Verzweifelt in der Beziehung - Trennung ?

Hallo,

mein Name ist Sabrina und ich bin 19 Jahre alt. Seit fast 2 Jahren bin ich nun mit meinem Freund (21) zusammen. Unsere Beziehung war noch nie ''perfekt'', wir haben häufig diskussionen und kleine streitereien über verschiedene Sachen. Wir waren auch schon 2 mal getrennt, wobei das mehr von mir ausging, jedoch habe ich mich immer wieder dafür entschieden es nocheinmal zu versuchen. Die Gründe waren meistens Eifersuchtssituationen, die sich als berechtigt rausgestellt hatten. Mit dieser Tatsache konnte ich zu gewissen Zeitpunkten nicht umgehen, und habe deshalb die Beziehung beendet. Jedoch hat meine Hoffnung, dass die Versprechungen meines Freundes ernst gemeint sind immer wieder zu einem ''neustart'' geführt. Das habe ich mir zumindest vorgenommen, jedoch ist es kein wirklicher neustart gewesen (zummindest anfangs). Ich musste sehr mit dem geschehenen kämpfen und alles hat mich sehr belastet. Ich hatte immer das Gefühl mein Freund schuldet mir etwas und muss mich ''perfekt'' behandeln um das geschehene wieder gut zu machen. Tat er das nicht, wurde ich zickig und war sauer und enttäuscht, er hatte sich doch so bemüht mich zurück zu bekommen? Einige Gespräche mit Freunden und auch mit meinem Freund haben mir gezeigt dass ich das Geschehene nicht immer wieder in meinem kopf zurück rufen darf. Mittlerweile kann ich auch schon besser bzw gut damit umgehen, langsam kommt auch mein Vertrauen wieder, jedoch habe ich immer noch den Drang immer zu wissen was mein Freund macht und vorallem mit wem, auch wnen mir bewusst ist, er könnte mich immer anlügen, so wie er es früher oft getan hat. Meine Laune schlägt sofort ins negative wenn ich es nicht weiss. Ich versuche Zwanghaft das in den Griff zu bekommen doch es fällt mir sehr schwer. Ich weiss auch das das eine Belastung für meinen Freund ist (wer will schon einen kontrollfreak und zicke als freundin?), deshalb versuche ich mich zu bemühen. Doch immer wieder werde ich von ihm enttäuscht. Ich schlage einen Urlaub vor, er bemüht sich nicht darum, erst nach ständigem drängen kommen wir zu einem ernstahften gespräch (sollte man nicht gerne mit seinem Partner in den Urlaub fahren?), eine Übernachtung in einem wellnesshotel sei zu teuer, der Ausflug am See geschieht auch nur durch drängen. Ich habe das Gefühl ich muss meinen freund zwingen tolle sachen mit mir zu machen, und das verletzt mich noch mehr, wenn ich daran denke was ich bereits alles eingesteckt und in die beziehung investiert habe. Ich habe das Gefühl er macht nichts für die beziehung und ich so viel. Ich wünsche mir nichts mehr als seine Zuneigung und Liebe, jedoch behauptet er immer wieder während den Streitereien, er könne das alles erst geben wenn ich aufhören würde wegen allem rumzustressen. Anfangs der Beziehung wollte er immer viel mit mir unternehmen, jetzt nicht mehr. Diese Abneigung macht mich sehr traurig. Ich bin überfordert, denn ich weiß dass mich die Bezihung nicht glücklich macht und wir unterschiedlich sind in vielen Bereichen. Ich verzeihe nach einem Streit, ihm fällt das sehr schwer und er tut es meistens nicht. Er verhält sich so als waere es ihm egal und ist kalt. Ich versuche mit all seinen Fehlern umzugehen aber es fällt mir immer schwerer. Er hat schon oft zu mir gesagt er weiss nicht ob die beziehung noch funktionieren kann, da wir sehr häufig streiten. Jedoch denke ich mir immer warum sagt ER das zu mir, ICH bemühe mich doch andauernd. Ich habe Angst die Beziehung zu beenden, denn ich möchte mir 100 % sicher sein, und die Entscheidung nicht bereuen. Ich weiss nicht ob ich weiter kämpfen soll oder nicht. Viele Freunde (seine und meine) haben mir gesagt ich würde etwas besseres verdienen. Jedoch bin ich auch nicht perfekt. Und wenn mir mein Freund etwas vorwirft, fange ich nach einer gewissen zeit auch an mir das vorzuwerfen. Wenn er beispielsweise behauptet ich würde bei einer Situation überreagieren, ich es am anfang eigentlich überhaupt nicht so empfinde, komme ich immer zu dem Punkt an dem ich mir denke, ich habe wohl doch überreagiert. Ich bin ziemlich verwirrt weil ich einerseits all diese Fakten an unserer Beziehung nicht mag, auf der anderen seite aber ständig seine nähe suche und ihn doch liebe. Ich möchte mir selbst nichts vormachen, und meine zeit nicht verschwenden. Ich bin mittlerweile einfach an einem Punkt an dem ich nicht mehr weiter weiß. Habt ihr irgendwelche Gedanken, Ratschläge oder ähnliche Erfahrungen?

Ich lese hier eine sehr perfektionistische Denkweise voraus. Du kommst mir genau so vor und hinzu kommt ein Hang zum Kontrollieren, es im Griff zu haben und die Beziehung sollte perfekt sein. So die Theorie.

Du bist noch sehr jung und lernfähig. Ich schildere dir mal aus meiner Erfahrung, was in aller Regel passiert in solchen Fällen:

Dein Freund wird sich Freiheiten bewusst nehmen, das muss rein garnichts mit anderen Frauen zu tun haben, was also Eifersucht erzeugen könnte, sondern er wird sich Freiheiten nehmen, wenn du ihn kontrollierst.

Du wirst keine 100% Sicherheit finden, dass A oder B richtig sind, Trennen oder Durchstarten in einer Beziehung.

Klammer dich nicht am Perfektionismus fest, sondern versuche die Dinge sich entwickeln zu lassen. Wenn du dann spürst, dass nichts von ihm kommt, dann weißt du, dass das Konstrukt bei euch zu viel aus Geben Deinerseits besteht und Nehmen Seinerseits. Und dann hat es langfristig wenig Sinn.

Grundbasis ist Vertrauen und die sehe ich hier nicht wirklich Ob die Gründe real sind oder in deinem Kopf, kann ich natürlich nicht beurteilen. Vielleicht liegen die Wurzeln woanders, dass du schon mal tief enttäuscht wurdest. Wenn du dann natürlich einen Partner hast, der auch noch auf dieser Vertrauensebene nicht so funktioniert wie du dir das erwünschen würdest, dann hast du natürlich den worst case.