder so verbunden zu sein. braucht halt alles seine zeit, lass es zu....
drücke dich
dolasilla

hallo gusi, wie geht es dir? bist mit deinem ex nach wie vor wieder zusammen? wie läuft es?
lg dola

07.01.2008 14:22 • #9


B
Hallo Dolasilla,

ich habe deine Geschichte gelesen...heftig...und ich kann verstehen, dass du auch nach 5 Monaten noch nicht bereit bist, dich einem anderen in die Arme zu werfen. Und ihn dann noch sehen zu müssen...grausig! Das kann mir zum Glück bei 160 km nicht passieren.

Schon erstaunlich, wie gut viele Männer austauschen können.
(Sorry an alle Männer, die nicht so sind !)

Mir persönlich geht es momentan so, dass für mich dieses Forum fast wie ein Strohhalm ist. Nicht, weil ich glaube, dass auch nur irgendjemand an meiner Situation etwas ändern kann. Aber es ist sehr wichtig für mich, zu spüren, dass ich mit so einer Erfahrung nicht alleine auf der Welt bin. Dass es nicht meine Schuld ist, wenn mir so etwas widerfährt und das macht es ein klein bißchen leichter!

Drück' dich auch...

Blackie

07.01.2008 15:10 • #10


D
hi blacky, ging mir auch so mit diesem forum, hab am anfang ständig hier rumgehangen....jetzt geht es mir schon viel besser als noch vor einigen monaten, aber es kommen halt immer wieder löcher, und eben, weil hier einfach gemeinsame bekannte etc. sind, wo man immer wieder was mitkriegt. aber wird schon werden. das schöne ist, dass ich in meinem leben total aufgeräumt habe, neue freunde gefunden habe, alte freundschaften sind auseinandergegangen, und ich unternehme jetzt sehr viel mehr als noch in beziehungszeiten. das tut mir gut. trotzdem kommt immer wieder die sehnsucht und natürlich der schmerz und die kleinen kobolde......
drücke dich
dolasilla

08.01.2008 19:49 • #11


B
wieder 5 Wochen später...

Letzte Woche kam eine mail von ihm, dass er mich darüber informieren wollte, dass er seine Arbeitsstelle ab sofort wechseln würde. Er freue sich über die neue Stelle und es wäre seine letzte Amtshandlung gewesen, mir eine mail zu schreiben.

Leicht verwundert gratulierte ich ihm zu diesem Schritt und wollte wissen (aus gutem Grund), wo die neue Arbeitsstelle wäre. Nun, lange Rede kurzer Sinn...nach 4 Monaten hatte er dann doch mal den Mut, mit mir zumindest am Telefon zu reden.

Nach diesem Telefonat wusste ich endgültig Bescheid, auch wenn es unendlich weh tat.
Er hatte mich seit Anfang Oktober belogen und seine ganzen Storys über seine Lebenskrise nach der Trennung von seiner Frau, dienten nur dazu, sich Freiraum von mir zu schaffen, um genügend Zeit für eine neue Frau zu haben, die er über das Internet kennen gelernt hatte.
Die Zeit, die er von mir erbat, um zur Ruhe zu kommen und nachdenken zu können, nutzte er effektiv, nur nicht dazu.

Er hat alle Brücken abgebrochen, ist letzte Woche zu der neuen Partnerin gezogen und wird dort der neue Papa von drei Kindern. Die neue Arbeitsstelle ist ebenso dort und das alte Leben hat er komplett hinter sich gelassen.

Trotzdem war es ihm aber nicht zu blöd in diesem Telefonat von der ewigen Liebe zu mir zu sprechen...würg.

Ich trauere jetzt dieser Zeit nach, die wir zusammen hatten, die wirklich schön war. Aber dem Menschen, der erst in der Trennung sein zweites Gesicht gezeigt hat, dem trauere ich nicht mehr nach. Was habe ich verloren...nur eine Illusion, aber offensichtlich niemanden, der es wert ist, dass ich ihm meine Liebe noch hinterher schmeiße!

Wenn das sein Glück ist, so gönne ich es ihm von Herzen. Er soll seinen Weg suchen und finden, was er immer gesucht hat. Nur ich hätte mir gewünscht, dass er mir 4 Monate meines Schmerzes erspart hätte.

17.02.2008 21:06 • #12


D
hi blackie, ok, jetzt weißt wenigstens bescheid. allerdings ist das schon der hammer wie sich das verhalten dieser kerle ähnelt. meiner hat mich auch mich sinnkrise und zeit für sich selber brauchen hingehalten und diese zeit schön mit seiner neuen genutzt. was sind das nur für menschen? ich könnte mich nicht mehr im spiegel anschauen??? wie gesagt, verlassen werden ist nie schön, aber mit ehrlichkeit wenn es passiert, dann hat man für seinen expartner wenigstens noch respekt und fühlt sich auch von ihm respektiert. die habe nuns wie eine heiße kartoffel fallengelassen, als das andere startklar war. und- meiner hat am schluß auch noch gesagt, dass er nie wieder eine frau so lieben wird wie mich. alles gesülze, damit wir ruhe geben. oh je, kann man je wieder vertrauen, hoffe schon....
drück dich, wird schon aufwärts gehen, dass mit dem nachtrauern läuft bei mir auch, und den menschen, wie ich ihn am schluß erlebt habe, möchte ich auch nicht mehr.
was hat die ex von lothar matthäus gesagt (der hat sie doch auch betrogen udn verlassen): wird frauen sind stark und schaffen es mutig weiter zu gehen-in diesem sinne
alles liebe
claudia

17.02.2008 23:26 • #13


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