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Von ganz oben nach ganz unten

Himmelsstern
Hallo, liebe Forengemeinde,

Mein schönster, wundervollster und hoffnungsvollster Liebestraum der fast letzten 2 Jahre hat sich binnen eines Abends zu meinem schlimmsten Alptraum entwickelt. Wie ihr vielleicht vor einigen Monaten in meinem anderen Beitrag gelesen habt, bin, oder besser gesagt war ich nun seit einem Jahr und 7 Monaten mit einem Mann liiert, der 6 Jahre älter war als ich (ich bin 22).

Damals, als wir uns kennenlernten, war es wie ein nicht enden wollender Rausch der Liebe: Wir kamen nach 2 Monaten zusammen, mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, jedoch uns sehr einig bei der Beziehungsgestaltung und wahrscheinlich auch beide etwas blind vor Liebe. Es war romantisch, leidenschaftlich, manchmal auch nervenaufreibend, aber immer wunderschön. Wir zogen bereits nach 4 Monaten in sein Zimmer zusammen, auf 20 qm lebten wir bis in etwa Juli, ehe wir in eine größere Wohnung zogen, und trotz einiger Hindernisse und Stolpersteine (nicht unsere Beziehung betreffend, eher externe Umstände, mitunter auch seine Familie) haben wir immer fest zusammengehalten. Er war mein Traummann und ich war (so dachte ich mindestens) seine Traumfrau, was wir auch nie müde wurden, dem anderen zu sagen. Aus der Retrospektive muss ich leider feststellen (und er wahrscheinlich auch), dass wir sehr wohl Differenzen hatten. Jedoch näherten wir uns mit der Zeit immer weiter an, lernten, miteinander umzugehen, und wuchsen beide an der Beziehung. Ich war damals seine erste Beziehung, er meine zweite. Alles in allem fand ich unser beider Entwicklung beeindruckend und hatte das Gefühl, wir bereicherten den anderen um eine neue Perspektive in kultureller Sicht, sowie hinsichtlich unserer Weltanschauungen. Trotzdem muss ich heute sagen, dass ich sehr oft wegen seiner Familie, die mich nicht akzeptierte und kategorisch aus der Familie ausschloss, Bedenken hatte.

Wir gingen über den Winter 2017 dann beide für ein halbes Jahr ins Ausland und vermissten einander schrecklich. Unser erstes Treffen nach 2 Monaten war himmlisch, gerade so, als sähen wir uns das erste Mal. Oft haben wir uns wegen Banalitäten gestritten, die Versöhnung über Skype, ganz ohne Hautkontakt und andere non-verbale Zeichen gestaltete sich als enorm schwierig. Als wir dann beide nach Deutschland zurückkehrten, war für uns klar, dass wir wieder zusammenziehen (hatte es doch das halbe Jahr vor unserem Auslandssemester so gut gepasst). Im März nahm ich eine Stelle in seinem Unternehmen an, wo ich auch an meinen Aufgaben wuchs. Er begann jetzt im Juni (also quasi vor einem Monat) seine Bachelorthesis und ich begann in meinen Semesterferien Vollzeit zu arbeiten. Ich habe zuvor quasi alles im Haushalt gemacht und daheim immer mit fertigen Mahlzeiten auf ihn gewartet. Als ich Vollzeit arbeitete, merkte ich, dass ich selbiges nicht von ihm erwarten konnte: wenn man ihm nicht explizit sagte, er solle abspülen, so tat er es nicht, und wenn, dann auch nur mit Widerwillen. Das erscheint jetzt banal, allerdings hatten wir in letzter Zeit den ein oder anderen Streit deswegen. Oft waren wir beide nicht gut gelaunt, er hatte unglaublich viel zu tun, und auch ich hatte von der Uni aus und bei der Arbeit eine stressige Zeit. Schon lange nahmen wir uns vor, dass wir demnächst gemeinsam in den Urlaub fahren würden. Bis gestern planen wir diesen sogar.

Doch dann begann diese Horrorwoche

Eigentlich begann sie wie jede andere Woche, nur mit dem Unterschied, dass ich bis letzte Woche eine Abgabe hatte und er von nun ab die ganze Zeit zuhause war. Zuvor hat er immer zwischen Uni, unserem Zuhause und unserem gemeinsamen Arbeitsplatz gependelt. Ich kam am Montag nach Hause und wir gingen gemeinsam etwas essen, wobei er beiläufig erwähnte, dass wir ja seinen Freund zu Besuch hatten und ihn überall hin eingeladen hatten, während dieser Freund sein ganzes Geld nur in Alk. stecken würde. Worauf ich sagte: Wir hätten ihn ja nicht einladen müssen, es war ja unsere Entscheidung, da sollte man keine Gegenleistung erwartet. Er war daraufhin sehr ungehalten und fragte mich, ob ich denn bei klarem Verstand sei. Ich antwortete: Naja, um ehrlich zu sein hast du dir ja dadurch schon etwas erhofft, sonst wärst du wohl nicht so gekränkt ob der Tatsache, dass er dich nicht eingeladen hat. Er verstummte daraufhin. Und blieb stumm, bis wir zuhause ankamen, es war einfach furchtbar. Als ich es zuhause nicht mehr aushielt, bin ich zu ihm ins Bürozimmer und habe die Beherrschung verloren: Ich schlug auf seinen Tisch und brüllte ihn an, er solle doch endlich mal sagen, was ich so Falsches und Kränkendes gesagt haben soll, und was dieses Schweigen rechtfertigt! Woraufhin er mir entgegnete, dass er es unmöglich fand, dass ich meine, er würde eine Gegenleistung für unsere Gastfreundschaft verlangen. Er schmiss mich dann aus dem Zimmer. Wutentbrannt bin ich ins Schlafzimmer und habe mich mit einem Buch abgelenkt. Am nächsten Morgen lag er neben mir und kuschelte sich an mich heran, als ich jedoch ins Wohnzimmer ging, sah ich, dass dort Decke und Kissen lagen. D.h., er hatte zunächst versucht auf dem Sofa zu schlafen. Dies war zwar das erste Mal, dass er und auch ich so auf einen Streit reagiert hatten, jedoch dachte ich, dass wir nun unsere Beziehung auf ein neues Level gebracht hatten, bei dem er auch mal nachdenken musste und ich mal etwas lauter Dampf ablassen. Ich hielt das für völlig normal.

Mittwoch und den halben Donnerstag war alles ganz normal, ich entschuldigte mich bei ihm für meinen Ausbruch und beide Male holte er mich vom Bahnhof ab, woraufhin wir ein Eis essen gingen und vieles, auch belustigendes und schönes miteinander sprachen. Gestern (also am Donnerstag) gingen wir spazieren, setzten uns ans Ufer eines Flusses, er legte den Arm um mich und so saßen wir eng aneinander gekuschelt dort mit Kaffee und Waffeln, die er für uns mitgenommen hatte. Wir hatten zuvor noch über unseren Urlaub im August gesprochen, und dass es jetzt aufwärts geht, unsere Lebensqualität gestiegen ist durch die neue große Wohnung (hatten wir doch zuvor immer nur auf engstem Raum ausgeharrt) und die Tatsache, dass wir beide einen gut bezahlten Job hatten. Es war also alles perfekt.

Abends dann ging ich kurz an seinen Laptop, da ich dort noch einige Sachen für die Arbeit machen wollte. Und ich weiß nicht genau, warum (wahrscheinlich, weil unser Wochenstart so turbulent war und ich irgendwie spürte, dass etwas komisch war), aber ich öffnete sein Whatsapp dort und sah in der Chatvorschau mit seinem Kumpel folgende niederschmetternden Worte: Naja, bis dahin wird sie mich auch nicht umbringen. Mein Herz begann zu klopfen. Was meinte er damit? Ich weiß, es war absolut inkorrekt und ein Vertrauensbruch, was ich da getan habe, aber ich bin ganz ehrlich froh darum. Denn offensichtlich hatte ich mich in unserer gesamten Beziehung total geirrt und scrollte nach oben an den Anfang, wo mich Folgendes erwartete (der gesamte Verlauf zuvor war gelöscht, nur das hatte er gelassen):

Montag:

Kumpel: Und, hast du es durchgezogen?

Mein Ex: habs nicht geschafft.

Kumpel: ja mach dir keinen Kopf, das wird schon.

Ex: Ja, war voll schräg. Also ich hatte schon alles gepackt und auf sie gewartet, um es zu beenden. Ihr Zug von der Arbeit hatte aber Verspätung und meine Bahn wäre zehn Minuten nach ihrer Ankunftszeit am Bhf gefahren, und in 10 Minuten am Bahnhof wollte ich es nicht machen. Das war der eine Grund, der andere, dass ich mir doch nicht sicher bin es zu beenden bzw. irgendwie keine Lust auf mein Elternhaus habe.

(Dazu muss man sagen, dass er mit seinen Eltern oft Streit hattewegen mir. Wobei das sich nun wohl auch erledigt haben dürfte)
Hiernach hat er obige Situation aus seiner Sicht auch seinem Kumpel geschrieben, dabei so Ausdrücke wie Ich platzte vor Wut, leider nur innerlich und das trieb mich zu Weißglut benutzte. Hätte ich das geahnt. dann ging es so weiter:

Ex: Das kotzt mich alles so an. Danach hatte ich mir fest vorgenommen, es endlich durchzuziehen mit der Trennung, wenn wir wieder zuhause sind. Daheim hatte ich mich aber wieder abreagiert, bis die einfach kam und mich angebrüllt hat!

Kumpel: Well well, das klingt echt hart. Wie denkst du wird es nun weitergehen?

Ex: Ich weiß nicht. Ich will auf alle Fälle Schluss machen. Denkst du, es würde klappen, auf dem Sofa zu schlafen, bis die ausgezogen ist?

Kumpel: Ja du musst ja nicht unbedingt da weg, wird zwar etwas strange aber was solls. Wie du siehst wird es nicht besser
Ex: Ja eben. Und ich glaub die hats auch gecheckt, dass ich kein Bock mehr hab. Morgen arbeitet sie leider den ganzen Tag, da muss ich wieder warten.

Kumpel: Das ist eine ekelhafte Situation, aber da musst du wohl durch. Verändern wird sich nichts.

Ex: Nee, eben. Hab echt null Bock auf sie. Die zieht mich nur noch runter. Außerdem gibt es noch das Problem, dass ich sie absolut nicht mehr attraktiv finde.

Kumpel: Ja, das geht halt immer miteinander einher.

Ex: Ja, und es gibt eh genug Frauen auf dieser Welt. Freu mich schon voll, wenn ich endlich wieder Zeit und Geld habe als Single.

Kumpel: Ja, das ist ja, was Frauen am meisten von dir brauchen, Zeit und Geld.

Ex: muss nur noch einen Weg finden, das ganze so stressfrei wie möglich zu beenden.

Das war der ganze Verlauf von Montag auf Dienstag. Es traf mich wie ein Schlag. Am Mittwoch hat er seinem Kumpel noch ganz normal von mir und der Arbeit erzählt, das habe ich dann übersprungen. Verrückt, wie er dabei einfach ganz normal über mich geredet hat, als wäre nichts gewesen. Und gestern um 12 Uhr dann schreibt er seinem Kumpel:

Ex: Ja, wir hätten nicht so früh zusammenziehen sollen, daraus habe ich jetzt auf alle Fälle etwas gelernt. Und jetzt mit der Thesis usw., ich glaube das mit der Trennung verschiebe ich auf danach. Hab auch gar keinen Bock auf meinen Vater. Die wird mich bis dahin schon nicht umbringen.

Das war dann nur noch ein kleiner Schlag, wenn ich bedenke, was er zuvor alles geschrieben hatte. Unglaublich. Es trifft mich so sehr, dass ich kaum atmen kann. Ich bin in der gleichen Nacht noch zu Freunden gegangen, die zum Glück noch wach waren, und habe dort auf dem Sofa geschlafen. Ich bin gerade aufgewacht, gestern Nacht hatte er mich noch 7 Mal angerufen und mit dann geschrieben, dass er wisse, dass ich das lese, und er es mir eigentlich persönlich sagen wollte, aber
Nur dass du Bescheid weißt, Ich möchte mich trennen

Obwohl ich es ja bereits wusste, tat es unglaublich weh es, es nochmal direkt von ihm zu hören, zumal da ja immer noch die Hoffnung ist, dass es sich in den kommenden Monaten hätte einrenken können.

So viele Fragen und Widersprüche, die den Rahmen sprengen würden. Was wäre gewesen, wenn ich in der Nacht nicht gegangen wäre? Wenn ich einfach weitergemacht hätte und mich geändert hätte? Aber wie denn ändern, wenn ich nicht einmal weiß, was sich ändern sollte, weil er mir nie etwas in die Richtung kommuniziert hat? Andererseits: wie wäre es bei den nächsten Stresszeiten gewesen, wäre er genauso gewesen? Was bleibt: eine große Leere, ein unendlicher Schmerz, ein Gedankenstrudel, aus dem ich kaum einen Ausweg sehe, weil ich sinke und sinke

Ich denke an alle anderen hier, die zurzeit das gleiche mitmachen. Viel Kraft und Mut an euch, das wird schon. Das Leben geht weiterhoffentlich.

Herzlichste Grüße
Himmelsstern

20.07.2018 09:55 • #1


C
Guten Morgen @Himmelsstern

es tut mir leid, was passiert ist.
Du hast das also gestern gelesen. Wie ist denn jetzt Dein Plan?
Wünschst Du Dir ein Gespräch mit ihm? Oder möchtest Du im Moment lieber nichts von ihm sehen/hören?

20.07.2018 10:27 • x 1 #2


A


Von ganz oben nach ganz unten

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Rinah
Ohje Himmelsstern,

fühl Dich erstmal gedrückt. Das ist wirklich hart. Doppelt sogar. Einmal eine so andere Wahrnehmung zu haben als der andere und dann auch noch so zu erfahren wie er da schreibt und tickt....

Sei froh, dass Du es gelesen hast. Ich glaube, ich würde kein Wort mehr mit ihm wechseln, ihm nicht antworten etc. Mein Zeug aus der Wohnung holen, ihm den Schlüssel auf den Tisch legen und meinen Teil des Mietvertrages kündigen. So unehrlich und egoistisch...
Denk nicht drüber nach ob es was geändert hätte wenn Du geblieben wärst, auch wenn es schwer ist. Aber von was wäre wenn kommst Du jetzt nicht weiter. Ich glaube Du musst da jetzt erstmal ganz schnell ganz viel Abstand bekommen. Habe ich das richtig verstanden, dass ihr im selben Betrieb arbeitet? Musst Du ihn da sehen?

20.07.2018 10:27 • x 1 #3


Seeadler
Ich schreibe hier normalerweise nichtmehr mach aber hier Mal ne Ausnahme. Erstmal tut es mir sehr leid was dir wiederfahren ist, aber dir wird es früher oder später besser gehen. Ich denke bei euch ist einfach die Liebe weg, nach 2 Jahren kann das schonmal passieren. Ich will hier jetzt garnicht zu sehr auf deine persönliche Situation eingehen. Bedenke aber du bist erst 22, und es gibt da draußen Millionen von jungen Männern die dich und deine Persönlichkeit schätzen. Reflektiere und arbeite an dir, sehe es als Chance neu anzufangen. Ich bin auch ca. in deinem Alter verlassen worden, eiskalter warmwechsel zu meinem besten Kumpel, es war bitter schmeckende Medizin aber genau die die ich brauchte um mit mir wieder ins reine zukommen und mich zu verbessern. 1 1/2 Jahre später lernte ich meine Traumfrau kennen mit der ich heute noch verheiratet bin.
Wie Steve Jobs sagte: Wir erkennen die Zusammenhänge erst wenn wir zurückblicken.
Wünsche dir alles gute

20.07.2018 10:35 • x 4 #4


C
Zitat von Seeadler:
Wie Steve Jobs sagte: Wir erkennen die Zusammenhänge erst wenn wir zurückblicken.
Wünsche dir alles gute


Sehr schönes Zitat!

20.07.2018 10:38 • x 1 #5


P
Liebe @Himmelsstern

der Schock sitzt gerade tief. Atme erst ein paar mal in Ruhe durch und überlege dir, wie DU weitermachen möchtest. Seine Seite hast du -zumGlück?- bereits erfahren.

Was dich jetzt überhaupt nicht weiter bringt sind Überlegungen, was du hättest anders machen können, damit die Beziehung erhalten bleibt. Da scheinen grundlegende andere Sichtweisen und Einstellungen bei ihm vorhanden zu sein.
Schlimm ist es, wenn man in so einer Situation an die guten Zeiten denkt und diese zurück haben möchte. Besser, man ist dankbar für schöne Stunden und akzeptiert, dass dies die Vergangenheit ist.

Und damit bist du wieder an der Stelle, was möchtest DU weiter machen? Wer bleibt in der Wohnung, wer geht raus? Hast du Freunde/-innen, zu denen du gehen kannst, die dich auffangen können?
Wenn jemand schon eine Weile überlegt, wie er Schluß machen kann, dann ist es für ihn zu Ende. Besser jetzt, ein Ende mit Schrecken, als eine lange Reihe von Unwohlsein.

Er war schon seit einer Weile nicht mehr ehrlich zu dir. Da stimmte mehr nicht, als du jetzt im Moment mitbekommen hast.

Fühle dich erst einmal gedrückt und hole dir ganz viel Hilfe bei Menschen, die dich mögen, lieben und auffangen können.

20.07.2018 10:46 • x 1 #6


Himmelsstern
Erst einmal: mein unendlicher Dank gilt euch allen! Es tut so gut zu sehen, dass ich nicht allein bin. Aber, das bin ich auch in der realen Welt nicht. Meine ganzen Freunde fangen mich auf, und ich bin nun in meinem Elternhaus, und darum bin ich auch dankbar, denn aufgrund der Beziehung habe ich beides zu sehr vernachlässigt. Gestern hat mich meine Freundin mit zum See genommen, und es war wirklich schön - ich hatte fast vergessen, dass ich nun getrennt bin und so viel administrativer Aufwand ansteht! Gestern habe ich mit meiner Freundin auch fast alle meine Sachen direkt von der Wohnung abgeholt, den Rest hole ich am Donnerstag. Er ist zum Glück auch zu seinen Eltern gefahren, so muss ich ihn nicht sehen. Es gibt jedoch zwei Punkte, die mich noch etwas beschäftigen werden: die Wohnungssuche und der gemeinsame Arbeitsplatz.

Es ist nämlich so, dass er mir im März/April ca. (waren da seine Gefühle nicht auch schon weg? Ich verstehe das einfach nicht) eine Stelle in seiner Firma besorgt hat, mit dem Ziel, ein Projekt von ihm an mich weiterzugeben. Und leider arbeiten wir da momentan zusammen dran, und wir hatten sogar dieses Wochenende vor, daran zu arbeiten (und nochmal: Ich verstehe es nicht!). Wir hatten insgesamt 3 Projekte, an denen wir gemeinsam gearbeitet haben, wovon wir 2 privat betrieben haben. Im Nachhinein komme ich mir so ausgenutzt vor, denn die Projekte waren alle von ihm initiiert, jedoch spiele ich dabei eine tragende Rolle: er hat einerseits einen Blog, den ich seit 2 Jahren lektoriere (schon bevor wir zusammen kamen quasi). Er plant irgendwann, das Ganze zu veröffentlichen und damit richtig Geld zu verdienen. Zum anderen wollte er eine Märchenapp programmieren, wo ich für Kinder Märchen vorlesen sollte (Weil du so eine schöne Stimme hast, hat er dazu gesagt, hat jedoch vordergründig immer wieder erwähnt, dass die App ein voller Erfolg wird, da genau sowas gebraucht wird zurzeit und er damit richtig Geld verdienen könne). Der Hammer ist, dass ich in seinem Verlauf mit dem Kumpel gelesen habe, dass ich ja zuvor so richtig genervt habe, weil ich ihn nie in Ruhe programmieren hab lassen, sondern ihn immer gestört habe usw. und es erst akzeptiere, seit ich auch mitmachen darf. Mir wird wieder richtig schlecht, wenn ich daran denke.

Mein Vertrag und das Projekt bei dem Unternehmen ist natürlich viel verzwickter, weil ich einen Manager habe, dem ich etwas liefern muss, und da spielt er die technische Rolle. Sie hatten mir trotz dieser Tatsache - aufgrund meiner selbstständigen Führung und Durchsetzung des Projekts - eine Stelle nach meinem Bachelor angeboten. Im Nachhinein realisiere ich jedoch bitterlich, dass er mich mit diesen Ideen, wo er mich immer mit hinein holt, klein hält, weil es sich meist um Tätigkeitsfelder handelt, worin er besser ist als ich. Das realisiert er selber nicht mal, ich denke wirklich nicht, dass das in böser Absicht geschieht, aber es ist leider so. Deshalb möchte ich nach dem Oktober (und der Beendigung meines Projektes) mich nach etwas Neuem umsehen, was eher meinen persönlichen Fähigkeiten entspricht.

Kontakt will ich so wenig wie möglich, jedoch muss ich es noch wohl oder übel bis Oktober durchstehen. Wenn ich das Projekt fertiggestellt habe und er dann dort festangestellt ist (was auch im Oktober der Fall sein wird), werde ich das Unternehmen verlassen. Viele, denen ich dies mitteile meinen, dass er damit ja sein Ziel erreicht hätte und ich gescheitert wäre, den *beep* einzöge und ihm zu Gunsten zurücktrete. Aber momentan interessiert mich das nicht, ich möchte einfach nur da weg.

Ein Update zu gestern: Nachdem er mich nachts zig mal angerufen hatte, um dann per Whatsapp Schluss zu machen, jedoch noch hinzufügend, dass er es nochmal persönlich machen werde, habe ich ihm geschrieben: Das brauchst du nicht, ich weiß es jetzt ja. Wann kann ich die Sachen abholen? Dann haben wir über organisatorisches geschrieben, bis er mich fragte, warum ich in der Nacht denn so plötzlich weg bin, und ob ich an sein Macbook gegangen bin und Whatsapp geöffnet habe. Ich sagte ihm daraufhin, dass ich diese Frage nicht beantworten würde, ehe er mir einen Grund für das Schlussmachen gäbe, wobei ich nach dem, was ich über ihn erfahren habe, wahrscheinlich auch die Beziehung beendet hätte. Darauf schrieb er mir folgendes:

Ich hatte vor, mit dir persönlich darüber zu reden, dass ich mir nicht mehr sicher mit unserer Beziehung bin und ich eben nicht zufrieden war. Es ist mein gutes Recht, etwas zu beenden, das mir nicht mehr gut tut, denn das tut dir auch nicht mehr gut dann. Während ich aber hin und her überlegt habe, hast du mir mit deiner letzten Aktion definitiv bewiesen, dass meine Entscheidung richtig war. Jetzt erzähl du, wie du davon erfahren hast, und warum es dir so schwer fiel mich damit direkt zu konfrontieren, als einfach abzuhauen. Deine letzte Aktion war total unnötig.

Ich schrieb daraufhin, dass das meine Frage immer noch nicht ausreichend beantworten würde, und ich mir sicher war, dass die Entscheidung bereits gefällt wurde.

Ex: Naja, ich würde schon gern wissen, ob du das tust, was du am meisten verabscheust: Whatsapp Verläufe lesen! So hast du mir die Möglichkeit genommen, normal Schluss zu machen.

Oh, tut mir Leid...hätte ich es dir einfacher machen sollen? Hätte ich lieb an dich herantreten sollen und fragen, wann es denn jetzt so weit ist, damit ich mich drauf einstellen kann?

Ich antwortete: Ich bin ehrlich froh, dass ich es gemacht habe. Denn in deine Überlegungen hast du mich zu keinem Zeitpunkt mit einbezogen, und ich hätte es präferiert, schon davon zu wissen, als es noch nicht zu spät war. Das war es nämlich schon längst. Und die Frage war nicht, ob du Schluss machst, sondern wann. Nämlich wenn du deine Thesis beendet hast und zur Ruhe kommen kannst. Zu keinem Zeitpunkt war dabei wichtig, dass da meine Uni wieder angefangen hätte und ich mich absolut beschissen gefühlt hätte. Aber zieh dein Ding durch, es hält dich nun keiner mehr auf Und nun lass mich bitte in Ruhe, bis wir Formalitäten zu klären haben.

Er meinte dann: OK
und 20 Minuten später schrieb er folgende Wall-of-text: Übrigens: Ich wollte am Montag bereits mit Dir Schluss machen und habe gewartet, bis Du von der Arbeit kommst. Wollte dann alles mit Dir bereden. Du kamst aber sehr spät, deine Bahn hatte auch Verspätung. Ich hatte bereits mein Zugticket nach Herrenberg gebucht und meine Mutter über das Ganze informiert. Ich sagte meiner Mutter auch, dass Du aktuell Ferien hast und es zeitlich mit der Wohnungssuche passen würde, bis dein Semester anfängt. Außerdem wollte ich Dir die Wohnung dann den ganzen Monat über lassen, damit Du in Ruhe suchen kannst. Doch als Du kamst, hatte ich nur noch 10 Minuten bis meine straßenbahn kam. Ich wollte nicht hektisch Schluss machen und hab es dann an dem Tag sein lassen. Vor Allem hat mich das Bild von uns aus der Anfangszeit, welches im Arbeitszimmer befindet auch berührt. So war ich mir unsicher was ich wollte. Wenn ich mit Dir Schluss mache, so stand dies für mich fest, wollte ich das mit Dir ausdiskutieren, ich wollte dass wir im Guten auseinandergehen.

Also habe ich mir Zeit gelassen. Meine Mutter jedoch hat die ganze Zeit nur an meinen Rückzieher gedacht und meinen Kumpel eingeladen um mit ihm darüber zu reden, was denn mit mir los sei und warum ich nicht Schluss machen konnte. Ich konnte nämlich keinen wirklichen Grund nennen. Es ist einfach eine allgemeine Unzufriedenheit. Mich hat das Ganze genervt, dass meine Mutter jetzt voll die Filme schob. Was ich meinem Kumpel gesagt hab war, dass ich zwar mit dem Gedanken spiele Schluss zu machen, ich mir aber auch nicht ganz sicher bin und mich dem Thema Beziehung im Oktober widmen möchte. Das hat auf keinen Fall bedeutet, dass ich dann definitiv Schluss mache. Sondern mir bis dahin klarer geworden bin, was ich möchte und mich mehr auf die Beziehung konzentrieren und mir Gedanken über die Zukunft machen kann.

Deine Aktion hat mich aber verletzt. Du hast mich nachts aus dem Bett gejagt, ich bin die halbe Stadt durchgelaufen, habe dich mehrmals angerufen und du konntest nicht einfach schreiben, dass Du bei Miri übernachtest. Da ich mir sowieso unsicher über uns war, und mich die Situation mitgenommen hat, habe ich den Schlussstrich gezogen.

Einfach unglaublich, wie er immer noch versucht, mich als die Böse darzustellen, und ihn als den geprügelten Hund. So viele Dinge im Nachhinein ergeben Sinn, so erzählte er mir vor einigen Wochen, wie seine Mutter ihn zu sich eingeladen habe, damit er in Ruhe seine Thesis schreiben könne...das war mir damals total unverständlich! Im Prinzip erzählte er mir alles, jedoch nie sprach er über die Trennungsgedanken. Alle wussten Bescheid, nur ich nicht! Und oft hab ich mich gefragt, warum die Menschen in seinem Umfeld so seltsam sind, warum sein Kumpel ihm zur Trennung geraten hat, warum seine Mutter ihn eingeladen hat....Alles ergibt plötzlich einen Sinn, und ich kann seine Trennungsgedanken schon auf sehr früh datieren. Er hat sich im Endeffekt in einem besseren Licht dargestellt, zu Lasten der anderen, denen er die bösen Sätze zugeschoben hatte. Lustigerweise haben früher seine Geschwister über ihn immer gesagt, er habe zwei Gesichter. Ich weiß jetzt definitiv, was diese damit meinten. Er hat wohl bei jedem ich habe gerade keine Lust darauf, das er mir mitgeteilt hatte, seinen Trennungsgedanken weiter ausgebaut, aber der Baustein hierfür war wahrscheinlich schon sehr früh da. Mich widert auch der Gedanke an, dass wir vor 3 Tagen sogar noch intim wurden und er total lange gebraucht hatte, um sich dann damit zu entschuldigen, dass er sich bereits selbst befriedigt habe. Ich könnte ehrlich brechen, bei dem Gedanken, dass bei ihm einfach der Ofen aus war, er mich sowieso nicht mehr attraktiv fand, aber halt nochmal drüber gerutscht ist.

Ich wusste nicht, dass man sich so täuschen kann in einem Menschen. Im Nachhinein erscheinen die letzten Wochen, Monate wie Lügen. Ich kann das alles nicht fassen. Am Donnerstag schrieb er mir noch Ich liebe Dich, und als wir abends weg waren, war es so wunderschön. Wie kann man sich nur so täuschen, wie nur, wie nur...
Ich werde nun sehr viel Zeit brauchen, um diese Wunden zu heilen, mich in eine Richtung zu entscheiden, usw. Ich habe auch schon in Erwägung gezogen, nach meinem Bachelor ganz neu anzufangen und ans andere Ende von Deutschland, vielleicht sogar ins Ausland, zu gehen. Ich bin gespannt, wo es mich hinverschlägt.

Euch allen vielen Dank für eure Anteilnahme, liebe Catwoman, liebe Rinah, lieber Seeadler und liebe Perzet! Ich hoffe, ich habe soweit alle Fragen beantwortet.
@seeadler: Das Zitat ist wirklich schön. Ich werde versuchen, an mir zu arbeiten. Ich weiß, dass von meiner Seite aus nicht alles glatt gelaufen ist. Ich hatte z.B. viele Ängste, viele Bedenken, und er hatte Druck von allen Seiten, dass er Schluss machen solle, schon seit Beginn der Beziehung. Es war klar, dass wenn die Verliebtheit weg ist und ich auch mal menschliche Züge zeige, auch mal deprimiert und ungeduscht bin, es dann vorbei ist. Das sehe ich nun! Mir ist leider auch aufgefallen, dass ich, seit ich ihn hatte, viel weniger gelacht habe, viel ernster und nachdenklicher geworden bin, da mich auch sehr existenzielle Fragen zu der Zeit bewegten.
Auf der gestrigen Fahrt zu meinen Eltern habe ich alles aufgeschrieben, was mir durch den Kopf ging. Positives, Negatives, einfach alles, was unsere Beziehung betraf, und das hat sehr gut getan. Vielleicht poste ich es in dem Beitrag, in dem man alles aufschreibt, was man einer Person gerne sagen würde, es aber momentan nicht schafft, entweder weil man nicht will, nicht kann oder nicht sollte. Ihm kann ich diese Worte gerade nicht schreiben, denn am Ende bin ich für ihn wohl nicht mehr, als eine hysterische Ex, die voreilig gegangen ist, obwohl er sich ja noch gar nicht sicher war. Tja...

Nochmals danke ich euch allen vielmals für eure Worte, und hoffe, es ist nicht zu lang geworden. Ich musste das einfach mal loswerden.

Herzlichst
Eure Himmelsstern

21.07.2018 08:45 • x 2 #7


L
Oh man ich kann da gerade echt mitfühlen..mein Ex Freund hat sich nach 1,5 Jahren auch für mich plötzlich von mir getrennt..wir hatten auch unsere Differenzen aber unsere Liebe hat uns irgendwie immer zusammengehalten.wie sprachen eine Woche vorher noch übers zusammen ziehen und dass wir nach Möbel gucken wollen..planten unseren Wochenendtrip nach Holland und so weiter..und plötzlich sitzt er da und sagt unter Tränen er könne das alles momentan nicht mehr und beendete es vor fast 4 Wochen..es zog mir den Boden unter den Füßen weg..mittlerweile glaube ich dass auch er schon länger mit diesem Gedanken gespielt hat bzw für sich abgeschlossen hat wie dein Ex Freund..man fragt sich wie ein Mensch solange so Schauspielerin konnte und es tut einfach weh zu wissen dass er einem etwas vor gemacht hat..ich verstehe dich gerade so gut..fühl dich gedrückt..für mich ist vor 4 Wochen die Welt stehen geblieben und ich habe soviele fragen im Kopf..ich stecke gerade noch in einer etwas verzwickteren Lage da ich auch noch erfahren habe dass ich eine Eileiterschwangerschaft habe..alles ganz schwierig immoment

21.07.2018 08:56 • x 1 #8


Himmelsstern
Hallo Lelli,

Ohje, das hört sich ganz schrecklich an. Gleichzeitig ist es irgendwie schön, zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die das gerade durchmachen muss. Viele Beiträge in diesem Forum zeugen davon.
Es ist zum Verrücktwerden: Man plant, sieht in die Zukunft, möchte Höhen und Tiefen mit dem Partner erleben, sieht schöne Dinge, schlechte Dinge, erlebt Gutes und Schlechtes, investiert sowohl materiell als auch immateriell in diese gemeinsame Zukunft. Aber immer in dem Wissen, dass man einander hat und alles gemeinsam durchsteht. Man plant dann mit dem Partner die gemeinsame Zukunft, möchte ihm beistehen, möchte seinen Beistand, und plötzlich wird man mit der Tatsache konfrontiert, dass der Partner eigentlich schon längst keine Zukunft mehr sieht. Und als ich eben im Garten saß und nachdachte, wurde mir klar, dass das sein gutes Recht ist. Dass man vielleicht doch nicht so gut zusammen passt, wie man dachte, und das auch okay ist. Doch der Weg vom Verstand bis zum Herzen ist ein langer, und ein schmerzhafter leider auch. Ich wünsche uns beiden viel Kraft und Mut, diese Sache durchzustehen, und all das in dem Wissen, dass irgendwann wohl ein Licht am Ende des Tunnels ist. Ich habe sogar heute schon einen Moment der Akzeptanz erlebt, eine Vorstellung von einem Leben ohne ihn, und es gibt durchaus auch Positives an einem ungebundenen Leben. Dann kam die Sonne heraus, schien mir auf die Haut und ich atmete tief ein und dachte: Ja, es ist machbar, und nein, es wird meine Lebensqualität nicht für immer schmälern. Die Zeit arbeitet für uns.

Das mit deiner Eileiterschwangerschaft tut mir total Leid, auch da hoffe ich für dich, dass du das durchstehst. Ich wünsche dir in diesem Fall eine gute und schnelle Genesung, auch wenn du noch zusätzlich deine seelischen Wunden pflegen musst.

Nur Mut!
Herzlichst,
Himmelsstern

21.07.2018 11:34 • x 1 #9


P
@Himmelsstern @Lelli

es ist wirklich traurig zu erleben, wie die reale Welt von so viel irrealem eingeholt wird. Ob es damit wirklich zu tun hat, sei mal dahingestellt. Aber in den Computerspielen oder anderen 'Leben' kann man so oft von vorne starten, wie man möchte; überlegt es sich am nächsten Tag nochmal und alles auf Anfang oder weiter an der gespeicherten Stelle, so wie man gerade selber drauf ist;
Zumindest macht es immer häufiger den Eindruck, dass manche Menschen gar nicht so recht mitbekommen, dass sie es mit echten Menschen zu tun haben, mit Gefühlen, Wünschen, Plänen und nicht mit anderen Avataren oder Objekten.
Man baut sich seine Welt, wie sie einem gefällt, oder auch nicht mehr.

Da ist wirklich sehr viel Selbstbewußtsein gefragt und ein breites Aufgestelltsein im Leben, mit Freunden, Familie, Arbeit und Hobbies.
Ihr seid starke Frauen. Ich bewundere die Klarheit der Betrachtung. Im ersten Moment ist man irritiert und fühlt sich überfahren. Wirklich erklären kann man vieles nicht, auch nicht die Jungs selber.
Macht euren Weg. Ihr schafft das. Ich bin zuversichtlich.

21.07.2018 12:00 • x 1 #10


L
Die Geschichte kommt mir bekannt vor. Mein Ex war auch zu feige um Probleme mit mir zu besprechen und wandte sich stattdessen lieber an seine Kumpels. Wenn ich fragte, was los sei, antwortete er immer, er sei momentan gestresst, vermutlich wegen dem neuen Job. Was genau er mit ihnen besprochen hatte, weiß ich nicht. Das wollte er nie verraten. Nur, dass es dazu führte, dass er auch mehrmals versuchte sich zu trennen und unsere Verabredung an Silvester ein paar Stunden davor telefonisch platzen ließ. Mit der Begründung, er müsse Schluss machen.

Mädels, wir können froh sein, solche Feiglinge nicht mehr in unserem Leben zu haben.

21.07.2018 17:24 • x 1 #11


Himmelsstern
Hallo an alle,

kurzes Update: Heute Abend hat er mich mit dem Auto abgeholt und wir sind in ein neutrales Café gegangen, zu dem wir beide keine gemeinsamen Erinnerungen teilen. Dort haben wir wirklich sehr sachlich und unemotional die Details zur Wohnung etc. besprochen, und erleichtert konnte ich feststellen, dass wir beide sehr fair und angemessen über die noch zu regelnden Dinge reden konnten. Er war - genauso wie ich - bedrückt und klang auch matt, und das gab mir wenigstens das Gefühl, nicht ganz allein mit meinen Gefühlen dazustehen. Irgendwie hatte ich auch Angst, dass er kalt abrechnend sein würde und mich fragen, was ich denn an seinem Laptop zu suchen hatte, und dass das ja gar nicht anginge usw. Vielleicht ist er auch letztendlich froh, dass ich es gesehen habe, weil ich ihm damit die Entscheidung abgenommen habe.
Zudem habe ich meinem Chef auf der Arbeit geschrieben, dass ich nun zwar eine Woche nicht kommen werde aufgrund der Trennung (er kannte meinen Ex auch sehr gut), jedoch ab übernächster Woche wieder da bin.

Natürlich sind Fehler passiert, aber ich präferiere es nun, nach vorne zu blicken und mich auf mich zu konzentrieren. Wir beide waren uns da am Schluss einig, dass wir uns selbst am Wichtigsten sein sollten im Moment.

@lilliyfee18_2: Ja, genau so war es bei uns auch. Mir hat es ehrlich geholfen, seinen Verlauf zu lesen, einfach mal sehr bitter die Augen geöffnet zu bekommen. Das hätte so nicht weitergehen können. Wenn wir es weiterhin so getrieben hätten, wäre es wahrscheinlich sehr böse geendet und ich hätte gar nicht verstanden, was denn jetzt los ist, und wäre total in der Schwebe gewesen. So bin ich einfach absolut im Bilde, obwohl ich den genauen Grund der Trennung auch jetzt nicht genau weiß. aber aus irgendeinem Grund ist es mir egal geworden. Wahrscheinlich, weil es an dem outcome jetzt nichts geändert hätte.

Ich grüße euch alle,
Himmelsstern

21.07.2018 21:30 • x 1 #12


Himmelsstern
@Perzet : Ich muss dir voll und ganz zustimmen und kann nur jedem raten: redet, heult, schreit euren Schmerz hinaus! Es hilft unglaublich, von nahe stehenden Personen aufgefangen zu werden. Zu wissen, dass da jemand ist, mit dem ihr euren Schmerz teilen könnt. Ich habe unglaublich viel Kraft daraus schöpfen zu können. Ich glaube, ich wäre auch um ein Vielfaches verzweifelter gewesen, wenn ich niemanden gehabt hätte, der mir so schnell und unkompliziert beim Umzug geholfen hätte, mit mir den Tag verbracht und seine beruhigenden und auch heilenden Gedanken mit mir geteilt hätte. Mich hätten so viel mehr Selbstzweifel geplagt, ich hätte in meinem Selbstmitleid gebadet...Da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, seine Freundschaften trotz Beziehung weiter zu pflegen.

Überraschenderweise muss ich auch zugeben, dass das wohl die größte Lektion ist, die ich dieser Sache ziehen kann: Wahre Freunde bleiben, Beziehungen kommen und gehen...und binde dich niemals an jemanden, der deine Freunde nicht zumindest mal kennenlernen will.

Ich wünsche euch allen ein schönes Restwochenende,
Himmelsstern

21.07.2018 22:41 • x 3 #13


Gwenwhyfar
Ich habe großen Respekt vor Dir Himmelsstern, dass Du so handeln kannst.
Du bist sehr toll aufgestellt und wirst deshalb noch unglaublich viel Schönes in Deinem Leben erleben und mit Schlechtem gut umgehen können.

Die Sonne scheint ganz schnell wieder den ganzen Tag auf Deine Haut.

Du bist ein wunderbares Vorbild für alle verzweifelt Leidenden, danke dafür!

21.07.2018 23:14 • x 5 #14


Ayaka
Du hast wirklich ganz toll reagiert - ich hoffe, dass du immer mehr nach vorne und immer weniger zurückschauen musst.

wünsch dir alles gute und weiterhin so viel Kraft

glg

aya

22.07.2018 09:34 • x 2 #15


A


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