Zitat von WeissNicht:Ich bin verheiratet. Mein Mann ist ein totaler workerholic. Ich bin von mo-so den ganzen Tag über alleine.
Meist kommt er mitten in der Nacht und geht früh morgens wieder.
War das auch schon so, als Du ihn kennengelernt hast? Wenn nicht, wann hat es sich eingeschlichen?
Zitat:Dementsprechend finden auch keine körperlichkeiten zwischen uns statt, da wir uns sowieso kaum sehen.
Wohl auch, weil er viel zu erschöpft dafür ist.
Zitat:Ich fühle mich oft einsam und alleinegelassen.
Das hätte ich jetzt auch nicht anders erwartet.
Zitat:Ich werde immer unzufriedener und bin nur noch am schimpfen.
Schimpfen wird nichts nutzen bei jemand, der arbeitssüchtig ist.
Du solltest etwas konstruktiver an die Sache herangehen. (Er dann allerdings auch.)
Siehe weiter unten (Wochenplan).
Zitat:Er redet über nichts.
Weil er weiß, daß es dann zu Streit kommt und weil er dafür keine Energie mehr übrig hat.
Zitat:Wenn Probleme da sind ignoriert er sie !
Weil er gelernt hat, daß Du sie für ihn lösen wirst, wenn er sie nur lange genug für Dich liegen läßt.
Zitat:Er ist ja sowieso den ganzen Tag unterwegs ... Kommt dann wieder und legt sich direkt schlafen.
Grund A: Weil er von seiner 7-Tage-Woche erschöpft ist und keinerlei Energiereserven für die Beziehung mehr übrig hat. Jedes Wort ist dann zuviel.
Grund B: (statt A) Weil das mit der 7-Tage-Woche eine dreiste Lüge ist und er in Wahrheit irgendwelchen Dingen nachgeht (Spielsucht, Affaire, was weiß ich), die er mit Dir nicht teilen will, die Du mißbilligen würdest, von denen er aber nicht lassen kann und will. Und weil die Ehe für ihn allenfalls noch ein Ort ist, an den er zurückkehren kann, um sich ins Bett zu legen, aber mehr eben nicht mehr.
Zitat:Will ich etwas ansprechen macht er sich lustig über mich oder hört mir erst gar nicht zu.
Nun, als Du ausziehen wolltest, hat er aber doch geheult? Vielleicht hättest Du da auch mal so reagieren und dennoch ausziehen sollen. Das hätte sein Verhalten genau gespiegelt. Hast Du ihm das mal so gesagt?
Zitat:Als ich ihm hinterher bin hat er mich am Arm gepackt und ins Zimmer geschliffen, mich aufs Bett geknallt und die Tür zugeschlagen.
Ich hoffe, Deine Koffer sind gepackt? Und das Du diesmal gehen wirst?
Zitat von WeissNicht:Denn er erzählt mir nichts von seinen Einnahmen und Ausgaben.
Daher weiß ich nicht wie viel Ausgaben er decken muss.
Einen
gemeinsamen Haushalt führt Ihr also nicht...
Zitat:Ich gehe arbeiten! Aber eben wie die meisten hier 8-10 Stunden am Tag.
Und sa und so eben nicht.
Und ich studiere dabei noch.
Das Studium kostet doch täglich auch nochmal 3-4 Stunden, wenn Du es ernsthaft betreibst.
Kommt zu Euren Bürostunden auch noch Fahrzeit zum Arbeitsplatz hinzu? Muß man dafür noch eine weitere Stunde rechnen?
Irgendwann muß doch auch Eure Wohnung gereinigt, die Wäsche gewaschen, Einkäufe (Nahrung, Hausrat, Kleidung) und Schriftkram (Überweisungen, Steuererklärung, etc.) bewältigt werden? Oder habt Ihr eine Omi bzw. eine Angestellte, die das alles für Euch macht?
Beteiligt Dein Mann sich an diesen Dingen, oder versteckt er sich hinter seinem Beruf, so daß sie automatisch an Dir hängenbleiben?
Zitat:Ich Langeweile mich nicht. Ich stelle mir unter einer Ehe nur etwas anderes vor.
Mehr gemeinsam zu unternehmen. Den anderen am Leben teilhaben zu lassen.
Nun, wenn zwei Leute täglich ca. 11-14 Stunden alleine schon in Beruf und Fortbildung investieren (was löblich ist, versteh mich nicht falsch), dann noch (bestenfalls) eine Stunde Fahrzeit hin und zurück um Arbeitsplatz haben und anschließend nochmal täglich eine Stunde mit Haushalt, Erledigungen oder Therapie verbringen müssen, dann bleibt für ein gemeinsames Abendessesn gerade mal noch 1 Stunde und schon sollte es ab in dieHeia gehen, denn jetzt sind es noch 10-7 Stunden bis zum Aufwachen am anderen Morgen.
Wie wäre es, wenn Du mal eine Woche lang einen Plan führst,
wieviel Stunden Du wofür gebraucht hast. Dazu einen,
wieviel Stunden er außer Haus war. Das subsummierst Du und besprichst erst mal mit Deiner Therapeutin, was sich da
überhaupt ändern könnte, damit Ihr Euch mehr seht - selbst
wenn er dazu bereit wäre.
Mit diesem Angebot gehst Du dann auf ihn zu - schwarz auf weiß.
Nach der Aktion mit dem ins-Zimmer-schleifen solltest Du allerdings erst noch die Koffer packen.
Wenn er dann wieder heulend vor Dir sitzt, lachst
Du ihn erst mal aus und fragst ihn dann, ob ihm
nun klar ist, wie sich das
anfühlt, wenn in einer Beziehung einer plötzlich nur noch allein losläuft und dann auch noch darüber
lacht, daß der andere sich schließlich
genötigt sieht, ihn darauf anzusprechen, weil es
ihm schlecht damit geht.
Dann gehst Du weiter in Richtung Tür. Sollte er dann immer noch flehen, zückst Du den Plan und bestehst darauf,
a) das Ding jetzt und hier zu besprechen
b) eine Paartherapie zu machen.
Ansonsten bist Du bitte durch die Tür.
Was Ihr da führt, ist bestenfalls eine WG, mehr nicht mehr. Und selbst in einer WG ist es üblich, daß alle etwas zur Haushaltsführung beitragen, ansonsten gibt es Zoff bzw. jemand zieht aus.
Er kann labern, was er will... es reicht bei ihm schon nicht für eine WG und für eine Ehe schon gleich gar nicht. Denn selbst ein WG-Partner würde angesichts der von Deinem Mann verübten physischen Gewalt sofort den Vertrag kündigen.
Bitte tu Du das erst recht, denn es ist sonst erst der Anfang dessen, was kommt.
Ist die Hemmschwelle einmal überschritten, geht sie nämlich immer höher. Irgendwann hast Du dann ein blaues Auge, nur weil Du ihn höflich gebeten hast, doch bitte pünktlich zum Essen zu sein.
Sorry, aber bessere Nachrichten habe ich leider nicht für Dich. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und einen erfolgreichen Therapieverlauf.