Hallo ihr Lieben,
ich schreibe, weil ich wegen meiner gestrigen Trennung nicht schlafen kann und mir gerade niemand helfen kann, es schlafen ja alle...
Ich bin seit gestern ständig am Heulen und habe seit vorgestern nichts mehr gegessen und kaum getrunken. Es geht einfach nix rein.
Es war so, dass es schon länger bei uns gekriselt hat, meist wegen seiner Probleme, er hat immer versucht sich für mich zu ändern (nicht zu einem anderen Menschen, sondern hatte er z.B. ein leichtes Aggressionsproblem, welches mich sehr belastete und er strengte sich an, nicht mehr so aggressiv zu reagieren usw., wobei sich die Aggression nie gegen mich richtete und auch nie körperlicher Natur war).
Irgendwie kam es dann vorgestern, drei Tage nach unserem gemeinsamen Urlaub plötzlcih dazu, dass wir einen Streit hatten (ich hatte mich beschwert, dass er statt zu mir zu kommen die Wohnung für seine Mutter (die jung ist und es selber machen könnte, ihm aber immer ein schlechtes Gewissen macht, sobald er mehr bei mir war usw) gemacht hat, obwohl er zweimal angekündigt hatte, dass er versucht zu mir zu kommen.
Die Beschwerde hat ihn so wütend gemacht, weil er sich die zwei Tage davor echt vorbildlich verhalten hat, sich viel Zeit zum Schreiben mit mir genommen hat und ich wirklich sehr glücklich gemacht hat. Ich weiß auch selber, dass es nicht fair und gerecht von mir war, ihn wieder anzumeckern (das war auch recht oft Thema, also das mit seiner Mutter und dass sie ihn so vereinnahmt hat und ich dann total oft zu kurz kam).
Er ist dann am Tag drauf mit einem Mädel schwimmen gefahren, hat mir nichts gesagt, sich ewig nicht gemeldet usw. ich fühle mich einfach nur noch ungeliebt und eine ähnliche Situation hatten wir eine Woche zuvor vor unserem Urlaub auch schon, da war er auch mit ihr schwimmen und hat mich dabei den ganzen Tag links liegen gelassen, keine Nachrichten, kein ich vermisse dich, kein ich komm bald heim oder irgendwas, so kannte ich ihn gar nicht. Wir hatten da dann schon ein Oberdrama und ihm tat es total leid, dass er sich so anders verhalten hat und ihm war gar nicht bewusst, dass es mir dabei schlecht ging. Wir haben uns versöhnt und sind in Urlaub gefahren.
Naja nun wieder dieselbe Situation, ich war so geschockt, dass er dasselbe nochmal macht, nur weil er mal einen Tag sauer auf mich ist. Mich hat das so hart verletzt, dass für mich das Ende der Beziehung feststand und ich ihm das, im Chaos der Gefühle, sofort über Nachricht mitteilte und dass er Abends bitte zum Reden kommen möge.
Auf einmal wurde er komplett kühl und anders, beschwerte sich bei mir und benahm sich den restlicehn Chatverlauf wie ein anderer Mensch, als wäre ich ihm nichts wert. Nicht mal ein Gespräch wollte er haben, er meinte auf meine Frage, ob er es wirklich so enden lassen wollte, einfach nur: Ja.
Und darauf, dass er bitte zu einem Gespräch kommen möge, dass er alles gesagt habe.
Ich habe gefleht, das nicht per Chat zu tun. Mein Ex hat nämlich auch per Mail Schluss gemacht und darunter habe ich jahrelang gelitten. Er fand das auch immer total asozial und meinte immer, er würde sowas nie machen.
Naja daraufhin meinte er dann ok, er kommt am nächsten Tag zum Reden.
Auf meine Frage, wieso nicht am selben Tag, wollte er nicht antworten. Da war mir klar, dass er bei dem anderen Mädel geblieben war und deswegen nicht herkonnte (die wohnt nicht ums Eck).
Ich hoffte inständig, dass er mit ihr nichts anfängt oder anstellt....auch wenn ja quasi schon so gut wie Schluss war.
Am Tag drauf, also gestern, hat er sich dann erst Mittags gemeldet wegen Gespräch, die Wartezeit bis dahin war für mich die Hölle, da ich ständig Angst hatte, dass er es nicht macht und mich einfach ignoriert. Wir wohnen so nah aneinander, dass ich seinen Block von meinem Fenster aus sehen kann! D.h. wir werden uns zwangsweise häufiger über den Weg laufen. Ein Ignorieren seinerseits hätte mich wirklich fertig gemacht. Zum Glück hat er sich dann noch gemeldet, er wäre noch unterwegs gewesen und konnte sich deswegen nicht eher melden, er würde jetzt aber in ner Std kommen.
Was er dann auch getan hat. Es lief ganz anders als erwartet. Ich hatte einen kühlen, verletzten Felsen erwartet, aber nein, er kam genauso als Häufchen Elend zu mir rein, wie ich es auch war/bin. Er war genauso traurig und getroffen wie ich und wollte auch ein friedliches Gespräch mit der Hoffnung auf spätere Freundschaft (wir waren 7 Monate zusammen und kennen uns aber schon über 5 Jahre, als Freunde haben wir gut funktioniert, als Paar nicht).
Wir haben ganz ruhig geredet (gut ich habe geheult aber das war ja klar), sind beide der Meinung, dass wir zu verschieden sind, keine gemeinsamen Interessen haben und völlig unterschiedliche Lebensweisen und Lebensansichten. Dass es auf Dauer nicht gut gehen hätte können, da immer einer entweder zurückstecken hätte müssen oder sich für die Hobbies des anderen verstellen. Er hätte zwar meine Hobbys alle mitgemacht, aber nur für mich, und nicht von Herzen weil es ihm Spaß macht. Ich hätte immer nur alleine Spaß daran gehabt, und wer will das in eine Partnerschaft?
Wir haben beide eingesehen, dass wir als Paar einfach nicht passen und es immer Probleme geben würde. Wir wollen beide unbedingt schaffen, wieder zu unserer alten Freundschaft zurückzufinden. Natürlich ist daran noch nicht zu denken. Trotzdem grübele ich immer wieder darüber nach, habe Angst, dass es von einer Seite her doch nie klappen könnte usw. obwohl diese Gedanken ja schwachsinnig sind, da man es eh nicht voraussagen kann und nur abwarten kann.
Naja nun bin ich so traurig, dass die Beziehun nicht geklappt hat. Wir lieben uns beide noch und vermissen uns auch. Momentan weiß ich gar nicht, wie ich weitermachen soll, ich bin einfach nur unendlich traurig und halte das Gefühl kaum aus!
Ich habe seit vorgestern nichts gegessen und kann mir auch nicht vorstellen, dass es jetzt besser wird. Ich bin leider eh schon sehr dünn und mir tut alles weh von der Übersäuerung und dem Wassermangel. Schlafn kann ich auch nicht. Nur heulen die ganze Zeit.
Ich habe außerdem extreme Ungeduld, ich habe keine Lust auf Trennunsschmerz und Unglücklichkeit, ich hatte die letzten Jahre so viel Stress und unglückliche Zeiten, dass ich für sowas einfach keine richtige Kraft mehr habe.
Heute ist mein Geburtstag. Wir hatten gemeinsam einen Ausflug geplant, und nun sitze ich alleine zuhause.
Ich vermisse ihn so sehr und vergesse die schlechten Seiten an ihm. Ich versuche mir immer wieder vor Augen zu halten, dass es so wie es ist, richtig ist. Wir beide haben geäußert, dass es gut ist, dass es jetzt passiert ist und nicht erst in 10 Jahren wo wir uns dann womöglich schon total gehasst hätten.
Weil wir uns sehr wichtig sind. Ich war außerdem seine große Liebe, wie er immer sagte und gestern auch immernoch gesagt hat.
Umso mehr bedauern wir beide, dass es nicht geklappt hat. Uns ist beiden wichtig, dass es dem anderen gut geht. Wir haben jetzt erstmal Funkstille und er meldet sich, wenn er sich bereit dazu fühlt, wieder was von mir zu hören. Wir haben jedoch nicht vor, wieder zusammen zu kommen, da es keinen Sinn hätte. Ich glaube übrigens, dass es für mich noch schwerer ist als für mich, jedoch ist er im Gegensatz zu mir Meister im Verdrängen und sich ablenken. Ich kann hingegen jahrelang mit Trauer und Depression verbringen. Glaube zwar, dass es jetzt hier nicht so ist, weil wir uns im Guten getrennt haben und es eben einfach nicht gepasst hat. ich glaube auch, dass er mich ein bisschen mehr geliebt hat als ich ihn und es für mich deswegen leichter ist. Umso wichtiger ist mir, dass ER bestimmt, wann er wieder was von mir hören kann. Und dann kann ich immernoch schauen, ob es für mich auch passt.
Ich bin sehr froh, dass ich wenigstens kaum Hass, Wut oder so empfinden muss.
Aber die Traurigkeit allein reicht auch schon, um mir den Rest zu geben.
Mir macht nichts mehr Spaß und alles erinnert mich an ihn.
Ich hoffe so sehr, dass wir beide es schnell verarbeiten und uns wieder normal anfreunden können. Aber genau darüber darf ich jetzt nicht nachdenken, tue es trotzdem dauernd.
Hilfe, ich bin so unendlich traurig! Vor allem weil der Urlaub noch so nah liegt, kommen mir ständig die schönen Bilder davon in Kopf. Ich werde diese kleine Gemeinschaft, diese Innigkeit, Vertrautheit und Nähe einfach so sehr vermissen. Ich will nciht wahrhaben, dass es nie wieder so sein wird, allein der Gedanke daran bricht mir wieder das Herz. Wir waren nämlich vor unserer Beziehung SEHR eng befreundet, auch mit Kuscheln (kein S.) und liebevollem Umgang, Arm in Arm rumlaufen usw.
Wie schafft man es, wieder zu essen?
Danke fürs Lesen.
21.07.2015 02:52 •
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