Ich verzeihe dir

Nordlys
Es geht nicht um dich.
Es geht um mich.
Ich bin, wie ich bin.
Aber ich bin jemand.
Ich bin ich.
Wie ich bin?
Ich bin romantisch, verträumt, verrückt.
Ich bin aufbrausend und liebevoll und klug.
Ich bin vor allem für dich zuviel.
Ich weiß nur, dass meine Sätze mit „Ich“ anfangen werden.
Ich weiß, dass sich meine Gedanken um „mich“ kreisen werden.
Ich brauche keinen Revolverheld-Antrag.
Aber ich brauche niemanden, der mich nicht unterstützt, der nicht an mich glaubt,
der sich nie Mühe macht, der mich nicht schätzt.
Denn mich muss man schätzen.
Leider habe ich mich nicht geschätzt.
Sonst wäre ich eher gegangen.
Aber das verzeihe ich mir, weil ich nicht anders konnte.
Manchmal kann man nicht mehr, manchmal weiß man nicht mehr, manchmal kann man über keinen Tellerrand blicken.
Bei jeder Party, bei jeder Dro., bei jedem Hilferuf, bei jedem Einkauf, bei jedem Treffen ging es nur um dich.
Aber du bist nicht das Maß der Dinge.
Meins auf jeden Fall nicht mehr.
Ich vergebe dir trotzdem.
Weil auch du nicht mehr konntest und auch du nicht mehr wusstest und auch du deinen Tellerrand nicht gesehen hast.
Ich verzeihe dir, dass du so warst wie du warst. Nie wirklich da.
Ich wünsche dir, dass du da sein kannst. Dass du glücklich sein kannst. Dass du unbeschwert lachen kannst, dass du dein wahres Ich ohne Angst zeigen kannst. Dass du den Menschen triffst, der dir der wichtigste werden sollte- dich selbst.

04.06.2015 16:31 • #1


M
Hallo Nordlys,

ich habe auch mal eine Partnerschaft gehabt, in der keines meiner Bedürfnisse befriedigt wurde. Ich dachte viel drüber nach und kam zu dem Schluss dass ich mir unbewusst mit dieser Partnerwahl selbst noch nicht erlaubte, meine Wünsche, Bedürfnisse zu erfüllen/erfüllt zu bekommen.

Ich dachte Dinge wie Er nimmt mich nicht Ernst
Dass ich überhaupt so lange darum kämpfte von ihm ernst genommen zu werden, zeigte mir, dass ich mich selbst noch lange nicht Ernst genug nahm. Denn eine Frau die das tut, kämpft nicht wie eine Blöde darum.
Könnte dir noch viele andere Beispiele nennen aber ich denke, das macht es anschaulich genug.

Zitat:
Ich verzeihe dir, dass du so warst wie du warst. Nie wirklich da.
Ich wünsche dir, dass du da sein kannst. Dass du glücklich sein kannst. Dass du unbeschwert lachen kannst, dass du dein wahres Ich ohne Angst zeigen kannst. Dass du den Menschen triffst, der dir der wichtigste werden sollte- dich selbst.


Kannst ja mal probeweise statt Du, Ich einsetzen und drüber nachdenken. Vielleicht hat dein(e)? Ex verkörpert dass du noch nicht/im Moment nicht (...) bereit für jemanden bist, der wirklich da ist, dass du dir durch diese Partnerwahl nicht erlaubt hast, so glücklich und unbeschwert zu sein wie du es sein könntest und vielleicht hast du in dieser Beziehung auch noch nicht dein wahres Ich gelebt?

04.06.2015 16:42 • #2


Nordlys
Hallo Mosaik!
Ich unterschreibe deinen Beitrag zu 100%! Das habe ich nach der Beziehung auch herausgefunden und was soll ich sagen? Das verzeihe ich mir. Ich konnte in dem Moment nicht anders, weil ich es nicht anders wusste. Das nehme ich an und bin aber froh, dass ich das verstanden habe. Denn es war noch in keiner Beziehung anders.
Sich selbst annehmen und lieben und für sich da sein, dass muss und möchte ich lernen. Vor allem mehr auf mich zu hören. Im Prinzip habe ich sehr wohl und auch schon sehr früh komische Gefühle gehabt. Nicht immer war ich mir sicher. Indem ich diese weggeschoben habe, habe ich mich gleichzeitig selber nicht ernst genommen, was schade ist. Aber die Erkenntnis ist da

04.06.2015 17:07 • #3




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