Schlechtes Gewissen nachdem ich die Beziehung beendete?

A
Warum schreibst Du denn dann hier eigentlich Fred? Es scheint mir als würdest Du hier den grossen Meister mimen wollen. Alle stehen auf Fred
Ich kann mich dem letzten post nur anschliessen.
Du benütigst das Wohl für Dein Ego?
Mir tut Deine Ex auch sehr leid!
Du hast Dich doch nicht nur aus Bermherzigkeit erweichen lassen, wenn es denn alles so stimmt.
Ein gewisser Eigennutz scheint da wohl gewesen zu sein.

30.04.2014 12:43 • #16


G
Hallo Fred (und die, die mich noch im Hinterkopf haben),
ich kenne Dein Dilemma nur zu gut. Wir sind beide auch über 40 und unsere 13-jährige Beziehung bekam bereits vor 2 Jahren einen ernsthaften Bruch. Richtig zu bröckeln begann es dann Ende letzten Jahres.
Wir haben massive Streitereien, Diskussionen, Tränen, und Schweigen hinter uns, und auch eine Beziehungspause.
Zwischenzeitlich bin ich wieder zu ihm zurück. Jeder hat eine 2. Chance verdient, und da mein LG sich seiner Fehler nie bewusst war, wäre es von mir auch nicht fair gewesen ihn ohne die Chance auf Veränderung abzusägen.

Während der Beziehungspause wurde mir erst klar, wie sehr mein LG an mir hängt, wie sehr er mich liebt und wie abhängig er von mir ist. Ich fand das äusserst beängstigen, weil ich noch nie so empfand.

Obwohl unsere Beziehung damals nicht aus einer großen Verliebtheit heraus entstand, blieben wir zusammen und bauten uns ein sehr schönes und angenehmes Leben auf. Die Nackenschläge des Lebens schweissten uns noch mehr zusammen. Und mit den Jahren entstand tatsächlich Liebe, Vertrauen und Loyalität.
Und obwohl ich in den schwierigsten Wochen unserer Krise meinen Glauben an Liebe zu ihm verlor, ging ich zurück. Aus Verbundenheit, Vertrauen und Loyalität und in dem Glauben, dass die Liebe dann auch zurück kommen wird. Ich weiß nicht ob sie zurück kommt, im Moment bin ich sehr wankelmütig. Alles läuft gut, ruhig und harmonisch, und es gibt auch Zeiten in denen wir sehr behutsam und abwartend miteinander umgehen müssen.
Aber, es hat auch schon wieder ordentlich gekracht. Und dieser Moment hat mich wieder zweifeln lassen.

Ich kann meine Hand nicht dafür ins Feuer legen das wir es schaffen werden. Ewig daran rumdoktorn möchte ich jedenfalls nicht, dazu ist das Leben zu kurz. Ich denke, dass Du selbst lange mit dem Glauben in dieser Beziehung warst, die Liebe wird schon kommen. Eine einfache und äusserst bequeme Grundhaltung, oder ein gnadenloser Selbstbetrug? Sie muss wirklich gute Seiten gehabt haben, sonst wärst Du nicht so lange bei ihr geblieben und hättest Dich auch nicht immer wieder erweichen lassen.
Aber wacht man dann irgendwann morgens auf und weiß: Heute ist der Tag X, heute ist Schluß?
Ich wünsche und erwarte mir mehr vom Leben. Ich kann nicht das gleiche zurück geben was ich bekomme.
Ich möchte es einem anderen Menschen geben, dem jetzigen kann und will ich nichts mehr geben.

Das ist legitim, und eigentlich sollte Deine Ex sich selbst mehr wert sein und selbst bedingungslose und ehrliche Liebe einfordern und erhalten. Sie gibt sich mit weniger zufrieden, was auf fehlende Selbstsicherheit, Selbstliebe und Selbstachtung hindeutet. Eure bisherige Beziehung hat sie davor bewahrt sich damit auseinander zu setzen. Und sie erkennt den Betrug und die Augenwischerei, die sie mit sich selbst betrieben hat (noch) nicht.
Es sei ihr zu wünschen, dass sie es erkennt und an sich arbeitet.

Und zu Dir Angelina2. Für einen normal denkenden, empfindenden Menschen ist sehr, sehr schwer sein eigenes Glück zu suchen und zu finden, wenn man weiß das dadurch ein anderer Mensch auf der Strecke bleiben wird.
Oft gestehen sich (zu gut) erzogene Menschen selbst das Recht auf Wahrheit und Ehrlichkeit zu sich selbst nicht oder sehr lange nicht zu. Bevor ein anderer leiden muss, nehme ich meine Wünsche und Vorstellungen zurück, alles andere ist purer Egoismus. Leider eine sehr weit verbreitete Kindheitsprägung bzw. antrainierte Grundhaltung, durch die man sich selbst auch in anderen Bereichen des Lebens ausbremst.
Es ist nicht schön sein eigenes Glück auf dem Leid eines anderen aufzubauen, wenn man in der Birne, im Herzen und vom Charakter her normal funktioniert. Und es braucht sehr viel Mut und Härte ZU SICH SELBST, diese Mauer zu durchbrechen, zu sich selbst zu stehen und sich auch das Recht, sein Glück mit einem anderen Menschen zu finden, zu zugestehen. Auch wenn dadurch der andere auf der Strecke bleibt und all die mit diesem Menschen verbundenen Erinnerungen, Pläne, Freundschaften, Beziehungen ebenso auf der Strecke bleiben.
Auch für den der geht, voraus gesetzt er macht keinen warmen Bettenwechsel, beginnt alles bei 0.
Ich schrieb es schon mal an anderer Stelle, dumm an diesem und anderen Foren ist, dass die Verlasser sich nicht zu Wort melden und ihre Sicht der Dinge mit uns teilen. Es ist immer sehr einseitig, und wahrscheinlich erzählen die Verlassenen nie die ganze Wahrheit. Vor allem nicht die Wahrheit, die sie über einen längeren Zeitpunkt selbst nicht wahr haben wollten und sich, vor dem großen Knall, in einer Scheinwelt und im täglichen Wahnsinn des Selbstbetruges bewegten.
Dir Fred alles Gute, lass Deine Ex los, sie braucht etwas anderes als Deine Zuneigung, und so lange sie sich das nicht erarbeitet, wird sie immer wieder scheitern. Vor allem an sich selbst.
Gobbys

05.05.2014 14:20 • #17




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