Wenn der "Beifahrer" weggefallen ist

C
Ich bin mit mir selbst nicht glücklich. Ich brauche diesen Halt, diese Person, die immer da ist. Ich vermisse auch sie enorm, aber ganz besonders alles was sie mir gab.

Das könnte von mir sein... aber vorher, bevor ich ihn traf, war ich mit mir und meinem Leben zufrieden... jetzt fühle ich mich verloren. Therapien habe ich versucht, verschiedene - aber ich fühte mich nicht aufgehoben, nicht erkannt.

Seufz...

Calla

22.09.2014 11:07 • #16


P
@Calla
Da hast du denke ich einen großen Vorteil. Denn wenn du vor deiner Beziehung mit dir und deinem Leben zufrieden warst, dann wirst du Schritt für Schritt auch wieder zu diesem Punkt kommen.
Das ist eben MEIN großes Problem, dass ich durch die Beziehung viele meiner eigenen Probleme kompensiert habe. Somit ging es mir super, aber die Probleme waren nicht weg, sondern nur unterdrückt. Durch die plötzliche Trennung wurde ich dann wieder mit ihnen konfrontiert, und zwar umso heftiger. Aus diesem Grund habe ich mich auch entschieden, mir professionelle Hilfe zu holen, weil ich glaube, alleine nicht aus diesem tiefen Loch herauszukommen. Die schlimme Gewissheit ist einfach, dass ich dadurch die Frau, die ich liebe, verloren habe. Selbst wenn es mir irgendwann besser geht und ich mit mir selbst mehr ins Reine kommen werde, kommt sie dadurch nicht zurück

22.09.2014 13:12 • #17


A


Wenn der "Beifahrer" weggefallen ist

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H
Zitat von Augen_Blick_Mal:
Ob wir unter diesen Männern leiden, unter dem inneren Kind in uns oder an unseren Sehnsüchten. Bei mir zumindest sind in meiner Beziehung einige Sehnsuchtsschubladen geöffnet worden.


Ja... diese Sehnsuchtsschubladen... ich kann sie nicht mehr schließen, bin ja froh das Neue erfahren zu haben und es noch erfahren zu wollen.
Aber wie soll das alleine gehen? Im Moment nicht vorstellbar... ich hoffe, einestages sieht das anders aus...

22.09.2014 16:47 • #18


S
Hallo,
auch ich kann mich hier einreihen!
Und, Augen-Blick-Mal, du sprichst mir so dermaßen aus der Seele!
Ich habe seit knapp 2 Jahren eine Affäre zu einem verheirateten Mann, der 3 noch recht kleine Kinder hat.
Die ersten 1 1/2 Jahre ging es mir einfach total gut in dieser Beziehung. Wir waren beide glücklich, verliebt und haben unsere kurzen, aber total schönen und intensiven Momente einfach nur genossen.
Seit ein paar Monaten versuche ich mich immer wieder (leider erfolglos, weil er sich dann so viel Mühe gibt und mir rund um die Uhr sagt, wie sehr er mich liebt und mich braucht) zu trennen. Denn ich habe immer gewusst, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft gibt!
Ich habe einfach die unbeschwerte Zeit ohne Alltag genossen. Ein Singleleben mit viel Spaß, Freundinnen und Feiern verbracht - und nebenbei hatte ich einfach eine mir sehr, sehr vertraute Person, bei der ich mich fallen lassen konnte, der mir viele Komplimente gemacht hat, mit dem ich lieben und verliebt sein ausleben konnte! Dieses habe ich auch so dermaßen ausgestrahlt, dass ich immer und überall von anderen angesprochen wurde - und es genossen habe.

Mittlerweile gibt es zunehmend Ärger mit seiner Frau - und ich habe schon wieder versucht mich zu trennen - weil es einfach so nicht weiter gehen kann! Über das moralisch Verwerfliche an einer Affäre wollen wir hier ja nicht sprechen - das wissen wir ja alle selber ziemlich genau!
Und ich leide - so dermaßen. Ich verstehe es nicht, denn mein Verstand sagt mir immer wieder, dass es alles sinnlos ist. Und dass ich mir das doch eigentlich nicht Wert bin, denn ich gehöre doch in die erste Reihe. Und ich wünsche mir doch eigentlich eine Beziehung, die ich offen zeigen kann. Der ganzen Welt zeigen zu können, wie sehr ich verliebt bin. Zusammen was unternehmen und sich auch in der Öffentlichkeit anfassen zu können!

Von daher verstehe ich nicht, warum mir das Allein-Sein so schwer fällt! Mit ihm war ich doch auch die meiste Zeit alleine. Zwar war er in Gedanken immer bei mir, hat mich morgens per SMS geweckt und meistens auch per SMS eine Gute-Nacht gewünscht. Dennoch bin ich meistens alleine zu Bett gegangen, habe alleine gefrühstückt, alleine meinen Hobbies nachgegangen und alleine Abends ausgegangen! Und jetzt fehlt er mir so unendlich. Nichts macht mir mehr Spaß, ich strahle auch keine Lebensfreude mehr aus, kann nicht mehr essen und schlafen nur ein paar am Stück! Letztendlich hat sich ja fast nichts geändert! Ich verstehe mich einfach nicht - warum kann mein Herz nicht so wie mein Kopf. Es ist tatsächlich so, als ob mein Beifahrer fehlt. Die Kommunikation mit ihm (auch wenn sie nur zu bestimmten Zeiten ging) war sehr eng und häufig. Es ist so zur Gewohnheit geworden, dass er da war auch wenn er eigentlich ganz weit weg war!

Und das allerschlimmste ist, dass es erst seit Samstag so ist - und er hat mich heute schon wieder ganz viel angeschrieben, mich kurz im Büro besucht und mir gesagt, dass ich es ihm schon verbieten muss! Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich schaffe standhaft zu bleiben. Aber ich möchte es jetzt schaffen.

Weiß auch, dass ich hier keine brauchbaren Tipps kriege, weil es euch ja genau so geht, aber es hat mir schon mal geholfen ein bisschen was von der Seele zu schreiben. Und zu lesen, dass nicht nur ich in so einer (eigentlich unmöglichen, weil ich ja immer gewusst habe, dass es so enden muss) Situation bin.

22.09.2014 17:43 • #19


A
Zitat von powerless25:
Ich stecke in genau derselben Situation, allerdings aus männlicher Perspektive.

Hatte eine langjährige Affäre mit meiner besten Freundin, die einen Partner hatte. Sie wollte mich immer, ich jedoch war meiner Gefühle aber nie sicher. Immer wieder ging es auseinander, und doch wieder zusammen. Mit ihrem Freund schlussgemacht hat sie allerdings nie. Jahrelang ging es deshalb hin und her. Ich brauchte sie mehr als alles andere, dennoch wusste ich nicht wie genau. Vor einem Jahre trennte sie sich letztlich doch von ihrem Freund. Wir fanden zueinander und es begann mehr und ernster zu werden. Es gab Höhen und Tiefen und wirklich sicher schien es nie. Ich merkte aber, dass meine Gefühle immer stärker wurden. Leider konnte ich ihr wenig davon zeigen. Ich saugte ihre Liebe und ihre Aufmerksamkeit auf und genoss sie, gab ihr aber kaum Sicherheit zurück. Immer wieder sagte sie, dass sie sich nicht sicher sei, ob ich wirklich sie wolle, oder einfach eine Beziehung.
Letztlich gab es einen heftigen Streit, weil ich sie sehr unter Druck gesetzt hatte. Ich wollte sie IMMER sehen und bei mir haben, was ihr zeitlich einfach nicht möglich war.
Und dann kam der Schlag: Sie entschied, dass die Beziehungssache zwischen uns nicht funktioniert. Dass wir davor, als beste Freunde besser aufgehoben waren. Für mich brach eine Welt zusammen. All die Nähe, die Aufmerksamkeit, dieses Gefühl, dass jemand immer da ist- weg. Ich vermisse die Zeit mit ihr, alles erinnert mich an sie. Momente, die für mich früher selbstverständlich erschienen, sind jetzt wie Stiche ins Herz. Ich bin in ein riesiges Loch gefallen, und der Fall scheint nach 2 Monaten noch keine Ende zu nehmen.
Was ich dabei auch gelernt habe: Ich bin mit mir selbst nicht glücklich. Ich brauche diesen Halt, diese Person, die immer da ist. Ich vermisse auch sie enorm, aber ganz besonders alles was sie mir gab. Und ich frage mich, ob mir je wieder eine Frau so viel geben kann. Diese ganzen Jahre, in denen sie meine Seelenverwandte war und alles mit mir geteilt hat. Mit wem soll ich nun alles teilen? Ganz oft spüre ich in Situationen diesen Drang, es mit jemandem zu teilen. Doch die einzige Person, mit der ich alles teilte, teilt ihr Leben nun mit Anderen. Die Vorstellung, dass nicht mehr ich die Nummer 1 für sie bin bricht mir das Herz. Und ich mache mir unendlich viele Vorwürfe und verstehe nicht, warum ich nicht auch ihr dieses Gefühl geben konnte.
Deshalb habe ich mich nun entschieden, professionelle Hilfe zu suchen. Sein eigenes Glück bei Anderen zu suchen kann gut gehen, aber da nichts im Leben sicher ist, tut es langfristig sehr weh. Ich habe entschieden, dass ich nie wieder in meinem Leben in so ein tiefes Loch fallen will, weil ich mein Glück in die Hände Anderer gegeben habe.
Geht es euch genauso? Und wie geht ihr damit um?


Wenn du sagst, ich werde es riskieren, wieder in ein neues Loch zu fallen, dann hast du es geschafft, dann haben wir es geschafft. Denn dann sind wir wieder bereit, uns neu einzulassen, uns neu zu verlieben. Kein (vergänglicher) Schmerz sollte derart Narben hinterlassen, dass wir uns nur noch schützen (müssen). Ich bin weit davon entfernt, aber insgeheim optimistisch.

Mir geht es heute auch nicht gut und Angst, Wut und Schmerz wechseln sich ab. Es ist der Prozess des Loslösens ...

Ich wünsche dir die Klarheit auf die Dinge, Antworten auf die Frage Warum. Ich finde es gut, dass du dir therapeutische Hilfe suchst. Nicht um die Partnerin zu verstehen, sondern die Reise zu sich selbst anzutreten. Gut ist das ....

23.09.2014 20:57 • #20


A
Zitat von sonne73:
Hallo,
auch ich kann mich hier einreihen!
Und, Augen-Blick-Mal, du sprichst mir so dermaßen aus der Seele!
Ich habe seit knapp 2 Jahren eine Affäre zu einem verheirateten Mann, der 3 noch recht kleine Kinder hat.
Die ersten 1 1/2 Jahre ging es mir einfach total gut in dieser Beziehung. Wir waren beide glücklich, verliebt und haben unsere kurzen, aber total schönen und intensiven Momente einfach nur genossen.
Seit ein paar Monaten versuche ich mich immer wieder (leider erfolglos, weil er sich dann so viel Mühe gibt und mir rund um die Uhr sagt, wie sehr er mich liebt und mich braucht) zu trennen. Denn ich habe immer gewusst, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft gibt!
Ich habe einfach die unbeschwerte Zeit ohne Alltag genossen. Ein Singleleben mit viel Spaß, Freundinnen und Feiern verbracht - und nebenbei hatte ich einfach eine mir sehr, sehr vertraute Person, bei der ich mich fallen lassen konnte, der mir viele Komplimente gemacht hat, mit dem ich lieben und verliebt sein ausleben konnte! Dieses habe ich auch so dermaßen ausgestrahlt, dass ich immer und überall von anderen angesprochen wurde - und es genossen habe.

Mittlerweile gibt es zunehmend Ärger mit seiner Frau - und ich habe schon wieder versucht mich zu trennen - weil es einfach so nicht weiter gehen kann! Über das moralisch Verwerfliche an einer Affäre wollen wir hier ja nicht sprechen - das wissen wir ja alle selber ziemlich genau!
Und ich leide - so dermaßen. Ich verstehe es nicht, denn mein Verstand sagt mir immer wieder, dass es alles sinnlos ist. Und dass ich mir das doch eigentlich nicht Wert bin, denn ich gehöre doch in die erste Reihe. Und ich wünsche mir doch eigentlich eine Beziehung, die ich offen zeigen kann. Der ganzen Welt zeigen zu können, wie sehr ich verliebt bin. Zusammen was unternehmen und sich auch in der Öffentlichkeit anfassen zu können!

Von daher verstehe ich nicht, warum mir das Allein-Sein so schwer fällt! Mit ihm war ich doch auch die meiste Zeit alleine. Zwar war er in Gedanken immer bei mir, hat mich morgens per SMS geweckt und meistens auch per SMS eine Gute-Nacht gewünscht. Dennoch bin ich meistens alleine zu Bett gegangen, habe alleine gefrühstückt, alleine meinen Hobbies nachgegangen und alleine Abends ausgegangen! Und jetzt fehlt er mir so unendlich. Nichts macht mir mehr Spaß, ich strahle auch keine Lebensfreude mehr aus, kann nicht mehr essen und schlafen nur ein paar am Stück! Letztendlich hat sich ja fast nichts geändert! Ich verstehe mich einfach nicht - warum kann mein Herz nicht so wie mein Kopf. Es ist tatsächlich so, als ob mein Beifahrer fehlt. Die Kommunikation mit ihm (auch wenn sie nur zu bestimmten Zeiten ging) war sehr eng und häufig. Es ist so zur Gewohnheit geworden, dass er da war auch wenn er eigentlich ganz weit weg war!

Und das allerschlimmste ist, dass es erst seit Samstag so ist - und er hat mich heute schon wieder ganz viel angeschrieben, mich kurz im Büro besucht und mir gesagt, dass ich es ihm schon verbieten muss! Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich schaffe standhaft zu bleiben. Aber ich möchte es jetzt schaffen.

Weiß auch, dass ich hier keine brauchbaren Tipps kriege, weil es euch ja genau so geht, aber es hat mir schon mal geholfen ein bisschen was von der Seele zu schreiben. Und zu lesen, dass nicht nur ich in so einer (eigentlich unmöglichen, weil ich ja immer gewusst habe, dass es so enden muss) Situation bin.


Genauso ging es mir auch. Anfänglich war es wie ein Vertrag. Ich wusste, er war verheiratet und ich war frei und unabhängig. Keine Verpflichtungen gegenseitig. Optimal war es für uns beide. Leider (in unserem Fall) entwickeln sich Gefühle, was ja wichtig ist in einer Beziehung und schwupps werden einem die Grenzen bewusst.

Ich bin die Achterbahn der Gefühle gefahren. Und dann gab es ein einschneidendes Erlebnis: Ich hörte, wie er mit seiner Frau telefonierte. Sie lachten und waren sehr vertraut miteinander. Nie werde ich diesen Moment vergessen, der alles traumhafte in die Realität zog. Naiv dachte ich, ich sei die Nummer eins in seinem Leben, trotz Frau und 2 Töchter. Das dachte ich bis genau zu diesem Erlebnis. Da wurde mir klar, wie absurd unsere Geschichte ist. Die Realität hatte mich eingeholt. Und ich konnte sie nicht mehr ausblenden.

Und seit dem gibt es nur Gezerre, was geht und was nicht. Und bei mir geht eben nichts mehr. Der Kopf hat sich für die Trennung entschieden, das Herz hinkt schmerzhaft hinterher.

Ich habe begriffen, dass ich alle Kontakte löschen muss, um wirklich abschließen zu können. Heute habe ich ihn in Facebook gelöscht, das war hart. Vorangegangen war ein SMS-Wechsel. Wir haben dienstlich miteinander zu tun und er hat Morgen einen Termin in der Firma, in der ich arbeite. Ich habe ihn gebeten, den Termin zu verschieben. Das sieht er aber nicht ein, weil er mich ja sehen möchte. Egostischer geht es eigentlich nicht.

Übrigens hat auch seine Frau mal zu ihm gesagt, dass sie sich das Leben nehmen würde, sollte ihr Mann sie betrügen. Sie hat 20 kg Übergewicht. Wie unehrlich es in dieser Beziehung zugeht ist unglaublich. Und ganz ehrlich ... : Wollen wir das? Wollen wir so einen Menschen, der uns in Wort und Schrift das Blaueste vom Himmel holt, der uns ansonsten aber eher wie eine Trophäe behandelt? Uns in den Schrank stellt und dann nach Belieben aus dem Schrank holt, poliert, mit Aufmerksamkeiten bestückt, um uns dann dorthin wieder zurückzustellen?

23.09.2014 21:15 • #21


M
Also ich bleib immer wieder an dem Gedanken kleben warum vermiss ich ihn so, obwohl er kaum da war? ich finde den Punkt sehr wichtig...Wir sehen doch ganz genau, dass wir unser Leben auch solo gut gestalten können. Nur weil paar mal am tag ein paar Nachrichten eintrudeln und man sich dann und wann sieht fühlt man sich gleich ganz anders aufgestellt. So als wäre da eine schwebende Hand über einen, die einen festhält... das sowohl im guten als auch im schlechten Sinne. Denn wieviel Energie ist für den Partner drauf gegangen, ohne ihm wirklich zu begegnen...Das ist ein bißchen wie an Gott glauben. Er ist körperlich nicht anwesend, aber der Glaube, dass er existiert gibt Kraft. Man lebt allein, aber ist nicht allein.
Das ist menschlich gesehen irgendwie verständlich, aber so richtig sinnig ist das nicht. Letztlich ist man ja nun mal allein...auch mit Partner. Es muss doch möglich sein sich diese Nähe und Sicherheit selbst zu geben...sogar viel mehr als der Partner, der eh eher in der Ferne ist. Warum gibt uns bspw. eine sms mit gute Nacht Schatz, ich liebe Dich so viel Halt...? Es sind doch letztlich nur Worte... und um die Vergänglichkeit dieser Worte muss ich hier ja nix erzählen. Hach, das ist alles wie verhext....aber lernbar ist es glaub ich dennoch... aber das ist in der akuten Liebeskummerphase wohl etwas viel verlangt

23.09.2014 22:38 • #22


K
Magnolia...
Ich glaube, dass dieser Gedanken, dass da jemand ist... Genügt.
Man spürt die nähe... Die wärme... Auch wenn der Mensch nicht da ist.
Ich glaube, dass das daran liegt, weil diese Affären Beziehungen... Ja sehr häufig sehr intensiv und innig verlaufen.
Und auch wenn der Mensch nicht da ist fühlt es sich dann an als wäre er ganz nah im Herzen.

Wie sonst sollte man es auch ertragen, dass er neben bzw mit einer anderen Frau einschläft?

23.09.2014 22:49 • #23


M
Naja, wir hatten schon eine richtige Beziehung, zumindest formal. Wir hatten ein halbes jahr eine lockere Bindung...da ging es nur um Spaß. Aber es ist was festes geworden... er hat es hier mein Zuhause genannt, urlaube zusammen verbracht, Sofa zusammen gekauft, familien kennengelernt, Weihnachten zusammen verbracht. Aber es war eine Fernbeziehung und wir konnten uns auch nicht jedes we sehen. Ich hab aufgrund meiner Vergangenheit erst recht spät dieses Beziehungsgefühl gehabt... eigentlich erst das letzte halbe Jahr. Da hab ich mich quasi getraut mich fallen zu lassen und zu denken ja, das ist mein Mann, auch wenn alles nicht ideal ist. Tja, und dann kam die trennung. Auch wenns einfach gedacht ist, aber gefühlsmäßig fühl ich mich grad vom Leben dermaßen verarscht.

Die erste Woche nach der trwennung stand ich komplett unter schock, hab nicht geweint, nur überlebt. Die zweite Woche war voller Selbstzweifel, Wut und jetzt in der dritten Woche bin ich einfach nur unfassbar traurig und leer. Hatte eben grad der allerersten richtigen Zusammenbruch mit heulen und Sachen gegen die Wand donnern. Ich merke, dass ich mich innerlich sperre richtig zu trauern, weil ich so dermaßen Angst davor habe. Ich hatte das vor 3 Jahren schonmal... und das ich hier jetzt wieder sitze und nicht mehr kann ist einfach übel. Man liest ja, dass irgendwann die Phase der Neuorientierung kommt... das kenn ich auch schon dieses Hochgefühl und diese Motivation, aber ich kann daran im Moment einfach nicht glauben, weil ich diese Phase vor einiger Zeit ja schon hatte und mich bereits neuorientiert habe. Das hat immens Kraft gekostet und die fehlt mir jetzt... ich wollte endlich mal irgendwo ankommen und nicht schon wieder alles durchstehen

Oh man, ich war mal so lebensfroh und jetzt fühl ich mich wie ein einziger trauerklops....

24.09.2014 11:49 • #24


A
Hallo Magnolia, ich kann dich total gut verstehen. Was heißt verstehen, ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Denn bei mir war es ja ähnlich. Ha, was heißt war, es ist ja noch, und das auch heute sehr schmerzlich. Heute schrieb er mir, dass es für ihn leichter wäre, einer von uns wäre gestorben, denn dann müsste man sich mit der Situation abfinden, dass es den anderen nicht mehr gibt. Und so würde immer die Hoffnung bestehen bleiben, dass es uns theoretisch ja noch weiter geben könnte.

Dass er aber jeden Abend ins Bettchen steigt neben seiner dicken Ehefrau (verzeih) macht es ja leicht, solche Gedanken zu formulieren.

Den ersten Schritt zu tun ins Akzeptieren, zieht alle anderen nötigen Schritte nach sich. Ich meine, das ist der wichtigste Schritt. Und deshalb ist es auch so schwer, diesen zu tun. Und der Körper, der spricht zu diesem Thema ja auch noch seine ganz eigene Sprache.

Die Angst ist in diesem Fall auch mein Begleiter. Eine Bekannte meinte letzthin dazu, dass die Angst mich davor schützt, in das Thema zu schauen, was ja dann unmittelbar ansteht, wenn die Trennung ausgesprochen ist: das (gefühlte) Alleinsein.

Und sie hatte Recht.

Ich habe totale Verspannungen im Nacken und manchmal krampft auch der Hinterkopf. Und zwar immer genauso lange, bis ich meinen Gefühlen frreien Raum gebe. Die Tränen reinigen die Seele, entlasten sie. Und das empfinde ich auch so.

Sich zur Trennung zu entschließen ist der Beginn des Prozesses. Und ich verstehe ganz genau, dass es eine Zeit gibt, in der man genau dazwischen hängt: zwischen Hoffen und Glauben, zwischen Phantasie und Realität.

Angst, Wut und Schmerz sind dann die Wegbegleiter, erst einmal.

Akzeptieren.

Was für eine Gewalt an Energie steckt in diesem Wort.

Ich frage mich so oft, ob ich diesen Mann zurückhaben möchte und meine innere Stimme sagt nein, weil sich mir sofort das Bild einstellt, dass er Nacht für Nacht an der Seite seiner (dicken) Frau schläft.

Der Kopf hat entschieden, das Herz hinkt hinter her.

Es ist eine fürchterliche Zeit. Wir werden sie überstehen, da bin ich mir ziemlich sicher ....

25.09.2014 21:11 • #25


M
Ja, wir werden es überstehen. Da Ding ist nur, dass ich Trennungen im allg. Einfach so traurig finde. Man kann ja auch positiv rangehen und sich vorstellen was mich auf einen zukommt und wie schön es war die Beziehung gelebt zu haben. Aber diese Angst im Nacken macht das alles erstmal unmöglich.... Letztlich ist klar, alles hat ein Ende, nichts ist für die Ewigkeit. Und paarbeziehungen sind soooo zerbrechlich... Und dennoch der Wunsch nach der ewigen Liebe ist total naiv in meinem Kopf eingebrannt. Daher kann ich das alles vom Verstand her akzeptieren aber gefühlstechnisch find ich das einfach nur kacke!

25.09.2014 21:21 • #26


A
Der Wunsch nach der ewigen Liebe ist doch sicherlich bei allen Menschen gleich, findest du nicht. Ein tiefes Gefühl, das gelebt werden will.

Nur dann fängt leider das Dilemma an. Man trifft auf die Männer, nicht aber immer auf die Liebe. Und so leiden wir und manchmal sind die Schmerzen unerträglich.

Bei mir ist kein Tag wie der andere. In der Woche kann ich mich auf der Arbeit ganz gut ablenken. Die Wochenenden sind grausam. Wenn ich am Donnerstag noch nicht weiß, was am WE ansteht, werde ich sofort unruhig. Was aber eigentlich total unrealistisch ist, denn ich habe die Wochenenden ja immer allein bzw. mit meinem Freundeskreis verbracht.

Alles ist so unwirklich. Und immer mischt sich das Gefühl des Verlustes ein.

Die Angst sitzt im Nacken - im wahrsten Sinne des Wortes spüre auch ich sie. Meine Angst hat einen Namen und es fällt mir schwer, ihn loszuwerden.

Es ist eine verdammte schei. Zeit. Aber es tut gut zu lesen, dass viele Menschen in einer änlichen Situation sind.

Wie geht es dir Magnolia?

28.09.2014 20:24 • #27


P
Auch ich leide nach nun 9 Wochen immernoch unglaublich. Jeden Tag kämpfe ich gegen den Schmerz des Verlustes an. Ich hoffe so sehr, dass das alles irgendwann ein Ende hat. Es fehlt diese Person, mit der man jahrelang alles geteilt hat. Alle Gedanken, Gefühle, Erlebnisse, einfach alles. Und man fragt sich, wie man solch eine Person wieder finden soll. Denkt man an die Vergangenheit ist alles wunderschön und es tut höllisch weh. Denkt man an die Zukunft ist alles nur schwarz und leer. Man sieht sich allein und kann sich nicht vorstellen, jemals wieder so eine Person an seiner Seite zu haben, der man sich so nah fühlt. An eine Zukunft ohne sie kann ich gar nicht denken. Ich schaffe es nicht, diese Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen, irgendwann doch wieder mit IHR Arm in Arm zu liegen. Und deshalb komme ich auch nicht weiter. Es ist furchtbar

28.09.2014 22:18 • #28


M
Also mir geht es eigentlich ganz okay im Moment. Also den Umständen entsprechend wohl ganz gut. Sehnsucht ist natürlich noch da, auch die wut und enttaäuschung, aber ich merke es verblasst etwas. Ich hab aber auch keinen Kontakt und im Moment auch kein meldebeduürfnis. Der entzugsschmerz ist weniger geworden und das ist super. Das was an trauer noch da ist hat hauptsächlich mit mir zu tun, das merk ich, weil mir das sehr vertraut vorkommt. Es wird sicher noch fiese Momente geben, aber das schlimmste ist geschafft. Und da die Trennung erst 3 wochen her ist bin ich ganz zuversichtlich. Aber vor meiner tuüre duerfte er jetzt nicht stehen. Also durch bin ich mit dem Thema liebe noch lange nicht, aber mit ihm bin ich durch. Ich spuüre einfach dass es keine zweite chance für uns gibt und daher versuch ich zu akzeptieren.

29.09.2014 13:26 • #29


A


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