Komplizierte Trennung im verflixten 7 Jahr

Hi Davian,

du hast gefrühstückt, dass ist ein Fortschritt gut so und weiter so! Und selbst wenn du wieder einen Schritt zurück gehst, nicht aufgeben!

Nimm die Emotionen die du zurzeit hast ruhig an so wie sie sind und schreib sie gerne weiterhin nieder. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass es ok ist.

Vielleicht legst du dir sogar ein Tagebuch über deine Gefühle an um herauszufinden, welche Situationen, Erlebnisse oder ähnliches welche Gefühle hervorrufen. So kannst du dich und deine Gefühle besser kennenlernen und letztlich auch besser darüber sprechen.

Ich verstehe, dass der Gedanke an den anderen Typen schmerzhaft ist. Es hat aber nichts mit deiner Liebe zu ihr zu tun. Dieser Mann ändert daran nichts. Das ist dein Schmerz den du wegen deiner Gefühle zu ihr hast. Letztlich kann man dafür niemanden zur Verantwortung ziehen da ihr offiziell getrennt seid.

Was schwebt dir denn als Tapetenwechsel vor? Verreisen oder gar umziehen? Gibt es Dinge in deinem Leben die du schon immer mal ausprobieren oder besitzen wolltest was aber vielleicht auf Grund deiner Ex nicht ging?

Ich denke wirklich eher ans Umziehen und Auswandern. Ich weiß allerdings nicht, wohin es mich zieht. Grundsätzlich in die Sonne. Vielleicht Spanien, ich habe aber auch an Holland gedacht, ich liebe die Ebene und die Wiesenlandschaft sehr.
Ich kann mir aber auch vorstellen etwas ganz anderes zu entdecken. Eventuell ein Auslandsjahr, work and travel oder eine Bahnreise über einen oder zwei Monate. Mich selbst entdecken und gleichzeitig die Welt.

Ich bin mir nicht sicher ob sie will dass ich um die Beziehung kämpfe. Die Signale von ihr deuten nicht darauf hin, eher im Gegenteil. Dann gibt es aber die Momente in denen ich zweifle, in denen ich sie gerne anrufen oder anschreiben wollen würde. Das ist meine erste Trennung. Ich glaube nicht, dass sie mich nicht mehr liebt. Sie ist verletzt durch die Dinge die ich zum Ende gemacht habe und auch durch meine anfängliche Trennung. Vielleicht braucht sie diese Zeit einfach für sich um mit allem klar zu kommen? Ich weiß es nicht. Wir haben uns wirklich bis zum letzten Tag so sehr geliebt, auch wenn es nicht immer leicht war war da so viel zwischen uns und so viel Verständnis für den anderen. Ich kann es schlecht beschreiben. Sie war gut für mich und ich war gut für sie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es das gewesen sein soll. Ich habe mir eine Zukunft mit ihr ausgemalt und wir haben schon oft darüber gesprochen. Diese Gespräche gingen immer von uns beiden aus und waren nie immer nur von einer Seite geprägt. Ich weiß nicht ob ich loslassen kann. Ich werde sie in Frieden lassen und ich werde mir meine Gedanken machen aber die Liebe die ich empfinde wird mit jedem Tag der vergeht eher stärker. Ich habe das alles schon längst realisiert aber weine jeden Tag mehr. Sie ist so nah und doch so fern.
Ich muss das einfach runterschreiben, das hilft etwas.

Der Gedanke, dass ich wahrscheinlich noch Monate oder Jahre brauche um das ganze zu verarbeiten schmerzt sehr. Besonders das Wissen, dass ich keine Bilder mehr von ihr ansehen sollte oder in irgendeiner Weise an ihrem Leben teilhaben sollte. In der heutigen Zeit fällt das echt schwer sich bei den Möglichkeiten zurück zu halten. Ich könnte sehen, welche Musik sie hört und davon ableiten wie sie sich fühlt. Ich kann ihr Facebook Profil sehen, neue Fotos auf WhatsApp. Das alles aber nur wenn ich es nicht schaffe stark zu bleiben. Wie schaffe ich das? Ich möchte sie eigentlich nur in meinen Armen halten und die drei Worte hören und neben ihr einschlafen. Mein Herz ist ein Trümmerhaufen.

Zitat von Davian:

Mich selbst entdecken und gleichzeitig die Welt.

Ein Bekannter von mir ist mit dem Fahrrad quer durch D über die Alpen und nun in Richtung Russland unterwegs
wäre auch was - oder?

Ich würde gerne nochmal an meinen Lieblingsort. Dort haben wir allerdings gemeinsam Urlaub gemacht. Außerdem will ich nicht alleine sein.

Ich fahre heute nach Holland, reflektieren. Wir waren dort zusammen eine ganze Woche. Es ist bisher mein Lieblingsort, Schoorl. Die Landschaft ist unglaublich und der Strand echt schön im Sommer. Über den Urlaub habe ich ihr lange Zeit etwas verheimlicht, deshalb möchte ich nochmal in mich gehen. Ich hatte viel verdrängt gehabt.
Morgen treffe ich mich mit einer neuen Freundin. Wir haben uns jetzt schon öfter gesehen, es ist aber etwas rein freundschaftliches, glaube ich. Zumindest von meiner Seite ist da aktuell nichts, das tiefer geht. Ich finde sie total sympathisch und würde das gerne auch einfach mal sagen. Ich sage Menschen das viel zu wenig, wenn ich sie gerne habe. Hab ich Angst Leute damit zu vergraulen? Was kann schon passieren?
Ich löse mich denke ich langsam, meine Gefühle sind nicht mehr im Chaos. Ich sitze nicht mehr nur noch im Bett und fange nicht mehr unkontrolliert an zu heulen. Meine Gefühle ihr gegenüber scheinen aber noch da zu sein. Ob sie es wirklich sind, zeigt sich dann erst wenn wir wieder Kontakt miteinander haben. Wann auch immer der sein wird und ob er sein wird.
Nächsten Monat hat meine Ex Geburtstag. Nach 7 Jahren fände ich es komisch ihr keine Grußkarte zu schicken. Einfach nur Glückwünsche, mehr nicht. Auf der anderen Seite möchte ich ihr ihren Geburtstag nicht vermiesen. Ich weiß ja nicht in welcher Gefühlslage sie sich im Moment befindet. Wir sind nicht im schlechten auseinander, deshalb fände ich es seltsam. Vielleicht wartet sie dann den ganzen Tag darauf und fühlt sich auch mies, wenn ich es nicht mache. Jemand Ratschläge? Würde ich damit einen riesen Fehler machen?

Du solltest bei der Überlegung ihr eine Grußkarte zu senden zunächst an dich denken.

Wie geht es dir damit falls keine Rückmeldung, kein Danke kommt? Was erwartest du implizit von ihr?

Ansonsten bin ich da eher der Typ der zumindest gratulieren würde. Ob jetzt per Karte oder WA.

@2016 Meine Erwartung ist gar keine. Es ist mir ein Bedürfnis zumindest zu gratulieren. Bei WA ist die Gefahr hoch, dass eine Rückmeldung kommt, daher eher per Karte. Rückmeldungen ignoriere ich aktuell sowieso alle bzw. habe sie geblockt. Das geht einfach gefühlsmäßig überhaupt nicht im Moment.

Ich habe mir eine Deadline gesetzt gehabt... Ich werde ab morgen keine Lieder mehr hören, die meinen Liebeskummer fördern, es sei denn ich fühle mich richtig beschissen und muss einfach mal weinen. Dafür packe ich die Lieder bei Spotify in eigene Playlist und höre sie nicht mehr an.
Es wird mir immer bewusster, dass ich vergesse, wie es sich angefühlt hat sie zu berühren und im Arm zu halten, genauso wie ihre Berührungen. Das hat mich nochmal richtig traurig gemacht aber das bedeutet auch, dass ich mich langsam daran gewöhne, oder?
Ich vermisse sie immer noch sehr aber ich merke, dass ich besser damit umgehen kann. Im Moment denke ich mehr über die neue Arbeit nach, was ich gerne unternehmen möchte, was ich ausprobieren will, kaufe neue Kleidung und finde meinen Stil, entscheide mit was für Menschen ich mich umgeben will. Das tut mir im Moment echt gut. Es ist nur noch ein Monat bis ich in eine WG einziehe. Bis dahin werde ich einfach die Zeit alleine genießen.

Moin Davian.

Das hört sich ziemlich gut an du gehst deinen Weg. Finde es super dass du Dinge findest die dich glücklich machen oder die zumindest dafür sorgen, dass es dir besser geht.

Weinen ist auch wichtig, das siehst du schon richtig daher lass das auch weiterhin zu. Ich hab mir auch immer Zeiten dafür gegeben und fuhr mit dieser Taktik sehr geht.

Ihr seit früh zusammen gekommen da entwickelt man sich auch oder man hält sich davon ab. Vor dir liegen aber noch eine Menge neue Dinge wie die WG, die neue Arbeit also ein ganz neues Leben, eines, welches dich ebenfalls glücklich machen kann.

Ebenso gut finde ich, dass du neue Klamotten kaufst und deinen Stil findest. Das hat bei mir verdämmter lange gedauert führt aber irgendwie auch dazu, dass man sich selbst findet. Ist also ein super Absatz.

Freut mich von dir zu lesen Davian, du machst tolle Fortschritte. Akzeptiere für dich selbst aber auch Rückschritte und Berichte gerne auch davon die sind normal und gehören dazu.

Heute auf der Arbeit habe ich echt viel an sie denken müssen. Das Bedürfnis ihr von dieser Erfahrung erzählen zu wollen war sehr groß. Mir fehlen die Gespräche und ihre Meinung sehr. Die Musik triggert meine Gefühle jetzt nicht mehr ausschließlich. Ich habe den ganzen Tag zurückstecken müssen und heute Abend kam es dann einfach über mich.
Ich hatte trotzdem einen schönen Abend mit ehemaligen Arbeitskollegen. Wir haben koreanisch gegessen und sind danach in ein einen Pub gegangen und haben Cider getrunken, in maßen versteht sich. Wir haben echt gut reden können und wollen das des öfteren mal machen.
Die Arbeit war sehr zäh. Einarbeitung, Dokumentationen lesen und Kennenlernen. Ich habe mich aber direkt eingebunden und bin mit Kollegen zum türkischen Bäcker wo wir dann gemeinsam zu Mittag gegessen haben und habe mich auch hier gut in Gespräche einbringen können oder diese selbst angefangen. Das hätte ich vor 2 Monaten nicht einmal ansatzweise so gekonnt! Die Trennung hat wirklich viele meiner positiven Eigenschaften wieder ans Tageslicht gebracht, die ich seit meiner Kindheit verloren hatte. Ich werde extrovertierter und gehe offen in Kontakt mit anderen Menschen. Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo ich behaupten kann aus meinem Kokon ausgebrochen zu sein. Keine Beziehung wird mich da wieder einspinnen!
Ich habe ereignisreiche Tage vor mir. Morgen Verabschiedung bei den ehemaligen Arbeitskollegen in der Firma, also ein zwei Biere bei Smalltalk. Am Samstag treffe ich mich mit 10 Leuten auf einen Spieleabend in einem japanischen Café, sechs davon kenne ich schon. Total sympathische Truppe und wir haben viele gemeinsame Interessen! Vielleicht treffe ich mich am Samstag mit einer Freundin, die ich mittlerweile echt schätze, auch wenn ich sie erst ein paar mal getroffen habe und wir uns erst seit knapp 1 1/2 Monaten kennen. Wir sind auf einer Wellenlänge. Ich würde mich echt freuen wenn das eine innige Freundschaft wird! Am Sonntag bin ich mit 2 Kerlen bouldern, die ich beide vorher schon einmal getroffen habe. Mit den beiden konnte ich mich individuell auch sehr gut unterhalten. Die beiden kennen sich allerdings noch nicht. Die werden sich aber denke ich auch verstehen. Hauptsächlich gehen wir auch einfach bouldern!
Ansonsten steht halt jetzt erstmal wieder Arbeit an, das hilft denke ich auch sehr.

Liebe Grüße!

Ich werde bei dem was ich jetzt schreibe bestimmt nochmal anfangen zu heulen.
Es ist so, dass bei mir langsam die Einsicht kommt, dass sie wahrscheinlich mit mir abgeschlossen hat, selbst wenn das eine aktive Entscheidung von ihr war. Ich kann sie in vielerlei Hinsicht verstehen. Mein Herz ist noch etwas weiter zurück aber langsam fülle ich die Lücke selbst aus. Ich habe viele Dinge die ich für mich machen möchte.
Langsam aber sicher stelle ich sie immer weiter zurück. Das mache ich vollkommen losgelöst von den Gefühlen die ich noch immer für sie habe. Es sollte mir egal werden, ob sie sich überhaupt mit der Trennung auseinandersetzt und das wird es auch allmählich. Das einzig traurige daran ist, dass wenn ich wieder bereit für eine Kontaktaufnahme bin, wird sie es wahrscheinlich dann nicht sein.
Die Tränen halten sich im Moment in Grenzen.

Pustekuchen!
Ich heule wieder seit 30 Minuten.
Ich vermisse sie so sehr!

Ich habe jetzt wieder wöchentliche Termine mit meinem Therapeuten. Ich fühle das erste mal in meinem Leben wirklich und aktiv meine Emotionen. Ich bin damit im Moment ein wenig überfordert. Ein monatlicher Termin reicht da nicht mehr aus. Ich will zusätzlich zu meinen Freunden und meiner Familie mit jemanden darüber reden können, der eine neutrale Position einnimmt.
Was meine Ex-Freundin angeht, hole ich heute meine restlichen Sachen (Schuhe, Kleidung, Fahrrad) ab. Sie ist nicht zu Hause und hat mir den Keller aufgeschlossen. In dem Zuge bringe ich ihr die Festplatte mit allen Fotos und Erinnerungen, die ich in den letzten Wochen mühsam unter emotionalem Aufwand von Handy zu Festplatte zu weiterer Festplatte kopiert habe. So haben wir jetzt beide die Erinnerungen. Die letzten Sachen, die ich noch von ihr habe, bringe ich ihr ebenfalls. Ich stelle ihr das alles einfach nur auf die Treppe und werde ihr einen Brief dazu legen. Dieser wird folgenden Inhalt beinhalten (hier in Stichpunkten):

- Ich stehe hinter den Dingen, die ich gesagt und auf Zettel geschrieben habe
- Ich habe niemanden kennengelernt und denke dass ich das auch nicht will, bis ich diese Trennung verarbeitet habe
- Kein Kontakt mehr, nicht einmal in Notfällen (Hund, Familie), tut mir leid und ich hoffe du verstehst das
-- Ich brauche das um abschließen zu können und um den Verlust zu akzeptieren
-- Ich möchte die Abhängigkeit komplett auflösen
- Ich kann dich nicht davon abhalten dich bei mir zu melden, interpretier nicht zu viel, wenn ich dir nicht antworte
- Ich werde alle letzten Verbindungen kappen (aus Spotify ausschließen etc.)
- Ich hoffe wirklich dass du glücklich bist und dass es dir gut geht
- Die Beziehung, wie sie war, ist zu ende und wird es so nie wieder geben
- Ich bin sehr dankbar für die Beziehung und für die Zeit die ich mit dir verbringen durfte
- Wenn ich bereit bin, würde ich mich freuen, wenn ich mich bei dir melden darf. Ich weiß nicht wie viel Zeit ich brauche. Es werden wahrscheinlich nicht nur ein paar Monate sein.
- Nochmal die bitte, schreib mir bitte nicht zurück, das würde mich glaube ich wieder zurück schmeißen. Alles was du mir sagen willst und alles was ich dir gerne sagen würde, können wir uns sagen wenn wir uns wieder sehen.
- Wir werden uns wiedersehen wenn du das willst
- Wir werden uns beide verändern. Wie wir dann zueinander stehen wird die Zeit zeigen

Während ich das schreibe und auch schon die ganzen Stunden vorher höre ich diese Lied, das hilft irgendwie den Gedanken des Abschieds und der Endgültigkeit zu festigen: