Trennung ohne Grund - er wohnt in der Nähe

C
Hallo, ich schreibe zum ersten Mal hier und brauche umbedingt Hilfe!
Mein Freund (17 Jahre) hat gestern Abend mit mir Schluss gemacht und ich kann mir einfach nicht erklären wieso.
Wir sind 2 Jahre zusammen gewesen und hatten eigentlich nie große Probleme in unserer Bz, außer vor einem halben Jahr da hatten wir eine 'Pause' von 11Tagen, da er damals fand dass ich zu eifersüchtig wäre und wir uns zu oft sehen würden. Ich war da ehrlich gesagt sehr verständnisvoll und habe all meinen Mut zusammen gefasst und ihm einen ellenlangen Brief über meine ganzen Gefühle zu ihm geschrieben und zwei Tage später haben wir uns dann auch zu einer Aussprache getroffen und haben uns auf eine weitere Chance für unsere Beziehung geeinigt.
Mir ist die letzten 10 Tage aufgefallen, dass er mich nicht mehr vernünftig küssen konnte und auch sonst keinen näheren körperlichen Kontakt wollte, außerdem konnte er mir nicht mehr sagen, dass er mich liebt. Da er seit Neustem einen Nebenjob hat und er somit viel Stress in letzter Zeit hatte, hab ich mir nicht all zu viel dabei gedacht, konnte es mir aber nicht verkneifen ihn gestern Abend darauf anzusprechen, als er nach gerade mal einer 3/4 Stunde schon wieder nach Hause gehen wollte.
Davon abgesehen dass wir uns vorher mehr oder weniger normal begrüßt haben und gelacht und gekuschelt haben, hat er auf meine Frage hin direkt gesagt, dass er nicht wüsste woran es liegt und er mich einerseits liebt, aber andererseits seiner Gefühle nicht mehr sicher ist. So wie ich nun mal bin, musste ich sofort weinen und konnte das auch kaum unterdrücken. Dann hat er mich in den Arm genommen, mich auf die Stirn geküsst und meinte, dass er jetzt lieber geht. Habe dann gefragt, ob er jetzt Schluss macht und dass er mir wenn sagen soll, dass er mich nicht mehr liebt. Er meinte, dass er nicht wüsste wie man das sonst nennen soll und er wollte/konnte mir nicht sagen, dass er mich nicht mehr liebt. Ich meinte, dass es das doch nicht schon gewesen sein kann und er sagte, dass es nun mal so ist und wir vielleicht irgendwann wieder zueinander finden, aber er momenten viel zu viel Stress mit Schule, Arbeit etc. hat. Nachdem er mir mehrmals sagte, dass ich wunderhübsch bin und ich das beste sei was ihm passiert ist, ist er gegangen.
Ich bin am Ende! Wie konnte das so plötzlich passieren? Was habe ich denn falsch gemacht? Ich verstehe nicht wie er mir das nur antun kann, nachdem was wir alles zusammen erlebt und durchgestanden haben.
Meine Mutter meint, dass er bestimmt einfach noch nicht reif genug für eine so lange Beziehung ist und sich wahrscheinlich irgendwann melden wird, wenn es vielleicht schon zu spät ist. (?)
Zu allem Übel wohnt er nur 2 Straßen weiter und wir haben genau die selben Freunde, woher ich auch weiß, dass auf keine Fall ein anderes Mädchen im Spiel sein kann.
Er hat sein Handy hier vergessen und hat wahrscheinlich gehofft, dass ich es ihm mit zur Schule bringen würde. Aber ich hoffe, dass wenn er vorbei kommt um es zu holen, sich alles einrenkt und er sich entschuldigt, so naiv das auch klingt. Ich bin einfach verzweifelt und enttäuscht
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir aus meiner Unwissenheit raushelfen?
Danke!

28.01.2013 17:41 • #1


N
Hallo Chelly,
zunächst ein mal zu deinem Topic: ohne Grund gibt es nicht. Alles hat irgendwo, irgendwie einen Grund, auch wenn dieser für dich nicht ersichtlich, nicht logisch und nicht zu verstehen ist.
Eine Beziehung zu beenden ist ein großer Schritt, der in den meisten Fällen beiden (dem Verlassenen und dem Verlassenden) weh tut und alles andere als leicht fällt.

Du weißt, das Menschen sich verändern, sich weiterentwickeln und das jeder auf seine eigene Weise. Eine Beziehung zu führen, heißt diese Entwicklungen mitzutragen, ein Stück mitzugehen und ähnliche Entwicklungen zu machen.
Vergleiche doch einmal das Leben eines Menschen mit einem Weg, der an irgendeinem Punkt zufällig den Weg eines anderen Menschen schneidet oder überkreuzt. Vielleicht laufen die Wege zufällig eine Weile in die gleiche Richtung und dennoch sind es zwei gänzlich verschiedene Wege. So kann es passieren, dass irgendwann der eine Weg nach links abknickt und der andere nach rechts.

In deiner Situation soll das bedeuten, dass du dich nicht nach dem Warum? oder Wieso? nach dem Grund für sein Gehen fragen sollst... und das er kann doch nicht einfach, wir lieben uns doch nicht alles sein darf, an dem du festhältst.

Nochmal: Es gibt einen Grund dafür, dass sein Weg, nicht mehr in die gleiche Richtung führt, wie der deine. Du musst ihn nicht verstehen und auch nicht gut finden.
Ich weiß diesen Spruch hast du sicher schon zur Genüge gehört... ich kenne das, da ich zur Zeit genau das gleiche erlebe. Du musst es nur akzeptieren.

Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist und dennoch ist es wahr und der einzige Weg mit einer solchen Situation klar zu kommen.
Du kannst dir jetzt natürlich wochenlang überlegen, was muss ich tun, wie muss ich sein, wie muss ich mich verändern, was muss ich opfern, damit er zurück kommt...doch hast du das nötig? Willst du das?
Willst du dich an einen Gedanken klammern oder an mehrere und dich immer und immer wieder dieses Wieso und Warum und Was muss ich tun oder was habe ich falsch gemacht fragen?

Eine Antwort wirst du von ihm darauf nicht bekommen. Vielleicht weiß er es selbst nicht. Vielleicht weiß er einfach nur, dass es nicht mehr geht und euer Weg nun in eine andere Richtung geht.

Das fällt ihm sicher auch nicht leicht, auch wenn es für dich so aussehen mag.

Lerne zu akzeptieren, dass du andere Menschen nicht zu etwas bewegen kannst, das sie nicht wollen oder können.
Lerne zu verstehen, dass es nicht auf jede Frage eine Antwort gibt.
Lerne für dich zu verinnerlichen, dass es einen Grund hat, für alles und dass demnach nichts falsch oder richtig ist. Sondern immer irgendwo beides.

Ich würde dir gern sagen, dass das einfach Zeit braucht und alles wieder Gut wird zwischen euch.
Doch das kann ich nicht, denn es wäre Hoffnung, die dich von dir selbst, vom dem was du bist entfernt. Es wäre ein Strohhalm, der sich einfach brechen lässt.

Und du bist kein Strohhalm Chelly, du bist nicht schwach und nicht leicht zu brechen. Du bist eher ein Baum, der für sich steht, der weiß wer er ist und was er ist, der auch alleine stehen kann und nicht bei jedem Windhauch zu knicken droht!

Das mit den gemeinsamen Freunden ist kompliziert, das glaube ich dir... und doch werdet ihr einen Weg finden das zu lösen, dass ihr beide eure Freunde behalten könnt.
Halte dich vielleicht an deinen besten Freund oder deine beste Freundin, bis du mal über die ersten Tage und die schlimmsten Gefühle hinweg bist (das wird nicht passieren, glaubst du vielleicht - ich kann dir sagen, doch das wird es, auch wenn du im Moment vielleicht nicht daran glaubst).

Versuche nach vorne zu schauen, ich weiß das ist schwer, weil dein nach vorne ja eigentlich der Weg zusammen mit ihm war.
Suche Dinge die dir wichtig sind und erlebe sie, erlebe sie neu.
Suche Dinge die dich zu dem Menschen machen, der du bist.
Suche das was dich stolz macht auf den Weg den du bisher schon gegangen bist, mit ihm, vor allem aber ohne ihn, für dich alleine!
Intrepretiere nicht, wo es nichts zu interpretieren gibt (die Sache mit dem Handy z.B.), sondern lerne es so hinzunehmen wie es ist.

Es gibt einen Grund!

Und irgendwann, wenn du wieder zu dir selbst gefunden hast und die Verzweiflung dem Vermissen gewichen ist, wirst du feststellen, dass es vielleicht sogar nötig und richtig war, dass die Wege jetzt in andere Richtungen verlaufen.

Sei ein Baum, der für sich selbst stehen kann und keinen anderen Baum braucht um nicht umzufallen.

Vielleicht hilft dir das ein bischen...vielleicht findest du noch in einem anderen Post von mir ein paar Punkte für dich...
https://www.trennungsschmerzen.de/warum- ... 11431.html
ansonsten kannst du mir gerne auch eine PN schicken.

28.01.2013 18:30 • #2




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