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Trennung trotz Liebe - Depression

E
Hallo an alle die auch leiden und die für mich vielleicht ein offenes Ohr haben. Habe lange gehadert um mich mitzuteilen. Ich versuche mich kurz zu fassen, was bestimmt nicht klappt.
Ich war 30 Jahre mit einem Mann zusammen, damals 14 Jahre alt und dachte es wäre die große Liebe. Jetzt weiß ich, dass es nur Flucht aus dem Elternhaus war und er mein Retter. Ich war ein Kind. Nun auf die Ehe möchte ich nicht zu sehr eingehen. Ich habe es geschafft mich scheiden zu lassen, seine Alk., Manipulation, narzisstische Verhalten. hinter mich zu lassen.
In der Ehe viel mir schon lange auf, dass mir was bestimmtes fehlt und ein Mann mich nicht glücklich macht.
Ich outete mich endlich und war froh diesen Weg zu gehen.
Ich lernte vor 1,5 Jahren eine Frau kennen, die mir sofort gefiel und ich mit 45 Jahren das erste mal schmetterlinge im Bauch fühlen durfte. Es ging alles sehr schnell mit dem näher kommen. Zu schnell, das wissen wir beide.Wir haben uns so oft es ging, gesehen. Wir lieben die Natur und Tiere und nutzten dieses für gemeinsame Aktivitäten. Sie war kein Kind von Traurigkeit, was mich in der Verliebtheitsphase noch nicht störte. Sie suchte endlich eine Frau mit der sie eine Beziehung aufbauen wollte. Ihre Mutter ,, Ersatzbeziehung wirkte auf ihr ,,kind ein, in dem Sinne ,,pass auf das es die richtige ist. Jetzt weiß ich dass ihre Mutter Verlustangst hat.
Es wurde meiner Meinung nach immer vertrauter. Und dieses Vertraute machte ihr wahrscheinlich Angst und sie entfernte sich langsam von mir. Sie wollte dann das ganze für unverbindlich machen. Ich glaube das war ein Knackpunkt für mich und für die Beziehung. Ab da an ging es bergab, bergauf, on/off.
Sie selbst hat ein sehr hohes Ego, gerne nehmen und kaum geben (emotional/S.). Ihre Prioritäten waren Arbeit, Geld, Familie, Sport und dann kam ich. Sie war grundlos eifersüchtig. Und ich bin so eine Treue Seele. In den ganzen 30
Jahren mit meinem Exmann war ich treu. Eher gab sie mir Anlass eifersüchtig zu sein. Sie hat sich mit mir aufgewertet und mich teilweise respektlos behandelt.
Und trotzdem hab ich sie weiter geliebt. Denn ich glaube ihr Verhalten ist geprägt aus der Kindheit und exbeziehung. Sie konnte auch nicht verstehen, endlich geliebt zu werden. Da ich ihr inneres aber kenne, war sie es wert.
Es wurde immer kühler von ihrer Seite aus, dass es schmerzte. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Und es tut so weh wenn man Nähe sucht und diese nicht erwidert wird, eher abgelehnt. Es gäbe da so viele Beispiele. Nun ja, nach unserer letzten kontaktsperre hat sie sich eine neue Wohnung gesucht und ist näher zu ihrer Mutter gezogen. Das war im November. Dann ging es richtig bergab. Ich hatte das Gefühl nicht mehr in ihr Leben zu passen(Lückenfüller), obwohl sie wieder viele Luftschlösser versprochen hat. Das ganze wurde so schlimm, dass ich es emotional nicht mehr ertragen konnte und mich getrennt habe. Und dann noch leider im Streit. Das ist jetzt 7 Wochen her. Ich leide so sehr, hab Depressionen und fange im April eine Therapie an, um meine Kindheit, Ehe und Beziehung aufzuarbeiten. Ich möchte es ohne Antidepressiva schaffen, da ich damit schlechte Erfahrungen habe. Ich bin weg von dem und meine ex hat mich dabei unterstützt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Wenn ihr das lest, werdet ihr bestimmt sagen, sei froh dass du weg von ihr bist. Einerseits denke ich das auch, dass es toxisch war. Ich bin aber so im Zwiespalt. Ich kenne sie anders und habe sie so lieben gelernt. Sie fehlt mir wahnsinnig. Einerseits würde ich sie gern zurück haben wollen und wiederum nicht. Da wir auch unterschiedliche Ansichten von Beziehung führen haben.Ich weine sehr viel und funktioniere einfach nur. Da ich selbstständig bin, muss ich für mich sorgen und kann nicht einfach krank machen. Ganz langsam versuche ich ein soziales Umfeld zu erarbeiten. Das ist schwer, da ich schlecht vertrauen kann und mich dann eher zurück ziehe. Das ich mit meinen 47 Jahren so einen Schmerz durchlaufen muss, ist erdrückend.
Es tut mir leid, dass es so viel Text geworden ist. Wenn ich ein paar Rückmeldungen bekomme, würde ich mich sehr freuen.
LG

01.03.2020 17:58 • #1


monchichi_82
Nach 30 Jahren weg von einem Narzissten der mit Bindungen nicht umgehen kann hin zu einer Bindungsscheuen die gerne nimmt und kaum gibt. Erkennst du daran keine sich-wiederholenden-Muster? Wäre es für dich vorstellbar, dass es vllt. an dir liegen könnte, an deinen Auswahlkriterien, an deiner eigenen Vergangenheit, dass du wiederholt an Menschen gerätst die dir nicht gut tun? Du fokussierst dich wohl gerne darauf was im Leben anderer schief läuft aber was läuft da bei dir schief?

Es ist sicher eine sehr gute Lösung, dass es im April mit einer Therapie losgeht und andererseits für dich sehr schade, dass das so spät kommt. Vielleicht hättest du noch mehr von deinem Leben haben können. Mit 47 so eingefahrene Altlasten aufzuarbeiten ist sicher kein leichtes Brot aber ich wünsche dir dabei alles Gute!

01.03.2020 22:39 • #2


E
Danke für die ehrliche Rückmeldung. Natürlich reflektiere ich selbst und erkenne ein Muster. Deshalb auch eine Therapie. So wie es nicht zu spät war sich zu outen, ist es auch nicht zu spät für eine Therapie. Wieviele trauen sich das nicht und bleiben aus Angst bei ihren Partnern. Vielleicht hab ich deswegen noch rechtzeitig den Absprung geschafft. So hab ich noch Hoffnung zu mir selbst zu finden und eine Partnerin. Trotz allem ist der trennungsschmerz sehr groß, weil wir auch eine sehr gute Zeit hatten und sich alles richtig anfühlte. Und es fällt mir sehr schwer nach vorne zu schauen. Für mich ist es auch ein wichtiger Schritt sich hier mitzuteilen, da ich sonst immer alles mit mir selbst ausgemacht habe.

01.03.2020 23:18 • x 1 #3




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