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Ex hat wohl einen Neuen

S
Auch das was du als temporäre Therapie bzw. Ablenkung beschreibst, hilft dir wenigstens zeitweise mal ein bisschen mehr Abstand zu bekommen.

Dein Problem ist also hauptsächlich bei dir in der Wohnung, wenn ich das richtig verstehe und auch bei Alltäglichem wie dem Einkaufen. Hier spielen auch viel die Gewohnheiten eine Rolle. Erlaubst du dir überall in der Wohnung deinen Gedanken nachzuhängen und auch immer, wenn du da alleine bist? Versuche das mal ein bisschen zu kanalisieren. Such dir einen Ort in deiner Wohnung aus, der nicht dein Lieblingsplatz ist und wenn dich deine Gedanken überkommen, dann gehst du ganz bewusst da hin und denkst. Versuche den Rest deiner Wohnung möglichst gedankenfrei zu bekommen. Das dauert und funktioniert nicht von heute auf morgen. Genauso kannst du damit beginnen, dir zu überlegen, wann am Tag es dir passt, diesen Gedanken nachzuhängen, die so was wie ein ganz bewusstes Zeitfenster einzurichten. Wenn dich dann dieses Gedankenkreisen überkommt, dann sag dir: jetzt nicht, dafür ist erst um x Uhr Zeit.


Es ist schwer, ich weiß das aus eigener Erfahrung, aber wenn du es schaffst, dich ein bisschen zu disziplinieren, auch wenn das am Anfang nur ganz kurz geht, verschafft es dir mal Abstand und mit der Zeit geht es immer besser.

Du bist noch in der Wohnung, in der ihr gemeinsam gelebt habt? Wenn ja, dann verändere da ein bisschen was. Vielleicht wolltest du das ein Sessel immer woanders steht, dann stell den um. Richte dich in deinem neuen Leben und in der Wohnung neu ein, soweit das geht. Da reichen oft Kleinigkeiten. Außerdem gibt dir das auch das Gefühl, dein Leben wieder in die Hand zu bekommen.

In der Hauptsache siehst du also dich als Verursacher der Probleme in eurer Beziehung. Das mag so sein, du hast wohl dnn auch einiges erkannt und versucht, umzustellen. Manchmal ist es aber dann dafür zu spät, weil der Partner einfach die Geduld verliert oder die Beziehung zu anstrengend wird. Irgendwann ist das Fass dann auch mit solchen Dingen voll und läuft über. Ich kann verstehen, dass du dich da über dich selbst grämst. Vielleicht hilft hier auch ein anderer Blickwinkel, was würdest du einem Freund raten, in deiner Situation? Würdest du sein Verhalten auch so verurteilen, wie dein eigenes, wärst du da genauso kritisch wie bei dir selbst? Wenn nein, dann mach dir bewusst, du bist dein bester Freund und solltest dir selbst auch verzeihen irgendwann. Mag sein, diese Beziehung ist vorbei und du denkst bestimmt noch lange nicht an daran eine neue Beziehung einzugehen, aber nimm deine Erkenntnisse über dich mit und lerne daraus für deine Zukunft.

01.12.2018 13:39 • x 1 #16


G
Erst einmal vielen Dank für eure lieben Worte. Das zeigt mir, dass man mich hier versteht, nicht so meine Familie, die mich nach gerade mal vier Wochen immer wieder fragt, warum ich damit denn nicht abschließen könne.

Sei mir bitte nicht böse, @sabine49, aber du stellst mir gerade zu viele Fragen. Klar möchtest du mir helfen und dafür danke ich dir, aber es kommt mir in diesem Umfang erschlagend rüber. Tut mir Leid.

Nein, ich bin aus unserer Wohnung ausgezogen, weil diese zum Haus ihrer Eltern gehört. Man bot mir zwar an, erstmal zu bleiben, so lange ich meine Sachen noch nicht geregelt habe, aber das wollte ich mir nicht und ihr auch nicht antun, weil wir uns sonst immer wieder über den Weg gelaufen wären.
Zur Zeit bin ich bei meinen Eltern untergekommen, da es jobtechnisch auch nicht mehr so richtig lief (auslaufender Arbeitsvertrag, kaum Aussicht auf Übernahme), bin aber immer noch derart liquide, sodass ich es so erstmal aushalten kann. Ein neuer Job ist aber schon in Aussicht.
Ich würde mir als bester Freund raten, mein eigenes Leben in die Hand zu nehmen, etwas Neues aufbauen, um ihr zu zeigen, wie gut es mir ohne sie geht, auch wenn das natürlich einer Farce gleicht (kann man das so sagen?). Da würde wohl wieder die Hoffnung sprechen, ihr ein neues Ich zu präsentieren, um mich für sie so wieder interessant zu machen. Dumm, ich weiß...

01.12.2018 13:59 • #17


A


Ex hat wohl einen Neuen

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S
Sorry, wenn dir das zuviel ist im Moment. Kannst du ja irgendwann nochmal lesen oder auch nicht. Pick dir das raus, was dir was gibt

Zitat von Gislason78:
Da würde wohl wieder die Hoffnung sprechen, ihr ein neues Ich zu präsentieren, um mich für sie so wieder interessant zu machen. Dumm, ich weiß...


Ich denke, so haben viele angefangen, die ähnlichen Kummer hatten wie du. Irgendwann wird sich das ändern und du machst es dann für dich.


Es ist gut, wenn du nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung bist. Wahrscheinlich ein bisschen eigenartig, wieder bei den Eltern zu wohnen. Aber das ist ja nur für einen Übergang. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es jobtechnisch so läuft, wie du es dir vorstellst.

Manchmal versteht das Umfeld wirklich den Kummer nicht so ganz, besonders dann wenn der letzte Liebeskummer Jahrzehnte her ist, da ist vielleicht nicht mehr so präsent, wie jämmerlich man sich fühlt. Schreib einfach hier im Forum oder lies ein bisschen hier, auch wenn es deinen Schmerz nicht weg nehmen kann, du bist nicht alleine, es geht vielen ähnlich wie dir.

01.12.2018 14:04 • #18


G
@Gislason78

Vergiss mal die ganzen Worte was deine Ex sagte. Nicht immer Worte zählen. Taten zählen mehr. Die Tat ist nun mal, dass sie sich trennte und das muss man erstmal so akzeptieren und hinnehmen. Klingt leicht gesagt, ich weiß, aber da kommst du nicht drum herum.

Zitat von Gislason78:
Sie fehlt mir und ich kann nicht damit umgehen, dass sie sich nicht meldet - sie ignoriert mich ja, wohl aus gutem Grund, aber ich kann es nicht ab, wenn Ignoranz von Menschen kommt, die mir die Welt bedeuten.


Das Gefühl kenne ich zu gut. Aber was mir half, dass ich mir bewusst selbst sagte, dass ich mich selbst ignorierte. Immer wieder kam mein irrationales Unterbewusstsein als Störfaktor und ich ignorierte meine rationale Sichtweise. Versuche das mal zu verstehen. Ignoranz ist einer vieler Nährböden von z.B. unserem Selbstwertgefühls, wo wir uns nur mehr wertlos fühlen. Sei es Abweisung oder Ignoranz ganz egal.

Zitat von Sabine 49:
Hier spielen auch viel die Gewohnheiten eine Rolle


Ja hier spielt die Gewohnheit eine beeinträchtige Rolle. Ich habe mit meiner Ex 2,5 Jahre in etwa zusammengewohnt. Alles erinnert mich an sie. Sie hat viel beigesteuert. Kühlschrank, dies und das. Auch viele Geschenke etc. Was viel geraten wird, man soll alle Geschenke, Erinnerungen in nen Karton packen damit man nicht mehr erinnert wird und es einem leichter gemacht werden soll, loszulassen.

So, nun tat ich das mit dem Packen nicht, weil ich den Schmerz der Trauer beschleunigen wollte. Das ihre Geschenke noch hier sind, will ich einfach so dalassen und mich auch daran gewöhnen
Jeder tickt anders. Ich brauche da diese Herausforderung um mich der Angst, dem Trauer voll und ganz sich zu stellen auf beschleunigter Weise.

Zitat von Gislason78:
Es ist schon bescheuert zu glauben, dass sich zum Beispiel binnen 30 Minuten etwas ändern würde. Ich muss versuchen, mein Verhalten in dieser Hinsicht kontrollieren zu können.


Ja verstehe ich auch gut. Die ZEIT spielt dem Trauernden/Verlassenen oft einen Streich durch die Rechnung, indem wir Zeit überbewerten. Da kommt einem schon 1 Woche Trennung wie 3 oder 4 Wochen lang her. Oder 1 Monat wie ein halbes Jahr und halt 30 Minuten wie einen halben Tag.

Beim Verlassenden hat es meiner Meinung nach den Anschein, dass die Zeit unterschätzt wird. 1 Woche wie erst 2-3 Tage. Verstehst schon was ich meine.

Den Fokus nicht mehr auf die Zeit richten wäre angesagt.


Zitat von Gislason78:
Soweit ist es also schon, dass ich selbst Lebensmitteln derart viel Bedeutung beimesse (sagt man das so?)


Ging mir auch so, wo ich beim Einkaufen die Süßigkeiten Abteilung gemieden habe, weil ich ihr immer wieder etwas mitnahm. Auch gemeinsames Essen, da habe ich auch auf einiges verzichtet. Deshalb nahm ich auch die ersten 2-3 Wochen 5 kg ab, wo ich aber jetzt wieder leicht zugelegt habe.

Das wirst du auch wieder tun. Also den Lebensmitteln nicht mehr so eine große Bedeutung beimisst.

01.12.2018 14:16 • x 1 #19


G
@sabine49, das habe ich ja Tut mir wirklich Leid.

Ja, damit spielte ich schon länger, mich mal komplett umzumodeln, auch letztlich für sie, um unserer Beziehung wieder Würze zu verleihen.

Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber irgendwas sagt mir tief in mir drin, dass irgendwann eine unerwartete Wendung eintreten wird. Solch eine Vorahnung hatte ich schon bzgl. ihres neuen Freundes, aber da spricht vermutlich auch nur die Hoffnung aus mir, die man erfahrungsgemäß nie begraben sollte. Das ist hanebüchenes Denken, ich weiß, aber irgendwie neige ich dazu. Ich bin auch nicht spirituell veranlagt oder gehöre einer Sekte an, sondern der Glaube an ein Happy End scheint sich manifestiert zu haben. Weiß auch nicht warum, aber Vorahnungen und dergleichen basieren ja meistens nicht auf Nonsens. Ich schweife ab...

01.12.2018 14:21 • #20


G
Zitat von gentle08:
@Gislason78

Vergiss mal die ganzen Worte was deine Ex sagte. Nicht immer Worte zählen. Taten zählen mehr. Die Tat ist nun mal, dass sie sich trennte und das muss man erstmal so akzeptieren und hinnehmen. Klingt leicht gesagt, ich weiß, aber da kommst du nicht drum herum.



Das Gefühl kenne ich zu gut. Aber was mir half, dass ich mir bewusst selbst sagte, dass ich mich selbst ignorierte. Immer wieder kam mein irrationales Unterbewusstsein als Störfaktor und ich ignorierte meine rationale Sichtweise. Versuche das mal zu verstehen. Ignoranz ist einer vieler Nährböden von z.B. unserem Selbstwertgefühls, wo wir uns nur mehr wertlos fühlen. Sei es Abweisung oder Ignoranz ganz egal.



Ja hier spielt die Gewohnheit eine beeinträchtige Rolle. Ich habe mit meiner Ex 2,5 Jahre in etwa zusammengewohnt. Alles erinnert mich an sie. Sie hat viel beigesteuert. Kühlschrank, dies und das. Auch viele Geschenke etc. Was viel geraten wird, man soll alle Geschenke, Erinnerungen in nen Karton packen damit man nicht mehr erinnert wird und es einem leichter gemacht werden soll, loszulassen.

So, nun tat ich das mit dem Packen nicht, weil ich den Schmerz der Trauer beschleunigen wollte. Das ihre Geschenke noch hier sind, will ich einfach so dalassen und mich auch daran gewöhnen
Jeder tickt anders. Ich brauche da diese Herausforderung um mich der Angst, dem Trauer voll und ganz sich zu stellen auf beschleunigter Weise.



Ja verstehe ich auch gut. Die ZEIT spielt dem Trauernden/Verlassenen oft einen Streich durch die Rechnung, indem wir Zeit überbewerten. Da kommt einem schon 1 Woche Trennung wie 3 oder 4 Wochen lang her. Oder 1 Monat wie ein halbes Jahr und halt 30 Minuten wie einen halben Tag.

Beim Verlassenden hat es meiner Meinung nach den Anschein, dass die Zeit unterschätzt wird. 1 Woche wie erst 2-3 Tage. Verstehst schon was ich meine.

Den Fokus nicht mehr auf die Zeit richten wäre angesagt.




Ging mir auch so, wo ich beim Einkaufen die Süßigkeiten Abteilung gemieden habe, weil ich ihr immer wieder etwas mitnahm. Auch gemeinsames Essen, da habe ich auch auf einiges verzichtet. Deshalb nahm ich auch die ersten 2-3 Wochen 5 kg ab, wo ich aber jetzt wieder leicht zugelegt habe.

Das wirst du auch wieder tun. Also den Lebensmitteln nicht mehr so eine große Bedeutung beimisst.



Ich weiß, was du meinst. Man muss lernen, den Fokus wieder auf das Wesentliche zu richten, nämlich sich selbst und ein wenig mehr Egoismus an den Tag legen. Auch das Gefühl wiederfinden, zeitlich das normale Gefühl zu entwickeln, sollte Priorität haben.

Richtig, Geschenke habe ich auch noch von ihr und ich werde den Teufel tun, sie zu entsorgen. Schließlich hat sie meine ja auch behalten, auch wenn ich es natürlich nicht beurteilen kann, ob es immer noch so ist. Aber materielle Dinge sind mir eh nicht so ungeheuer wichtig. Nur die Gewohnheiten wie im Supermarkt, die du beschreibst (hatten wir die selbe Partnerin? ), kommen mir stark bekannt vor.

@sabine49, kurz noch dazu, was du mich vorhin gefragt hast: Mein Schlaf ist seit Wochen nicht der beste (schlafe wenn erst früh morgens ein und habe dadurch nur wenige Stunden, mich zu erholen) und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass meine Essensgewohnheiten noch normal wären, bzw was die Regelmäßigkeit und der Umfang betrifft. Das war schon mal besser...

01.12.2018 14:31 • #21


S
Zitat von Gislason78:
Naja irgendwas muss ich ja falsch gemacht haben, wenn sie mit mir Schluss macht und sich knapp vier Wochen später einen neuen Kerl angelt und ich zweifle mittlerweile daran, dass es wirklich die Gründe waren, die sie mir für die Trennung genannt hat. Irgendwie alles Schall und Rauch und natürlich will ich wissen, wer er ist was er hat und ich nicht und besser macht als ich. Ich habe nämlich das Gefühl, dass er nicht erst seit gestern oder letzte Woche existiert, sondern schon länger und sie nur den passenden Zeitpunkt gesucht hat, sich von mir zu lösen.

Die Zeit wird dauern, bis sich alle Wunden regenerieren werden. Sie bedeutete mir alles und sie sollte eigentlich irgendwann mal meine Frau werden. So war zumindest der Plan, sofern wir unsere Probleme in den Griff bekommen hätten.


Mir ist genau das passiert. Ich habe mich lange damit schwer getan, mich zu trennen. Dann hab ichs durchgezogen und eine Woche später einen Mann kennengelernt, der mich umgehauen hat. Wir waren uns von der ersten Sekunde an verfallen. Für meinen Ex tat es mir total leid, aber ich hatte keine Chance. Der neue Mann war alles, was ich wollte.

Ich weiss nicht, wie sie drauf ist/war, aber manchmal passiert sowas, ohne dass man es wollte.

13.12.2018 13:36 • #22


M
Weil man vielleicht nicht gern alleine ist... Ich habe nach der Trennung von meinem Ex-Mann am laufenden Band neue Partner gehabt. Jedes mal dachte ich, ich wäre verliebt. Dabei musste ich einfach lernen, nach über 10 Jahren mit einem Mann, wieder alleine zu leben. Ich hatte in 6 Monaten etwa 4 Partner Für keinen davon hatte ich ernste Gefühle. Eigentlich waren sie nur Ablenkung.

Vielleicht ist es ja bei ihr das gleiche? Ablenkung und Angst vor dem Alleinsein?

13.12.2018 13:54 • #23


G
Er ist wohl nicht mehr aktuell, aber ich traue dem Frieden nicht. Im Gegenzug aber wusste ich vor Wochen intuitiv, dass da jemand anderes ist und jetzt habe ich wieder ein Gefühl, dass irgendwas kommt - es ist eher ein gemischtes, aber mit Hang eher zum Positiven. Keine Ahnung.

13.12.2018 14:06 • #24


S
Zitat von Gislason78:
Er ist wohl nicht mehr aktuell, aber ich traue dem Frieden nicht. Im Gegenzug aber wusste ich vor Wochen intuitiv, dass da jemand anderes ist und jetzt habe ich wieder ein Gefühl, dass irgendwas kommt - es ist eher ein gemischtes, aber mit Hang eher zum Positiven. Keine Ahnung.


Das jemand für dich kommen wird? Oder wie meinst du das?

13.12.2018 14:07 • #25


G
Zitat von Sara-CH:

Das jemand für dich kommen wird? Oder wie meinst du das?


Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist mein Kopf und mein Herz nicht frei für jemand neues. Ich glaube es hat eher was mit meiner Ex zu tun.

13.12.2018 14:09 • #26


S
Zitat von Gislason78:

Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist mein Kopf und mein Herz nicht frei für jemand neues. Ich glaube es hat eher was mit meiner Ex zu tun.


Red es dir einfach bitte nicht ein.

13.12.2018 14:20 • #27


G
Ich rede es mir nicht ein, denn es ist lediglich ein Bauchgefühl und mit diesem lag ich in meiner Vergangenheit öfter richtig als falsch. Musst du mir nicht glauben, wenn du es nicht kannst.

13.12.2018 14:45 • #28


A


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