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Ich kann nicht mehr - was soll ich jetzt tun?!

U
Leider hat mir auf meine Geschichte niemand geantwortet. Das war auch nicht so schlimm, mir ging es die letzten Tage ganz ok.

Jetzt bin ich am Ende. Ich kann absolut nicht mehr.

Noch kurz zur Erklärung: Mein Freund hat vor ca. 3 Wochen nach 1,5 Jahren Beziehung Schluss gemacht, was schlimm genug ist, da wir eine sehr besondere und extrem tiefe Beziehung zueinander hatten - wir waren beste Freunde. 2 Wochen später hat er jemanden kennengelernt, die er direkt mit zu uns in die gemeinsame Wohnung gebracht hat, also sie hat bei ihm geschlafen.
Ich wollte das nicht - das war mein einziges Anliegen. Ich hab ihn komplett in Ruhe gelassen mit allem und es akzeptiert, aber ich wollte sie nicht in UNSERER Wohnung.

Gestern kam ich nach ein paar Tagen Abwesenheit heim (nachts) und entdeckte heute Morgen beim Wasser aus der Küche holen, dass sie wieder bei ihm geschlafen hat - ich traf sie sogar im Flur!

Daraufhin bat ich ihn zum Gespräch und er ist nicht bereit, meine Bitte zu akzeptieren!
Ich habe ihm gesagt, dass er dann gehen muss, aber er sagt, ich kann ihn nicht einfach rausschmeißen. Ich kann auch nicht gehen, da in meiner Stadt das Studium wieder anfängt und die Chancen, eine Wohnung/ein Zimmer zu finden bei etwa 0 stehen. Noch dazu habe ich einen großen Hund. Er bleibt also und wird sie mitbringen!

Ich kann nicht mehr. Ich bin so am Ende.
Mein Vater ist noch nicht lange tot, meine Mutter ist die einzige wirkliche Vertrauensperson, die ich habe. Meinen Freunden kann und will ich nicht die ganze Zeit auf die Nerven gehen, die haben selbst mit Uni zu tun.

Nun fährt meine Mutter auch noch 2 Wochen weg und sie ist unerreichbar. Ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll.
Ich habe meinen besten Freund verloren, und nun führt er mir sein neues Glück vor Augen.

Wie soll ich das nur schaffen? Er geht so herablassend mit mir um. Obwohl er sagt es tut ihm genauso weh.

01.10.2011 15:23 • #1


P
Hallo,

Zitat von Uneven:
Leider hat mir auf meine Geschichte niemand geantwortet. Das war auch nicht so schlimm, mir ging es die letzten Tage ganz ok.


Wahrscheinlich wusste ich zu deiner Geschichte erst nichts Gescheites zu schreiben und habe deswegen meinen Senf nicht dazu gegeben...

Aber jetzt bin ich für dich da - und die anderen auch! Wahrscheinlich sind im Augenblick alle in der Sonne unterwegs, aber ich bin sicher, andere werden dir auch schreiben.

Zitat von Uneven:
2 Wochen später hat er jemanden kennengelernt, die er direkt mit zu uns in die gemeinsame Wohnung gebracht hat, also sie hat bei ihm geschlafen.


Was ist das denn für ein Ar.? Ich kann dich absolut gut verstehen! Unsensibler und verletzender geht es nicht! Er lässt jeden Respekt vermissen! EKELERREGEND!

Ich verstehe deine Empfindungen sehr gut, mehr kann man jemanden kaum demütigen. Klar, dass du am Boden zerstört bist. Das ginge jedem so in deiner Situation!

Zitat von Uneven:
Gestern kam ich nach ein paar Tagen Abwesenheit heim (nachts) und entdeckte heute Morgen beim Wasser aus der Küche holen, dass sie wieder bei ihm geschlafen hat - ich traf sie sogar im Flur!


Ich könnte kotzen.

Das Problem in solchen Situationen ist - zumindest bei mir: ich spüre natürlich die extreme Unverschämtheit, weiß dann aber vor lauter Verblüffung überhaupt nicht zu reagieren und bin anschließend sogar sauer auf mich selber weil ich so deppert - nämlich gar nicht - auf diese Unverschämtheit reagiert habe. Hätte ich mich wenigstens aufgeregt, meinetwegen dabei sogar über die Stränge geschlagen - aber nee, nur verwirrt da gestanden und nix gesagt. Man kommt sich vor wie ein Vollhorst weil man sich nicht zu wehren weiß.

Ging es dir ähnlich?

Wenn man nicht der Typ Choleriker ist - was für das innere Gleichgewicht besser wäre in solchen Momenten weil man seinem Ärger Luft machen kann - fühlt man sich anschließend besonders doof, als wäre es sogar noch ein eigenes Versagen...

Zitat von Uneven:
Daraufhin bat ich ihn zum Gespräch und er ist nicht bereit, meine Bitte zu akzeptieren!


Deine Formulierungen finde ich entlarvend: du BATEST ihn zum Gespräch und hast eine BITTE ausgesprochen, die er AKZEPTIEREN soll. Wenn ich das so lese denke ich: Hmmm, das war vielleicht zu dezent? Der denkt sich mit ihr kann ich es machen, die wehrt sich eh nicht..

Vielleicht einfach mal drüber nachdenken welche Einstellung du künftig einnehmen willst. Bei solchen Unverschämtheiten und Respektlosigkeit hilft BITTEN nicht, sondern da wäre es besser, ganz klare Erwartungen und Anweisungen auszusprechen.

Du musst seinen Respekt nicht erbitten, sondern er steht dir zu und da kann es keine Diskussion drüber geben!

Zitat von Uneven:
Ich habe ihm gesagt, dass er dann gehen muss, aber er sagt, ich kann ihn nicht einfach rausschmeißen.


Klar kannst du das. Frech behauptet ist halb bewiesen!

Drohe ihm an, wenn er nicht in 3 Tagen weg ist oder du seine *beep* noch einmal in DEINER Wohnung siehst machst du ein derartiges Theater, dass ihm und ihr Hören und Sehen vergeht.
Hey, noch besser: gehe nicht ihn an, sondern sie! Normalerweise würde ich sagen Sie kann nix dafür, dass er ein Ar. ist, aber die geht immerhin wissentlich mit in deine (!) Wohnung. Und das würde eine Frau mit ordentlichen Umgangsformen von sich aus nicht tun.

Insofern trifft es immer den Richtigen, wenn du Rabbatz machst. Er will vor seiner Neuen sicher auch nicht schlecht dastehen, wird also auch keinen Bock mehr haben wenn du ihm und ihr in DEINER Wohnung ständig Ärger machst und schlechte Laune verbreitest.

Und sei ruhig fies! Die sind es auch. Wer sich nicht respektvoll benimmt hat kein Recht, dass du betont fair bleiben musst.

Zitat von Uneven:
Ich kann auch nicht gehen, da in meiner Stadt das Studium wieder anfängt und die Chancen, eine Wohnung/ein Zimmer zu finden bei etwa 0 stehen. Noch dazu habe ich einen großen Hund. Er bleibt also und wird sie mitbringen!


Was die Wohnung angeht: ja, ist objektiv vermutlich richtig eingeschätzt. Aber andererseits: du weißt erst, dass du keine Wohnung kriegst, wenn du es versucht hast. Gib nicht auf ohne es zumindest mal zu probieren und dich umzuschauen.

Und was die beiden betrifft: lass' dich zuhause richtig gehen, sei laut, unangenehm, blockiere das Bad lange Zeit, renne ins Zimmer ohne anzuklopfen, vielleicht pennt dein Hund ja mal auf ihrer Jacke, die zufällig von der Garderobe gefallen ist... Und das auch noch ausgerechnet nach einem Spaziergang im Regen... mobbe nach Herzenslust mit ganz saudummen Sachen. Ist nicht gerade ein hochwertiger Weg, aber wenn reden nicht hilft...

Akzeptiere sein Verhalten nicht weiter! Steter Tropfen höhlt den Stein, er wird mürbe werden. Vor allem ist es für dein Inneres gut, wenn du etwas für dich tust und nicht einfach zusiehst, wie er seine Respektlosigkeit auslebt.

Zitat von Uneven:
Mein Vater ist noch nicht lange tot, meine Mutter ist die einzige wirkliche Vertrauensperson, die ich habe. Meinen Freunden kann und will ich nicht die ganze Zeit auf die Nerven gehen, die haben selbst mit Uni zu tun.


Ach herrje... Das tut mir so unendlich leid! Ganz ehrlich... Erst stirbt dein Vater, dann der Mist deines Freundes, und die Mutter weg. Wenn es hier einen Preis für den wirklich verlassendsten Menschen der Welt gäbe - du hättest ihn gewonnen.

Darf ich dich mal in den Arm nehmen und drücken? Ich schreibe das nicht nur hin, sondern empfinde wirklich ganz viel Mitgefühl für dich!

Rede trotzdem auch mit den Freunden. Uni hin, Uni her. Du brauchst jetzt Kontakte! Heißt ja nicht, immer denselben jeden Abend kontaktieren, aber der Reihe nach mal mit diesem oder jenem sprechen. Ansonsten hier im Forum schreiben, Telefonseelsorge anrufen oder... hmmm, müsste man speziell für deine Stadt schauen welche Möglichkeiten es da gibt...

Wie man's konkret machen kann ist für Fremde immer schwer zu sagen. Ich möchte dir aber eine Botschaft mitgeben: es ist unbedingt wichtig, dass du Ansprechpartner hast und nicht ganz alleine bleibst. Das muss möglich sein und da können vorgeschobene Gründe wie Freunde haben mit der Uni zu tun nicht ausreichen. Gute Freunde müssen früher oder später Zeit haben! Man kann nicht 24/7 Rufbereitschaft erwarten - aber auch nicht niemals Zeit für dich haben.

Zitat von Uneven:
Wie soll ich das nur schaffen? Er geht so herablassend mit mir um. Obwohl er sagt es tut ihm genauso weh.


Jaja, er leidet wirklich sehr... Es ist wirklich herzzerreißend von seinem schweren Schicksal zu lesen.

Ich würde dir gerne helfen wenn ich könnte. Vielleicht gibt dir dieses Posting zumindest einen ganz, ganz kleinen Lichtblick. Gib' nicht auf, wir sind für dich da!

01.10.2011 16:58 • x 1 #2


A


Ich kann nicht mehr - was soll ich jetzt tun?!

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U
Danke für deine Antwort!

Er meint es ist auch seine Wohnung und da lässt er sich nicht in seiner persönlichen Freiheit einschränken.

Nachdem ich ihn das erste mal tatsächlich GEBETEN habe, es zu lassen, habe ich ihm heute morgen ausdrücklich gesagt, dass es so nicht geht und dass er gehen muss. Er meinte dann irgendwann, er habe ja gar keine Wahl, sonst steht er noch von heute auf morgen auf der Straße - und dann meinte er, vielleicht riskiert er es aber auch - ist ja seine Sache. Und schließlich bekomme ich die beiden ja gar nicht mit. Hm. Ich WEIß aber dass sie da ist! Und das zerreißt mir das Herz!

Zitat:
Das Problem in solchen Situationen ist - zumindest bei mir: ich spüre natürlich die extreme Unverschämtheit, weiß dann aber vor lauter Verblüffung überhaupt nicht zu reagieren und bin anschließend sogar sauer auf mich selber weil ich so deppert - nämlich gar nicht - auf diese Unverschämtheit reagiert habe. Hätte ich mich wenigstens aufgeregt, meinetwegen dabei sogar über die Stränge geschlagen - aber nee, nur verwirrt da gestanden und nix gesagt. Man kommt sich vor wie ein Vollhorst weil man sich nicht zu wehren weiß.

Ging es dir ähnlich?


Ich hatte es schon heut Nacht geahnt und habe auch vorsorglich meine Freundin mit nach Hause genommen. Als ich mir dann morgens um 6 ein Glas Wasser holte, hörte ich die beiden - und sie kamen aus dem Zimmer. Erst war ich fassungslos - dann ging ich aus der Küche, sagte Guten Morgen und ging erstmal in mein Zimmer, wo ich dann wartete, dass mein lieber Herr Exfreund zurück kommt.


Naja...seine Neue da mit reinzuziehen finde ich persönlich für mich ein bisschen lächerlich - damit mache ich mich vor mir selbst lächerlich. Außerdem liegt auch nix von ihr herum Er nimmt insofern Rücksicht, dass sie nur in seinem Zimmer sind und das Bad benutzen - aber das reicht ja auch!

Er muss raus, das nützt nichts. Nur habe ich soooo Angst davor - in der Wohnung haben wir alles gemeinsam gemacht, alles wird mich an ihn erinnern. Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Das war UNSER...ja, Nest. Unser Traum.

Ich weiß auch nicht ob sie das wissentlich tut. Ich weiß ja nicht, was er ihr erzählt hat - keine Ahnung. Geht mich ja nix an

Zitat:
Darf ich dich mal in den Arm nehmen und drücken? Ich schreibe das nicht nur hin, sondern empfinde wirklich ganz viel Mitgefühl für dich!


Danke! Das ist wirklich lieb.

Mein Problem ist im Moment wirklich noch, dass ich nicht loslassen kann.
Ich liebe diesen Menschen noch immer, obwohl er mich so behandelt. Ich habe ihn nach dem Tod meines Vaters wirklich gebraucht und mich damit naiverweise von ihm abhängig gemacht. Wir hatten von Anfang an so eine besondere Verbindung - wir waren allerbeste Freunde. Ich hatte noch niemals so eine Tiefe in einer Beziehung. Deswegen zerbricht es alles in mir, wenn ich jetzt sehe, wie er damit umgeht.
Ich muss ihn loslassen und fühle mich absolut nicht in der Lage! Ich denke sogar immer noch: Naja, ich akzeptiere das jetzt so und nach geraumer Zeit, wenn ich auch wieder stark bin, dann wird er vielleicht zurückkommen!

Ich weiß, dass das absolut falsch ist. Aber ich weiß auch, dass ich mit dieser Einstellung nicht ganz untergehe, und dann mit der Zeit trotzdem loslassen kann. Weil ich sehe, dass ich allein klarkomme und diese Hoffnung nicht mehr brauche - hab ich schon mal so gemacht.

Nur ist das jetzt SIE und das kann ich absolut nicht ertragen! Ich habe mich noch nie so elend gefühlt, außer bei Papas Tod. Aber da war ich nicht so allein, die anderen waren ja genauso betroffen.

Ich suche jetzt ein Zimmer zur Zwischenmiete - aber das ist auch quatsch! Er muss gehen!

Ich weiß ganz genau, dass ich der größte Loser überhaupt bin, so daran festzuhalten, obwohl er sich so verhält.
Aber ich bin emotional nicht mehr so stabil, wie es einmal war.
Ich kann nicht ertragen, dass er aus meinem Leben geht.

Und vor allem nicht, dass er SIE nach so kurzer Zeit so sehr in sein Leben lässt, nach allem, was wir hatten.

Danke tausendfach für deine Antwort.

Die letzten Tage ging es mir viel besser - bis ich mir das heute Morgen ansehen musste. Das ist zu viel.

Und dass Mama weggeht. Ach Mann, alles zum heulen

Nur mein Hund ist weltklasse

01.10.2011 17:39 • #3


dazzle
Hallo,

also das geht gar nicht, da bringt der seine Neue auch noch mit in die Wohnung, das ist ein starkes Stück. Ab, raus mit ihm. Ich mache ja auch alles mit so blöd wie ich bin, aber hier hört es bei mir auf. Wenn er bei dir wohnen möchte dann nur unter deinen Bedingungen. Vielleicht machst du den beiden noch ein schönes Frühstück, mir laust mal wieder der Affe. Erstaunlich mit welcher Dreistigkeit hier vorgegangen wird.

Grüße, Dazzle

01.10.2011 19:26 • #4


P
Hallo...
ich würde seine sachen packen sie vor die tür stellen und ihm sagen das er bei ihr einziehen soll...du bist doch kein hotel!Das ist echt das allerletzte!
Kannst du nicht zu deiner mama jetzt wo sie nicht da ist?
Liebe Grüße
P.

01.10.2011 19:37 • #5


Megumi
...
...
Sprachlos. Das ist mit die größte Dreistigkeit, Unverschämtheit und Herzlosigkeit, von der ich jemals gehört hab.
Und wenn der elende Drecksack nicht freiwillig geht, solltest du ihn wirklich rausmobben. Am besten mit lauter unerotischen Sachen, die den beiden die Stimmung vermiest. Denn eine Frau, die es okay findet, schon nach 2 Wochen S. inder Wohnung seiner Ex zu haben, ist eine dumme Bi**h, die es nicht besser verdient hat. Wer auf dich keine Rücksicht nimmt, auf den musst du auch keine nehmen.
Wenn die beiden also wieder in seinem Zimmer sind, lad dir einen Haufe Freunde ein und esst alle Zwiebelsuppe. Oder hört Biene Maja Kassetten. Oder klopf an und sag, seine Mutter ist am Telefon. Es gibt eine Menge Dinge, die Großes schnell schrumpfen lassen
Vielleicht wirst du dann als meine verrückte Ex in seine Lebensgeschichte eingehen, aber denk immer daran: Er wird nie schlechter von dir denken können, als er selber ist!

Baaaaaah, ist das ein *beep*! Würd dem jetzt am liebsten ganz feste wohin treten!

01.10.2011 19:52 • #6


R
Zitat von Uneven:
Ich habe meinen besten Freund verloren


Da ich gerade in einem Loch bin: das ist das schlimmste. Wieso sind wir nicht einfach nur Freunde geblieben, statt in so ne schei. wie Beziehung reinzuklettern. Dann könnte ich jetzt zu ihr und mich ausheulen.

ONTOPIC: Beziehung kaputt hin oder her, es gibt Grenzen! versuch irgendwie eine Lösung zu finden und tu Dir das nicht an. (bring doch mal nen hart Boxer aus der Disse mit nach Hause

01.10.2011 20:08 • #7


U
Huhu und danke für eure lieben Antworten

Rein moralisch gehört die Wohnung uns beiden - wir haben sie zusammen gesucht und sind zusammen eingezogen, haben alles zusammen daran gemacht, jeder hat sein Zimmer. Nur stehe ich allein im Mietvertrag.

Würde ich ihn jetzt tatsächlich rausschmeißen, würde er wirklich auf der Straße stehen. Eigentlich sein Problem. Und trotz dass der gerade die absolute schei. abzieht, kann ich das in meiner momentanen Verfassung einfach noch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn als Mensch zu verlieren. Das ist naiv und davon muss ich unbedingt loskommen, das weiß ich. Nur wie?


So, jetzt ist meine Mama seit einer Stunde weg.
Hier bleiben könnte ich schon, aber sie wohnt am Rande einer sehr kleinen Stadt und hier wäre ich ja erst recht allein. Also werde ich die nächsten Tage wohl zurück in die Höhle des Löwen gehen.

Es ist so schwer. Ich würde das alles einsehen, ich weiß, dass ich auch viel falsch gemacht hab und sehr an mir arbeiten muss, ich könnte das alles akzeptieren und mir sagen: Ich nehm mir jetzt erstmal Zeit für mich und arbeite an mir, und dann ist die Basis auch wieder gegeben.

Aber jetzt hat er SIE und ich kann an nichts anderes denken! Ich dreh einfach so durch bei dem Gedanken. Ich tu schon alles, um nicht dran zu denken.
Aber wenn ich mir kurz vorstelle - heut ist Sonntag und wir würde eigentlich zusammen ausschlafen und kuscheln - und das tut er jetzt mit ihr In dem Moment liegen sie sicher noch im Bett oder trinken Kaffee. Ich muss so weinen bei dem Gedanken...

Wie kann ich das bloß akzeptieren?

Und das Problem ist ja auch - unsere Stadt hat zwar viele Einwohner, ist im Grunde aber ziemlich klein und Veranstaltungsorte sind immer die Gleichen. Das heißt, wenn ich weggehe, werde ich zwangsläufig immer wieder auf die beiden stoßen - es zerreißt mich. Ich kann nicht mehr.

02.10.2011 09:52 • #8


M
Liebe Uneven,

doch du kannst!

Deine momentane Situation ist grauenvoll und sehr verletzend und du hast mein ganzes Mitgefühl.

Loslassen ist unheimlich schwer, denke wir kennen das Alle irgendwie

Auf der Suche nach dir selbst wirst du einen Weg finden, da bin ich mir ganz sicher.

Versuche ihn aus dem Fokus zu nehmen und wieder mehr dich selbst wertzuschätzen, denn du hast das nicht verdient!

lg KIaerchen

02.10.2011 10:01 • #9


R
Zitat von Uneven:
Hier bleiben könnte ich schon, aber sie wohnt am Rande einer sehr kleinen Stadt und hier wäre ich ja erst recht allein.


Meinst Du nicht das es evtl. besser wäre trotzdem dort zu bleiben und es als mini-Urlaub zu betrachten. Ich könnte nicht zurück und mir das auch noch ansehen.

Ich bewundere Deine Stärke.

02.10.2011 11:03 • #10


U
Zitat von ReCharge:
Zitat von Uneven:
Hier bleiben könnte ich schon, aber sie wohnt am Rande einer sehr kleinen Stadt und hier wäre ich ja erst recht allein.


Meinst Du nicht das es evtl. besser wäre trotzdem dort zu bleiben und es als mini-Urlaub zu betrachten. Ich könnte nicht zurück und mir das auch noch ansehen.

Ich bewundere Deine Stärke.


Dankeschön.

Naja, ich weiß aber auch, dass ich früher oder später wieder hin MUSS, in 2 Wochen geht Studium weiter und ich muss mich damit konfrontieren. Ich hab so Angst davor, in manchen Sekunden denke ich, es ist noch zu retten, er wird bald sehen, dass es mit der Neuen nichts ist, aber dann weiß ich, dass ich mir das nicht einreden darf! Verdammt. Das ist so schwer.

02.10.2011 11:49 • #11


R
Zitat von Uneven:
Zitat von ReCharge:
Zitat von Uneven:
Hier bleiben könnte ich schon, aber sie wohnt am Rande einer sehr kleinen Stadt und hier wäre ich ja erst recht allein.


Meinst Du nicht das es evtl. besser wäre trotzdem dort zu bleiben und es als mini-Urlaub zu betrachten. Ich könnte nicht zurück und mir das auch noch ansehen.

Ich bewundere Deine Stärke.


Dankeschön.

Naja, ich weiß aber auch, dass ich früher oder später wieder hin MUSS, in 2 Wochen geht Studium weiter und ich muss mich damit konfrontieren. Ich hab so Angst davor, in manchen Sekunden denke ich, es ist noch zu retten, er wird bald sehen, dass es mit der Neuen nichts ist, aber dann weiß ich, dass ich mir das nicht einreden darf! Verdammt. Das ist so schwer.


Sag mal kann Dir da nicht einer von Deiner Familie aus der Patsche helfen und übergangsweise ein WG-Zimmer oder so mitfinanzieren. Stell Dir vor Du verhaust dein Studium weil Du Dich jeden Tag in den Schlaf heulst weil er im Nebenzimmer die andere ****.

Du musst da weg, ganz ganz schnell!

02.10.2011 11:52 • #12


U
Zur Zeit ist es unmöglich, ein Zimmer zu finden. Das Studium geht wieder los und es ist jedes Jahr das Gleiche - auf ein Zimmer kommen etwa 40 Bewerber.

Es war so ein Kampf, die Wohnung zu finden.

Noch dazu habe ich einen Rottweiler-Mischling, der zwar der witzigste und liebste Hund der Welt ist, aber welcher Vermieter macht das mit, wenn er doch alle Möglichkeiten hat?

Ich MUSS dort bleiben, ob ich will oder nicht.

Sie sind ja nicht laut oder so - er nimmt insofern Rücksicht, dass ich wirklich nichts mitbekomme und ich denke, sie schlafen auch nicht miteinander. Das würde ich nicht hören.
Das ist aber fast noch schlimmer, weil ich weiß, wie er ist. S. ist ihm nicht so wichtig, er braucht die emotionale Ebene. Und wenn er DIE mit ihr findet, dann bin ich raus.
Bin ich erstmal eh. Aber wenn das anhält, hab ich absolut keine Chance mehr in seinem Leben. Und das tut weh.

02.10.2011 11:58 • #13


D
Meine liebe Uneven,

zuerstmal möchte ich Dich ganz fest drücken!
Ich fühle mit Dir - die Situation ist absolut unzumutbar und von ihm ein wirklich mieses Spiel.
Aber das muss ich Dir nicht schreiben, denn das weißt Du selbst.

Du schreibst moralisch gehört die Wohnung euch beiden.
Ganz ehrlich: bei dem Begriff moralisch hat sich bei mir alles zusammengezogen.
Denn es spricht absolut für Dich und Deinen Charakter, dass Du das so siehst (selbst wenn es nur aus einer Art Resthoffnung heraus ist) - nur möchte ich Dich bitten, Deine Werte- und Moralvorstellungen doch auch bei ihm anzuwenden.
Dann wirst Du zu dem Ergebnis kommen, dass das, was er momentan in eurer moralisch gemeinsamen Wohnung abzieht (die Gründe dafür müssen Dir jetzt erstmal shice-egal sein), äußerst (!) unmoralisch ist!
Und damit hat er, meiner Meinung nach, jedes moralische Verhalten oder jede moralische Bewertung von Deiner Seite aus verwirkt.

Mir ist klar, dass Du nicht plötzlich zur Ar...geige mutieren kannst, sollst Du auch nicht, aber Du kannst klare und deutliche Grenzen ziehen.
Und das musst Du!

Du willst ihn als Mensch nicht verlieren - glaube mir, das kann ich nur zu gut verstehen (kennst ja meine Geschichte...); aber ich denke, da muss man (damit meine ich nicht nur Dich, sondern auch mich ) ganz klar unterscheiden:

Du willst den Menschen, in den Du dich einmal verliebt hast, der er für dich war und was euch verbunden hat, nicht verlieren.

Der Mensch, der er gerade ist oder vorgibt zu sein, den würdest Du noch nicht mal kennenlernen wollen!

Und das ist das Entscheidende: vielleicht könnt ihr ja tatsächlich Freunde werden (weil von Freunde bleiben kann hier wirklich nicht die Rede sein - Freundschaft geht von beiden aus, und dann verhalten sich auch beide anständig), aber dafür brauchst Du erstmal Abstand. Und zwar zuerst und ganz dringend räumlichen Abstand.

Ich denke, mir ist das Dilemma, in dem Du steckst, klar:
solange ihr noch zusammen wohnt, ist er wenigstens noch irgendwie da...und eben nicht weg.
D.h. irgendwie ist die Trennung dann noch nicht so endgültig.
Und Du denkst Dir: besser so, als gar nicht.
Gleichzeitig leidest Du wie verrückt und gehst vor die Hunde.
Was meinst Du denn, wer Dich wieder aufpäppelt, wer die Verantwortung für Dich übernimmt?
Er ganz sicher nicht! Nicht jetzt! Schafft es ja noch nicht mal, die Verantwortung für sein momentanes Handeln zu übernehmen.

DU bist für Dich verantwortlich - ganz allein DU!
Und alleine für sich verantwortlich sein, heißt ja nicht, dass Du alleine bist.
Im Gegenteil - Du hast UNS und Deine Mutter.
Wir können Dich trösten, Dich virtuell in den Arm nehmen, Dich auffangen, Dir zuhören, Dir Rat geben, Dich unsere Meinung wissen lassen.....aber TUN musst DU es alleine!

Die Trennung ist schon schwer genug für Dich - Du brauchst dringend einen Raum, in den Du dich zurückziehen kannst, in dem Du Kraft tanken kannst, in dem es Dir gutgeht und Du dich wohlfühlst.
Und dieser Raum ist DEINE Wohnung (liebe Uneven, es ist nicht mehr eure Wohnung - das ist durch sein mom. Handeln passé).

Wir haben jetzt Anfang Oktober.....Du setzt ihm eine Frist (schriftlich!) bis 31.10. - bis dahin muss er ausgezogen sein.
Das ist genügend Zeit, sich eine neue Bleibe zu suchen, Wenn er das nicht hinkriegt, liegt es nicht daran, dass Du ihn rausgeworfen hast und er dann auf der Straße sitzt, sondern ganz allein daran, dass er dachte, er könnte das noch ewig so weitertreiben und Du es eh nicht ernst meinst (deswegen auch schriftlich = formell).
Und für Dich sind die 4 Wochen genügend Zeit, Dir eine Mitbewohnerin zu suchen.
Du sagst, dass Du studierst und dass es mit Wohnungen schwierig ist.
Perfekt! Denn dann findest Du auch ganz schnell jemanden!
Aushang in der Uni/FH und evtl. auch im Internet (z.B. in wg-gesucht.de) und in einer örtl.Zeitung.
Dann schaust Du, wer Dir von den Interessentinnen sympathisch ist, am besten jmd. mit ähnlichen Interesse, so dass ihr auch gemeinsam etwas unternehmen könnt und Du auf andere Gedanken kommst.
Und mit der wird ein Untermietvertrag zum 01.11.2011 abgeschlossen!

Und zwar nicht erst, wenn Dein Ex draußen ist, sondern in den nächsten 4 Wochen - denn dies ist ja auch die Frist, die Du ihm schriftlich eingeräumt hast

BITTE denke nicht darüber nach, was dann ist, oder wie sich das anfühlt oder ob Du ihn dann evtl. ganz verlieren wirst oderoder.
Es ist das, was jetzt einfach getan werden muss! Ohne vorher nochmal groß darüber nachzudenken.

Und was dann ist....wirst Du sehen / werdet ihr sehen.
Nachdem etwas Zeit vergangen ist, und vor allem, nachdem Du eine Chance hattest, wieder zu Dir zu kommen.
Rausgefunden hast, wer Du wirklich bist, was Du wirklich möchtest.
Auch wenn es sehr sehr schmerzhaft ist und fast nicht möglich scheint: Du musst jetzt handeln, nicht mehr reden (es wurde schon alles geredet und gesagt, er nimmt Dich mom. eh nicht ernst)! Und zwar schnell!
Bis Dienstag hast Du den Aushang für die Uni fertig, das Inserat ins Internet kannst Du heute noch erledigen.
Und das Schreiben an ihn ebenfalls. Dieses gibst Du am Dienstag in die Post, dann hat er es am Mittwoch.
Mit Sicherheit will er dann reden - lass Dich bitte nicht darauf ein, wie gesagt gibt es momentan nichts mehr zu reden.
Du wiederholst Dich in dem Gesagten, und er wiederholt sich in seinem Tun und nicht darauf reagieren.

Mit Deiner neuen Mitbewohnerin wird die Wohnung umgestellt, neu dekoriert (sie wird ja auch eigene Sachen mitbringen) und frauengerecht hübsch hergerichtet
Die alten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in der Wohnung müssen jetzt schnellstmöglich mit Neuem überdeckt werden.

Denn ansonsten bliebe nur die Möglichkeit, dass DU ausziehst.
Dann müsste er eh mit raus, da nur Du im MV stehst.
Aber so wie ich Dich verstanden habe, willst oder kannst Du das nicht; außerdem würde es für Dich jetzt auch zusätzlichen Stress (Kündigung, Wohnungssuche, Studium, Umzug) bedeuten.
Du hast durch die Trennung und den Liebeskummer genug Stress - was Du jetzt brauchst ist Ruhe.

Ich denke an Dich, und bin mir ganz sicher, dass Du das schaffst!
Lass Dich nochmal drücken.

Alles Liebe,
Deine Dawnie

02.10.2011 11:58 • x 3 #14


P
Dawnie,

vielen Dank für das tolle Posting! Du sprichst mir aus der Seele!


Uneven,

ER verlässt dich und hat nach nur 2 Wochen eine Neue. Es ist DEINE Wohnung und er hat nicht mal Hemmungen, mit ihr dort aufzutauchen!
U N E R T R Ä G L I C H !

Wir brauchen hier nicht mit Moral anfangen - davon kann absolut keine Rede sein bei seinem Verhalten! Das ist unter aller Sau und moralisch wie rechtlich bewegt er sich auf ganz dünnem Eis. Es kann nicht angehen, dass du sein Verhalten in DEINER Wohnung dulden sollst.

Ich würde das genau so lösen wie von Dawnie vorgeschlagen - nur noch wesentlich konsequenter: setzte ihm SCHRIFTLICH eine Frist, ich würde sogar nur die gängigen 2 Wochen gewähren. Bis dahin muss er mit Sack und Pack weg sein. Und seine Neue hat sowieso ab sofort Hausverbot. Wie er das regelt ist sein Problem, nicht deins. Er hat schon Glück, dass du ihn nicht mit sofortiger Wirkung rausschmeißt.

Für dich und deinen Seelenfrieden scheinen mir 2 Dinge wichtig:
a) du bist nicht mehr Spielball irgendwelcher Lebensumstände, die er dir aufzwingt, sondern du behälst deine eigene Integrität und steuerst dein Leben. Es kann nicht angehen, dass er dich in diese saudumme Situation bringt... Wenn er sich trennt und ne Neue hat muss er schnellstmöglich verschwinden. Wie kann nicht dein Problem sein. Er muss eine neue Bude finden, nicht du!
b) wie du hier überall lesen kannst ist Abstand wichtig. Selbst wenn seine Neue nicht wäre müsste schnellstens eine räumliche Trennung her. Er hat die Ursache der Trennung gesetzt, er steht nicht im Mietvertrag. Also ist doch sonnenklar, dass ER eine neue Bleibe braucht, nicht du!

Mache das also nicht zu deinem Problem, du musst keine neue Wohnung finden. Er muss eine finden. Und das ganz schnell damit du emotional Abstand gewinnen kannst und der unerträgliche Zustand, der im Augenblick besteht, beendet wird.

Im Augenblick hast du überhaupt keine Chance die Trennung zu verarbeiten weil allein die äußere Situation so stressbeladen ist, dass sie alles andere überlagert.

Du bist nicht unverschämt oder unmenschlich wenn du hier durchgreifst, sondern du stehst für deine eigenen Rechte und deine Bedürfnisse ein. Ich bin sicher, dass das schon ein erster, wichtiger Schritt ist um sich besser zu fühlen: raus aus der Passiviät, sich all dieses von ihm gefallen lassen zu müssen - stattdessen handeln um deine Bedürfnisse zu erfüllen.

LG M.

02.10.2011 16:34 • x 2 #15


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