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Trauer oder Depression

A
Hallo ihr lieben,
es soll hier garnicht um meine Story gehen. Die kann jeder bei mir lesen. Ich wollte nur mal in die Runde fragen wie es euch nach Monaten geht. Ich bin jetzt in der 10 Woche. Wie weiß man ob man nur trauert oder schon in der Depression ist. Und ab wann sollte man zu Medikamenten greifen, weil es schon zu „lange“ geht. Ich bin halt leider immer noch in diesem schlimmen Tief. Ich wache jeden Morgen auf und fühle mich absolut Lustlos. Ich brauche immer Stunden um vom Bett aufzustehen. Ich schaffe nur Sachen wie Spazieren gehen und Freunde treffen. Vor den anderen Sachen die ich vorher geliebt habe, wie z.B schwimmen oder lesen habe ich total die Angst. vielleicht weil es Sachen sind, die ich alleine machen würde? Auch Sachen die wir zusammen gemacht haben, wie z.B. Konsole spielen, schaffe ich nicht. Ich brauche irgendwie Menschen. vielleicht um die Lücken zu füllen? Ich bin aber emotional noch nicht Ready jemand Neues zu Daten. Ich weiß es gibt schon ganz alte Themen dazu. Aber ich wüsste gerne wie es euch geht. Wie läuft es jetzt vorallem bei schlechtem Wetter? Schafft ihr die Kontaktsperre? Und ist euer Umfeld nach der langen Zeit schon genervt? Wie schafft ihr es gerade? Meine Therapeutin meinte vielleicht sollten wir es mit Antidepressiver probieren aber ich will es alleine schaffen. Klingt das doof?
Danke für eure Antworten! Zusammen schaffen wir es durch diese kalte Zeit!

04.11.2023 11:18 • #1


K
Ich denke nicht, dass man die Unterscheidung Trauer/Depression an Zeit festmachen kann. Bei Dir wird es besonders schwer einzuordnen, denn 10 Wochen sind bei einer Trennung gar nichts. Da ist man noch voll drin im Kummer. Natürlich kann man aber innerhalb dieser Zeit in eine Depression reinrutschen.

Solange Du weißt, dass der Alltag weiter laufen muss und Du es schaffst, den Haushalt nicht zu vernachlässigen, Dich zu pflegen etc., dann würde ich sagen, könnte man noch von normalem Liebeskummer ausgehen. Lustlosigkeit, kein Bock auf Hobbies, wenig Appetit und das Gefühl, sich zu allem aufraffen zu müssen, ist normal.

04.11.2023 12:24 • x 4 #2


A


Trauer oder Depression

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A
@KlausHeinrich ja dachte ich mir auch. War auch etwas schockiert dass meine Therapeutin schon Medikamente vorgeschlagen hat. Also Haushalt schaffe ich nur wenn jemand bei mir vorbeizukommt. Für mich mache ich das nicht. Und pflege nur weil ich zur Arbeit muss sonst würde ich das wahrscheinlich auch nicht machen.

Aber wie ist es bei euch. Gibt es hier jemand der gemerkt hast Ohje die Trauer hört nicht auf es ist mehr? Und wie ist es, ist es sehr schleichend dass es einem besser geht und dann ist ganz weg? Kann mich nach 10 Wochen garnicht mehr erinnern was normal ist! Man hat ja irgendwann das Gefühl, dass wäre das normal jetzt.

Wie schafft ihr es in der dunklen Jahreszeit, wenn ihr vielleicht auch alleine wohnt?

Und lassen die Schuldgefühle mit der Zeit einfach nach? Oder muss man das aktiv ändern?

04.11.2023 13:29 • #3


B
Hallo Amira, natürlich kenn ich mich da psychologisch nicht so aus, aber Liebeskummer? joa....das ist mir bekannt und es hat bei mir auch immer lange gedauert. Manchmal selbstverschuldet, weil ich halt dazu neige und irgendwie denkt man, man
müsste doch wissen, wie man damit umgehen soll. Theoretisch ja, praktisch null. 10 Wochen sind wirklich noch nicht viel,
Ich hatte auch immer Angst, das ich depressiv werde. Mein Arzt meinte eher Anspassungsstörung und Verlustangst. Und irgendwann wird es besser, irgendwann kommt die Kraft zurück. Die Gedanken, Erfahrungen die bleiben...aber auch die rücken in den Hintergrund.
Damals konnte ich mich auch nicht aufraffen, diesmal auch nicht wirklich zum Haushalt, aber egal...dabei bin ich eher der Putzteufel, etc. Aber jetzt...? voll egal. Kaffee trinken und Spazierengehen, telefonieren, hier lesen....das ist das einzigste was gerade geht und etwas hilft.
Ich hab mir vorgenommen, wenigstens eine Sache am Tag hinzubekommen...d.h. quasi heute mal den Kühlschrank ausräumen...zwecks Appetitlosigkeit hat sich da bisschen was angesammelt was weg kann.
Man hat immer das Gefühl, das was man empfohlen bekommt gegen diesen verf.....luchten, blöden, Trennungsschmerzen hilft bei einem nicht, aber im Nachhinein hilft es. Wir können es nur noch nicht wirklich spüren.
Das mit den Menschen um mich rum haben, kenn ich auch...das füllt kurz die Lücke...und ist auch wichtig, heute Abend zb sollte ich mit zum Italiener...gut gemeint, aber ich hab mir fest vorgenommen, das Alleinsein mal auszuhalten. ob ich es später bereue?
was ich meine....lass dir Zeit....und hey, vielleicht schreibst du hier schon ganz bald, dass es dir besser geht...
freu dich drauf...und ich freu mich auf drauf, ok?

04.11.2023 14:09 • x 3 #4


GarstigeGräte
Ich kann dir die Frage auch nicht konkret beantworten. Jede Depression äußert sich anders, auch abhängig von der Schwere und die Grenzen zwischen normaler Trauer und Depression können verschwimmen.
Bei mir wurden die Depressionen anhand von Fragebögen, die ich bei zwei Psychotherapeutinnen ausgefüllt habe und anhand eigener Schilderungen diagnostiziert. Davon ausgehend bestehen meine Depressionen schon sehr viele Jahre, ohne dass mir klar war, dass es sich hierbei um Depressionen handelt.
Da deine Therapeutin dir Antidepressiva vorschlägt, gehe ich davon aus, dass sie bei dir auch eine Depression diagnostiziert hat!?

Ob du diese nehmen möchtest, ist deine Entscheidung. Ich persönlich würde sie nehmen, bin aber auch grundsätzlich ein Chemieschlucker. Warum sollte ich mich quälen, wenn es etwas gibt, das mir evt. Erleichterung verschafft?
Hast du die Sorge, dass man dich als schwach ansehen könnte, wenn du es dir mit Hilfe von Medikamenten leichter machst oder hat das Gründe speziell das AD betreffend, z.B. Nebenwirkungen?

05.11.2023 00:14 • x 1 #5


BrokenHeart
Zitat von Amira07:
War auch etwas schockiert dass meine Therapeutin schon Medikamente vorgeschlagen hat.


Ich denke, Medikamente sollten immer der letzte Ausweg sein.
Jede Wirkung hat auch eine Nebenwirkung.
Aber es gut, dass Du eine Therapeutin hast. Ob die für Dich gut ist, kannst nur Du beurteilen.

Ich denke auch, dass 10 Wochen Trennung noch nicht viel ist. Es ist noch sehr frisch und von daher darfst Du gerne noch traurig sein.

Ich wünsche Dir viel Kraft

05.11.2023 00:32 • x 1 #6


A
Vielen Dank für eure Antworten! Ich höre immer, erst heilen dann wieder Daten. Ich bin emotional überhaupt nicht bereit, aber wird es helfen es einfach zu probieren? Ich denke halt es wäre dem Neuen gegenüber nicht fair. Wäre aber offen diesbezüglich. Habe gehört, dass Männer es gerne machen aber dadurch nicht wirklich heilen. Ich will gerade einfach alles probieren aber vielleicht muss ich es auch einfach aushalten. Ist halt komisch mit 35 den ersten Liebeskummer zu haben .

05.11.2023 11:39 • x 1 #7


GarstigeGräte
@Amira07

Ich habe bis zu meinem letzten Ex immer sehr schnell -nach Wochen oder wenigen Monaten- jemand Neuen kennengelernt und bin eine neue Beziehung eingegangen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es da bei mir scheinbar nicht so viel zu heilen gab, denn der Vorgänger war da immer schnell passé. Ich habe mich auch schon wieder bereit gefühlt.
Es kann funktionieren oder auch nicht.

Ich weiß nicht, was ich dir raten soll.
Für meinen Teil kommt das in der aktuellen Situation nicht in Frage.
Vielleicht würde ich mich im ersten Moment gut fühlen, aber der Schmerz über die Trennung sitzt so tief, dass ich mir sicher bin, dass er schnell wieder aufploppen würde.

Im Grunde verdrängt man den Schmerz der alten Beziehung mit einer neuen Beziehung ja nur, verarbeitet ihn aber nicht.
Die Gefahr, die ich sehe, ist dass du noch tiefer rutschtst, wenn der Neue dir nicht geben kann oder will, was du dir wünschst oder wie du es dir wünschst.
Und eine unverbindliche F+ suchst du nicht, wenn ich das richtig heraus lese.
In dem Fall müsstest du deine Gefühle ja nicht einmal offenlegen.

Ich an deiner Stelle würde es nicht so handhaben. Aber nur meine persönliche Meinung.

05.11.2023 14:56 • x 1 #8


F
Bei mir ist die Trennung schon 5 Monate her. Da es aber immer On/off war, hatte ich immer gehofft, dass es irgendwie wieder wird. Jetzt weiß ich, dass er eine Neue hat. Er ist jedes Wochenende bei ihr. Das tut so weh, dass ich es ohne Medikamente kaum aushalte. Im Moment nehm ich 1 Ibu am Tag, hab mir aber Johanniskraut bestellt. Antidepressiva werde ich nicht nehmen, die haben zu viele Nebenwirkungen.

05.11.2023 20:06 • #9


A
@Looserin das tut mir so leid! Aber probier froh darüber zu sein, jetzt kannst du damit abschließen. Du willst doch nicht andauernd in einer on/off Beziehung stecken. Auch wenn es jetzt die Hölle ist. Johanneskrautkapseln sind super, die nehme ich auch plus Vitamin D und Vitamin B.

05.11.2023 20:33 • #10


A


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