Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

E
Ich, 37, habe Ende April eine Frau (32) kennengelernt. Wir waren zusammen mit meinen Kumpels paddeln. Während alle anderen fleißig am baggern waren, habe ich mich zurückgehalten, ich hatte an diesem WE keinen Bock auf Flirten und Werben und mich interessant machen.
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb lud sie mich ein paar Tage später zum Essen ein. Wir kamen uns näher und es hat gefunkt- aber so richtig!!!
Eigentlich alles paletti, könnte man meinen. Kurz darauf plagten sie Zweifel und Ängste, sie wisse nicht, ob das alles gut ist. Sie leidet an Beziehungsstörungen, die Beziehungen in den letzten jahren sind alle nach kürzerer oder längerer Zeit gescheitert, die letzte, vor mir, vor einem Jahr. Damals hatte ihr EX Schluß gemacht- er empfinde nichts mehr für sie, fertig, aus! Sie unternahm nochmal einen Versuch, die Beziehung zu retten, er wollte aber nicht!
Um ihr die Ängste und Zweifel wenigstens etwas zu nehmen, war ich vorsichtig, wollte sie nicht eineengen oder bedrängen. Das half ihr, sie fühlte sich wohl, war glücklich, baute zu mir Vertrauen auf. Ich war genauso glücklich, das Kribbeln im Bauch war unbeschreiblich, ich war mir sicher, mit ihr durch dick und dünn gehen zu wollen. Dass mal irgendwann Probleme auftauchen würden, war uns klar, wir wollten aber gemeinsam alle Steine aus dem Weg räumen, füreinander da sein ...
Die kurze Zeit war wunderschön, wir verbrachten die Wochenenden gemeinsam, sahen uns, wenn möglich auch in der Woche mal. Ihr Sohn war mir in der Zwischenzeit richtig ans Herz gewachsen und auch er mochte mich sehr.
Dann kam eines schönen Tages eine SMS von ihrem EX, er wisse jetzt, was sie ihm bedeutet und er möchte die abgebrochene Beziehung mit ihr fortetzen. Sie redete mit mir und ihm, sagte ihm, dass sie grade dabei ist, etwas Neues aufzubauen. Er ließ keine Ruhe, die Zweifel bei ihr wurden immer stärker. Ich sagte ihr, dass ich bereit wäre, loszulassen, wenn sie ihn noch lieben würde, sich bei ihm geborgener, wohler fühle.
Ich merkte, dass es ihr nicht gut ging, sie war innerlich zerrissen, wollte mich nicht verlieren, sich aber auch nicht die Chance zurück verbauen. Um sie nicht noch mehr zu verunsichern, versuchte ich, meinen eigenen Schmerz und meine Verletzheit zu verstecken. Nach schier endlosen Tagen rief sie mich an und teilte mir ihre Entscheidung mit: Sie wolle der abgebrochenen Beziehung eine zweite Chance geben.
Für mich brachen Welten zusammen. Was habe ich falsch gemacht?! Wieso geht sie zu jemandem zurück, der sie so verletzt hat? Wir trafen uns noch ein paar Mal, um zu reden. Bei dem letzten Treffen war ich doch etwas gereizt, sie stichelte den ganzen Abend und irgendwann platzte alles aus mir heraus. Ich warf ihr ein paar unschöne Worte an den Kopf, die sie nur mit: Ich will dich nie wieder sehen ... quittierte.
Seitdem ist ein knapper Monat um, ich dachte, ich komme allmählich drüber weg, aber ich merke, dass ich umso mehr an sie denken muß, je mehr ich mich abzulenken versuche. Ich habe sie noch nicht wieder gesehen. Mit ihrem Ex ist sie aber auch noch nicht wieder richtig zusammen. Ein Kumpel sagte mir am WE, ihr gehe es ziemlich beschissen, sie würde selbst ihren engsten Freunden aus dem Weg gehen.
Ich habe riesige Sehnsucht, obwohl mir eigentlich klar ist, dass ich sie für immer verloren habe. Wie ich drüber weg komme, keine Ahnung.

06.07.2004 14:51 • #1


G
Hi,

auf alle Fälle in Ruhe lassen.
Nichts machen!! Irgendwie beschäftigen, egal wie. Erlaubt ist alles.
Nur keinen Kontakt suchen zu ihr.
Wie es ihr geht, egal!!!!!

Ich weiss ist verdammt schwer, aber lass sie in Ruhe.

Wenn, dann kommt sie von alleine zurück, weil sie Dich vermisst.

Ich weiss auch, dass sagt sich verdammt einfach als
aussenstehender, aber bei mir sinds knapp 2 Monate..
Leider gibts in solchen Situationen nur die Standardphrasen. (

06.07.2004 17:39 • #2


E
Standardphrasen ja, aber letztlich hast du recht. Ich versuche schon, mich irgendwie zu beschäftigen, schiebe Überstunden, bin bis abends in der Firma, nur damit mir die Decke nicht auf den Kopf fällt. Denke nicht, dass ich keine Freizeitbeschäftigungen hätte, aber all das, was ich gern mache, habe/ hätte ich mit ihr gern gemacht. Egal ob Fahrradfahren, Zelten, Schwimmen, etc., alles erinnert mich nur an sie.
Komisch, in den vorangegangenen Beziehungen hat mich das alles nicht so sehr mitgenommen, da war ich relativ schnell drüber weg. Selbst die Trennung von meiner Frau vor 4 Jahren hat mich weniger aus der Bahn geworfen.
Mich hatte Amors Pfeil eben voll erwischt- solls geben. Ich hoffe, das passiert mir nicht so schnell wieder ...

07.07.2004 19:40 • #3




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