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Habe mich getrennt und weiss nicht weiter

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@Perzet
Ja, einsam in einer Ehe was die höchsten Gefühle töten kann, trifft es vermutlich sehr.

Für ihn waren unsere Gemeinsamkeiten ausreichend- Essen gehen, Kino/TV, 1-2 im Jahr in den Urlaub fahren. Und vorallem sagt er, dass wir die gemeinsamen Werte und Vorstellungen teilen wie Kinder zu haben und die wesentlich wichtiger wären, als bspw gemeinsam auf ein Konzert gehen. Mir hat das aber nicht gereicht. Bin ein Mensch der unheimlich gerne teilt. Nicht nur Materielles sondern auch Freude. Und es hat mich auf Dauer sehr traurig gemacht, dass ich die Dinge, die mir Freude bereiten, nicht mit ihm teilen konnte.

12.06.2018 23:20 • x 2 #16


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@smole

für mich klingt das sehr traurig. Das könnten Bekannte oder Freunde sein mit Essen gehen, Kino/TV, 1-2 im Jahr in den Urlaub fahren.

Was ist mit Kindern? Ihr wolltet welche, habt sie in den 14 Jahren aber nicht hinbekommen? Oder für wann waren diese geplant?
Und wessen 'Aufgabe' wären diese dann gewesen? Wäre er an denen evtl interessiert, oder doch weiter an sich? Ok ,ist hypothetisch. Aber leider fraglich aufgrund der bisherigen Beschreibung.

12.06.2018 23:32 • x 1 #17


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Habe mich getrennt und weiss nicht weiter

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@Perzet
Wir wollten Kinder und waren sogar dabei es zu versuchen. Doch mitten in dieser Zeit wurde ich plötzlich unsicher, was mir schwer zu denken gab, weil ich eigentlich keine Zweifel haben hätte dürfen.

Ja, er ist oder war sehr auf sich bedacht, aber er wäre ein großartiger Vater gewesen oder wäre es immer noch (grdst). Er liebt Kinder und Kinder lieben ihn, egal wo er auftaucht. Klar, machen wir uns nichts vor, ein Spaßvater is toll, aber es gibt auch mehr, dass es zu tun gibt, also nur Quatsch machen und spielen. Da wäre sicher viel an mir hängen geblieben.

Witzig, dass du das mit Freunden vergleichst: Im Grunde waren wir beide, vorallem aber er in den letzten Jahren mehr mit Freunden im Urlaub als wir gemeinsam miteinander...

13.06.2018 08:14 • x 1 #18


P
@smole

Zitat von smole:
Im Grunde waren wir beide, vorallem aber er in den letzten Jahren mehr mit Freunden im Urlaub als wir gemeinsam miteinander...


Es gibt ja viele Konstellationen, in denen einer viel arbeiten muss, deswegen länger nicht da ist, anderweitige Belastungen vorhanden sind, etc. und dadurch die gemeinsame Zeit sehr eingeschränkt ist. Aber solange dieses Gefühl Ich bin dem anderen wichtig! vorhanden und gezeigt wird, solange ist man zufrieden und glücklich. Das kann durch Aufmerksamkeiten, sich für den anderen interessieren, sich entschuldigen und für später etwas planen, etc gezeigt werden. Oder man spürt es im Herzen, dass man füreinander eine wichtige Person ist.

Aber wenn man zwar Zeit miteinander hat und füreinander hätte, aber ständig das Gefühl transportiert wird, dass so ziemlich jeder andere wichtiger ist als der eigene Partner, - der also als 'selbstverständlich' eh vorhanden ist - dann verkümmert dieser Partner nach und nach und erfriert irgendwann regelrecht emotional. (eigene Erfahrung)

Ich habe vor vielen Jahren mal einen Bericht über Beziehungen gehört und einer Studie, die fragte, was notwendig ist für langlebige Beziehungen. Dabei wurde das Beispiel der Seeleute genommen, die oft über viele Monate am Stück weg sind. Es gab da kein Internet, Telefon oder ähnliches. Briefe brauchten Wochen. Diese Seeleute haben aber Frau und Kinder zu Hause und es funktioniert. Die Forscher gaben an, dass bei diesen Paaren deutlich ein Aspekt hervorstach: wenn der andere physisch weg war, dann unterhielten sich die jeweiligen Partner viel mit anderen über den jeweils Abwesenden. Also die Frauen sprachen viel von ihren Männern, als ob diese da wären. Die Männer sprachen viel von ihren Frauen, als ob diese da wären, oder was ist, wenn sie wieder zu Hause sind. Und wenn sie dann wieder aufeinander treffen, dann ist das keine Überraschung oder Änderung, weil sie eh ständig im Herzen und in der Aufmerksamkeit da gewesen waren.

Dieses Beispiel ging mir damals sehr rein. Und es verdeutlicht, wie viele Menschen ihren Partner wie ein Ding im Regal als selbstverständliches Gut nehmen, sich aber nicht weiter interessieren. Es gehört ihnen ja eh. Ihre Interessen liegen woanders und ihre Taten sprechen auf Dauer einfach Bände. Und dann irgendwann, Überraschung!, der andere kann nicht mehr, ist ausgelaugt, weiß gar nicht warum, fühlt sich auch noch schuldig und reißt aus. Wenn man sich so konsequent nicht wahrgenommen fühlt ist das auf längere Frist die Folge, ob man will oder nicht.

13.06.2018 09:03 • x 1 #19


S
Du hast es ganz gut getroffen: Man hat nicht mehr das Gefühl wichtig für den anderen zu sein. Alles und jeder geht vor. Und das über Jahre. Habe immer wieder mit Erstaunen festgestellt, dass ich permanent gefragt habe ob er Lust hat mitzukommen, etc, bei Dingen von denen ich glaubte, er könnte vielleicht doch etwas Spaß haben, obwohl es nicht 100% seins ist, während er mich wirklich nie gefragt hat, ob ich mitkommen möchte. Egal ober einfach nur Abende an denen er ausging mit Freunden oder Urlaube. Es war unwichtig ob ich dabei war oder nicht. Das hat vermutlich leider immer mehr zur inneren Abschottung geführt. Vermutlich so sehr, dass ich vielleicht am Ende genauso war.

Die Seemann-Geschichte ist wirklich Augen öffnend. Sehr schön und traurig zugleich. Selbstverständlichkeit des Partners- das ist glaube der Tod einer jeden Liebe.

13.06.2018 09:19 • x 1 #20


P
@smole

Raten kann ich nichts, denn du bist die Expertin deines Lebens. Es liegt an dir herauszufinden, ob da noch was zu kitten ist. Dein Mann müsste sich ja grundlegend wandeln, damit du das notwendige Gefühl des 'dich - geliebt - fühlens' von ihm bekommst. Denn dazu gehört schon irgendwie Dinge wie Wertschätzung, Achtung, Respekt, Rücksicht, sich kümmern und interessieren, Teilen, Mitmachen.
Es gibt auch Menschen, denen sind Status, Geld, Erfolg, Macht, Ansehen wichtiger. Dann bist du bei ihm richtig. Das andere wird sich dann sonstwo geholt und die Fassade wird aufrechterhalten.

Du merkst schon, ich ticke mehr wie du

13.06.2018 11:08 • #21


DieTrulla
Hallo Smole,

deine Unsicherheit die sich im Moment in dir breit macht, kann ich gut nachvollziehen. Bedenke, dass du dein ganzen erwachsenen Leben mit deinem Nochmann an der Seite verbracht hast. Dir fehlen da viele Erfahrungen, die andere gemacht haben. Es gab immer nur ein wir nie ein ich bisher bei dir.

Das kann zu allen anderen hier bereits genannten durchaus dazu führen, dass du ob deiner Entscheidung zweifelst. Ich vermute aber, dass wenn du in der neuen Stadt fussgefaßt hast, dort glücklich sein wirst. Du fängst an, dir dein Leben aufzubauen. Was mit deinem Nochmann wird, steht in den Sternen. Alles kann nichts muss. Du hast jetzt die Chance dir dein Leben nach deinen Wünschen einzurichten. Freue dich drauf.
Alles Gute und Liebe für dich.

13.06.2018 12:08 • x 1 #22


H
Hallo liebe smole,

wie du schon richtig erkannt hast, befindest du dich auf der Seite meines Ex. Deswegen finde ich es schön von dir zu lesen.

Deine Geschichte macht mich sehr traurig, da man besser erkennen kann wie es in der Gegenseite ausschaut.

Ich kann leider nicht soviel zu deiner Situation sagen, da ich natürlich alles mögliche versuche um eine zweite Chance zu bekommen, welche ich mir auch für euch wünsche, denn Gefühle sind deinerseits ja auch noch vorhanden, nur nicht mehr so ausgeprägt.

Denkst du, dass diese auch durch Distanz wieder neu entfacht werden können? Man sagt doch auch, dass man nicht aus dem Leben des andern treten soll (quasi immer etwas präsent sein).

Mit was genau musst du aufräumen, damit deine kleine Flamme wieder zum Feuer werden würde?

Liebe Grüße

13.06.2018 12:40 • #23


H
Hallo smole, geht es dir den Umständen entsprechend?

15.06.2018 12:49 • x 2 #24


S
Entschuldigt, dass ich die Tage nichts mehr von mir hab hören lassen.

Ja, es geht mir wieder besser. Das Tief der vergangenen Tage ist vorbeigegangen, auch ein ganzes Stück weit durch euren Zuspruch und Input.

Ich habe mir nochmal viel Gedanken gemacht und bin wieder ein Stück weiter gekommen, auch in Bezug auf den Grund, neben der fehlenden Gefühle, wieso ich Stand heute nicht mehr mit meinem Mann zusammen sein kann für's Erste. Denke, die Dinge die mir gefehlt haben und nach denen ich mich immer gesehnt habe (die Gemeinsamkeiten, gemeinsame Unternehmungen, etc.) muss ich erst einmal finden bzw leben. Kann sein, dass ich irgendwann feststelle, dass es das alles nicht wert war, aber vielleicht ist es auch wirklich das, was mich glücklich macht. Das ist es denke ich, was mich erst einmal nicht zurück kehren lässt, bevor ich diese Erfahrung gemacht habe. Schließlich war es meine erste Beziehung und ich weiss es nicht besser bzw kenne es nicht anders.

Nach wie vor bin ich allerdings der Meinung (zu allem im Leben): Es gibt für nichts eine Garantie und wer nicht wagt der nicht gewinnt. Ich glaube daran- Sollten wir wirklich zusammen gehören, wird das auch passieren. Und wenn nicht, dann hat auch das seine Gründe. Alles passiert, wie es passieren muss. Deswegen auch hier an alle anderen, denen es gerade schlecht geht: Kopf hoch, es wird schon weitergehen und wer weiß für was all der Schmerz und die Trauer gut sind.

15.06.2018 13:57 • x 2 #25


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