3

Ex zufällig getroffen

S
Hallo liebes Forum.

Ich wurde vor 3,5 Monaten verlassen von meiner Ex-Freundin. Wen die Geschichte interessiert, kann sie gerne hier nachlesen: nach-3-jahren-verlaesst-sie-mich-wie-schaffe-ich-das-t57278.html

Hier eine Zusammenfassung:
Sie hat mich nach 3 Jahren verlassen, weil sich wohl für sie herauskristallisiert hat, dass ich nicht ihr Mann ihres Lebens bin. Kritikpunkt war mangelnde Integration in ihren Freundeskreis/Familie. Teilweise zu Recht, teilweise überzogen, finde ich. Zudem kam bei ihr wohl starkes Verlangen nach ihrem Ex-Partner auf, den sie nach ihrer Aussage mehr geliebt hatte, als mich. So weit ich weiß, ist sie dann nach der Trennung ihrer Mission nachgegangen ihn zurückzubekommen. Aber ich weiß eigentlich nichts, da kein Kontakt und keine Quellen. Für mich war das extrem hart und unverständlich. Sie gab mir immer das Gefühl das wir etwas Besonderes haben, etwas krasses. Es schien nicht so, dass da Luft nach oben wäre. Deswegen konnte ihr die Begründung nicht gut verstehen.
In den letzten Monaten habe ich unfassbar gelitten. Mein Leben ist sozusagen zerbrochen. Ihr kennt das.
Vor einigen Tagen habe ich Anzeichen wahrgenommen, dass ihre Mission ihren Ex zurückzubekommen gescheitert sein könnte (weiß es nicht sicher: 50/50). Jedenfalls hat das etwas in mir ausgelöst. Hoffnung. Hoffnung, dass sie die Erkenntnis bekommt, dass sie einen Fehler gemacht hat und mich eventuell zurück will, oder so. Ich habe also auf ein Lebenszeichen von ihr gehofft. Es kam nichts. Wir hatten seit der Trennung absolut keinen Kontakt.
Gestern habe ich sie dann zufällig auf der Straße getroffen. Puh, Puls auf 180. Verwirrtheit. Sie nahm mich wahr, und strahlte mich förmlich an. Ich lächelte zurück und ging auf sie zu. Wir begrüßten uns. Wir hielten Smalltalk und tauschten uns darüber aus, wie es so läuft und so. Die Atmosphäre war friedlich, respektvoll und ein bisschen vertraut, aber auch ein bisschen unvertraut und fremd. Ein komisches Gefühl, diese Person hatte so einen Stellenwert in meinem Leben und jetzt wirkt sie irgendwie fremd. Ich habe fast jede Sekunde an sie gedacht und jetzt stand sie vor mir. Unwirklich. Die erste Erkenntnis war, dass sie nicht die Lösung für meine innere Leere und Verletztheit zu sein scheint. So wie ich es mir in Gedanken eigentlich ausgemalt hatte. Irgendiwe war sie wie ein Niemand für mich oder ein flüchtiger Bekannter. Wir unterhielten uns insgesamt 5 - 10 Minuten. Ab und zu wussten wir nicht was wir sagen sollten und wurden verlegen und lächelten uns einfach an. Dann war da aber zwischendurch dieser Blick von ihr. Dieser Blick drückte so etwas wie Mitgefühl aus. Mitgefühl für das, was sie mir angetan hat und wie schlecht es mir ergangen sein muss - gemischt mit Freude mich zu sehen und, dass es mir ganz gut zu gehen SCHEINT. Ich glaube in dem Blick habe ich aber auch gesehen, dass sie mit sich im Reinen ist und nichts vermisst. Sie vermisst mich nicht, glaube ich. Da war kein Desire in ihrem Blick, eher Zufriedenheit. Als ich merkte, dass das Gespräch ausläuft, beendete ich es und wir verabschiedeten uns. Zu Beginn hatte ich erst einen starken Drang länger mit ihr zu sprechen und hatte das Bedürfnis sie zu fragen, ob wir ein Stück zusammen gehen wollen. Das ließ ich aber sein. Ich war also relativ souverän. Sie war aber souveräner, wie gesagt. 100% sicher bin ich mir mit dieser Deutung aber auch nicht.
Jedenfalls hat mich das wieder auf den Boden geholt, ich kann ihren Status zu mir nun abschätzen, ohne das ich krankhaft spekulieren muss. Und da sehe ich gerade kein Potential. Heute trifft mich diese Erkenntnis wieder sehr. Ich fühle mich alleine, mein Anker fehlt. Und sie wird es wohl nicht mehr werden. Trotzdem habe ich wieder Gedanken an einen Follow-Up und frage mich, ob ich mich melden soll. Aber wozu. Ich bin wirklich erschöpft. Davon so verletzt zu sein und stark sein zu müssen, jeden Tag. Versteht das jemand? Jeden Tag das Gefühl zu ertragen, dass etwas fehlt. Mir fehlt diese Zufriedenheit von damals mit ihr. Ich habe nichts vermisst. Es war toll.
Wie soll ich nun damit umgehen? Mich zur Akzeptanz zwingen? Oft kommt nach Tagen wieder starkes Desire auf und das Gefühl, etwas tun zu müssen, zu kämpfen.

16.04.2020 23:23 • x 1 #1


T
Hey, lass dich mal drücken. Ich spüre deine innere Zerrissenheit und du bringst offen und klar rüber, was dich umtreibt. Das ist wichtig, dir der Empfindungen gewahr zu sein.

Zitat von Seth:
Die erste Erkenntnis war, dass sie nicht die Lösung für meine innere Leere und Verletztheit zu sein scheint. So wie ich es mir in Gedanken eigentlich ausgemalt hatte. Irgendiwe war sie wie ein Niemand für mich oder ein flüchtiger Bekannter.

Und diese Erkenntnis finde ich wertvoll, weil du hier ansetzen kannst. Das ist quasi der Funken, den du nutzen kannst um dich selbst in dieser Geschichte finden zu können.

Magst du vielleicht Deine Sehnsucht, die du in stillen Momenten hast hinterfragen? Einfach mal schauen, wie du dir selbst ein Anker sein kannst? Du musst jetzt nichts tun im Sinne von großen Taten, sondern vielleicht erst mal nur nachspüren und dich auf die Situation einlassen.

Und diese Momente, dass man doch noch mal vielleicht irgendetwas machen könnte, um den anderen zu überzeugen sind normal. Die kommen und gehen, wie du ja selbst bereits bemerkt hast.

17.04.2020 05:29 • x 2 #2