@smole
Zitat von smole:Im Grunde waren wir beide, vorallem aber er in den letzten Jahren mehr mit Freunden im Urlaub als wir gemeinsam miteinander...
Es gibt ja viele Konstellationen, in denen einer viel arbeiten muss, deswegen länger nicht da ist, anderweitige Belastungen vorhanden sind, etc. und dadurch die gemeinsame Zeit sehr eingeschränkt ist. Aber solange dieses Gefühl Ich bin dem anderen wichtig! vorhanden und gezeigt wird, solange ist man zufrieden und glücklich. Das kann durch Aufmerksamkeiten, sich für den anderen interessieren, sich entschuldigen und für später etwas planen, etc gezeigt werden. Oder man spürt es im Herzen, dass man füreinander eine wichtige Person ist.
Aber wenn man zwar Zeit miteinander hat und füreinander hätte, aber ständig das Gefühl transportiert wird, dass so ziemlich jeder andere wichtiger ist als der eigene Partner, - der also als 'selbstverständlich' eh vorhanden ist - dann verkümmert dieser Partner nach und nach und erfriert irgendwann regelrecht emotional. (eigene Erfahrung)
Ich habe vor vielen Jahren mal einen Bericht über Beziehungen gehört und einer Studie, die fragte, was notwendig ist für langlebige Beziehungen. Dabei wurde das Beispiel der Seeleute genommen, die oft über viele Monate am Stück weg sind. Es gab da kein Internet, Telefon oder ähnliches. Briefe brauchten Wochen. Diese Seeleute haben aber Frau und Kinder zu Hause und es funktioniert. Die Forscher gaben an, dass bei diesen Paaren deutlich ein Aspekt hervorstach: wenn der andere physisch weg war, dann unterhielten sich die jeweiligen Partner viel mit anderen über den jeweils Abwesenden. Also die Frauen sprachen viel von ihren Männern, als ob diese da wären. Die Männer sprachen viel von ihren Frauen, als ob diese da wären, oder was ist, wenn sie wieder zu Hause sind. Und wenn sie dann wieder aufeinander treffen, dann ist das keine Überraschung oder Änderung, weil sie eh ständig im Herzen und in der Aufmerksamkeit da gewesen waren.
Dieses Beispiel ging mir damals sehr rein. Und es verdeutlicht, wie viele Menschen ihren Partner wie ein Ding im Regal als selbstverständliches Gut nehmen, sich aber nicht weiter interessieren. Es gehört ihnen ja eh. Ihre Interessen liegen woanders und ihre Taten sprechen auf Dauer einfach Bände. Und dann irgendwann, Überraschung!, der andere kann nicht mehr, ist ausgelaugt, weiß gar nicht warum, fühlt sich auch noch schuldig und reißt aus. Wenn man sich so konsequent nicht wahrgenommen fühlt ist das auf längere Frist die Folge, ob man will oder nicht.