Kategorie: Trost & Zuspruch – Akut-Hilfe / Weinen erlaubt
Willkommen an einem Ort, der keine Lösungen verlangt, sondern nur dich. Wenn der Schmerz so groß ist, dass Worte kaum ausreichen, wenn die Tränen unaufhaltsam fließen oder wenn sich eine bleierne Schwere über alles gelegt hat, dann ist dies dein sicherer Hafen. In dieser Kategorie geht es nicht darum, „wieder zu funktionieren“ oder „nach vorne zu blicken“. Hier geht es um das Hier und Jetzt deines Schmerzes.
Dies ist ein digitaler Raum, in dem die Zeit stillstehen darf. Wir wissen, dass es Momente im Leben gibt, in denen Ratschläge wie Schläge wirken können – egal wie gut sie gemeint sind. Deshalb haben wir diesen Bereich geschaffen, der einer einzigen Maxime folgt: Gefühle dürfen sein. Punkt.
Was in dieser Kategorie erlaubt und erwünscht ist
Der Fokus dieses Bereichs liegt ausschließlich auf der Validierung und dem Halten von Emotionen. Wir möchten, dass du dich hier so zeigen kannst, wie du bist – ohne Maske, ohne Rechtfertigung.
- Emotionen pur: Es ist ausdrücklich erlaubt, den eigenen Schmerz ungefiltert rauszulassen. Ob Verzweiflung, tiefe Trauer, Wut über den Verlust oder ein Gefühl der absoluten Leere – alles hat hier seinen Platz.
- Validierung statt Lösung: Die Antworten, die du hier erhältst, sollen dir signalisieren: „Ich sehe dich. Ich höre dich. Dein Schmerz ist real und er hat eine Berechtigung.“ Ein einfaches „Ja, es tut unendlich weh“ ist oft wertvoller als jeder Ratgeber.
- Zuhören und Da-Sein: Wir ermutigen alle Mitglieder, in dieser Kategorie primär als Zeugen des Schmerzes aufzutreten. Ein virtuelles „Händezuhalten“ oder das Signal „Du bist nicht allein in dieser Dunkelheit“ ist das Kernziel.
- Kein Zeitdruck: Trauer und Akutschmerz folgen keinem Terminkalender. Du darfst hier weinen, so lange es nötig ist. Es gibt keine Erwartungshaltung, dass es dir morgen „schon wieder besser“ gehen muss.
Was in dieser Kategorie NICHT erlaubt ist (Die No-Go-Regeln)
Um diesen Raum als Schutzraum zu bewahren, sind bestimmte Verhaltensweisen, die in anderen Forenbereichen vielleicht hilfreich wären, hier strikt untersagt:
- Ungebetene Ratschläge (Advice-giving): Sätze wie „Du solltest mal...“, „Probier doch mal...“ oder „Kopf hoch, das wird schon wieder“ haben hier keinen Platz. Wir wissen, dass diese Tipps oft aus Hilflosigkeit gegeben werden, aber in der Akut-Phase wirken sie oft entwertend.
- Relativierung und Vergleiche: Vermeide Aussagen wie „Anderen geht es noch schlechter“ oder „Bei mir war das damals viel schlimmer“. Jeder Schmerz ist individuell und verdient seinen eigenen Raum, ohne verglichen zu werden.
- Druck zur Positivität: „Toxic Positivity“ – also das zwanghafte Suchen nach dem Silberstreif am Horizont – ist hier untersagt. Wir suchen nicht nach dem Sinn im Leid; wir erkennen das Leid einfach an.
- Bewertung und Analyse: Dies ist kein Ort für psychologische Analysen oder die Suche nach Fehlern im Verhalten. Es geht nicht darum, warum es weh tut, sondern dass es weh tut.
Unsere Mentoren: Wächter des Wohlwollens
Um sicherzustellen, dass dieser sensible Bereich ein Ort der Heilung und des Trostes bleibt, wird die Kategorie von mehreren Mentoren intensiv betreut.
Die Aufgabe unserer Mentoren ist es nicht, Therapeuten zu ersetzen, sondern als Wächter der Atmosphäre zu fungieren. Sie achten mit besonderer Aufmerksamkeit darauf, dass die oben genannten Regeln eingehalten werden und die Inhalte stets wohlwollend bleiben.
Was die Mentoren tun:
- Sie schenken selbst Trost und validieren deine Gefühle durch empathische Beiträge.
- Sie greifen sanft, aber bestimmt ein, wenn gut gemeinte Ratschläge den geschützten Raum stören.
- Sie achten darauf, dass der Tonfall stets warmherzig und respektvoll bleibt.
- Sie sind Ansprechpartner, wenn du dich durch eine Antwort verletzt oder unverstanden fühlst.
Unsere Mentoren sorgen dafür, dass „Weinen erlaubt“ kein bloßes Versprechen ist, sondern gelebte Forenkultur. Sie halten den Raum für dich offen, wenn du selbst keine Kraft mehr hast, ihn zu verteidigen.
Ein abschließendes Wort an dich
Wenn du gerade hierher gefunden hast, weil dein Herz schwer ist: Lass es raus. Schreibe dir den Schmerz von der Seele. Hier musst du nicht stark sein. Hier musst du niemanden beruhigen, dem dein Anblick oder deine Worte unangenehm sein könnten.
Wir hören dir zu. Wir halten das mit dir aus. Wir sagen dir nicht, dass es morgen besser ist – aber wir sagen dir, dass du heute nicht allein damit bist.
Ja, es tut unendlich weh. Und das darf es auch.