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Er will mich nicht

A
Ich kann nur aus eigener Erfahrung schreiben. Ich stand mal kurz vor einer Depression (Burnout) und kam selbst nicht mehr weiter. Es ging um meinen Job und die Probleme, die mich auffraßen. Ich wollte wissen, ob etwas mit mir und meiner Einstellung zum Job nicht stimmte und dachte, hey, lass da mal nen Profi ran. Es hat etwas gedauert, aber ich war dann bei nem Psychologen und wir trafen uns anfangs einmal die Woche für 45 Minuten. Ich konnte mich mal richtig auskotzen. Und dann kam von ihm eine entscheidende Frage, die mich zum Nachdenken brachte. Er sagte sinngemäß

Andi, die Erde gibt es schon ein paar Millionen Jahre. Wir leben vielleicht 80 oder 90 Jahre. Unsere Anwesenheit auf diesem Planeten ist also so kurz wie ein Fliegenfurz. Daher geht's doch nur darum, unser Leben möglichst nett zu verbringen. Wie verbringst du dein Leben möglichst nett, Andi?

Ich war sprachlos und hatte keine Antwort. Ich hatte mir dazu noch nicht einmal Gedanken gemacht. Aber es hat etwas bewirkt, nämlich Pläne zu machen und sich an kleinen Dinge im Leben zu erfreuen, an denen man sonst vorbeigeht, z.B. die Marionette im Schaufenster, die Blume an der Straßenecke, die spielenden Kinder, der Song im Radio, das selbst gekochte Essen etc. Nach einem guten halben Jahr hatte ich mit ihm nichts mehr zu besprechen und mir ging es deutlich besser.

Daher versuch es. Er oder sie wird dich begleiten und die Fähigkeiten und Werkzeugen geben, damit du an dir arbeiten kannst. Du wirst sehen, wenn du es zulässt wird es dir guttun können.

09.08.2016 04:42 • x 1 #16


L
Hallo sunnie22,

ich bin viel älter als Du,
erst spät ging mir auf, dass ich in Form des Helfersyndroms mein Leben durch andere interessanter machen möchte.

Mein Exfreund verstand mich in meinen Niederlagen und Erfolgen, und, er konnte für sich darüber reden !

Das kann ich nun für mich auch, finde mein Leben gut und habe ein Hobby angefangen, bei dem ich sympathische Leute kennenlerne.

Nur Mut zum eigenen Leben !

Dann kommt gegenseitige Liebe !

10.08.2016 12:06 • #17


E
Zitat von sunnie22:
Ohne jetzt alle als inkompetent abstempeln zu wollen... aber die Forschung ist auf dem Bereich der Psychologie gar nicht so weit, wie man immer denkt.


Das stimmt so aber nicht ganz, wie du es darstellst. Mit einem Buch dazu lesen und ein paar Seminare besuchen ist es nicht getan, wenn man als von der Krankenkasse anerkannter Psychologe oder Psychiater arbeiten will.
Du könntest dir auch jemanden suchen, der eine Facharztausbildung hat. Der hat dann ein Medizinstudium hinter sich plus therapeutische Zusatzausbildung hinter sich.
Auf jeden Fall wird dir die Auseinandersetzung mit einem anderen, fachkundigen Menschen Perspektiven und Sichtweisen eröffnen, auf die du alleine niemals kommen würdest. Das ist einfach Fakt. Erst recht, wenn du kaum Freunde hast, solltest du dir jemanden suchen, dem du dich öffnen kannst.

Zitat von sunnie22:
Am Ende könnte ich auch ein Buch dazu lesen oder selbst die Seminare besuchen, viel mehr haben die nämlich auch nicht getan.

DAs wäre doch schon einmal ein guter Anfang. Warum tust du es nicht?

10.08.2016 12:20 • #18