Nach der Trennung noch enttäuscht werden

F
Hallo ihr lieben,

viele von euch haben den Prozeß meiner Trennung über meinen Thread mitverfolgen können und mir mit vielen hilfreichen und liebenswerten Postings zur Seite gestanden. Eigentlich war ich der Meinung, meine Trennung nach nunmehr sechs Wochen einigermaßen durchgestanden zu haben und meinen Thread ruhen lassen zu können.

Aber leider werde ich immer wieder in die Vergangenheit zurückgeschubst und mit vielen unangenehmden Dingen konfrontiert. Damit muß man erstmal fertig werden, und das ist nicht so leicht.

Ganz konkret gibt es natürlich einen Grund, warum ich mich jetzt wieder an euch wende. Ich habe vor kurzem mit einer sehr guten Freundin gesprochen, die ich seit der Trennung nicht mehr gesehen hatte. Sie erzählte mir, daß sie kurz nachdem Schluß war, mit meinem Ex telefoniert habe, um sich aus Höflichkeit nach seinem Befinden zu erkundigen. Und sie berichtete mir von folgendem Zitat seinerseits: Eigentlich bin ich nicht traurig, weil SIE weg ist, sondern weil ich jetzt wieder alleine bin.

Da fehlen einem die Worte. Diese Aussage macht anderthalb Jahre Beziehung wertlos. Sie erklärt mich, die ich immer so stolz war auf meine Individualität, meine mir eigene Art und meine Einzigartigkeit, zu einem austauschbaren Statisten. Ich habe quasi die Aufgaben übernommen, für die ein Alleinunterhalter Geld bekommen hätte! Wenn ich mir überlege, was ich alles für diese Beziehung getan habe, weil ich dachte, ich bekäme Liebe von ihm zurück, wird mir schlecht. Ich mußte erkennen, daß von seiner Seite keine Liebe im Spiel war, sondern maximal Dankbarkeit, daß ich meine Zeit mit ihm verbracht habe.

Seitdem brodelt in mir eine unbändige Wut auf ihn und auf mich selbst. Auf ihn wegen der Mischung aus Ausnutzen, Vortäuschung falscher Tatsachen und Mißachtung meiner eigenen Person. Auf mich, weil ich das ganze Spiel nicht vorher durchschaut habe.

Er plädierte nach der Trennung für eine Freundschaft zwischen uns, und ich fand das realistisch und dachte Ok, er empfindet noch soviel für dich, daß er dich nicht ganz verlieren möchte. Aber mittlerweile weiß ich, daß er nur seinen Anspruch auf seinen ihm liebgewordenen Zeitvertreib nicht abgeben wollte. Liebe, pah!!

Zwischen uns besteht kein Kontakt mehr seitdem. Wenn ich ihn zufällig treffe, ergreife ich schnellstmöglich die Flucht, um nicht vor Wut zu platzen oder alternativ vor Enttäuschung zu heulen. Und er spielt den Ahnungslosen, als ob nichts sei. Und weil er merkt, daß ich mich zurückziehe, versucht er, Beachtung von anderen Freunden und Bekannten zu erlangen. Er macht sich klein und bettelt quasi um Zuneigung wie ein Hund, der seinem Herrchen die Hände abschlabbert. Bietet sich für's Rasen mähen oder tapezieren an, tut Gefallen usw.

Ich kann es einfach nicht ertragen. Weder ihn dabei zu sehen noch überhaupt daran zu denken. Ich habe nichts übrig für Menschen, die ihr Leben nicht selbst steuern können, sondern davon abhängig sind, daß andere Menschen es für sie gestalten. Und wenn man dabei noch die Achtung vor der eigenen Person und seine Würde verliert, wird es noch verachtenswerter.

Ihr merkt schon, ich koche, allein beim Gedanken daran. Eigentlich will ich mich gar nicht damit beschäftigen oder darüber nachdenken, aber ich tue es trotzdem und werde dermaßen sauer... Was kann ich dagegen tun? Wie kriege ich meine eigene Wut und meine Enttäuschung wieder in den Griff?

Bisher dachte ich, ich sei diejenige gewesen, die das Ende der Beziehung zu verantworten habe, aber mittlerweile bin ich der Ansicht, daß er es war, der die Gefühle getötet hat.

LG Fussel

13.10.2004 07:42 • #1


E
Hi Fusselchen,

lange nicht gesehen....

Ja, aus Deinen Zeilen sprechen Enttäuschung und Wut.

Hast Du mal überlegt, dass er vielleicht genau dies mit seinen Worten herausfordern wollte? Versuch mal, Dich in seine Lage zu versetzen. Du hast ihn letztendlich verlassen und das wird ihn mit Sicherheit verletzt haben. Jetzt rächt er sich, indem er Deiner Freundin sowas sagt.

Ich meine, ich liege da nicht so falsch, denn solche Rachepläne hab ich auch geschmiedet: so richtig einen verpuhlen und im nachhinein die Beziehung herunterspielen.

Und wie ich an Dir sehe, trifft das tatsächlich. Habs aber nicht getan (vielleicht auch noch nicht), weil ich meine, das ist ziemlich offensichtlich, oder?

Es tut mir echt leid für Dich, weil ich Dich mag und ich weiß, dass Du es Dir wirklich nicht leicht machst. DU hast das nicht verdient und das sollte er wissen.

Gräm Dich nicht, ich drück Dich
GIPI

13.10.2004 08:00 • #2


A


Nach der Trennung noch enttäuscht werden

x 3


E
Lieber Fussel,

ich muß mich einmal mehr, wie schon oft im Forum, GIPI anschließen. Ich glaube, du solltest dieses Statement nicht überbewerten (und damit die Beziehung, die ihr hattet, nicht unterbewerten). Diese Abwertung der Beziehung, die er mit seinem Spruch bringt, ist für ihn wahrscheinlich eine gute Möglichkeit, besser mit dem Verlust fertig zu werden. Möglicherweise ist es sogar so, wie GIPI sagt, daß er damit auch aggressiv dir eins reinwürgen will, aber das muß noch nicht mal sein. Vielleicht macht er das nur für sich selber, und noch nicht mal bewußt, um nicht so zu leiden, um das zu reduzieren, was er verloren hat. Vielleicht ist das eine Tendenz beim Verlassenwerden, eben die Person des Verlassers abzuwerten, damit man den Verlust wenigstens irgendwie hinnehmen kann.

Aber ich kann deine Wut sehr gut verstehen, auch deine Kränkung. Mir ging es in diesem Punkt einigermaßen ähnlich. Du hast ja meine Geschichte auch gelesen; in der Vorgeschichte, nämlich der Trennung von meiner Ex-Frau, gab es ein ähnliches Event wie jetzt bei dir. Als ich gegangen bin, hat sie auch vor allem darüber lamentiert, wie unfair das ist, das ich alles Mögliche in der Zeit hätte aufbauen können, während sie mit den Kindern daheim hing, auch ihr dann jetzt Alleine sein war Thema so wie bei deinem Ex usw. usw., in der ganzen Nach-Trennungszeit kein Wort darüber, daß es schlimm gewesen wäre, mich als Person zu verlieren. Das kam bis heute nicht, und wahrscheinlich ist es auch zu viel verlangt. Ich war auch ziemlich gekränkt, aber das ist schnell wieder vergangen, weil es so ganz andere Probleme zu lösen gab.

Also, deine Wut ist sehr verständlich, und sie steht dir auch zu. Vielleicht kannst du seine Reaktion aber auch etwas mehr in den Situationskontext setzen. Dann ist sie nämlich nicht mehr in dem Maße eine Reduktion eurer Beziehung, wie du das jetzt empfindest. Vielleicht kannst du dich ja auch an Dinge erinnern, die in eurer Beziehung waren, die auch ER in eurer Beziehung geschätzt und geliebt hat, und die dieses eigentlich vermisse ich sie persönlich gar nicht relativieren können.

Es tut mir leid für dich, daß die ganze Sache jetzt noch mal so hochkocht, du warst ja schon auf einem schönen Weg. Ich wünsche dir, daß der Ärger wieder geringer wird und er sich nicht als Schatten über dein neues Leben legt.

Viele Grüße,

Dein Siron

13.10.2004 08:46 • #3


E
He Fussi!
Nach so ner Trennung sagt man oft Sachen aus Verletztheit dieman gar nicht so meint,bitte tu das nicht überbewerten.
Mensch du!!!!!!!!!

Gruß der Märchenprinz

13.10.2004 09:33 • #4


E
Hi Fussel,

lass Deine Wut ruhig brodeln, es wird Dir helfen Dich innerlich zu lösen....nutze die Energie für Dich und geh dann auch den nächsten Schritt....

Dein Ex wollte Dir wehtun, er wusste genau das die Nachricht Dich erreicht!

Du kennst Den Wert Eurer Beziehung genau. Wenn er sie für sich entwertet, dann lass ihn, aber tu es Du nicht auch !

Damit tutst Du Dir nur selber weh ...

Ich glaube, es gibt nicht s was mehr verbindet als Zeit. Eine gute Zeit zusammen haben, das ist unendlich wertvoll !!!!

viel Glück Dir und schau nach vorne !

Gruß vom regentropfen

13.10.2004 10:36 • #5


F
Hallo ihr lieben,

danke für eure warmen und einfühlsamen Worte.

Sicherlich habt ihr irgendwie recht, wenn ihr sagt, daß er es irgendwie tun mußte, um seine Gefühle in den Griff zu kriegen und mit der Trennung besser fertig zu werden. Ich kann das ja alles nachvollziehen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß da schon etwas wahres dran ist.

Ich finde, sein Verhalten paßt so unheimlich zu dieser Aussage und der damit verbundenen Einstellung.
1. Er hat nie um mich gekämpft, war zu keinem Opfer bereit usw. Erklärbar, wenn ich ersetzbar bin, er wartet einfach, daß jemand anderes des Weges kommt und meine Rolle übernimmt.
2. Nach der Trennung ließ er raushängen, daß der Umgang mit mir kein wirkliche Problem für ihn sei. Auch logisch, denn nach seiner Aussage hat er ja gar nicht so an mir gehangen, daß er nun verletzt oder traurig sein müßte.
3. Obwohl er angeblich immer so an einer Freundschaft mit mir interessiert war, hat er sich nie wieder bei mir gemeldet. Ich fand's nicht schlimm, wir haben uns so noch viel zu oft gesehen, aber er hat auch nichts getan, um Kontakt zu mir zu halten. Paßt auch ins Bild...

Ach, vielleicht interpretiere ich jetzt auch wirklich zuviel hinein, aber gekränkt hat es mich schon. Sicherlich ist es falsch, die Beziehung in Frage zu stellen, mir ging's ja auch gut in der Zeit. Aber ich frage mich schon, warum wir eigentlich zusammen waren, wenn er so denkt.

Euch danke ich auf jeden Fall nochmals von ganzem Herzen für euer Verständnis und euer Mitgefühl. Hab euch wirklich lieb.

LG Fussel

13.10.2004 11:52 • #6


E
hi fussel,
ich kann ebenfalls deine wut und enttäuschung verstehen. wie sagte meine ex doch einem freund? es war ja nur ein jahr ja, ein jahr, indem sie mit mir die zukunft aktiv gestaltete, inhalte (vermeintliche) geschaffen wurden und vieles gesagt wurde. aber nun ist es doch nur ein jahr gewesen...
letztlich ihre bewertung, mit der klar wird, wie hohl alles war, was sie sagte und tat.
denk dran, dass letztlich unsere exen mit dieser ihrer art durchs leben müssen, nicht wir. wir sind sie gott sei dank los...
liebe grüße
ralf

13.10.2004 12:39 • #7


E
Fusselchen,

Du machst Dich nur verrückt mit diesen Gedanken, weil Du verletzt bist.

Ich weiß noch, wie Du geschrieben hast (im Chat wars), dass er bei Deinem Umzug in Deine neue Wohnung echt fertig war. Du warst der Meinung, dass er es erst da so richtig geschnackelt hat. Irgendwo muss er doch auch seinen Gefühlen Luft machen. Ich glaube nicht, dass er Eure Beziehung so sieht, wie Du es gerade schilderst.

Bleib lieber bei den Tatsachen und interpretiere nicht. Is nicht gut...

Liebe Grüße
GIPI

13.10.2004 12:47 • #8


T
Hallo

also ehrlichgesagt finde ich die Sache auch von deiner Freundin nicht in Ordnung. Wenn sie eine echte Freundin wäre, hätte sie dir das nicht gesagt, weil man kann sich ja an den Fingerspitzen abzählen, dass soetwas den anderen verletzt.
Mir ist das auch passiert, dass mir Freunde Dinge über den Ex erzählt haben, die ich nicht wissen wollte, weil ich es vorher gesagt hatte (egal was, sie sollen mir nichts erzählen) und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl weiß jeder halbwegs normale Mensch, dass man sowas für sich behält.
Meine Konsequenz ist, dass ich mich von solchen Leuten fernhalte. So trennt sich die Spreu vom Weizen und ich an deiner Stelle würde mir auch überlegen, was dir die Freundschaft wert ist....
Ist Zwar hart aber solche Leute sind dir und deiner Freundschaft nicht wert, oder?

Liebe Grüße
Trauerweide

13.10.2004 14:41 • #9


E
Hallo Fussel,

habe Deinen Thread seinerzeit leider nicht mitverfolgen können, aber ich kann Deine Gefühle nachvollziehen.

Zitat:
Diese Aussage macht anderthalb Jahre Beziehung wertlos


Ich habe dieselbe Aussage nach 13 Jahren zu hören bekommen. Sie erzählt jedem, und zwar wirklich jedem, dass es ihr jetzt gut geht. Jetzt, da ich weg sei, jetzt, da sie frei sei und ihr Leben leben könne. Ich glaube ganz ehrlich, dass unsere Partner sich auch selber sehr viel vormachen, da sie selber mit der Situation nicht soooo klar kommen, wie sie es gerne täten bzw. nach aussen hin tun.

Gestern Abend hab ich ihr richtig die Meinung gegeigt. Vielleicht war es ein Fehler, aber es hat gut getan, richtig gut. Wir haben uns über drei Stunden nahezu durchgehend angeschrien und angegiftet (dabei hatte ich es anfangs wirklich mit Kommunikation ohne Schuldzuweisung probiert), bis sie mich nach einer wirklich saudummen Bemerkung (es ging um Kohle) rausgeschmissen hat. Danach haben wir dann noch eine Stunde telefoniert, was hoffentlich noch etwas gebracht hat.

Siehste, jetzt hab ich mich wieder zum Labern hinreissen lassen. Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass unsere geliebten Partner derzeit sehr, sehr vieles tun, um uns zu verletzen. Ich meine das nicht böse, sondern sehe das eher realistisch. Meine Frau hat mir gesagt, dass sie den Satz Ich liebe Dich nicht mehr und werde es nie wieder tun nur deshalb ständig wiederholt, weil sie mir keine Hoffnung machen will. Doch damit zerstört sie mich mehr, als dass sie mir hilft. Das habe ich ihr gestern noch sagen können. Und ich glaube wirklich, dass sie selber viel zu unsicher ist und sich deshalb sehr viel vormacht und sich auch sehr viel einredet. Da hilft wahrscheinlich wirklich nur die Zeit.

Zum Thema Freundschaft mit dem/der Ex kann ich nur sagen, dass ich es für eventuell möglich halte, wenn beide damit umgehen können. Dazu gehört aber, dass der Verlassene sich damit abfinden muss, dass eine Freundschaft eben nicht Partnerschaft bedeutet, und der Verlasser muss dem Verlassenen seine Fehler verzeihen. Sonst wird das nix, weil sich beide Seiten nur immer wieder hochschaukeln. Mir hat meine Frau gestern gesagt, dass sie mich als Freund möchte, mir aber ihre Gefühle nicht mitteilen kann und möchte. Also für was braucht sie mich dann??? Aber vielleicht wird das ja noch irgendwann. Wer weiß??? Ich werde höchstwahrscheinlich für sie da sein.

Kopf hoch Fussel und lass Dich nicht verrückt machen.

Viele Grüße
Lone.Rider

13.10.2004 15:40 • #10


E
Hi Fussel und lone rider,

wenn das nicht der beste Beweis für eine absolute Kontaktsperre ist! Was bringt denn das noch, sich nachher die Hölle heiß zu machen? Nichts - außer weitere Demütigungen und Verletzungen! Sowohl auf der einen, wie auf der anderen Seite.

Auf diese Art und Weise kommt man ja niiiiiie zur Ruhe.

Und auch wenns weh tut, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Derjenige, der die Beziehung beendet, sich natürlich besser fühlt. Er wollte es doch so und ist jetzt erleichtert, dass es raus ist. Wollen wir uns doch nix vormachen.

Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren! Wieder Fuß fassen und nach vorn blicken. Helfen kann dabei der Gedanke ich werds schon allen zeigen, was in mir steckt - meine Rache ist ein gutes Leben!

Lone rider, Kontaktsperre ist für Dich sicher nicht durchführbar - wenn Kinder da sind. Aber vielleicht kriegst Du es ja hin, den Kontakt aufs absolut Nötigste zu beschränken und ausschließlich über die Kinder zu sprechen, Deine Gefühle ihr gegenüber völlig außen vor zu lassen. Hab ich damals auch so gemacht: Guten Tag! Hier, Kind und Klamotten! Tschüss! Kein wie gehts? Komm doch eben rein... Die Wogen glätten sich mit der Zeit von allein. Später als meine Tochter etwas größer war, hat sie allein ihre Termine mit ihrem Vater abgesprochen und ich hab mich komplett im Hintergrund gehalten. Mittlerweile hegen weder er noch ich irgendwelche positiven oder negativen Gefühle für einander. Und wenn er einen Höhe- oder Tiefpunkt hat, textet er mich via Telefon sogar mal voll - egal, ich bin freundlich neutral zu ihm. Das ist ne Basis. Außerdem ist meine Tochter jetzt 19 und geht ihre eigenen Wege.

Du siehst, alle schei. hat mal ein Ende!

Ich grüße Euch ganz lieb
GIPI

14.10.2004 06:13 • #11


F
Hallo Gipi, hallo Lone Rider,

ich danke euch sehr für eure Beiträge.

Ihr habt sicherlich recht. Ich habe mir gestern mal die Zeit genommen und ausführlich darüber nachgedacht. Ich denke auch, daß mein Ex vielleicht gar nicht so recht weiß, wohin mit seinen Gefühlen und wie er sie ausdrücken soll. Er wird schon etwas für mich empfunden haben, sonst hätte das alles anders ausgesehen.

Und selbst wenn es nicht die Gefühle gewesen sein sollten, die ich erwartet habe, was soll es denn jetzt noch? Die Beziehung ist beendet, und warum soll ich mich jetzt noch damit belasten, was er mal gefühlt haben könnte und was nicht? Vielleicht mache ich durch meine Grübeleien viel mehr zunichte als er durch seine möglicherweise unbedachte Äußerung.

Ich für meinen Teil denke mir zwar, daß schon etwas dran ist, daß es ihm wohl mehr um die Überbrückung seiner Einsamkeit ging als um mich, aber es sollte mich nicht mehr kümmern. Wie bereits gesagt, ich habe ja während der Beziehung nicht gelitten, mir ging's ja gut.

Aber ich denke nicht, daß wir gemeinsam eine Chance für eine Freundschaft haben. Irgendwie fehlt mir die Basis. Und auch wenn er mich wirklich geliebt hat, so stehen doch noch so viele verletzte Gefühle und soviel gekränkter Stolz zwischen uns, zusätzlich die ganzen unbeantworteten Fragen und unausgesprochenen Dinge. Nein, ich denke, am besten für mich und irgendwie auch für ihn wird es sein, wenn wir beide konsequent getrennte Wege gehen. Dann kann jeder seine Wunden *beep* und irgendwann, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, kann man guten Gewissens auf die Beziehung zurückblicken und sagen, daß es doch eine schöne Zeit war. Ich hoffe, ich krieg's hin. Aber mit eurer Hilfe klappt das sicher

Ich möchte aber auch nochwas zu Trauerweides Beitrag schreiben:

Liebe Trauerweide,

sicherlich bekommt man gerade in diesen Phasen unseres Lebens oft Dinge zu hören, die man eigentlich gar nicht hören möchte, auch von Freunden. Aber ich denke, das muß man aushalten können.

Ich habe vor, während und nach meiner Trennung meine engsten Freunde sehr oft um Rat und ihre Meinung gefragt, wenn ich unsicher war oder einfach nur keinen eigenen Gedanken mehr fassen konnte, weil sich das Kopfkarussel immer weiter gedreht hat. Da ist es ganz selbstverständlich, daß ich auch Meinungen hörte, die mir nicht in den Kram gepaßt haben. Oder wie in diesem Fall Tatsachen, die ich nicht wahrhaben wollte.

Aber dazu ist man doch schließlich befreundet, oder? Ich halte nicht viel von Freundschaften, in denen man sich lediglich Mitleid schenkt und gemeinsam die Ungerechtigkeit des Lebens beweint. Ich halte viel davon, wenn man seine Ansichten austauscht, darüber redet, wie die anderen es vielleicht machen würden, wie die die eigene Situation sehen. Mir liegt immer sehr viel daran, vor einer Entscheidung die Meinung meiner Freunde oder meiner Familie einzuholen, weil ich denke, daß es sinnvoller ist, vor einer Entscheidung alle möglichen Aspekte abzuwägen, als nachher zu sehen, daß man einen Fehler gemacht hat, den man bei genauerer Überlegung hätte vermeiden können.

Klar, auch so ist man nicht vor falschen Entscheidungen gefeit. Und ich möchte damit auch nicht sagen, daß die Meinungen meine Entscheidung letztendlich beeinflussen, denn die treffe ich immer noch selbst. Aber sie geben oft Ansätze, über die es sich nachzudenken lohnt. Denn gerade Freunde sehen Dinge, v.a. an einem selbst, die man selber nicht sieht. Und da kein Mensch unfehlbar ist...

Ich bin meiner Freundin nicht böse, daß sie mir das gesagt hat. Sie tat es sicher nicht, um mich zu verletzten, sondern weil ich Gefahr lief, dieser Beziehung auf eine ungesunde Art und Weise hinterzutrauern, die sie angesichts der betreffenden Aussage meines Ex nicht verdient hat. Ich glaube, ich wäre ihr eher böse gewesen, wenn sie es mir aufgrund falscher Rücksichtnahme verschwiegen hätte.

So, jetzt habe ich lange genug geschrieben.
Macht's gut, seid nicht sauer, wenn ich nicht immer mit euch einer Meinung war.
LG Euer Fussel

14.10.2004 07:01 • #12


T
Hi Fusselhamster

Ganz so hab ich das nicht gemeint, dass einem Freunde nur das sagen sollen, was man hören will. Ich bekomme schon auch ab und zu mal den Kopf gewaschen, was sicher auch notwendig ist ;D
Sonst wär´s ja auch keine gute Freundschaft, da hast du vollkommen recht. Allerdings sollten Freunde schon einschätzen, was bzw. wann man dem anderen etwas erzählt. Natürlich kommen da auch mal ein paar Sachen zur Sprache, die einem unangenehm sind, über sowas muss ja auch mal geredet werden. Ich weiß natürlich nicht, in welchem Verhältnis du zu ihr stehst bzw. inwieweit du die Beziehung mit deinem Ex auf einen Sockel stellst. Klar, dass Freunde dazu da sind, einen ab und an mal wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Aber sowas kann man ja auch anders machen, oder?
Sie muss dir ja nicht gleich die ganze Wahrheit vor den Latz knallen, wenn doch klar ist, dass man mit so einer Bemerkung den anderen ganz sicher verletzt. Später, wenn ein gewisse Zeit vergangen ist (also länger als 6 Wochen sicher) kann man das schon mal sagen oder man verpackt die Aussage etwas, um das ganze etwas abzumildern. Verstehst du, was ich meine?
Ich will dich auf garkeinen Fall anstiften, deiner Freundin den Rücken zuzukehren. Ich hab leider auch schlechte Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht, waren zwar keine Freunde sondern eher Bekannte (was ein gewaltiger Unterschied ist), sie haben aber die Wirkung mit ihrer Aussage nicht verfehlt, wollten sie mir jetzt eins reindrücken oder nicht. Ich wollte einfach nur sagen, lass dich nicht ärgern! :)

Liebe Grüße
Trauerweide

14.10.2004 10:42 • #13


T
Hi Fusselhamster

Ganz so hab ich das nicht gemeint, dass einem Freunde nur das sagen sollen, was man hören will. Ich bekomme schon auch ab und zu mal den Kopf gewaschen, was sicher auch notwendig ist ;D
Sonst wär´s ja auch keine gute Freundschaft, da hast du vollkommen recht. Allerdings sollten Freunde schon einschätzen, was bzw. wann man dem anderen etwas erzählt. Natürlich kommen da auch mal ein paar Sachen zur Sprache, die einem unangenehm sind, über sowas muss ja auch mal geredet werden. Ich weiß natürlich nicht, in welchem Verhältnis du zu ihr stehst bzw. inwieweit du die Beziehung mit deinem Ex auf einen Sockel stellst. Klar, dass Freunde dazu da sind, einen ab und an mal wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Aber sowas kann man ja auch anders machen, oder?
Sie muss dir ja nicht gleich die ganze Wahrheit vor den Latz knallen, wenn doch klar ist, dass man mit so einer Bemerkung den anderen ganz sicher verletzt. Später, wenn ein gewisse Zeit vergangen ist (also länger als 6 Wochen sicher) kann man das schon mal sagen oder man verpackt die Aussage etwas, um das ganze etwas abzumildern. Verstehst du, was ich meine?
Ich will dich auf garkeinen Fall anstiften, deiner Freundin den Rücken zuzukehren. Ich hab leider auch schlechte Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht, waren zwar keine Freunde sondern eher Bekannte (was ein gewaltiger Unterschied ist), sie haben aber die Wirkung mit ihrer Aussage nicht verfehlt, wollten sie mir jetzt eins reindrücken oder nicht. Ich wollte einfach nur sagen, lass dich nicht ärgern! :)

Liebe Grüße
Trauerweide

14.10.2004 10:43 • #14


E
Hallo Ihr Lieben,

ja ja, was sollen wir armen Geschundenen nur tun? Wäre es nicht toll, wenn es so etwas wie eine Patentlösung gäbe? Ich geb Dir ja Recht GIPI, was den Abstand angeht, aber ich will sie halt noch zurück haben. Wer weiß, vielleicht hat sie mich ja doch angelogen und hat einen anderen, dann soll sie bleiben wo der Pfeffer wächst, aber im Moment will ich sie noch wieder haben. Aber ich werde trotzdem versuchen, etwas mehr Abstand zu wahren, denn nur so sieht sie vielleicht, was ihr fehlt. Vielleicht hätte auch ich im Haus bleiben sollen, aber hätte wenn und aber sind vorbei. Jetzt isses halt anders und das Haus wird verkauft (wenn wir einen Käufer finden.).

Ich zieh mein Ding durch und bin zur Zeit viel mit Freunden auf Achse (fast zuviel!), aber das tut richtig gut. Vor allem, weil wir nicht immer über dieses leidige Thema sprechen. So komm ich wenigstens für ein paar Stunden am Tag auf andere Gedanken.

So, und jetzt muß ich gleich schon wieder weiter... Wie schaffen das die ganzen Singles eigentlich, dieses ständige Fortgehen? ;D

So long

Beste Grüße Lone.Rider

14.10.2004 17:51 • #15


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