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Habe mich getrennt und weiss nicht weiter

S
Nachdem ich gerdae die letzten Tage hier viel mitgelesen habe, habe ich mich dazu entschieden, nun auch meine Geschichte aufzuschreiben, weil ich das Gefühl habe, es jemandem erzählen zu müssen, weil es mich innerlich zur Zeit förmlich zerreisst.

Ich habe mich vor gut 8 Monaten von meinem Mann getrennt, nach über 14 Jahren Beziehung und Ehe. Wir, ich 31 und er 37 sind sehr jung ein Paar geworden. Ich war gerade mal 16 und er 22. Wir waren jeweils der erste Partner und unsere Geschichte begann eigentlich wie ein Hollywood Film. Es war Liebe auf den ersten Blick. In dem Moment in dem ich ihn sah, wusste ich dass ich diesen Mann heiraten werde. Das habe ich dann auch getan, mit Anfang 20. Nach 3 Jahren Fernbeziehung bin ich nach einer mini-Trennungsphase (man merkt dann plötzlich dass es ernst wird und das ein gutaussehender Mann mit tollem Auto doch nich alles ist) von heute auf morgen zu ihm gezogen.Weil er mich vor die Wahl gestellt hat. Zusammenleben, oder Trennung. In eine Kleinstadt in der ich nichts und niemanden kannte. Raus aus meinem sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis und weg von meiner Familie, inklusive Schulabbruch, 1 Jahr vor dem Abitur. Mir ist der Schritt unglaublich schwer gefallen und ich bin im ersten Jahr nachdem wir zusammen lebten fast deppressiv geworden. Mir haben alle gefehlt, ich wurde nicht warm mit dem neuen Umfeld (war mein Leben lang immer ein geselliger, sozialer, offener und sehr proaktiver Mensch), ich habe im Grunde meine beruflichen Träume aufgegeben, mit dem Schulabbruch. Zu der Zeit hing ich sehr an meinem Mann. Ich habe geklammert, war eifersüchtg und war einfach einsam. Wir lebten dort 6 Jahre- die Zeit war nicht einfach für uns. Ich war im Grunde alleine, hatte nur ihn. Er hat sein Ding gemacht, war unterwegs und einen gemeinsamen Freundeskreis gab es ebenfalls nciht. In den 6 Jahren habe ich eine Ausbildung gemacht und ein Studium absolviert, nebenbei immer Vollzeit gearbeitet.

Wir haben dann entschieden weg zu ziehen. Das taten wir auch und es war absolut richtig. Wir sind beide völlig aufgegangen ind er Großstadt. Wir haben sich jeder langsam über die Jahre ein soziales Umfeld aufgebaut, haben einfach gelebt. Dann kam die erste richtige Krise, bei der wir kurz vor der Trennung standen. Ich hatte jemanden kennengelernt, in den ich mich vermutlich mehr als verguckt habe damals (6 Jahre her). Ein Kollege mit dem ich nur schrieb und Kaffee auf Arbeit trinken war und mein Mann es schnell raus bekam. Ich war mir damals schon sehr unsicher, ob ich gehen oder bleiben soll. Der Andere hatte einfach alles das, was ich mir immer wünschte. Und das waren in erster Linie Gemeinsamkeiten. Die hatten mein Mann und ich nämlich nie. Wir sind wie Schwarz und Weiß. Sehr konträr. Gemeinsame Aktivitäten und ein gemeinsamer Freundeskreis haben mir immer gefehlt. Wir haben uns damals dann dazu entschlossen einen Paarterapeuten aufzuzusuchen und nach dem Gespräch, war klar, dass wir an der Beziehung etwas ändern müssen. Wir stellten alles um. Wir begannen dem anderen Freiraum zu geben. Ohne Eifersucht. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne Zwang. Jeder konnte im Grunde machen was er wollte. Alleine mit seinen eigenen Freunden in den Urlaub. Wochenenden ebenfalls jeder mit seinen Leuten. Außer Kino, essen gehen oder TV Abende haben wir letztlich nichts gemeinsam gemacht. Klar, das ist schön einerseits, aber mir hat es trotzdem immer nicht gereicht. Ihm schon. Wir haben gerade in Bezug auf Gemeinsamkeiten viel versucht, aber es war nicht ehrlich oder von Dauer. Weshalb wir entschieden haben, nichts zu erzwingen.

Ich wollte ihn so gern dabei haben. Bei schönen Dingen die ich erlebte. Irgendwann war gefühlt das Interesse nicht mehr an den Erzählungen da. Also habe ich auch nichts mehr erzählt. Ich hatte das Gefühl ein Singleleben zu führen, ohne Single zu sein. Viele Freunde oder Bekannte, dich ich im Laufe der Jahre kennelernte meinten im Nachhinein, dass sie überrascht waren als sie erfahren haben, dass ich verheitrat bin, weil ich immer alleine dabei war. Selbst auf den wenigen Events wie Hochzeiten oder Geburtstagen, die wir selten gemeinsam erlebt haben, hat er sich meist vorher vom Acker gemacht , um sich mit Freunden zu treffen und mich alleine dort gelassen. Das hat mich immer wieder auf's Neue verletzt, aber ich wollte ihm den Freiraum geben. 1x Mal im Jahr dann ein Urlaub. Dieser wurde meist sehr nach den Wünschen meines Mannes ausgerichtet, da er sehr stur ist. Da ich nicht ständig streiten wollte (wir sind sehr impulsiv), habe ich irgenwann einfach hingenommen und größtenteils akzeptiert, wie wir alles gestalten. Was ich wollte war meist nicht von Belang. Es ging tatsächlich eigentlich immer um ihn.
Immer wieder habe ich mir Gedanken gemacht die letzten Jahre, ob es das ist. Wir haben darüber geredet, was mir fehlt und das mir das Gemeinsame in unserer Beziehung fehlt. Aber langfristig hat sich nie etwas geändert.

Im vergangenen Jahr wurde es dann eigentlich so schlimm, dass wir im Grunde aneinander vorbei gelebt haben. Selbst die Planung des Jahresurlaubs kam nicht voran, weil er wesentlich kürzer als ich in Urlaub wollte (mehr als 2 Wochen wären doch zu langweilig mit mir allein). Irgendwann habe ich einfach abgeschaltet. Unbewusst. Und mich so distanziert. Und irgendwann habe ich gemerkt, wie ich innerlich zerbreche, weil ich seit so vielen Jahren immer nur gebe, aber kaum bekomme. Schließlich wurde ich mir darüber bewusst, dass ich ihn nicht mehr so liebe, wie ich ihn lieben sollte als Partnerin. Es ist Stück für Stück einfach etwas kaputt gegangen. Ich konnte Fragen zum Kinderwunsch nicht mehr beantworten, weil ich es einfach nicht mehr wusste. Obwohl das immer unser Plan war. Kinder kriegen und gemeinsam alt werden. Also habe ich solange versucht unsere Beziehung aufrecht zu erhalten, bis ich einfach nicht mehr konnte und mich getrennt. Das war und ist seitdem die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich habe ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Das hat mich fertig gemacht und tut es noch immer. Er hat viel versucht, um es zu kitten. Aber es war leider zu spät. Ich konnte seine Gefühle nicht erwidern und seine Bemühngen annehmen. Ich hasse mich dafür, dass ich nicht früher irgendwas anderes versucht habe, um ihm die Augen zu öffnen. Aber eigtnlich habe ich alles getan, weshalb ich nich weiss, was es hätte noch sein können. Ich weiß nur, dass ich alles mit ihm wollte. Und ihn jetzt nicht mehr so liebe, wie ich es all die Jahre getan haben.

Ich bin knapp 2 Monate nach der Trennung ausgezogen. Die Trennung verlief bis heute sehr friedlich und fair und ist sehr tränenreich. Bin alleine weggefahren, um mich zu finden. Habe mich entschlossen in eine andere Stadt zu ziehen, in der ich immer schon leben wollte, was für ihn aber nie in Frage kam. Und, wie sollte es anders sein, habe ich inzwischen jemanden an meiner Seite, der mir viel Kraft gab und gibt die letzte Zeit. Ich dachte, dass das möglich ist und gut gehen kann. Schließlich hatte ich mich ja schon vor langer Zeit innerlich von meinem Mann distanziert. Jetzt ist aber ein Umzug in die andere Stadt in grefibarer Nähe und ich habe wahnsinnige Angst plötzlich. Alles falsch gemacht zu haben. Ich hätte mir vielleicht noch mehr Zeit alleine nehmen sollen. vielleicht hätte ich uns noch eine Chance geben sollen. Aber wir beide wissen, dass es richtig war. Seit der Trennung sind wir beide zum ersten Mal in der Lage uns mit uns selbst zu beschäftigen. Uns zu reflektieren, an uns zu arbeiten. Er sagt selbst, dass es das richtige war, auch wenn ich die Frau seines Lebens war und es immer bleiben werde.

Viele Dinge würden sich vermutlich nicht ändern, weil wir einfach beide sind wie wir sind, was auch gut so ist. Aber es überkommt mich immer wieder das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht habe oder tue. Ich glaube nach wie vor, dass wir zusammen sein und glücklich sein können, aber nicht jetzt. Die Sehnsucht die ich immer hatte, nach Gemeinsamkeiten, ein anderes Miteinander, war immer zu groß, als dass ich jetzt wieder in alte Gewohnheiten verfallen möchte.

Jetzt gerade wünschte mir, dass wir uns beide fangen, Erfahrungen sammeln, uns zu 100% finden und in ein paar Jahren dazu bereit sein werden, zusammen glücklich zu werden. Klar, keiner kann sowas voraussagen und ich würde mich von Herzen freuen, wenn er jemanden findet, mit dem er glücklich sein kann. Dann sollte es nicht sein. Auch ich wünsche mir glücklich zu werden. Aber manchmal frage ich mich einfach: Sind die Dinge die mir gefehlt haben, wirklich so gravierend, oder stell ich mich nur an? Ich konnte Wochen vor der Trennung, oder bevor ich mich überhaupt dazu entschieden hatte, nicht mehr schlafen, hatte kaum Appetit und mir ging es nur noch schlecht. Die Trennung war keine Kurzschlussreaktion. Und trotzdem kann ich nicht von dieser Vorstellung der Beziehung, die ich/wir von uns hatten, loslassen.

vielleicht wäre es noch wichtig zu erwähnen, dass nicht nur keine Gemeinsamkeiten meine Gefühle haben anstumpfen lassen. Es waren u.a. Frauen im Spiel (angeblich nicht betrogen), mit denen er sich heimlich getroffen hat, unterwegs war und Nummern getauscht hat. Solche Dinge sind immer zufällig aufgeflogen. Er hat mich gekränkt oder vor Leuten manchmal respektlos behandelt, sich, wenn er keinen Bock hatte, nicht mal annährend die Mühe gemacht, Dinge mir zu Liebe zu tun (wirklich wirklich Kleinigkeiten, ich rede nicht von er soll mir ein Auto kaufen). Mich auch mit vielen Kommentaren zu Äußerlichkeiten verletzt. Ich habe ihn angehimmelt und es hat ihm scheinbar nicht gerreicht. Er weiss, dass er Fehler gemacht hat und macht sich fertig deswegen (oder hat es getan nach der Trennung). Ich weiß, dass er das alles nie hat kommen sehen und die Trennung für ihn der absolute Albtraum, weil er mir mit zusammen sein will.

Und nun steh ich da. Ist ein radikaler Wechsel des Umfelds vielleicht eine Chance oder mache ich damit alles für immer kaputt? Ich stehe zur Zeit so neben mir, könnte alle 2 Min heulen und weiss nichts mehr. Außer, dass Stand heute ein Comeback nichts bringen würde und ich mich auf den anderen eigentlich gänzlich einlassen möchte. Auch wenn nie jemand an meinen Mann herankommen wird.

Entschudligt, dass ich so viel geschrieben habe und vorallem so chaotisch. 15 Jahre sind schwer hier zusammen zu fassen.^^

12.06.2018 15:48 • x 2 #1


S
ich hoffe, ich trete niemandem zu nahe, dass ich mich hier als nicht verlassene sondern als verlassenDE einreihe.

12.06.2018 17:13 • x 1 #2


A


Habe mich getrennt und weiss nicht weiter

x 3


Sabine
Herzlich willkommen erst einmal bei uns

Ich denke, es ist alles gut und du trittst hier niemanden zu nahe.

Weißt du, jedem Anfang liegt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Du hast deine Entscheidung getroffen. Ich denke auch nicht, dass dein Ex auch schon wieder so weit wäre, dass ihr wieder einen Basis hättet.

Manchmal gelingt so etwas. Dafür ist manchmal viel Distanz von Nöten. Und wenn es nicht gelingt, ist es auch gut. Ich möchte dir da keine Hoffnung machen.

Du hast eine gute Entscheidung getroffen, hier zu uns zu kommen. An manchen Tagen ist es hier sehr voll, an manchen etwas weniger. Das noch keiner geantwortet hat, liegt nicht an dir.

Ja, du schreibst noch etwas sehr durcheinander. Nun, wie können wir dir helfen?

Dir alles Liebe

Sabine

12.06.2018 18:30 • x 2 #3


B
Meiner Meinung nach hast du absolut das richtige getan, für euch beide.
Manchmal ist einfach ein radikaler Cut nötig und dieser Cut kann nur in Form einer richtigen(!) Trennung erfolgen.
Das du dich danach fragst, ob es nicht auch anders gegangen wäre ist ganz normal, aber eine Beziehungspause oder eine Paartherapie hätte niemals den gleichen Effekt gehabt, es wäre vielleicht kurzfristig besser geworden, aber nicht langfristig.
Vielleicht hat es bei deinem Ex-Freund jetzt Klick gemacht, aber für einen Neuanfang ist es noch viel zu früh, eure alte Beziehung muss von euch beiden erstmal ver- und aufgearbeitet werden und das braucht bei 14 Jahren Beziehung etwas länger.

12.06.2018 19:00 • x 2 #4


Gorch_Fock
Auch aus meiner Sicht klingt Deine Entscheidung zur Trennung richtig. Schauen wir auch einfach mal aufs Alter. Du bist jetzt 31. Und das Thema Kinderwunsch wird jetzt auch bei Dir bald kommen. Du hast jetzt noch genug Zeit eine neue Partnerschaft aufzubauen und es zu versuchen. Rechnet man mal 2-3 Jahre für den Vertrauensaufbau passt das ganz gut.
Daher alles richtig gemacht.
Eure Beziehung klingt für mich nach einem krassen Machtungleichgewicht. Viele typische Probleme wie das Meine Stadt / Deine Stadt-Thema, was immer wieder zu Streitigkeiten führt. Du musst damals sehr bedürftig gewesen zu sein, Deine Familie und Freunde für ihn zu verlassen. Vom Lesen her klingt sein Verhalten wenig empathisch, es wirkt eher wie ein Abhängigkeitsverhältnis.
Frauen in Deinem Alter wollen im Regelfall etwas erleben, Spaß haben, mit Freundinnen lachen, sich vielleicht schon mal in Richtung Familienplanung orientieren. Vom Verhalten her könnte ich mir nicht vorstellen, dass dies mit Deinem Ex möglich wäre. Daher richtige Entscheidung zur Trennung.
Arbeite an Dir und finde wieder zu Dir.

12.06.2018 20:20 • x 2 #5


S
VIelen Dank für Eure Antworten, diese sind schon sehr hilfreich für mich.

@sabine
Nein, ich mache mir direkt auch keine Hoffnungen, sonst hätte ich nicht gehen brauchen. Wüsste auch nich, ob er später, wenn er das alles verarbeitet hat, sich mir je wieder öffnen könnte. Aber es ist schon ein tiefer Wunsch irgendwie von mir. Nicht umsonst habe ich diesen Mann geheiratet. Er ist ja kein schlechter Mensch. Er hat mich zum Lachen gebracht, er hat mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und mich in vielen Dingen positiv geprägt- abgesehen davon, dass er eigentlich ein absoluter Wunschkandidat für viele ist: gutaussehend, finanziell super aufgestellt, witzig, charmant und clever. Wie ihr mir helfen könnt? vielleicht einfach nur eure Erfahrungen mitteilen. Es ist meine erste Trennung und das von meiner großen Liebe nach so langer Zeit. Es ist schwer für mich festzustellen, was richtig is und wie ich mit manchem umgehen sollte. Zum Beispiel mein Umzug: Bin ich zu voreilig? Den Entschluss fasste ich recht schnell und habe mich befreit mit dieser Entscheidung gefühlt. Jetzt, wo es konkret wird, wird mir Angst und Bange auf eine Art, natürlich ist aber auch pos. Nervosität und Vorfreude dabei. Abgesehen davon, dass es mir die Möglichkeit mit dieser einen anderen Person etwas aufzubauen, auch wenn ich Angst habe, dass es nich klappt, weil ich vielleicht zu früh in die Sache reingegangen bin. Aber ich denke es ist genau das, nach was ich mich gesehnt habe.

@BePositive
Danke für deine Antwort. Das denken wir beide auch, der Cut war nötig, für ihn wie mich, wenn auch wir oder ich damit eben auch riskiere, dass das für uns damit auf ewig durch ist. Vielleicht sollte jetzt jeder einfach sein Leben leben, aus der Trennung das Positive ziehen und es versuchen besser zu machen und an uns arbeiten. Jeder für sich. vielleicht haben wir dann noch irgendwann mal wieder eine Chance. Oder eben auch nicht und wir werden beide anderweitig glücklich und machen nicht dieselben Fehler, die zur Trennung geführt haben.

@gorchfock
Danke auch für deinen Beitrag. Die ersten Jahre nachdem ich zu ihm gezogen bin, waren absolut eine Art Abhängigkeit. Das war Gift für uns und vorallem für mich, weil ich gar nicht so bin normal. Das hat sich die letzten Jahre geändert und genau was du schreibst habe ich dann getan- Spaß haben, mit meinen Freunden verreisen, Dinge unternehmen, feiern. Und dabei eben gemerkt, dass ich das immer ohne ihn mache. Nicht weil ich es nich anders wollte, aber weil er es nicht wollte. Auch wenn ich ewig darum gebeten habe, wenn mir bestimmte Abende oder Dinge wichtig waren. Wir wollten eine Familie gründen, ja. Er hätte vor Jahren schon Kinder gewollt, aber immer gesagt, dann, wenn du dich bereit dazu fühlst. Das habe ich ihm hoch angerechnet. Aber ja, auch dabei hatte ich zuletzt die Gedanken, ob es gut gehen würde.

12.06.2018 20:27 • x 1 #6


Sabine
Zitat von smole:
auch wenn ich Angst habe, dass es nich klappt,


Warum hast du Angst? Was kann nicht klappen?

Eine neue Beziehung, ich denke, dazu muss erst etwas Zeit ins Land gehen.

Ich denke, bevor du eine neue Beziehung auch aufbaust, solltest du dir im klaren darüber sein, dass eine Beziehung, in der man sich abhängig fühlt, sein Glück vom Partner abhängig macht, nicht von Erfolg gekörnt sein wird! Es erstickt den anderen, weil die Erwartungshaltungen zu groß sind. Jemanden auf Dauer glücklich machen, zerrt an den eigenen Kräften ungemein.

Überlege dir auch, was du leben möchtest. Und wenn du ihn ganz losgelassen hast, wird sich ein neuer Partner sicherlich von allein einstellen. Wer nicht sucht, der wird gefunden.

12.06.2018 20:38 • x 1 #7


Gorch_Fock
Dein Umzug ist richtig, liebe Smole. Ängste sind dabei normal. Nach der Trennung von meiner Ex lag ich noch im alten Haus und bin bei dem Gedanken in eine neue Wohnung umzuziehen nachts schweissgebadet aufgewacht. Obwohl ich früher schon zig mal umgezogen bin und die Abläufe gut kenne. Aber man ist in solchen Situation durch die Anspannung und den Stress einfach nicht voll leistungsfähig und gerät in Gefahr sich mit solchen Gedanken selbst zu blockieren. Wenn Du mal in der neuen Wohnung stehst, wirst Du sehen das es richtig ist. Time for Change.

12.06.2018 20:45 • #8


Rockofmonkeys
Ich verstehe das Problem nicht so ganz, tut mir leid. Fakt ist natürlich, dass du mit einer viel zu hohen Einstellung in die ganze Beziehung gegangen bist. Sonst könnte man dieses Hollywood-film-kennenlernen und den Schulabbruch, gefolgt vom wegziehen nicht erklären. Allerdings erkenne ich einige Dinge in deiner Geschichte in einer Situation meiner früheren Ex wieder und weiß in etwa, wie sich dein Ex-Mann gefühlt hat und wie eure Situation gewesen sein muss.

Du sagst von dir selbst, dass du einfach nicht kommunizieren konntest, was du wolltest (soweit ich das richtig verstanden habe) und das deckt sich leider mit meiner Meinung über Frauen, die ich bisher kennengelernt habe - diese haben auch einfach gewartet bis es unrettbar war, sich dann getrennt haben und sich dann beschwert, dass ihr leben ab da ein chaos war. Dies ging mir mit meiner früheren Ex ganz genauso. Das ist eine Form des Selbstmitleids, das ich nicht verstehen kann. (Nicht böse gemeint, wirklich)

Aber wie ich aus dem Text auch herausgelesen habe, bist du weggezogen, und du hast sogar einen neuen Mann kennengelernt mit dem du glücklich bist - warum also stocherst du so in der Vergangenheit? Was ist es, dass dich soviele Gedanken an deinen Ex verschwenden lässt?

Wenn es wirklich nur an deiner Suche nach deinen Fehlern liegt, dann kann dir keiner wirklich helfen - dazu muss man nach einer Trennung lange Single sein und Zeit haben über sich nachzudenken. Viele Menschen tun leider genau dies NICHT indem sie sich aus Ängsten direkt an den nächsten hängen und somit die Probleme mit sich selbst verdrängen bis es sich womöglich wiederholt und wiederholt.

12.06.2018 21:29 • x 1 #9


S
@roofofmonkey
Danke für deine ehrliche Meinung. Ich denke ich habe sehr wohl offen kommuniziert, was bei uns schief läuft und das ich damit nicht glücklich bin. Wir waren vor Jahren bei einem Paarthereapeuten und haben auch da alles angesprochen. Die Jahre danach auch immer wieder die Themen angesprochen, wenn es wieder einmal zu Streit kam mit ernsten Unterhaltungen darüber.
Geändert hat sich trotzdem nichts langfristig. Mangelnde Kommunikation in dieser Hinsicht kann ich mir glaube nicht vorwerfen.

Ich bin aus der gemeinsamen Wohnung gezogen, ja, lebe aber noch in der selben Stadt, möchte aber nun wegziehen, um damit ein bisschen besser abschließen zu können.

Zu hohe Erwartungen- vielleicht nicht, aber vielleicht war ich einfach zu naiv. Ich war 16 bzw 19 als ich weg bin. Klar, da is die rosarote Brille noch nicht abgelegt und man hat keine Vorstellung wie sich sowas entwickelt und hofft und wünscht nur das beste. Alles andere wäre auch schlimm- in dem Alter darf oder sollte man vielleicht sogar rosa-verliebt-naiv sein. Ich war immer selbstbewusst und super offen, habe nicht annähernd damit gerechnet, dass mir das alles schwer fallen würde.

12.06.2018 22:17 • x 1 #10


Rockofmonkeys
Diese hohen Erwartungen deinerseits rechne ich dir natürlich nicht negativ an; Wer kann in dem Alter schon wissen, wo das alles hinführt? Das kann bis heute kaum einer. Okay dann habe ich das falsch verstanden, bitte entschuldige diese Fehlinterpretation. Aber habe ich wenigstens richtig gedeutet, dass du einen neuen Partner hast?

Und um deine Frage zu beantworten: Ja ich finde, man sollte sich nach einer Trennung Zeit lassen und die Frage stellen, was habe ich falsch gemacht? Viele schieben 99% auf den Partner und weil es so schön bequem ist, verdrängen sie ihren Anteil, nämlich etwa 50% und genießen lieber sofort die tröstende Nähe von einem neuen Partner. Sodass garkeine Zeit aufkommt, an sich zu arbeiten. Während der andere evtl reift und sich entwickelt.

Sowas ist doch mitunter das wichtigste auf der Welt; Stattdessen überspringen Menschen diesen Sachverhalt sehr oft, weil sie sich lieber sofort und ohne Warten besser fühlen wollen, nur um in ein paar Jahren wieder an gleicher Stelle zu stehen. Das finde ich schade und es ist ja nicht so, dass es nur einen selbst betrifft, sondern den nächsten Partner ja auch.

12.06.2018 22:34 • x 2 #11


S
Da hast du absolut recht. Ich habe mit einer Therapeutin auch lange darüber geredet, ihre Sicht war: es gibt kein zu früh oder zu spät, solange man es für den richtigen Moment hält und sich bereit fühlt. In meinem Fall meinte sie, dass ich ihrer Meinung nach schon länger mit meinem Mann zumindest in Bezug auf partnerschaftliche Liebe abgeschlossen habe und sie deshalb nicht zu viel Sorge hat, dass ich unbedacht in etwas neues stürze. Allerdings haben wir auch über mich, meine Entwicklung und Fehler gesprochen und mit ermahnendem Finger aufgezeigt, dass es am Ende alleine an mir liegt, wie ich diese vermeide und mich entsprechend entwickele und mir Ratschläge dazu gegeben, gerade weil ich trotzallem meine Vergangenheit verarbeiten muss. Klar, das ändert nichts daran, dass es am Ende an mir liegt. Ich weiss, welche Fehler ich gemacht habe und versuche sehr bewusst und ehrlich damit umzugehen. Was nicht heißt, dass meine Entwicklung durch ist- im Gegenteil. Und ja, ich gebe dir absolut Recht, dass das auch für den Partner nicht schön ist, wenn man ihn als Rebound ins Boot holt. Das tue ich auch nicht. Aber wir reden sehr offen darüber und sind sehr ehrlich. Das hilft und weckt keine falschen Erwartungen. Das hört sich alles sehr nach Rechtfertigung an, das ist mir bewusst, soll es aber nicht sein. Nur vielleicht der Versuch zu erklären, wie ich dazu denke/fühle.

Aber ja, ob das alles so aufgeht, wie es mir gerade so schön vorstelle, wird sich letztlich zeigen. Gut möglich, dass du recht hast.

12.06.2018 22:45 • x 1 #12


Rockofmonkeys
Das ist ein sehr guter Ansatz finde ich. Und was ist nun der Grund deines Threads? Kann es sein, dass dein neuer evtl nicht alle deine Erwartungen erfüllt? Oder geht es dir rein um deine Entwicklung?

Lg,
Rock

12.06.2018 22:55 • x 1 #13


S
Tja, das is eine gute Frage. Als ich heute meine Geschichte versucht habe zu erzählen, ging es mir im Anschluss tatsächlich besser, als ich das Geschriebene gelesen habe und ich einfach das Gefühl bekommen habe, mit unvoreingenommenen Menschen reden zu können und mir Anstöße zur Selbstreflektion geben können. Und ich denke, dass es zwei Punkte gibt, mit denen ich zu kämpfen habe und nicht weiß, wie ich damit umgehen soll und weshalb ich den Austausch und Denkanstöße suche. Angst vor Veränderung. Schließlich habe ich fast mein halbes Leben mit diesem einen Mann verbracht und starte jetzt mein neues Leben.

Und die andere Sache, ist die Tatsache, dass ich die Idee über das Leben von meiner Beziehung mit meinen Mann noch nicht loslassen kann, weil ich es mir so sehr anders gewünscht habe. Es ist einfach schwer zu akzeptieren, dass es so gekommen ist, wie es nunmal jetzt ist und die Trennung letztlich die richtige Konsequenz war. Ich denke, die beiden Punkte hängen zusammen und eines geht ohne das andere nicht fort. Aber wie ich damit umgehen soll, ist mir ein Rätsel.

12.06.2018 23:04 • x 1 #14


P
@smole

Du wünschst dir mehr Gemeinsamkeit. Das ist für mich eigentlich auch ein wichtiger Bestandteil einer Beziehung: das Interesse am Anderen und an dessem Leben. Deine Beschreibung liest sich eher wie ein nebenher von zwei Personen in einer Wohnung.
Darf ich fragen, was denn dein Mann darunter versteht, dass er mit dir zusammen sein will wenn es fast nichts gemeinsames gibt und er mehr seine Dinger macht?
Bin ich gerade sehr naiv mit dieser Frage?
Du hast ja verschiedene Beispiele gegeben, wo du mehr zusammen machen möchtest. Kann ich alle verstehen.

Einsam in einer Ehe zu sein ist echt ätzend und kann die stärksten Gefühle langsam aber sicher abtöten.

12.06.2018 23:12 • x 2 #15


A


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