Ratlos verzweifelt

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Vor ca. zwei und ein halben Jahr hatte sie, damals meine Kollegin, mir auf Arbeit mehrmals zu verstehen gegeben, dass sie Interesse an mir hätte. Ich (10 Jahre älter) war zum Zeitpunkt garnicht auf Beziehung aus, fand sie dann irgendwann immer interessanter und so nahm es seinen Lauf. Innerhalb kurzer Zeit waren wir ein Herz und eine Seele und hatten eine sehr intensive Beziehung. Darum merkte ich dann auch ziemlich schnell, sie hat ein Dro. und *beep* täglich schon fast 10 Jahre lang. Allerdings hatte sie sich sozial gesehen richtig gut im Griff gehabt und man konnte es bei ihr vorher niemals vermuten.

Ich dachte bisher immer Canna. kann doch nicht sooo abhängig machen, wie andere härtere Dro., aber ich wurde eines besseren belehrt. Sie hatte mehrmals dann auch mysteriöse Panikattacken, mit Angstzuständen und Atemdepressionen, was ich auf den Konsum zurückführte. Außerdem log sie mich auch sehr oft an, wenn sie irgendwo hinging und wo ganz anders war oder schlich sich nachts aus dem Bett fort und traf sich mit ihren Szeneleuten in der Hoffnung ich merkte es nicht. Ich schob es alles auf das *beep*, denn trotzalledem schwor sie mir... mich fest zu lieben und für mich stand wiederum fest, dieses *beep* müssen wir in den Griff bekommen, denn ich hatte(habe) ja auch die gleichen Gefühle ihr gegenüber. Sie wollte es selbst auch schaffen und nahm meine Hilfe an.

Als ein stationärer Entzug gescheitert war, wollte sie einen kalten Entzug versuchen. THC-Entzug ist eher eine psychische als körperliche Belastung und so hatten sie ca. 3-4 Wochen mit bestimmten Entzugssymptomen zu kämpfen, aber alles unter stillen Deckmäntelchen, da die Umwelt (Arbeit, Freunde, Familie) nichts davon wussten und auch wissen sollten. Kurzum sie hats geschafft und wurde Tag für Tag stabiler, allerdings verlor sie die Arbeit bekam aber kurz darauf einen neuen Job.

Unsere kurze Zeit wurde immer schöner, da wir nun auch gelöster unsere Beziehung geniessen konnten. Trotzalledem bemerkte ich wiederum bei ihr, dass irgendwas nicht stimmte. Sie erzählte Dinge die nicht wahr waren, zu belanglosen Themen. Mehrmals sagte sie mir, dass sie da und dort zu Besuch fährt, jedoch niemals zum Zeitpunkt dort gewesen ist. Und in mir kam langsam wieder der Kontrollwahn durch, denn ich hatte Angst sie hatte einen Rückfall. Als zudem noch mehrmals eine beträchtliche Summe aus meiner Geldbörse fehlte, sie es erst nach langen Lügenversuchen zugab, war es bei mir mit Vertrauen erst mal aus gewesen und die Kontrolle ihr gegenüber nahm zu. Es ging auch soweit, dass ich 2x in ihr Handy sah. Ich kam mir zwar sowas von schäbig vor, weil ich wusste ich beging ebenso einen Vertrauensbruch. Ich wollte sie aber beschützen und glaubte so Fakten zu erkennen die sie mir verschwieg. Zumindest konnte ich feststellen, dass sie immer noch Kontakte zu alten Szenefreunden (u.a. Ex-Freunden) pflegte und auch sie besuchte, obwohl sie mir sagte sie wäre z.B. arbeiten. Ich konfrontierte sie damit und gestand ihr auch meinen Vertrauensbruch ihr gegenüber. Erstaunlicherweise war sie da sehr tolerant deshalb, sie hats sehr locker gesehen. Sie schwor mir nur mich zu lieben und das mit den Freunden hätte überhaupt nichts zu bedeuten, alles harmlos. Sie würde es mir nicht erzählen, da ich mir immer solche Sorgen mache. Sie hole sich nur Anerkennung, da sie es geschafft hätte mit den Dro. und auch mit mir ein normales Leben zu führen. Ich verstehe es bis heute nicht, warum sie sich das nun gerade dort holen muss und ich glaube ihr auch nicht wirklich. Mein komisches Bauchgefühl blieb auch bis heute...

Mittlerweile ist es so, dass sie mich weiterhin überalles liebt und mich niemals verlieren will. Unwahrheiten und unnötige Lügen tauchen bei ihr immer wieder auf und bei Ansprache wird alles verharmlost oder totgeschwiegen. K*iffen würde sie wohl nur ganz, ganz selten, sie hätte es im Griff. Sie möchte mit mir fest zusammenziehen in eine gemeinsame Wohnung und könnte sich vorstellen eine Familie zu gründen, ich bin der Mann fürs Leben.
Meine Gefühle zu ihr sind immer noch sehr stark, jedoch das Vertrauen ist leider auch sehr stark beschädigt wurden, eigentlich fast nicht mehr vorhanden und schwindet mit jeder dummen Lüge. Ich bin die letzten Wochen immer wieder öfter in meine Wohnung gefahren, da ich sehr genervt und auch gereizt ihr gegenüber bin und irgendwie dreht sich auch alles bei mir im Kopf nur noch um: Sagt sie die Wahrheit, ist sie wieder mittrendrin? Ich bin nicht mehr gelassen, falle schon gegenüber Freunden und Familie auf. Sie versteht mein ständiges Sorgen machen nicht, da für sie alles halb so schlimm war und ist.

Nunja, im Grunde müsste ich als älterer und erfahrener Teil doch viel gelassener sein oder auch mal endlich eine konsequente Entscheidung treffen, wäre ja auch fair ihr gegegenüber. Ich zermartere mir nächtelang das Hirn über die Substanz und die Zukunft unserer Beziehung oder ist doch die Trennung sinnvoll. Irgendwie komme ich da nicht zur Ruhe, stecke in irgendeiner Gedankenschleife. Eventuell ist ja eine Beziehungspause von Nöten, um Abstand zu finden und mögliche Antworten...? Vorallem möchte ich ihr sehr sensibles Wesen nicht verletzten und sie hätte womöglich dadurch 'nen Rückfall. Dann hätte ich genau das erreicht, was ich monatelang vermeiden wollte!

10.03.2013 03:32 • #1


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Wollte gerade meinen Beitrag noch etwas hinzufügen, aber ich sehe keinen Bearbeiten-Button?

Habe heute morgen mit einem Kumpel gesprochen, der unser gemeinsamer Freund ist und er hat mit offenbart, dass ich emotional abhängig von ihr bin und sie immer die Geborgenheit bei mir findet wannn sie es will, auch egal was sie tut. Ich würde immer wieder einknicken, nicht konsequent sein, was sie aber eigentlich aber bräuchte. Irgendwie hätte sich so eine unsichtbare Vater-Tochter-Rolle entwickelt. Er (Kumpel) hätte sich bisher zurückgehalten, da er wie gesagt ein gemeinsamer Freund ist.

Würdet Ihr das ähnlich sehen? Ich weis nur, wenn ich bei mir in der Wohnung bin, gehts mir besser, der Wahnsinnsdruck ist ein bissel raus. Aber sie schickt Nachrichten und ruft an und sagt, dasss sie mich braucht. Ich habe wieder den Druck hinzufahren und sie zu trösten, bin doch ihr Freund. Ist das emotionale Abhängigkeit? Wie kommt man da raus?

10.03.2013 16:35 • #2




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