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Und wieder ist alles vorbei

M
Hallo zusammen,
in vorherigen Threads habe ich meine Geschichte erzählt. Stark zusammen gefasst erlebe ich seit 2 Jahren nur Enttäuschungen und Ablehnung, im Job wie im Privaten. Ich hab immer versucht zu kämpfen und jetzt bin ich ausgelaugt.

Im Job hab ich vor einer Woche nach langem Kampf einen Vergleich erwirkt. Ich kann nun beruflich neu durchstarten, obwohl ich keine Ahnung habe, womit.

Ich lernte jemanden nach meinem Narz-Ex kennen und ich dachte, dieser Mann unterscheidet sich von seinen Vorgängern. Ich dachte, mein Muster durchbrochen zu haben. Dann kam der schlimme Jobstress und die Angst mich auf ihn einzulassen. Ihr habt mir hier empfohlen, es einfach zu probieren, denn welche Wahl hat man denn. ?
Ich probierte es und war ständig meinen Ängsten und Unsicherheiten unterworfen. Sagte es ihm aber nicht und er spürte das wohl nur durch meine Distanz. Er selbst, mit einer Erkrankung konfrontiert die sein Augenlicht kosten kann, war ebenfalls eher ein Distanzmensch, wie sich herausstellte. Jemand, dem seine Autonomie sehr wichtig ist und jemand, der eher verlässt als verlassen zu werden. Aber auch jemand, der arg auf Bedürfnisbefriedigung aus ist, dem Genuss in allen Facetten hinterher jagt. Ich war überfordert. Wollte ihm genügen, ebenfalls mehr von der Genusswelt erleben, da ich merkte, wie eingeschränkt ich zuvor lebte. Aber es war zu viel für mich. Jobstress, Unsicherheiten, fehlendes Vertrauen und der Mangel, sich ihm öffnen zu können. Wir haben sehr sehr viel unternommen, viel gereist. Ich hab versucht, alles positiv zu sehen und mich nicht herunterziehen zu lassen.

Er schien damit klar zu kommen, redete wenig bis gar nicht über sich und über uns. Ich sprach ihn hin und wieder an, fragte nach seiner Ansicht, alles war gut sagte er. Er plante mit mir Reisen, wollte mich sehen, beschenkte mich mit kleinen Aufmerksamkeiten. Aber es gab auch immer wieder Situationen, die mich stutzig werden ließen.
Nicht mal eine Woche nach dem Ende der Odysee im Job, beendete er die Beziehung wegen mangelnder Gefühle. Via WhatsApp. Nach 5 Monaten. Nicht lange, keine Frage. Aber mit Ende 30 und als eine Person, die sich für hilfsbereit und verständnisvoll hält, ist das sehr schwach und wenig wertschätzend. Auch wenn der Text nett und gut durchdacht war und ich sogar das Meiste verstehen kann.
Aber dieser Schlag ins Gesicht, dieses für ihn einfache Abgewatsche. So kurz nach all dem Theater, von welchem er meinte, ich müsse es nach 2 Tagen abgehakt haben.
Wie geht man damit um? Wieder jemand der sich nicht in Dich verliebt hat. Wieder eine Enttäuschung. Die totale Ernüchterung. Abgekämpft. Mutlos und ausgelaugt.
Und er? Wird sicher bald die Nächste haben. Vielleicht ist er aber auch zu viel mit sich und seiner Erkrankung beschäftigt. Allerdings mag ich nicht zu viel analysieren. Es ist wie es ist. Ich habe ihm geantwortet. Ausführlich und nett, aber sehr ehrlich. Ich werde diesmal nicht kämpfen. Es bleibt nur Leere.

05.12.2018 23:29 • x 1 #1


A
ob man sein Muster wirklich durchbrechen kann?
ich würde das so gerne glauben, wirklich. Dass es irgendwie gelingen könnte, dass einfach mal alles gut ist. und vor allem auch bleibt. Dass einem nicht immer wieder dieses Muster begegnet, einen angrinst wie ein Monster, und sagt: da bin ich wieder.

aber ich weiß, dass man sein Muster entwickeln kann.
meine beste Freundin war mit einem NSP-Psycho verheiratet. sie hat 5 Jahre gebraucht, um sich davon wirklich befreien zu können.
inzwischen ist sie glücklich mit einem Mann verheiratet, der vielleicht eine ähnliche Grundstruktur hat - der aber auch durch sehr viel Arbeit an sich gelernt hat, über sich selbst zu lachen. und der gelernt hat wirklich auf Augenhöhe zu gehen. mit jedem.
ein wirklich umwerfender Mann. kein unterwerfender.

mir persönlich macht das Hoffnung, ganz allgemein

05.12.2018 23:57 • x 2 #2


A


Und wieder ist alles vorbei

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M
Keine weiteren Meinungen?

Vermutlich ist ein Auf und Ab normal, mir geht es gerade besser. Auch der Erkenntnis wegen, dass es doch wieder das alt bekannte Bindungsmuster war und ich somit immer noch die Möglichkeit habe, daraus zu lernen und weiter an mir zu arbeiten.

06.12.2018 17:13 • #3


V
Man kann Muster durchbrechen. Dafür empfehle ich immer wieder gerne das Buch: Das Geheimnis des Herzmagneten.

Und verlieben wird sich erst dann jemand ernsthaft in dich, wenn du dich selber liebst und du mit deinem Leben im Reinen bist.

Vielleicht ist das ein Ansatzpunkt. Kampf klingt nicht wirklich nach in Dir Ruhen. Und damit meine ich nicht, dass man es buddhistischen Mönchen gleichmachen muss.

Jedoch ein bisschen innerer Frieden und Zugewandtheit zu sich selbst hilft.

Was mir auffällt: im Gegenteil zu vielen anderen hier, hast du eine Erklärung bekommen.

Wünsche dir sehr, dass du abschließen kannst und dich aufmachst zu etwas ganz neuem, wunderbaren.

06.12.2018 17:45 • x 4 #4


M
Zitat von mitsubi:
Keine weiteren Meinungen?

Vermutlich ist ein Auf und Ab normal, mir geht es gerade besser. Auch der Erkenntnis wegen, dass es doch wieder das alt bekannte Bindungsmuster war und ich somit immer noch die Möglichkeit habe, daraus zu lernen und weiter an mir zu arbeiten.


Hi erstmal,
Ich bin auch immer wieder an diesem Punkt und denke wo soll ich die Energie her holen nochmal anzugreifen ..immer und immer wieder von vorne anzufangen.

Vielleicht ist es aber garnicht so, dass man vorne anfängt.. sondern wir sind mittendrin auf unserer Reise.
Und manchmal steht man morgens auf und hat wieder die Kraft und Motivation für diesen Tag.
Jedes Scheitern ist eine weitere Lektion die nunmal für uns bestimmt sein wird.

Ich habe auch fest gestellt.. wenn es dir mal schlecht geht, auch wenn es Wochen oder Monate sein mögen, diese Zeit hast du in Sekunden vergessen und hinter dir gelassen wenn du dich in einem tollen Moment befindest.

Also nutze deine Energie schöne Momente zu schaffen.
Hoffe ich habe damit deinen Nerv getroffen, also auf was du hier abgezielt hast

06.12.2018 17:46 • x 3 #5


V
Zitat von mrks:
Vielleicht ist es aber garnicht so, dass man vorne anfängt.. sondern wir sind mittendrin auf unserer Reise.


Ganz bestimmt sogar. Alles was wir erleben macht uns zu dem was wir sind. Und das Leben ist nun mal ein Auf und Ab. Zerstörung und Aufbau. Geburt und Tot.

Viele warten darauf für immer glücklich zu sein. Statt dass sie es einfach jetzt sind.

06.12.2018 17:54 • x 2 #6


M
Vielen Dank für eure Gedanken. Ihr habt alle Recht:
- ich denke auch, wenn man sich selbst nicht mag, wird es schwer gemocht zu werden. Allerdings aufgrund unbewusster Handlungen und Partnerwahlen, die im Grunde bestätigen sollen was man selbst ohnehin annimmt. Die Theorie kenne ich also und wie gesagt, ich dachte, ich hätte diesmal achtsamer gewählt.

- ich habe eine Erklärung bekommen, nämlich das er zu wenig empfindet. All die Trennungen ohne Erklärung sind aber im Grunde doch auf ähnliches zurückzuführen. Na ja und zu erfahren, dass man nicht geliebt wird...genauso unschön wie alles andere. Wenn sowas dann noch in einer WhatsApp geschrieben wird, ist das sehr geringschätzend, egal wie nett es formuliert war. Am Ende war es ihm wichtig es so zu beenden, wie es für ihn am Einfachsten war.

- das Leben ist eine Reise und sicherlich ist es so, man beginnt nicht von vorne sondern auf den neuen Erkenntnissen. Das war ein schöner Einwand, vielen Dank dafür.

Trennungen sind schlimm, selbst wenn man sie irgendwie doch erwartet hat und selbst wenn man einsehen muss, dass es sogar besser ist. Es ist immer ein Verlust und irgendwie auch immer ein Versagen.

06.12.2018 19:56 • x 1 #7


A
Zitat von mitsubi:

ich habe eine Erklärung bekommen, nämlich das er zu wenig empfindet.



ich entschuldige mich jetzt schon dafür, dass ich da emotional reagiere, aber...
das ist keine Erklärung.
das ist Faulheit und Dummheit. Impertinenz an der Grenze zur Niedertracht. Das ist sowas von unverschämt, dass man das 1000 mal ausdrucken sollte, und ihm solange um die Ohren schlagen sollte, bis es bei ihm klick macht.

was empfindet er denn? was genau? welche Gefühle sind das? was steckt dahinter?

okay... ich atme mal ganz tief...

vielleicht hat er auch einfach keine Verbindung zu seinen Gefühlen. oder kann sie nicht verbalisieren. oder er ist schlicht ein Feigling.
oder er hält Menschen für Dinge, mit denen man sprechen kann.

oder er braucht das 1000 mal ausgedruckt, und um die Ohren geschlagen, bis es klick macht.

okay... jetzt hab ich mich ausgetobt.
und mag mich auch nicht entschuldigen. ich habe keine Thread-Teilnehmenden gemeint, und auch nicht den betreffenden welchen. Aber Antworten, die schweigen. Und die Haltung, aus der heraus Antworten nichts aussagen.

06.12.2018 21:01 • x 3 #8


M
@Animo-ody Hey, Du bist ja klasse Entschuldigen musst Du Dich sicher nicht, im Grunde hast Du Recht. Ich denke, Du hast es schon erkannt: er spürt es nicht. Ich glaube er ist ein Bindungsängstler, deswegen hab ich ihn mir wohl unbewusst ausgesucht. Er schätzt seine Autonomie sehr. Seine Erkrankung begann letztes Jahr, als er noch in einer anderen Beziehung war, die 1. er beendete und 2. mit einer in Therapie befindlichen Bindungsängstlerin (da fährt einem das Bindungsmuster förmlich die Tür ein). Ich bin also die erste, mit der er eine Beziehung einging....seitdem er täglich damit rechnen muss, quasi zu erblinden. Diese Angst vor einer Erblindung und dem völligen Autonomieverlust, das Ausgeliefertsein und der Kontrollverlust über die Gesundheit....es muss traumatisch sein.
Ich glaube er ist nun noch blockierter als zuvor. Also vor der Erkrankung.
Das ist meine Erklärung, ändern tut es nichts.
Er hat sich eben übrigens gemeldet. Er fand meine Antwort auf seine WhatsApp reif und will darüber nachdenken. Was das bedeuten soll. Keine Ahnung. Meine erste Intention: ich will Dich nicht zu zurück.

06.12.2018 21:41 • #9


A
hmm... entschuldigen muss ich mich bei Dir, @mitsubi, denn ich hab jetzt hier, in Deinem Thread, schon zwei Beiträge geschrieben, weil mich etwas berührt hat, etwas getriggert hat, aber Dir als Mensch, als Person habe ich noch gar nicht geschrieben.

ich vermisse etwas in Deinen Worten. mir fehlt das Gefühl von echter Verbindung in dem, was Du berichtest. ich spürs einfach nicht. ich spüre Eile, spüre eine Art von Getriebenheit. Stationen im Außen, aber nicht im Innen. Überschriften, aber kein Leben darin, Horizonte, aber ohne Raum. ich lese Gedanken, fühle Haltungen, aber wenn ich es abstrakt sehe, dann habe ich ein Bild vor Augen, von zwei Menschen, die sich berühren, sehr schnell aber nicht sehr häufig umeinander kreisen, und dann zentrifugal auseinander streben.

So nehme ich Deine Geschichte wahr, mitsubi, und bin mir nicht sicher, ob ich das sinnvoll interpretieren kann. vermutlich nicht.
aber zwei Fragen fallen mir dazu ein:
bist Du Dir sicher, dass Du in dieser Beziehung nicht etwas vermeiden wolltest? etwas das Dir Angst macht, Du Dir vielleicht aber auch wünschst?
und die zweite Frage, die vielleicht auch etwas zu persönlich ist:
wie soll sie aussehen, die Beziehung, die Du Dir wünschst? was sind Deine 'Terms on conditions' und 'Terms of content'?

Das ist jetzt vielleicht alles ein wenig viel, mitsubi, aber das geht direkt an Dich. An den Menschen, der hinter der Tastatur sitzt.

06.12.2018 22:26 • x 2 #10


M
Hast es auf den Punkt getroffen @Animo-ody Ich spüre mich wenig, bin voller Ängste und Unsicherheit. Entsprechend war die Verbindung nicht tief, zwar nicht oberflächlich, aber eben auch nicht tief.

06.12.2018 23:32 • #11


A
macht Liebe nicht Angst besonders spürbar? und der Verlust von Liebe Angst besonders deutlich?
was meinst Du?

die Frage kommt ein bißchen spät, aber früher hätte ich sie auch nicht stellen können.
und vielleicht hilft sie ja, Licht ins Dunkel zu bringen?
was meinst Du, @mitsubi?

15.12.2018 03:03 • #12


L
Will nicht klug sch.n, aber es ist mehr dein Ego was gekränkt ist. Suche dir doch einfach was lockeres und Frage die Männer nicht nach ihren Absichten wenn auch nichts von denen kommt. Da du ihn mach seinen Absichten gefragt hast , kann ich mir gut vorstellen, dass er Angst bekommen hat . So ticken Männer. Ich glaube auch seinem gut durchdachten Text nicht. Tut mir leid das so zu sagen. Suche dir lockere Kontakte , er soll ruhig davon Sind bekommen. Das macht dich interessanter. Du musst diese Opfer Rolle endlich durchbrechen. Dein Muster ist einfach , das du unterbewusst verletzt werden willst um dich sch. zu fühlen. Melancholische Veranlagung. Niemals darf der man sehen das du leidest und umgekehrt. sch. drauf. Du suchst dir neue Kontakte. Du hast es leichter einen Mann zu finden als der man eine Frau. Du könntest jeden man ins Bett kriegen. Suche dir was lockeres und sei dabei immer ehrlich. Es wird dein Ego stärken und die Männer die dich verlassen haben , werden dich wieder interessanter finden. Ein Mann kann immer wieder zurück kommen. Auch nach Jahren noch. Ich gebe nur meine Erfahrungen weiter. Denn am Ende ist jeder Mann ein primitives Tier.

24.12.2018 13:08 • #13


Marmorkuchen
Zitat von mitsubi:
Keine weiteren Meinungen?

Vermutlich ist ein Auf und Ab normal, mir geht es gerade besser. Auch der Erkenntnis wegen, dass es doch wieder das alt bekannte Bindungsmuster war und ich somit immer noch die Möglichkeit habe, daraus zu lernen und weiter an mir zu arbeiten.


Ich drücke dich von Herzen in mir ist grad auch nur Schmerz . Wie kommst du aber darauf , dass es an Dir liegt und nicht an Deinem kaputten Gegenüber ?

24.12.2018 13:12 • #14


M
Danke @Lifeispain1986 aber ich denke Du liegst daneben. Ich habe ihn nicht nach seinen Absichten gefragt, alle Bemühungen kamen stets von ihm.
Meine Melancholie, wie Du es nennst, ist abgeflacht und nach drei Wochen geht es mir schon wieder relativ gut. Mir andere Männer zu suchen, um mein Ego zu stärken, halte ich für den falschen Weg. Aber danke für den Tipp

@Marmorkuchen
Hi, heute würde ich es anders formulieren. Ich denke, mein Ex und ich haben uns gespiegelt. Er wird gemerkt haben, dass ich mich nicht öffnen kann und in seiner Situation, die Erkrankung, da wird er Ablenkung gesucht haben. Er ist generell sehr im Außen verankert, sucht den Genuss ständig und auf allen Ebenen. Das hab ich ihm nicht geben können, fühlte mich unter Druck gesetzt und wehrte ab. Das rief bei ihm ebenfalls Abwehr hervor.
Na ja, es ist wie es ist und mit der Trennung komme ich gut zurecht. Das einige womit ich nicht zurecht komme ist, die Art und Weise, per WhatsApp. Das macht wirklich alles kaputt.

24.12.2018 13:22 • #15


A


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