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Ich heirate mich selbst

O
ich heirate mich selbst

kein Grund für Glückwünsche oder Worte des Bedauerns.
in etwas mehr als 41 Jahren hat sich einfach gezeigt, dass ich für jeden zu viel oder zu wenig bin, aber nie richtig. nie richtig genug, um an mir dran und bei mir zu bleiben.
bin ich so unerträglich? ich glaube das nicht.
aber es war nie jemand da, der mich lange tragen wollte. eher Menschen, die getragen werden wollten. und das ist ja auch okay so. aber eben auch ziemlich genau so.
ich war es auch nie jemandem wert, wirklich mich zu wollen.
eine Ehe, gescheitert, ja. wenige, die mehr wollten, die ein Interesse an mir zeigten. Die kann ich an einer Hand abzählen. Umgekehrt waren es mehr. Dazu bräuchte ich mehr Hände als ich Finger habe.
Bin ich es nicht wert? Meine Antwort lautet, dass das keine Rolle mehr spielt. Ich wäre es wert gewesen, wäre es immer noch, aber ich werde meinen Wert nicht mehr fest machen am Interesse anderer.
Das zu tun und selbst Interesse an anderen Menschen und einer Beziehung zu ihnen zu haben, hat mich unglaublich viel gelehrt. Es hat mich weiter und tiefer blicken lassen, als das den meisten Menschen vergönnt ist. Und ich werde auch weiterhin Interesse an anderen Menschen und Beziehungen zu ihnen haben.
Ich will mich verlieben und lieben.
Aber ich will nicht mehr erwarten, dass andere sich in mich verlieben oder mich lieben. Ich mag nicht mehr hoffen und verzweifeln. Was soll mich das noch lehren?
Ich will es annehmen, wie es ist und so wie es ist, so wie ich bin und so wie die Menschen sind, denen ich begegne. Ich will um mein eigenes Gleichgewicht wissen, und mich darin und daraus heraus entwickeln, und nicht mehr Opfer endloser Enttäuschung sein. Mein Verlangen nach Geliebt-Werden ist nicht gestillt, aber ich durfte es erleben: Geliebt zu werden. Habe ich ein Recht auf mehr? Ich denke nicht.
Aber ich habe ein Recht darauf zu lieben. Jeden und alle. Auch mich selbst. Denn eigentlich finde ich mich echt okay. Ich mag mich. Ich mag mich im Herzen, im Kopf und im S.. Und ich bin es mir wert. Deswegen will ich es mir auch wert sein, gut für mich zu sorgen, und auf mich acht zu geben. Meine Bedürfnisse zu erfüllen, mir bei zu stehen, und mich nicht zu verlassen. Mich zu lieben. Und mich aus dieser Liebe heraus anderen zu schenken. Nicht aus der Hoffnung heraus, dass mir etwas geschenkt wird. Sondern einfach so aus mir heraus. Weil ich ich bin.
Danke Universum für die harten Lektionen. Danke für die ganzen Schmerzen. Sie haben mein Ich soweit an mein Selbst gebracht, dass nur noch wirklich wichtige Aufgaben Ich und Selbst trennen.
Und ich habe nur noch einen Wunsch an Dich, Universum: Bitte gib mir Zeit diese Aufgaben zu erfüllen, so gut wie mir das möglich ist. Tu es für mich, und tu es für die Liebe. Diese unendliche, unfassbare Liebe, in der ich Ich und Selbst sein will, um sie zu erfüllen und zu bereichern, und um mich selbst zu erfüllen und reich in und an ihr zu sein.
Lass Dich umarmen Du grausame und wunderschöne Welt, Du glückliche und traurige.
Lass uns noch ein Stück zusammen gehen, Leben. Und staunen und lieben.

01.01.2019 01:59 • x 9 #1


Sari17
Vielen Dank für diese wunderschönen Worte.
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich erlebe es genauso, wie du es beschreibst und ja an manchen Tagen ist der Schmerz grenzenlos, die Erkenntnis drückt die Schultern nieder und die Selbstbeherrschung Stark zu bleiben, zerrt an einem.
Aber es gibt diese wunderbaren Tage, die keinen Schmerz beinhalten, in denen Hoffnung in der Erkenntnis liegt und die einen aufrecht gehen lassen.
Für diese Tage ist es jedes Opfer wert.
Danke für deinen tollen Thread

01.01.2019 02:15 • x 4 #2


A


Ich heirate mich selbst

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BrokenHeart
Zitat von Sari17:
Aber es gibt diese wunderbaren Tage, die keinen Schmerz beinhalten, in denen Hoffnung in der Erkenntnis liegt und die einen aufrecht gehen lassen.
Für diese Tage ist es jedes Opfer wert.


Danke

01.01.2019 02:26 • x 1 #3


P
Zitat von outer-space:
Ich will mich verlieben und lieben.
Aber ich will nicht mehr erwarten, dass andere sich in mich verlieben oder mich lieben. Ich mag nicht mehr hoffen und verzweifeln. Was soll mich das noch lehren?


Dein ganzer Post ging mir unter die Haut und ich habe darauf gewartet, wann etwas anderes kommt als das, wie ich mich auch fühle. Du hast das echt wunderbar in Worte gefasst.

Und dann kam die oben zitierte Passage. Einfach schön
Danke dir!

Auf ein frohes neues Jahr

01.01.2019 02:37 • x 2 #4


O
ich danke Euch

für mich selbst liegt das große Aha-Moment darin, dass ich leiden darf - aber es nicht mehr muss.
und ich muss auch niemandem mehr eine Schuld geben. weder mir, noch einem anderen, noch dem Schicksal.

es ist gut, wie es ist, und es ist sinnvoll.

so wie Ihr auch
@Perzet
@BrokenHeart
@Sari17

Ihr seid gut so wie Ihr seid, und sinnvoll

und aus meiner neuen befreiten Mitte wünsche ich Euch ein wirklich glückliches neues Jahr.
Ein Jahr, das Euch auch mal unter die Arme greift, und Euch mit verliebten Augen ansieht.

01.01.2019 03:13 • x 4 #5


E
Wirklich toll und berührend geschrieben.
Ich wünsche dir, dass du glücklich bist.
Nur das Beste für das Jahr 2019

01.01.2019 03:14 • #6


BrokenHeart
das schöne, das wirklich schöne an meiner Situation ist, ich kann nichts mehr verpassen, ich habe vieles gehabt, wenn auch nicht alles erreicht, aber so ist es wohl. Man kann nicht alles haben.

wenn man dennoch glücklich und zufrieden ist, ohne alle Ziele erreicht zu haben, finde ich das schon richtig gut ..... also ich .............. jedenfalls

ich lebe und ich habe keinen Druck mehr ..... ich kann machen, was ich will .... auch cool

01.01.2019 03:16 • x 1 #7


O
aber jetzt mal echt, @EchtJetzt

das wünsche ich Dir auch
möge sich der Wunsch Deines Herzens erfüllen

01.01.2019 03:18 • x 1 #8


BrokenHeart
Wenn man mit sich nicht glücklich und zufrieden ist, wie soll man es dann mit anderen sein?

nur mal so und gute Nacht an alle ....

01.01.2019 03:22 • x 1 #9


O
oh ich denke, das geht schon.
nur nicht wirklich gut und nicht auf Dauer.
ich hätte mich auch gerne an einer langen oder kurzen Leine halten lassen. das wäre mir nicht so wichtig gewesen.
gar keine Leine - das hat mir weh getan. Aber jetzt, da der Groschen endlich gefallen ist, denke ich mir:
Genial - ich brauch gar keine. Ich brauche nur mich selbst. Und ich weiß auch selbst wo ich hin will.

01.01.2019 03:32 • #10


O
ergänzend gehört dazu scheinbar auch ein konstruktiverer Umgang mit dem Endlosthema 'Schweigen hat immer das letzte Wort'.

02.01.2019 08:03 • #11


O
und auch hier liegt der Schlüssel wieder einmal im Erkennen und Annehmen dessen was ist, und zwar nicht im Außen, sondern im Inneren. Schweigen im Außen kann nur als Projektionsraum des Inneren fungieren.
Der konstruktive Umgang damit muss also im Inneren stattfinden, wo es gilt Erwartungshaltungen zu hinterfragen um sie situativ zu kalibrieren, statt sie selbst schweigend ihr Ding durchziehen zu lassen.

05.01.2019 12:36 • #12


A


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