Hallo,
ich weiß gar nicht so recht, wie und wo ich am besten anfangen soll. vielleicht erst mal ein paar Eckdaten:
mein Ex, 44, ich 31. 5 Jahre Beziehung. Ein Kind, 3Jahre, ich nun schwanger in der 32. Woche.
Die Beziehung lief bis zur Geburt unseres Kindes super, Vorfreude, Pläne für die nähere Zukunft geschmiedet, aber danach hat es sich schlagartig geändert. Er verhielt sich immer respektloser und glänzte eher mit Abwesenheit, als zu Hause unter die Arme zu greifen. Ihm konnte man nichts mehr recht machen. alles hat ihn genervt und es folgte die räumliche Trennung und auch die erste Trennung seinerseits. Nach ein paar Wochen kam er wieder an, dass sein Verhalten absolut inakzeptabel war, er viel nachgedacht hat und er es mit uns nochmal versuchen möchte. Blieben aber bei der räumlichen Trennung.
Naja um das Ganze abzukürzen und zum eigentlichen Thema zu kommen, so ging es dann die letzten Jahre weiter, dass er bei jedem kleinen Stress die Flucht ergriffen hat, mal zwei Tage. zum Ende hin, bis zu sechs Wochen, in denen er sich tot stellte und ich nicht wusste, wie und ob es jetzt weitergeht. dann kam er wieder mit den kitschigsten Sachen an und ich blöde Kuh nahm ihn jedes Mal mit kusshand wieder zurück, ohne dass er sich groß ändern musste. Er meinte immer, dass er es sich als Vater anders vorgestellt hat, er mit kleinen Kindern nicht kann, er aber mit mir daran arbeiten will, weil er ohne uns auch nicht kann und will. Das waren dann immer die Aussagen, die mich an uns glauben ließen und auch das Wissen und die Hoffnung an die Zeit vor der Geburt, dass es zwischen uns auch harmonisch geht und alles wieder wird.
Dann begann die Zeit, die sich zu meinem persönlichen Alptraum entwickeln sollte. Ich musste die Pille krankheitsbedingt wechseln, in dieser Zeit muss es passiert sein, dass es zu meiner Schwangerschaft kam. Wir wollten beide keine Kinder mehr und haben, wenn nötig auch zusätzlich verhütet. Er hatte vor mir die Vorahnung, während ich die Symptome (Gewichtszunahme, Brustwachstum, Periode kann fürs erste ausbleiben etc) auf die neue Pille geschoben hab und eine SS ausgeschlossen habe, obwohl ich aufgrund seiner Angst auch ein mulmiges Gefühl hatte, was ist, wenn doch? Bevor ich beim Arzt war, hat er mir schon gesagt, dass er uns verlässt, wenn ich schwanger sein sollte, das wäre das entgültige Ende für uns, er hat kein Bock auf Kinder und gut. Dementsprechend groß war der Schock und die Angst, als sich die SS bestätigt hatte. Ich wollte keine Kinder mehr, unter diesen Umständen schon gar nicht und ich hatte riesen Angst vor der Reaktion meines Exes.
Als ich ihm davon erzählte, ist er total ausgeflippt und für ihn stand fest, ich muss den schei. abtreiben, sonst ist er weg und das soll mir klar sein. Aber für mich kommt eine Abtreibung grundsätzlich nicht in Frage. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich jemals vor so einer Entscheidung stehen würde. Er hat mir noch eine Woche Zeit gegeben, ich soll abtreiben, zur Not auch in Holland, er ist sonst weg.
Ich habe mich für das Kind und gegen ihn entschieden. Ich kann mein Kind nicht umbringen, weil die Umstände nicht stimmen. Finanziell stehe ich auch nicht schlecht da, zur Not bekomme ich es auch alleine hin und daraufhin ist er völlig ausgeflippt, ich wäre ein dummes Stück sch., er wird mir das Leben zur Hölle machen, wenn ich das wirklich durchziehen will. er zahlt unterhalt und meldet sich nie wieder. ich soll die sch. abtreiben, sonst sorgt er dafür, dass ich es noch verliere. Daneben unterstellte er mir noch, dass ich die SS heimlich geplant hätte, oder sie nur erfinde. Wieso ich sein Leben zerstören will und noch vieles mehr.
Ich war total geschockt, von seiner Reaktion. Ich wusste, dass er nicht positiv gestimmt sein wird, aber das hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Es kamen noch viele widerliche Sachen seinerseits und ich habe ihn rausgeschmissen.
Danach habe ich zwei Wochen nichts mehr von ihm gehört, bis er anrief und meinte, dass er mit der Situation nicht zurecht käme, er hätte versucht sich das Leben zu nehmen, war in einer Klinik. Er hätte sich Gedanken gemacht und möchte trotz allem für unseren Sohn da sein, aber vom zweiten will er nichts wissen und auch nicht als vater eingetragen werden. es täte ihm leid, wie er sich verhalten hat, aber er weiß nicht, wie und ob er jemals zum zweiten Kind stehen kann. Weitere vier Wochen später hat er seinen Sohn besucht, relativ normal geredet, später noch eine SMS bekommen, dass ich daran denken soll, ihn nicht als Vater eintragen zu lassen, ich werde es bereuen. Seitdem auch nichts mehr gehört.
Die Trennung an sich ist vier Monate her. Ich steh zu meiner Entscheidung und an seinem Verhalten merke ich auch, dass es absolut richtig war. Ich erkenne ihn nicht mehr wieder und es überfordert mich, weil ich nicht weiß, was als nächstes kommt. Ich habe Angst vor der Zeit nach der Geburt. Die letzten Wochen hab ich die SS und den Trennungsschmerz vor mir her geschoben, eher verdrängt, aber seit seinem Besuch und mit dem nahenden Geburtstermin bricht alles über mich zusammen. Ich hab Alpträume, bin nur noch am heulen, hab Angst, dass ich die falsche Entscheidung getroffen habe, hab Angst, dass er sein Versprechen wahr macht und mich fertig machen will. Ich habe so viele Ängste. Für mich war die Schwangerschaft selbst ein Schock und zum absolut falschen Zeitpunkt und mit dem falschen Mann, aber eine Abtreibung hätte ich mir nie verzeihen können und das wird mir zum Vorwurf gemacht.
Ich bin absolut enttäuscht darüber, wie der Mann, den ich trotz allem geliebt hab und von dem ich dachte, dass er es auch tut, mir so eine Hinterhältigkeit unterstellen kann, mir nun droht, mich beleidigt und das Leben zur Hölle machen will. Es ihn nicht einmal interessiert hat, wie es mir mit der ganzen Sache eigentlich geht, sondern mir gleich die unmöglichsten Sachen an den Kopf geworfen hat.
Ich weiß nicht, was ich mir vom Forum erhoffe. ich habe mich entschieden, ich wusste um die Konsequenzen, ich weiß eigentlich auch, dass es gut so ist, wie es gekommen ist und trotzdem geht's mir schlecht. Ich kann die fünf Jahre trotz allem nicht einfach so aus meinem Leben streichen. Vielleicht war ja jemand in einer ähnlicher Situation und mag sich austauschen.
Liebe Grüße,
Hana
09.11.2017 15:40 •
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