11

Ist das noch Trauer oder schon Depression?

C
Hallo liebes Forum,

kennt ihr auch die Zweifeln selbst nicht genau sagen zu können ob diese elendigen Gefühlen, die wir durchmachen reine Trauer sind oder doch eine Depression?
Nicht schlafen können. Nicht essen können. Interessenverlust. Weinen. Kraftlosigkeit….ect...
ich beschäftige mich gerade mit der Frage welche Unterschiede zwischen Trauer und Depression, liegen.
Ist das was ich fühle Trauer?
oder ist es eine Depression?
Brauche ich medizinische Hilfe?
Oder sind Zeit und Geduld die beste Medizin?

Auf der Suche nach Antworten bin ich auf diese Seite gestoßen, die tatsächlich sich bemüht trotz der Ähnlichkeiten der Beschwerden, den Unterschied heraus zu stellen.

Mir haben diese Ausführungen geholfen, meine Gefühle richtig einzuordnen. Und das erleichtert mich sehr.
Ich hatte nämlich angefangen mir Sorge zu machen, ob es hinter meinen Gefühlen mehr depressive Anteilen liegen könnten, als mir lieb ist. Aber so kann ich meine Gefühle als tiefe Trauer erkennen und differenzieren.
Schlimm genug
Und bitte nicht wundern, wenn Trauer in Verbindung mit Verstorbenen gesetzt wird. Tatsächlich -zumindest bei mir ist das so- fühlt sich sein 'mich Verlassen' wie ein Tod.

Vielleicht kann dieser Text (pdf) auch für euch eine Hilfe sein.


Carmensita

03.12.2014 23:14 • x 2 #1


K
hmm ich stelle mir auch gerade die frage ob das noch normal ist mit dem schmerz. so wie das in dem absatz steht kann ich für mich sagen, dass es immer noch trauer ist. (wer weiß, wie lange das noch anhält...)
Ich kann für eine gewisse zeit ein mauer um mich aufbauen und kann z.b. auf der arbeit rum blödeln und mit lachen oder ander zum lachen bringen. das geht aber nur für eine gewisste zeit. ich falle dann, meistens wenn ich nach hause und zur ruhe komme in ein loch und verfalle in selbstmitleid. aber das könnte jetzt meine alarmglocke sein, wenn ich selbst die kurzen momente des lustig seins nich mehr schaffe.
wenn ich meinen kopf frage, sagt der mir auch, dass es mir irgendwann wieder besser geht und dass ich bestimmt auch wieder jmd so lieben kann. nur bauch und herz sind davon noch nicht wirklich überzeugt. aber wenn ich intensiv darüber nachdenke, weiß ich es. also auch ein anzeichen für nur trauer und keine depression. juhu... wat ein glück

04.12.2014 09:24 • #2


A


Ist das noch Trauer oder schon Depression?

x 3


Jeanny80
Hallo

Ich weiss, dass es dich bei mir nur um Trauer handelt. Aber ich finde das Gefühl schlimm genug. Zwar sagt jeder es wird jeden Tag ein bisschen besser, nur merke ich persönlich überhaupt nichts davon. Für mich fühlt es sich so an, als wenn ich mich im Kreis drehe...

04.12.2014 09:29 • #3


K
die frage ist, glaub ich, wohl auch wie lange man sich im kreis dreht und ob die momente die gehen. sprich lachen, am gesellschaftlich leben teil nehmen usw. noch vorhanden sind und ob sich diese positiven momente zu mindest minimal vermehren. wenn gar nicht oder wird immer weniger, dann sollte man sich gedanken machen wenn ich das richtig verstanden habe.
du schreibst du weißt dass es nur trauer ist. ergo weißt du auch dass es irgendwann wieder weg geht bzw. so viel weniger wird, dass man damit leben kann. das ist doch eigentlich schon mal ein anfang für dich oder

04.12.2014 09:54 • #4


Jeanny80
Ja das zu wissen ist für mich schon ein grosser Schritt in die richtige Richtung.
Wenn ich so drüber nachdenke, dann merke ich schon, dass es etwas besser wird.
Das bezieht sich nicht so sehr auf mein Gedankenchaos oder meine Gefühle, aber ich bin seit zwei Tagen wieder in der Lage mich auf die Arbeit zu konzentrieren, auch wenn ich noch weit von meiner früheren Leistung entfernt bin.

Ich habe es auch geschafft am Wochenende meine Wohnung umzustellen und seine Sachen wegzuräumen. Dazu war ich vorher nicht in der Lage.

04.12.2014 10:36 • #5


K
ja das ist doch super. und das sind doch anzeichen, sehr kleine ich weiß, dass es sich lediglich nur um einen trauerprozess handeln könnte, da du dich ja zu mindest für einige sachen aufraffen kannst. wenn nicht mehr geht, geht nich mehr, verlangt ja eigentlich auch keiner. ich dachte ich wäre mit meinen 5 monaten trennung schon lange überfällig. ist aber ncht so. es brauch halt seine zeit und sich an den klitze kleinen erfolgen zu ergötzen hilft meiner meinung nach. (manchmal zu mindest)
wir machen hier alle mehr oder weniger den gleichen sch... durch. und jeder hier weiß wie sich der andere gerade fühlt. das ist echt das schöne an dem forum. verstecken brauch sich keiner.

04.12.2014 10:44 • #6


Jeanny80
Ich hab da aber mal eine Frage:
Wie sieht das denn bei dir/ euch mit dem Schlafverhalten aus?
Normalisiert sich das mit der Zeit wieder?
Ich bin immer froh wenn ich dann mal eingeschlafen bin. Mittlerweile geht es auch ohne Schlaftablette. Aber immer diese Träume in der Nacht. Dann schrecke ich hoch und muss mich erst mal sortieren. Wo bin ich, was ist wahr und was nicht.
Ich hab dann immer so nen riesen Kloss im Bauch. Morgens ist es bei mir eh am Schlimmsten, da überrollt mich einfach alles.

04.12.2014 11:03 • x 1 #7


K
das ist bei mir nicht so heftig. ich hab da meine einschlafpraktiken wie lesen und betäub mich sowieso ganz gerne...da müsste vllt jmd anders was zu schreiben. wenn es extrem ist so wie gestern, bin ich um 2 aufgewacht und die nacht war vorbei. der erste gedanke sie und der neue, grausam... wenn ich in der aufwachen ist es meist vorbei mit weiter schlafen, weil die gedanken wie auf knopfdruck da sind. träumen tue ich selten bzw. kann ich mich nicht daran errinnern....
ansonsten versuche dich auszupowern. machste sport. fintness video bei youtube. die können einen in 10 min platt machen. wäre vllt ja mal ein versuch wert

04.12.2014 11:11 • #8


C
Zitat von KarlFriesen:
hmm ich stelle mir auch gerade die frage ob das noch normal ist mit dem schmerz. so wie das in dem absatz steht kann ich für mich sagen, dass es immer noch trauer ist. (wer weiß, wie lange das noch anhält...)
Ich kann für eine gewisse zeit ein mauer um mich aufbauen und kann z.b. auf der arbeit rum blödeln und mit lachen oder ander zum lachen bringen. das geht aber nur für eine gewisste zeit. ich falle dann, meistens wenn ich nach hause und zur ruhe komme in ein loch und verfalle in selbstmitleid. aber das könnte jetzt meine alarmglocke sein, wenn ich selbst die kurzen momente des lustig seins nich mehr schaffe.
wenn ich meinen kopf frage, sagt der mir auch, dass es mir irgendwann wieder besser geht und dass ich bestimmt auch wieder jmd so lieben kann. nur bauch und herz sind davon noch nicht wirklich überzeugt. aber wenn ich intensiv darüber nachdenke, weiß ich es. also auch ein anzeichen für nur trauer und keine depression. juhu... wat ein glück



Hallo KarlFriesen,

freu mich sehr für dich, dass du deine Gefühlswelt als Trauer identifizieren kannst, ganz im Ernst.
Mir ging es schon gestern Abend nach dem ich den ganzen Bericht gelesen habe, gleich besser. Es erleichterte mich. Auch heute konnte ich davon profitieren und ich hoffe, es bleibt so!.
Die Trauer wird sicher noch lange bleiben.
Aber sie wird eines Tages wieder gehen.
Auch ich erlebe das 'Nach Hause -Kommen', als die schlimmste Zeit des Tages. Meistens kullern mir dann die Tränen. Eigentlich ist es kein Abend bis her anders gewesen….
wie auch heute Abend

Bleib stark
Carmensita

04.12.2014 22:08 • #9


C
Zitat von Jeanny80:
Hallo

Ich weiss, dass es dich bei mir nur um Trauer handelt. Aber ich finde das Gefühl schlimm genug. Zwar sagt jeder es wird jeden Tag ein bisschen besser, nur merke ich persönlich überhaupt nichts davon. Für mich fühlt es sich so an, als wenn ich mich im Kreis drehe...


Hallo Jeanny,

ja…schlimm genug
Und es wird noch eine Weile so sein…deine Wunde wird Zeit brauchen, Zuspruch und Geduld.
Es hilft hier zu lesen und zu schreiben….mir hilft es sehr. Und während der ersten Tagen hat es mich regelrecht gerettet!
Und ja….Freunde sagen ein viel zu schnell: Alles wird gut, es gibt andere Männer, du bist jung….
alles richtig. Aber falsche Zeitpunkt.
Im Moment hast du Liebeskummer. Alles andere zählt zunächst einmal gar nicht.

Ich wünsche dir Kraft
Carmensita

04.12.2014 22:14 • x 1 #10


V
Hallo Carmensita,

Danke für Deinen Beitrag. Auch mir ist nun klar, dass ich seit ca 8 Wo nur an einer Trauer, und nicht wie schon das fast befürchtet, an einer Depression leide
Obwohl mir das jetzt wirklich mal reicht, so kenne ich mich gar nicht!

Und der Mensch, dem ich das zu verdanken habe VERDIENT es gar nicht !
Wahrscheinlich geniesst er schon sein neues Leben ... so wie ich ihn einschätzte mit einer neuen Errungenschaft an seiner Seite, weil er einfach unfähig wäre ohne Selbstbestätigung ... wenigstens ne Zeit lang auszukommen.

Wenn dieses Kopfkino und diese Gefühle und diese Trauer nur endlich weg wären!
Manchmal habe ich den Eindruck das geht nicht vorbei ... es gibt selten gute Tage! Das müsste sich doch nach 8 Wochen langsam mal ändern!

Ich glaube, dass wünscht sich aber jeder von uns hier!

Ganz viel Kraft Euch allen!

05.12.2014 00:23 • x 1 #11


K
das mit dem kopfkino ist echt phänomenal. ich hätte selber von mir gar nicht gedacht, dass ich so viel fantasie entwickeln kann...
es wäre um soviel einfacher wenn man einen knopf zum ausdrücken findet.
die gedanken schießen einen in den kopf, ganz plötzlich, und ich muss mich erstmal sammeln. wenn ich dann einmal daran denke, male ich es dann noch schön und schmerzhaft aus. das ist so furchtbar und in dem moment schleichen sich noch andere, nicht zur trauer gehörende, gedanken ein und da ist, glaube ich, vorsichtig geboten.
auch wenn ich meine situation als trauer einstufe, denke ich oft darüber nach zum arzt zu laufen. wobei ich gar keinen gelben schein will, bloß nicht, die arbeit tut gut, wenn sie nur nich so lange wäre...
aber nur irgendwann die notbremse ziehen zu können und den letzten moment nicht verpassen, wo es noch geht.
ich weiß dass es trauer ist und die jahreszeit trägt ihren teil dazu bei, dass weiß ich alles, ich hab nur angst es zu verpassen die notbremse zu ziehen und es noch sagen zu können.

Halt stop. ab hier gehts so nicht mehr weiter, ich brauche prof. hilfe.

aber wie läuft das dann ab. der hausarzt schreibt einen krank. man wartet ewig auf nen termin beim psych. und diesem erzählt man dann genau das gleiche, was man hier erzählt.

das schreiben hier tut mir echt gut. man geht in sich und hört in sich rein, gerade auch dein Beitrag Carmensita, zwingt mich über das alles nach zu denken und zwar auf einer anderen ebene.

das ist für mich die therapie. nichts anderes, ausser medikamente, wäre es zum doc zu laufen.

an die medis glaube ich nicht so wirklich. wobei ich überlege mir johanneskraut zu holen. einfach nur so. schaden wirds ja nicht...

05.12.2014 07:56 • #12


R
Guten Morgen KarlFriesen,

auch wenn es Trauer ist, belastet ist sehr.

Wieso solltest Du warten, bis es nicht mehr weitergeht. Du könntest heute im Internet surfen und Dir Therapeuten aus der Nähe ansehen. Wichtig ist, dass sie eine Kassenzulassung haben, dann werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Von dort kannst Du auch eine Adressenliste bekommen, falls Du die brauchst. Ich gucke mir die Leute gerne vorher auf einer Homepage an. Du kannst Dich direkt beim Psychologen melden. Die Anträge werden dann von dort gestellt und die ersten Termine sind zum kennenlernen und wenns nix bringt, kannst Du wieder aufhören. Reden, schreiben und Dich mitzuteilen scheint Dir aber gut zu tun. Also los.

Du könntest Dir was Gutes tun, anrufen und versuchen für nächstes Jahr einen Termin auszumachen. Gönn Dir Unterstützung und mach Dich auf die Socken in ein besseres Jahr 2015. Falls es Dir bis zum Termin schon wieder supergut geht, sag ihn vorher wieder ab. Und falls es Dir schlecht geht, hast Du einen Silberstreif am Horizont. Wenn schon gar nichts mehr geht, ist die Wartezeit dann zu lang.

Du kannst nur gewinnen
Schönen Tag

05.12.2014 08:12 • #13


K
joar, ich hab einfach mal einen angeschrieben.

wie ist denn das mit den kosten. ich hab mal gehört, dass in einer akut situation man bei einem psychiater ein paar termine frei hat.
ein psychologe ist wieder jmd anderes und da übernimmt die kasse nichts. ist das noch so?

05.12.2014 08:48 • #14


R
Hallo KarlFriesen,

also ein Psychiater ist ein Arzt, der kann Medikamente verschreiben und die meisten machen nur sehr kurze Gespräche von wenigen Minuten, um die Befindlichkeit zu klären und die nächsten Schritte bzw. Medis zu verschreiben. Da kannst Du ganz normal mit Deiner Kassenkarte oder besser mit Überweisung vom Hausarzt hin. Oft haben die auch Wartezeiten.

Ein Psychologe ist kein Arzt, aber kann falls er eine Kassenzulassung hat (immer nachfragen) auch über die Kasse abrechnen. Soviel ich weiß, kannst Du einfach einen Termin ausmachen. Die ersten Gespräche sind probatorisch, d.h. zum Kennenlernen und auch Grundlage für die Entscheidung einer weiteren Zusammenarbeit. Das kannst Du vorab am Telefon klären oder steht oft schon auf deren Homepage. Der muss dann ein Gutachten an den Medizinischen Dienst der Kasse schicken worauf die dir einen bestimmten Stundenumfang an Therapiesitzungen genehmigen. Der einzelne Termin dauert dann 45-50 min. und Du kannst Deine Sorgen, Ziele etc. besprechen und ihr könnt gemeinsam Strategien überlegen wie es Dir besser gehen kann und was Du dafür tun kannst.

Verhaltenstherapie hat den Schwerpunkt darauf eher konkrete Strategien für den Alltag zu erarbeiten, Tiefenpsychologie hat eher den Schwerpunkt einen Zusammenhang zwischen aktueller Situation und Deiner Biographie herzustellen. Aber wichtig ist immer, für was suchst Du Unterstützung und im Fall einer Trennung geht es zunächst um den Umgang mit einer aktuellen Krise schätze ich mal.

Hoffe die Info nützt dir was

05.12.2014 09:20 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag