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Entzugserscheinungen oder Liebe?

ArtHegu
Hallo Liebe Liebende,

Ich bin heute auf das Forum gestoßen und freue mich sehr dass ich eine Möglichkeit finde meine Sorgen und
Ängste zu teilen.Ich möchte euch gern meine Geschichte erzählen.

Ich war schon immer ein sehr sensibler Mensch.Schon als Kind wollte ich mich ungern von meiner Mutter trennen die uns alleine
aufzog und wenn sie nur in Keller ging dann fühlte ich mich verlassen und allein. Als ich erwachsen wurde, wurde ich sehr stark und unabhängig. Auf Männer wirke ich sehr emanzipiert obwohl ich mich eigentlich so wahnsinnig verletzlich fühle und meine größte ANGST schon immer das Verlassen werden ist!

Ich habe jedes Mal nach einer Trennung Ewigkeiten gelitten und der Schmerz wurde eher schlimmer statt besser. Oft kamen körperliche Beschwerden hinzu, wie herzrhytmusstörungen oder Kreislaufschwäche.Ich bin sogar einmal in eine Klinik gegangen für mehrere Wochen.So richtig besser wurde der Schmerz aber erst wenn ich mich NEU verliebt habe.

Jetzt komme ich zu meiner letzten Trennung wegen der ich schreibe.
ER hat sich vor drei Wochen von mir getrennt.Es war eine furchtbare Trennung aber auch eine furchtbare toxische Beziehung.
Wir waren knapp 6 Monate zusammen und es war von tag 1 eine unglaubliche S. Spannung. Wir hatten viel und schönen S. und er hat schnell kapiert dass ich mir ein richtiges zu Hause wünsche und hat mir einen Schlüssel für seine Wohnung gegeben, was mir viel bedeutet hat. Ich war sehr schnell sehr verliebt und fühlte mich abhängig, ich entwickelte unglaubliche Verlustängste, mit denen ich aber auch offen umging. Ich engte ihn unweigerlich ein und das tat mir leid.Es ergab sich eine höllische Abwärtsspirale aus Ängsten, Verboten, Unterstellungen und einem täglichen on off. Wir beide litten sehr und es erging uns körperlich und seelisch immer schlechter, wir konnten uns aber auch nicht trennen weil wir beide der Meinung waren das wir uns liebten und uns körperlich so verbunden fühlten.Im Nachhinein muss ich sagen die Ängste kamen zwar anfangs von meiner Seite aber wir haben uns dann beide schlecht behandelt in der Beziehung. Er sagte mir tagtäglich er weiß nicht was er wilder liebt mich aber er hält das misstrauen etc nicht mehr aus. ich bekam immer mehr angst dass er mich verlässt und somit wurde alles immer schlimmer.

Vor 3 Wochen hat er mich rausgeschmissen aus seiner Wohnung, mit Beleidigungen und den Worten melde dich nie wieder.
Ich leide so sehr, jeder Tag ist für mich eine Qual und es wird schlimmer statt besser! ich habe andauernd Flashbacks von sovielen Situationen, außerdem Schuldgefühle, dann aber auch wieder Wut dass er mir nicht geholfen hat etc. Ein Wechselbad der Gefühle.

Ich habe mir gleich nach der Trennung einen Therapeuten gesucht, die Erfolge sind aber natürlich noch nicht ersichtlich.

Nun meine Frage: Ich habe so einen starken Drang wieder mit ihm zusammenzukommen weil ich immer denke wenn ich meine Verlustängste in den Griff bekomme könnten wir glücklich werden. Ich weiß aber nicht ob er sich je wieder melden wird.Er hat mich überall geblockt und wenn ich bei ihm Klingel macht er nicht auf.

Ich würde ihn gern eine zeit lang komplett in Ruhe lassen aber es ist so schwer weil ich ihn so vermisse.

Außerdem frage ich mich will ich überhaupt ihn zurück oder bin ich nur auf Liebesentzug?

Kennt jemand diese quälenden Schuldgefühle ?

Grüße!

07.02.2019 10:33 • x 1 #1


Kopflos
Hey
Ich finde du hast schonmal den richtigen Schritt gemacht und dir einen therapeuten gesucht um deine baustellen zu bearbeiten.
Du solltest erstmal zur Ruhe kommen, vielleicht lernen alleine mit dir zufrieden zu sein und dir dann die frage nochmal stellen ob/warum du deinen Partner zurück magst.
Hast du unterstützung bei Familie/Freunden?

07.02.2019 11:05 • x 1 #2


A


Entzugserscheinungen oder Liebe?

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S
Willkommen im Forum!

Als Außenstehender kommt man beim Lesen Deines Berichts (vor?)schnell zum Urteil, dass ein schnelles Ende wohl das Beste war..
Aber als jemand, der selbst gerade eine Trennung durchmacht, weiß ich natürlich genau, wie es Dir dabei geht.

Ihr habt euch wirklich nicht mehr gut getan in der letzten Zeit. Die Frage ist, warum? Wenn es also irgendwann dazu kommt, dass ihr euch als Paar wiederfindet, dann sollte der Grund für den Konflikt irgendwie gefunden und besprochen werden.

Und ich denke, bei Deinem Schmerz handelt es sich vor allem um Entzugserscheinungen und die Leere, die Er hinterlässt. Die Angst vor Einsamkeit ist ja sehr ausgeprägt bei Dir, also tut es nun besonders weh. Das Wort Liebe benutze ich nur ganz selten. Und bei der Beschreibung eurer Probleme würde ich das auch nicht..

So rausgeschmissen worden zu sein, löst das bei Dir ihm gegenüber nicht auch Gefühle aus?

07.02.2019 11:11 • x 2 #3


ArtHegu
Vielen dank für deine Antwort!

Ich habe Unterstützung durch Freunde im Sinne dass sie da sind aber ob mir das wirklich hilft weiß ich nicht.
Ich höre immer nur: Sei doch froh dass du ihn los bist...


Zur Ruhe kommen wäre wichtig ja, allerdings tut es genau dann besonders weh.
Heute morgen ging es mir so schlecht dass ich mich direkt übergeben musste...

Hilfe

07.02.2019 11:25 • #4


N
Ich bin ehrlich. Die Baustelle Verlustangst ist eine sehr große.
Die wird Jahre in Anspruch nehmen.
Besser ist es, du versuchst zu akzeptieren. Dass es für euch zu spät dazu ist.
Aber dafür vielleicht bei jemand neuem in Zukunft funktioniert.
Aus Beziehungen muss man auch lernen. Immer wieder von neuem.

Ich habe meine erste Beziehung auch in den Sand gesetzt. Ich bin dafür hauptsächlich verantwortlich. Und ich habe für mich daran gearbeitet. Was ich alles falsch gemacht habe.
Es besser zu machen beim nächsten Mal.
Es ist allerdings schwer. Sich selbst zu verzeihen.
Aber es lohnt sich.

Mag man in dieser Phase alles nicht hören. In der du bist.
Du musst das erst mal alles aushalten. Bis es besser wird.
Setz dich mit dir auseinander. Deiner Schuld, seiner Schuld.
Weine, schreie. Lass alles raus.
Das hilft beim langsamen akzeptieren.
Dann erst kommt das Abschließen.

Wünsche dir viel Kraft!

07.02.2019 12:21 • x 2 #5


M
Hey Du ! Dankeschön für Deine offenen Worte ! Denke bzw. lese da ganz andere Probleme bei Dir als nur reine Verlustangst. Denke die Angst beruht auf tiefgehendere Probleme die wahrscheinlich schon in der frühkindlichen Entwicklung begannen siehe Mutter/Tochter-Beziehung usw. Partnersuche/Partnerschaft wird darüber leider auch sehr stark beeinflusst da es eine Bindungsstörung ist. Das berühmte Nähe/Distanzproblem. Angst und das irrationale Verhalten allgemein, auch die schnelle Bindung über das Körperliche und das völlige Austicken sobald emotionale Nähe herrscht und eigentlich Vertrauen angesagt wäre, das ist leider typisch. Hat auch nichts mit Deinen Partnern zu tun, denke je lieber und toller die Kerle, umso schlimmer Deine Ausfälle bis hin zum Klinikaufenthalt. Das steckt ein gestörtes Verhaltensmuster dahinter und merkst Du ja selbst und das ist toll weil Du nicht nur bei Anderen die Schuld abwälzt sondern Dir selber bewusst bist wenn auch leider mal machtlos gegen solch Aussetzer. Aber Du hast eine gute Chance was für Dich zu tun und zu verbessern, nicht für die Partner. Bei Dir an echte Liebe gerade nicht glaube, wirst nur von Angst und Bedürfnis nach Liebe und Co gesteuert inkl. Angst wenn Dir Jemand genau das gibt was Du willst und Du das nicht sehen und annehmen kannst und lieber abwertest, wegspaltest, misstraust als nochmal wie von der Mutter damals in Deinem Leid verraten zu werden. Teufelskreis den Du durchbrechen musst, für Dich ! Denn Mutterliebe und Co können Dir Partner nicht geben, warum sollen die denn bei Dir bleiben wenn sie trotz Liebe und Vertrauen durch Deine Angst durch die emotionale Hölle müssen ? Vielleicht sterben ja eher Mütter für ihre Kinder aber sicher nicht Fremde ! Also normal das er geht, Du mit Deinem Chaos im Kopf alleine bleibst. Du aber die Wahl hast und die Chance was zu ändern oder bei jeder neuen Beziehung das Gleiche abziehst und immer in der Klinik landest.

07.02.2019 15:53 • x 1 #6


M
Und mag Dich nicht verletzen und Du kannst auch nichts dafür daß Du darunter leidest, bist sicher ein lieber Mensch der nicht aus Bosheit und Absicht so umgeht mit div. Eindrücken im Leben und sicher auch Partner nicht mit Absicht verletzt. Aber sensibel ist auch nicht gleich sensibel, man kann sensibel bei dem eigenen Ego sein und total eiskalt was fremde Menschen betrifft. Man ist dann sensibel aber völlig unemphatisch für Andere auch wenn man sie für eigene Bedürfnisse gut studieren, analysieren kann und dann unterbewusst auch diese dann erwählt passend zum eigenen Bedürfnis. Ist aber nicht normal und nicht gesund. Zb. warum sollte man für Menschen die zwecks Bindung am Anfang den Engel, auch im Bett spielen, am Ende dann den Teufel für den Rest des eigenen Lebens akzeptieren ? Die eigene Seele für 3 Tage tolle Kiste dem Teufel verkaufen und dann ewig leiden und dann für einen Dämonen der alleine in Dir wohnt und stärker ist als Du selbst ? Und klar, durch die Trennung gerade ist die Angst wieder schwächer als Dein Bedürfnis aber kommt ihr wieder zusammen dann geht es wieder los ! Und das ist nicht gut, also normal was er tut, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende und das Bett wird da eh egal. Da musst Du was tun aus eigenem Willen und Antrieb, die Beziehung auch erstmal lassen und Dich auf Deine Gesundheit konzentrieren. Hoffe Du kannst es, gute Ansätze sind da und drücke Dir fest die Daumen !

07.02.2019 17:44 • #7




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