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War es das jetzt?

S
Hallo,

Ich brauche mal Euren Rat und freue mich sehr über Antworten. Zu meiner Situation ich bin/ war in einer 3 jährigen Beziehung.
Gestern sagte mein Freund/ Ex, nennen wir ihn Z, dass er sich unsicher über uns ist. Die Situation war folgende: Wir waren Anfang November schon einmal getrennt. Danach eierte er lange rum und wusste nicht was er wollte. 2015 waren wir auch kurz getrennt. Wieder mit Rumeiern von seiner Seite aus. Also erst Trennung oder Distanz und dann mal sehen. Ich habe mich in diesen Situationen jeweils distanziert und es akzeptiert. Mein eigenes Ding gemacht. Die Trennungen fanden übrigens jedesmal nach einem großen Streit statt. Er stellte darauf mich als Person und alles in Frage. Ich wäre nicht mit ihm glücklich und nur am Meckern. Naja es waren mehr oder weniger immer die selben Aussagen. Aber Streitpunkt vor der Trennung war immer, dass ich das Gefühl habe wenn sich was entwickeln sollte geht er auf Distanz, verschwindet in der Arbeit oder seinen Hobbys. Er kann nicht länger in die Zukunft planen als ein paar Tage. Feste Planungen und Verabredungen gab es so gut wie nie. Jetzt nach drei Jahren wünsche ich mir ein bisschen mehr an Stabilität. Das heißt eventuell gemeinsame Wohnung. Aber das ist nicht essentiell für mich. Ich möchte das mein Freund mit mir plant und gemeinsame Entscheidungen fällt. Und es ein Wir gibt. Das habe ich angesprochen und das ich mir da ein Eingehen seinerseits wünsche. Vielleicht auch nicht in der nettesten Art und Weise. Aber ich versuche schon seit Wochen mit ihm ein Gespräch zu führen. Freundlich und bestimmt. Wie es für uns beide beruflich weiter geht, da für mich ein Ortswechsel ansteht. Statt er mit mir spricht, schweigt er und sitzt es aus. Nun ist es leider bei mir eskaliert. Ich habe ihn kritisiert und vorgeworfen, dass er keine Verantwortung tragen möchte. Ich war es leid, alles auszusitzen. Was mir im Nachhinein auch sehr leid tut. Aber ich könnte auch nicht mehr. Meistens gestaltet es bei uns so, er macht/ möchte was und entweder ich akzeptiere es oder ich muss die Konsequenzen ziehen. So war es schon sehr früh in der Beziehung. Nun hat er mir gestern nachdem/ indem Streit mitgeteilt, dass er mich zwar liebt aber glaubt es auf die Entfernung nicht funktioniert. Ich nur noch stressen würde. Daraufhin bat ich ihn es zu wiederholen und ob er sich trennen möchte. Er antwortete nein aber es wäre rationaler. Wir würden nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wie denn auch wenn man nichts bespricht? Er braucht Zeit um sich Gedanken zu machen er weiß nicht ob wir eine gemeinsame Zukunft haben. Ob wir es weiter versuchen sollten. Ich habe dafür kein Verständnis. Wie bitte soll ich mich verhalten? Er geht vorher jeder Aussprache aus dem weg und dann sagt er wir können nichts gemeinsam klären und deshalb funktioniert es auch nicht in Zukunft. Habt ihr ein paar Tipps? Hat er sich jetzt getrennt und wieder zurückgerudert? Wie soll ich bitte sein Verhalten verstehen? Und wie reagiere ich jetzt?

Danke Susa.

26.03.2016 15:48 • #1


S
Hat keiner einen Rat für mich? Mir geht es ziemlich beschissen.

26.03.2016 16:30 • #2


A


War es das jetzt?

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ScabbedWings
Hallo Sommerwind!

Das möchtest du sicher nicht hören, aber ich würde den Typen, salopp gesagt, in den Wind schießen. Eine Beziehung, in der einer (oder beide) immer wieder eine Trennung ausspricht, wenn es eng wird, ist auf verdammt wackeligem Fundament gebaut und kann auf Dauer nicht gut gehen. Da spreche ich aus Erfahrung.

Offenbar habt ihr unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung. Du möchtest Stabilität, er möchte aus deiner Sicht keine Verantwortung übernehmen, sich nicht verpflichten. Auf Kurz oder Lang wird das immer wieder zu Reibereien führen. Glücklich wird so keiner von euch beiden.

Mein ganz nüchterner Rat: Tu dir das nicht an! Nach 3 Jahren Beziehung sollte eine gewisse Verbindlichkeit bestehen, das sehe ich hier nicht. (Wobei es natürlich immer 2 Seiten der Medaille gibt.)
Daher glaube ich auch nicht, dass es den Stress und die Nerven lohnt, tut mir leid!

26.03.2016 19:25 • #3


H
Hallo Sommerwind,

Zitat:
Hat er sich jetzt getrennt und wieder zurückgerudert? Wie soll ich bitte sein Verhalten verstehen? Und wie reagiere ich jetzt?


Sag mal...wie verstehst du DEIN Verhalten, wie wirst DU reagieren und siehst DU das als Trennung an was da gelaufen ist?

Überleg doch mal in Ruhe (ich weiss, ist schwer wenn man gerade Liebeskummer hat), was würdest du für einen Menschen empfinden, auf den du nicht eingehst, den du mit Worten drängst Schluss zu machen, dem du sagst - obwohl offensichtlich ist, dass er verzweifelt ist - er stresst und nervt? Denkst du, dass du diesen Menschen liebst und eine gemeinsame Zukunft mit ihm möchtest?

Wer so sorglos mit dem Partner umgeht wie dein Freund, gemeinsame Ziele und Wünsche verbal mit Füßen tritt und Planungen unmöglich macht - der liebt nicht. Ich wünsche dir, dass du diese Erkenntnis gewinnst und dann mehr darauf schauen kannst was DU eigentlich willst.

Alles Gute

26.03.2016 19:37 • x 1 #4


S
Vielen Dank ScabbedWings und Hannoveraner40 für eure Antworten. Das ist doch gerade mein Problem ich kann es nicht differenziert sehen. Ich glaube leider das er den Ernst der Lage verkennt und glaubt es würde bisher so weiter laufen. Ich habe jede ihm jede Steilvorlage geboten aus der Beziehung sauber herauszukommen. Ich habe ihn sicherlich gesagt, dass er sich trennen soll wenn er ständig Zweifel hat und alle paar Wochen an uns und mir als Mensch zweifelt. Und deswegen mir angeblich keine Sicherheit geben kann. Natürlich gibt es immer zwei Seiten der einen Medaille. Und ihr hört leider nur meine. Aber er möchte mir keine Verbindlichkeit geben und doch jedesmal wenn ich gegangen bin, setzt er Himmel und Hölle in Bewegung damit es wieder wird. Mit Verbindlichkeit meine ich eine gemeinsame Planung. Vielleicht ist es so, dass er mich nicht liebt und aus Bequemlichkeit bei mir geblieben ist. Aber bequem ist es die letzten Monate für ihn weiß Gott nicht. Warum nimmt jemand so einen Stress in Kauf? Legt sich nicht fest aber lässt auch nicht los. Wobei ich mir die Frage wohl selbst stellen muss. Ich weiß es nicht ich stehe völlig neben mir und drehe mich im Kreis.
LG.

26.03.2016 21:51 • #5


G
Jetzt stell dir mal vor, Jahre später, ihr hättet ein Kind... Du würdest dich um alles allein kümmern müssen...

Es gibt Menschen, die unverbindlich bleiben wollen, warum auch immer...

Ich finde, du hast echt langen Atem bewiesen, indem du 3 Jahre dies wischiwaschi mitgemacht hast.

Verbindlichkeiten, ein Wir, gemeinsam planen ist völlig normal und das dir der Kragen geplatzt ist - völlig normal.

Plane für dich und stell deine Bedürfnisse nicht hinten an.

26.03.2016 21:58 • x 1 #6


A
Deine Geschichte liest sich als wäre sie meine! Aufgrund unseres Altersunterschieds hatten wir genau die gleichen Probleme! Er macht sein Ding und wenn ich nicht damit klar komm, mein Pech! Ich wollte einfach Stabilität und Sicherheit in der Beziehung, einfach mehr und er wollte das nicht, er hatte Angst davor sich dauerhaft zu binden! Ich habe mich getrennt und leide wie ein Depp und er kommt jetzt gut damit klar! Es ist richtig unfair, aber du musst für dich entscheiden was du für deine Zukunft willst! Glaub mir, ich gehe gerade durch die Hölle, zu sehen das er schon wieder andere mädels am Start hat fühlt sich an als würd ich innerlich sterben und andererseits ist mir klar das wir so nicht weitermachen hätten können! Ich hab da letztens diesen Satz gelesen

Breakups hurt, but loosing someone who doesn't respect, appreciate and realize what they have is actually a gain, not a loss!

26.03.2016 22:15 • x 1 #7


Träumchen
Ach herrjeh, das kenne ich auch irgendwie. Wobei mein Exemplar sich wirklich reingekniet hat mir zumindest etwas Planbarkeit zu geben. Nur ab und an bricht er aus. Aber auch das mit Ansage. Ich weiß, wie mies sich das anfühlt. Wir waren ein Mal 'getrennt, wo bei aber ziemlich deutlich wurde, daas er bereut, aber mit sich ringt. Ich habe diese Zeit intensiv für mich genutzt, wir hatten ja immer Kontakt, von ihm ausgehend. Ich habe mich entschieden, das so mitzumachen und irgendwie haben wir uns wieder neu entdeckt. Allerdings, drei Mal wart Ihr schon getrennt? Ich würde das nicht mitmachen. Es ist unglaublich schwer, aber Du scheinst nicht glücklich in dieser Beziehung zu sein, und scheinbar zeigt er auch nicht den Willen, etwas zu verändern oder an sich zu arbeiten.

26.03.2016 22:33 • #8


S
Ach herrje trifft es. Das schlimme ist er stellt immer alles in Frage. Und paar Stunden später oder auch Tage bereut er es. Es war nicht immer eine Trennung, eher ich will das gerade nicht es ist mir alles zuviel. Und es war ein tagelanger Kontaktabbruch. Wir sind uns nahe und plötzlich ist er von einer Sekunde auf die andere auf Streit aus. Natürlich ist wie immer nichts. Er hat sich einmal von mir richtig getrennt nach einem Streit. Kam aber direkt am zweiten Tag wieder an. Ich habe ihn dann gesagt, dass es so nicht geht. Er hat es auch wirklich bereut. Aber ich will Verbindlichkeit es kommt zum Streit er fühlt sich angegriffen und flüchtet anstatt das sich etwas entwickelt. Jetzt weiß er aktuell nicht was er möchte. Da es sowieso nicht zwischen uns funktioniert. Das macht einen Menschen auf Dauer verrückt.

26.03.2016 22:43 • #9


ScabbedWings
Zitat von Sommerwind85:
Aber bequem ist es die letzten Monate für ihn weiß Gott nicht. Warum nimmt jemand so einen Stress in Kauf? Legt sich nicht fest aber lässt auch nicht los.
LG.


Manchmal ist der Stress das kleinere Übel, wenn man mit seiner Einsamkeit konfrontiert wird. Ich vermute, nach der Versöhnung ist für einige Zeit wieder alles gut, habe ich recht?
Du gibst Ruhe, weil du froh bist, dass ihr wieder zueinander gefunden habt und er kann weiter machen wie bisher. Bis deine Unzufriedenheit wieder größer wird. Dann geht das Spiel von vorne los.

Weißt du, ich kenne es aus meiner letzten, langjährigen Beziehung. Solange ich nach seiner Pfeife getanzt habe, war alles gut. Wurde ich unbequem, wurde die ganze Beziehung in Frage gestellt. Es war furchtbar zermürbend, trotzdem habe ich den Schlußstrich erst nach über 7 Jahren geschafft. Irgendwie habe ich immer gehofft, es würde sich zum Guten wenden und habe mich an diese Beziehung geklammert, obwohl sie mir schon lange nicht mehr gut tat. Genau wie du konnte ich ebenfalls nicht loslassen.

Erst zum Schluß habe ich so weit resigniert, dass es mir absolut nichts mehr ausgemacht hat, als ich die Beziehung beendet habe. Das war zwar insofern gut, dass ich danach keinen Trennungsschmerz hatte, weil ich mich innerlich schon lange verabschiedet habe, aber rational betrachtet hätte ich mir zumindest die letzten 3 Jahre Kampf ersparen können. Es war rückblickend eine lehrreiche Zeit, aber eben auch vergeudete.

26.03.2016 22:43 • #10


A
Sehen wir der Wahrheit ins Auge:
Wenn Mann will, dann machen sie ALLES.
Sieht das nach ALLES aus?
Nur dann, um sie wieder in Spur zu bringen, bietet er alle Kräfte auf. Sonst...ja, da ist sie halt da. Alles am gewohnten Platz ...

26.03.2016 22:48 • #11


Träumchen
Jetzt kommt mein Lieblingswort (würg): Bindungsangst. Dein Freund scheint jedes Mal regelrecht in Panik zu verfallen, und dann weiß er sich nicht weiter zu helfen, als Dich komplett vom Sockel zu werfen, sich alles madig reden. Das ist nur eine Theorie.
Ob es so ist und warum, weiß ich nicht.
Es ist sehr schwer, mit so jemandem zusammen zu sein, da das Bedürfnis nach Sicherheit und Verbindlichkeit nie ganz gestillt wird. Das muss man ein Stück weit aushalten können. Oder eben für sich selbst sorgen und sich lösen.

26.03.2016 23:49 • #12


Momoo
Hallo Sommerwind, kannst du vielleicht schreiben was DIR an ihm anfangs gefallen hat bzw. was DU an ihm positiv findest? Ich versuche gerade zu verstehen warum du mit ihm unbedingt dein leben aufbauen willst, wenn er so wankelmütig ist. Weil ich an deiner stelle schon längst aufgegeben hätte muss ich sagen,

27.03.2016 00:10 • #13


S
Hmm. Danke. @ artemisia das habe ich auch immer so gesehen und gehandhabt aber leider wenn man selbst drin steckt versucht lügt man sich gerne selbst an.
@ Träumchen ich weiß nicht ob das unbedingt bindungsangst ist. Zumindest bindet er sich in Unverbindlichkeit. Am Angang der Beziehung habe ich auch nicht das Gefühl das er einen Knacks hat. Wenn er den überhaupt hat. Jedenfalls wenn ich alles reflektiere ist er für nichts verantwortlich. Er verletzt und dann war das keine Absicht. Er stellt alles in Frage und dann ist das sein gutes Recht und ich habe kein Verständnis.
@Momoo
Weil wir sehr viele gute Zeiten hatten. Das heißt wir haben sehr viel unternommen, Gespräche geführt uns gut verstanden. Viel gelacht, viel körperliche Nähe gehabt. Bis zu einem Gewissen Zeitpunkt. Gleiche Interessen, gleiche Werte und Vorstellungen. Ich habe leider das Muster erst jetzt erkannt. Vorher habe ich alle Fehler bei mir gesucht. Wir hatten Streit oder er wollte etwas nicht und schon war er abgetaucht. Eine Klärung im Nachhinein nicht möglich. Er rief an und tat als wäre nichts passiert. Obwohl er mich zum Beispiel versetzt hatte. Ich habe geglaubt wenn ich nur gut genug bin und verständnisvoller ist er zugänglicher. Ich habe sein anweisendes Verhalten sein egoistisches Handeln immer auf mich bezogen. Noch mehr für ihn getan und unsere Beziehung. Ihm mehr angenommen das er sich auf seinen Job konzentrieren konnte. Bis es irgendwann zuviel war. Ich mich vernachlässigt und ausgenutzt gefühlt habe. Das Gleichgewicht gekippt ist. Ich habe es ihm alles gesagt und vorgeworfen. Mit dem Ergebnis das er gegangen ist und meinte er ist nicht für mein Leben verantwortlich. Versteht mich bitte nicht falsch ich habe ihn gern unterstützt aber es war irgendwann alles zu selbstverständlich und ich bin mit meinen Leben selbst auf der Strecke geblieben. Ich habe ihn und sein Verhalten zu kritisieren angefangen und nicht mehr akzeptiert. Nach der letzten Trennung habe ich mich auf mich selbst konzentriert, weniger Rücksicht auf ihn genommen und seitdem ist er mir gegenüber noch distanzierter und fühlt sich ständig angegriffen. Aber nach intensiver Nähe, ist er danach launisch und eiskalt. Ich bin und das ist glaube ich auch der Grund warum ich solange darin schon stecke auch ein sehr Freiheitliebender Mensch. Ich habe gerne meinen Freiraum und den hat er mir von Anfang gelassen. Dazu kommt noch erschwerend hinzu das ich unter Verlustängstenleide. Und das ich mich trotz allem nie ungeliebt gefühlt habe. Nur das er seine Interessen und Bedürfnisse mit aller Macht durchsetzen will damit komme ich nicht mehr zurecht.
Ich hoffe das macht alles Sinn so wie ich es geschrieben habe.

27.03.2016 02:51 • #14


S
Guten Morgen,

Nun die Sache hat sich erledigt. Er hat sich heute Nacht per WA von mir getrennt. Er sieht keine gemeinsame Zukunft und es funktioniert auf Dauer sowieso nicht. Jetzt brauche ich mit zumindest keine Gedanken mehr über seine Ambivalenz machen. Er wollte mich einfach warm halten bis er den endgültigen Absprung schafft. Die Gelegenheit hat er aber nicht bekommen da ich keine Ruhe mehr gegeben habe und eine Entscheidung wollte. Habe schließlich drei Jahre mehr oder weniger auf eine Entscheidung gehofft. Es tut mir nur sehr weh, dass ein Mensch es nicht schafft einen fairen und geraden Schnitt zu machen. Sondern erst unter Druck reagiert. Ich fühle nicht benutzt. Mit am meisten schmerzt die Feigheit. Sicherlich ist auch viel verletzter Stolz dabei aber ich bin froh und erleichtert jetzt weiter ziehen zu können. Auch wenn der Schmerz noch nicht ganz angekommen ist. Vielen Dank für euren Rat!

27.03.2016 09:41 • #15


A


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