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Im Tal der Tränen - wie lange, nach 24 Jahren Ehe?

Desire78
Zitat von Engerling:
Also Desiree, du schreibst so klug. Also wenn du es nicht geschafft hast, ihn zu psychologisch zu knacken , dann sehe ich schwarz

Da kann man nichts knacken leider.
Man kann nur Wege finden sich selbst zu schützen, in dem man darüber BEscheid weiß womit man es zu tun hat, und vor allem die große Hoffnung aufgibt, dass er sich ändern wird , denn er KANN es nicht. Nur sehr wenige Menschen mit diesem SPektrum können das, 1%. denn wenn die Grundeinstellung ist: ICH bin NICHT Schuld, egal was da für Argumente und Beweise, Therapeuten, Experten..... kommen, dann gibt es keine Entwicklung.
Man sollte wissen womit man es zu tun hat und wissen wie man reagieren kann. Es ändert sich nur etwas , wenn man an sich etwas ändert - so ungerecht das auch ist.
Weiß man wie was sie brauchen, kann man lenken. Das ist super anstrengend und niemals echt. Manchmal muss man das, wenn man aus einer Ehe aus irgendwelchen Gründen eben nicht raus kann und es kann dir das Leben retten. Aber du lebst dann eine Fassade, um deines Frieden willens. Ich hab das eine Zeit lang so gemacht, es hat funktioniert, aber es war mir nicht genug im Leben und ich war einsam und wollte das nicht mehr.

Hätten wir keine Kinder gehabt, wären wir ewig zusammen geblieben, weil ich keine Bedürfnisse gehabt hätte. Wir haben ohne Kids nie gestritten, ( ich bin, leider, extrem anspruchslos) Aber mit null Hilfe im täglichen Leben und auf meine Kosten Teenie spielen, hab ich nicht mehr verkraftet zu schlucken. Er hat mir regelrecht zusehen wie ich zusammengebrochen bin, am Ende hatte ich sogar das GEfuhl es gibt ihm Genugtuung so abgearbeitet zu sein und nich tmehr zu können.
Sobald wir mal alleine waren, war immer alles gut, er war der Mittelpunkt und alle happy. Kaum war ich überfordert mit dem so anstrengenden Alltag als Alleinerziehende war ich nicht mehr gut genug ....und Hilfe war ich nciht wert, ich war dann die Psycho Tante. Ich konnte das Schauspiel, ihn zu lenken, nicht durchhalten, ich wäre in der Klapse gelandet. Aber ich hätte alles getan um noch ein paar Jahre , bis die Kids aus dem Haus sind, durchzuhalten. Nur es ging einfach nicht mehr. Ohne Kinder hätte ich alles bekommen von ihm, dann wären die Reserven da gewesen ihn zu lenken und ich hätte wahrscheinlich alles haben können ....solange ICH am Steuer die Richtung vorgegeben hätte, aber AKTIV hätte ich auch da nie was erhalten. Nicht mal Nachts, alles wäre an mir gelegen. Aber mir wäre das genug gewesen, ihm auch.

Wenn ich mir durchlese,was ich da von mir geben, muss ich selbst den Kopf schütteln...aber ja, es ist die traurige Wahrheit, die glaube.

27.08.2020 06:52 • x 1 #46


Heffalump
ich klau mir das jetzt, für Natalie82

27.08.2020 07:55 • x 1 #47


A


Im Tal der Tränen - wie lange, nach 24 Jahren Ehe?

x 3


E
Hallo Desire,

KÖNNEN sie wirklich nicht? Oder ist das einfach das Verhalten, wenn absolut keine Liebe mehr vorhanden ist.

Hat er die Scheidung alles einfach zu hingenommen ? Keine Diskussionen Kinder, Haus, Hof, Hund ?

27.08.2020 12:53 • #48


E
...als mein NM den Kinder eröffnete, dass er ausziehen wird, weil WIR eine Auszeit brauchen. (Wusste ich Stunden vorher gar nicht ) meinten die Beiden beinhart nur OK.

Als ich sie dann unter 4 Augen fragte, wie es ihnen geh , und ob sie Fragen hätten, war ihre Antwort. NÖ - es ändert sich für uns nichts ...

27.08.2020 13:12 • x 1 #49


Desire78
Zitat von Engerling:
Hallo Desire,

KÖNNEN sie wirklich nicht? Oder ist das einfach das Verhalten, wenn absolut keine Liebe mehr vorhanden ist.

Hat er die Scheidung alles einfach zu hingenommen ? Keine Diskussionen Kinder, Haus, Hof, Hund ?


wenn es eine Störung ist können sie nicht, aber nicht in dem Sinne dass man Mitleid haben muss, denn in den ersten Phasen der Beziehung können sie alles bis man am Haken ist, es ist ein Verhalten, dass sich nur wenn man reflektiert ist, mühsam ändern lässt. Meiner konnte nicht reflektieren und sein Verhalten so anpassen, dass er einen ihn liebenden menschen unterstützt, um die Burg nicht, also bei mir hat er wohl alle Fehler analysiert und erkannt, nicht bei sich selbst, er kann nur spiegeln. Liebe war da wahrscheinlich ohnehin nie im Spiel, nicht in dem Sinne, wie es normale Menschen verstehen...sondern in dem Sinne, dass er sich unterstützt und bewundert gefühlt hat und das reicht ja für eine narzisstische Beziehung

Ein Zitat von mir: narzisstische Liebe ist, wenn sich 2 Partner nur um 1 Menschen kümmern...

Meiner war am Ende, kein Familienmensch, und die Batterie ( ich) war leer....also wenn sie keinen Energie mehr bekommen, gehen sie sprichwörtlich ein, werden depressiv...und er war schon so unglücklich weil ich ihn nicht mehr in den Mittelpunkt stellen konnte, und gekämpft habe statt wie früher alles hinzunehmen, dass er gehen wollte. Es war ja keine Beziehung mehr in seinen Augen. ICH hätte unterstützung gebraucht, es gibt aber kein DU für meinen Mann. Das ist die Störung.

27.08.2020 13:22 • x 2 #50


HerrZ
Zitat von Desire78:
Meine Kinder brauchen mich, so bin ich unbrauchbar.

Bist Du nicht. Du bist verletzt, Du bist kraftlos. Aber Du bist immer Mutter, immer -so gut es eben geht- für die Kinder da. Und dass Du jetzt nicht so aktiv sein kannst? Du kannst immer noch -die Kinder- lieben. Und das ist viel, viel wert. Du bist Deinen Kindern viel wert, Du wirst von ihnen geliebt. Auch wenn Du durchhängst.

Zitat von Desire78:
20 Jahre von 20 -40 wirken anders als 20 Jahre von 40-60....die Zeitqualität ist anders, nicht mehr so intensiv. Daher denke ich, ich werde mit niemanden je so innig verbunden sein können in Zukunft.

Das erlebe ich ganz anders. Ich habe mit Anfang 50 eine Partnerin gefunden, mit der alles bisherige im Schatten versinkt.

Um noch auf Deine Frage nach wie lange einzugehen:
Mein Tal der Tränen (22 Jahre, 2 Kinder) dauerte 1,5 Jahre. Danach ging es spürbar aufwärts und ich konnte anfangen das neue Leben zu genießen, statt dem alten hinterher zu trauern. Du bewegst Dich. Konstant. Nur merkst Du es noch nicht.

27.08.2020 13:29 • x 6 #51


Desire78
Zitat von HerrZ:
Mein Tal der Tränen (22 Jahre, 2 Kinder) dauerte 1,5 Jahre. Danach ging es spürbar aufwärts und ich konnte anfangen das neue Leben zu genießen, statt dem alten hinterher zu trauern. Du bewegst Dich. Konstant. Nur merkst Du es noch nicht.


Oh danke, du machst mir Hoffnung! Das war genau das, was ich gerade hören musste! Heute geht es irgendwie nicht so gut, gestern war es besser, aber ich denke das ist eh normal.

27.08.2020 13:37 • x 2 #52


Heffalump
Zitat von Desire78:
narzisstische Liebe ist, wenn sich 2 Partner nur um 1 Menschen kümmern...

Das ist der Hammer, super gut erfasst

27.08.2020 13:39 • #53


HerrZ
Werte @Desire78
Es dauert. Es ist normal. Man sang über Jahre, Jahrzehnte ein Duett. Stellte sich aufeinander ein, machte Kompromisse, die in Fleisch und Blut übergingen. Sich ein Stück weit in einer langjährigen Beziehung im anderen, im wir zu verlieren, ist normal. Das fehlt jetzt. Wurde genommen. Klar spürst Du, schaust Du auf, das fehlende Stück. Es dauert, bis man seine eigene Singstimme, die Fähigkeit zum Solo, vllt. sogar zu einem neuen Duett wiederentdeckt.

Mir erschien das alles damals auch surreal. Der Vertrauensmißbrauch, all das Unvorstellbare, was auf einmal schmerzliche Realität wird. Ich wusste oft nicht, ob ich de Kraft hätte, das durchzustehen. Auszuhalten. Und ja, wenn ich mich auf Bildern von damals sehe, dann sind heute noch die Spuren der Anstrengung sichtbar. Doch... und das ist das wichtige: Es geht. Es dauert. Aber man kommt da durch. Du kommst da durch.

Du warst die Frau an seiner Seite. Was bleibt ohne ihn? Immer noch Du. Ein geschundenes, verletztes, enttäuschtes Du. Doch Du bist da. Es ist Chaos. Doch Chaos ist auch Schöpfung. Aus diesem Chaos heraus wirst Du Dir Deine Welt schaffen. Gestalten. Sie wird anders sein. Du wirst anders sein. Freier von Abhängigkeiten. Sie wird auf Dir, Deiner Stärke, Deiner Kraft, Deinen Vorstellungen beruhen. Am Ende wirst Du erkennen, welch immense Stärke, welch Durchhaltevermögen Du doch hast. Du schwächelst. Das steht Dir zu! Doch - und das beweist Dein Auftritt hier - Du gibst nicht auf.

Es braucht einfach nur (verdammt viel) Zeit. Kopf und Herz haben eine gänzlich eigene, andere Taktung als unser normales Leben. Zeit. Lass sie Dir. Nimm sie Dir.

27.08.2020 14:22 • x 5 #54


Desire78
Werter Herr Z.

Du schreibst so wunderschön, fast poetisch. Danke für diese netten Worte. Ich werde sie immer wieder lesen!

27.08.2020 19:40 • x 1 #55


Desire78
Heute hab ich mir die Sehne am Finger gerissen, mit Schiene kann ich noch schlechter tippen...

Am WE habe ich Geburtstag und ich frage mich, wie ich ihn verbringen soll. Mein Ex war im letzten Jahr am Weihnachtstag, beim Osterhasen verstecken, an Muttertag und an meinem letzten Hochzeitstag nicht anwesend - da waren wir noch verheiratet. Jetzt, wo ich geschieden bin, würde er sicher dabei sein. Er würde aber auch wortlos akzeptieren, wenn ich ihn nicht dabei haben wollte.
Ich habe keinen Plan was zu tun ist, letztendlich denk ich an die Kinder habt ihr eine Idee? Was ist denn vernünftig?

27.08.2020 19:44 • #56


Minnie
Es ist DEIN Geburtstag, nicht der der Kinder.....
Geh mit ner Frwundin brunchen, mit den Kids Essen und schmeiß ein Fest... oder so

27.08.2020 19:55 • #57


E
Zitat von Desire78:
Mein Ex war im letzten Jahr am Weihnachtstag, beim Osterhasen verstecken, an Muttertag und an meinem letzten Hochzeitstag nicht anwesend


Fällt mir nur grad auf . Und wieder eine Gemeinsamkeit.....

Provokant gefragt:
Möchtest du ihn dabei haben ? Was möchtest DU ? Was er will ist nicht mehr relevant...oder hatte jahrelang die Chance dabei zu sein. Jetzt ist es zu spät ?

LG

27.08.2020 20:13 • #58


Heffalump
Zitat von Desire78:
Was ist denn vernünftig?

Alles. Was du willst, ist dein Tag. Lass die Frühstück machen oder einen Kuchen backen. Wer kommt um dich zu feiern, ist eingeladen und wer fern bleibt - auch nicht schlimm, bleibt dir mehr Kuchen

Und gute Besserung wegen Finger

27.08.2020 20:25 • #59


Desire78
Was will ich? Ich wäre gern eine stink normale 4er Familie, die in Corona Zeiten zusammen hält und sich nicht zerlegt. Aber er musste uns jahrelang mit seiner dunklen Enegie überschatten....hat jede Leichigkeit im Keim erstickt. Heute hat er mir gesagt, dass er eine Wohnung hat. Der vorletzte Schritt steht an. Auszug. Und damit der Vollzug der Trennung. Ich hab Angst. Wissen schützt nicht vor den Emtionen

27.08.2020 21:02 • #60


A


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