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Gefangen in einer Affäre

F
Zitat von Lene:
Wenn er/sie doch so böse ist und seinen Partner betrügt und man ihm/ihr das aber erst dann
ankreidet, wo die Entscheidung gegen einen gefallen ist, dann ist es ein verletztes Gefühl in uns. Das darf auch sein. Aber bis zu der entgültigen Entscheidung, habe ich zumindest davon
profitiert (trotz nicht eingelöster Versprechungen, und einsamer verliebter Abende), dass er seine Partnerin
betrügt. Mir selber fällt es einfach schwer, ihn zu lieben und ihm aber negatives und schlechte Moral zuzuschreiben, weil er sich nicht für mich entschieden hat. Für mich wirken die Worte, die du da zitierst
wie eine Offenbarung dessen, dass wir Menschen sind, mit eigenen inneren Landkarten, mit Prägungen, mit Wünschen, mit Gefühlen und aber der deutlichen Aussage: Ich kann einfach nicht anders. Mein AM sagt, wenn er sich für mich entscheiden würde, hätte er Angst dass es ihm den Boden unter den Füssen wegreisst, weil ihm das Gefühl und die Sicherheit fehlt, was das für wen alles bedeuten würde. Wir können uns kein Urteil darüber erlauben, was es individuell für eine Person bedeutet, Kinder zu haben, einen langjährigen Partner, einen festen Wohnsitz wo vieles verankert ist etc. und dazu noch durch die Affärensituation die Liebe seines Lebens getroffen zu haben. Und was ich am wenigsten will, ist dass es ihm den Boden unter den Füssen wegreist. Ich bin sogar stolz auf ihn, dass er sich so entscheidet, weil er auf sich achtet, im Gegenteil zu mir. Ich entscheide mich immer noch nicht gegen ihn so richtig, obwohl es mir schon so lange den Boden unter den Füßen wegreisst... In der Situation bin ich dämlich, nicht er.
Wir können sagen, was wir für eine Vorstellung hätten wie es gehen könnte und uns erscheint es logisch, aber
weil es in uns ist. Und wenn er oder sie in seiner Ehe bleibt und der Ehepartner betrogen wurde, und das seitens des Betrügers unmoralisch ist, dann ist das trotzdem nicht unser Thema. Erst recht nicht dann, wenn wir es erst dann als unmoralisch und feige betrachten, weil wir nicht bekommen haben, was wir wollen.
Ich bin für solche Worte, wie du sie zitierst sehr dankbar, weil sie in diesem ganzen Affärengeklüngel eines der wenigen ehrlichen Dinge sind.


Richtig.
Danke, Lene

24.02.2016 16:08 • #16


C
Hallo Lene,
das hast du gut geschrieben. Sehr treffend. Du hast auch recht,dass ich mich jetzt natürlich nicht als Moralapostel hinstellen kann. Das waren in der Tat verletzte Gefühle, weil ihre Worte in meinen Ohren auch so unlogisch klangen. Aber ich kann sie verstehen. Bezüglich Trennung hat sie mir auch nie Hoffnungen gemacht. Andererseits habe ich das auch nie von ihr eingefordert, ich habe nur die Unerträglichkeit an unserer Situation angesprochen. Gerade als Frau ist eine Trennung vielleicht nicht ganz so einfach, wobei es natürlich heutzutage viele Gegenbeispiele gibt. Trennung mit Kind habe ich auch hinter mir. Glücklicherweise ist das bei mir alles sehr gut abgelaufen und wir verstehen uns alle sehr gut. Aber ich weiss, welche Ängste und Sorgen gerade ums Kind, ablaufen. Wie dem auch sei. Trotzdem würde ich an ihrer Stelle, wenn ich wirklich so unglücklich zu Hause bin, das nicht ertragen wollen, aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen .Manchen genügt ein Lebensstil, zuhause unglücklich und sicher zu sein und Zuneigung und Liebe im Außen suchen. Alles was man über Jahrzehnte aufgebaut hat,soll auf einmal vorbei sein. Ich glaube,das erfordert viel Kraft und Mut sich davon zu trennen und viele ergeben sich dann lieber dem Schicksal und versuchen die Unglücklichkeit anders zu kompensieren. Aber das sollte jetzt nicht mein Thema sein. Ich muss von ihr loskommen, weil 2 Jahre in der Tat genug sind und die Frustration mittlerweile bei mir die Oberhand gewonnen hat. Sie macht es mir schwer zu gehen.Erstens ist es furchtbar ohne sie und dann kommt siet Geschichten über die Kinder oder mit den kühnsten Liebesbekundungen. Aber wie du schon meintest, es ist für Affären- sowie Schattenmensch ein komplexer Prozess, der sich langsam aber stetig entwickelt hat, und wo ich zu spät stopp gesagt habe, bzw. wo ich zu schwach war , mein stopp durchzusetzen. Wenn man bedenkt ,dass mein allererstes Stopp schon vor über einem Jahr war, wo nach garnicht viel passiert war,und ich aber merkte,dass Gefühle auftauchen,dann sagt das schon alles.

@Artemsia
Du hast recht was du schreibst. Sehe ich auch so. Aber viele sehen es mit der Sicherheit halt anders. Wobei bei vielen auch Angst vor Veränderung herrscht.

24.02.2016 17:12 • #17




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