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Wer bin ich?

C
Es geht ja immer darum, sich selbst zu lieben, sich selbst zu akzeptieren und so weiter und so fort.

Dazu gehört aber auch, zu wissen wer man ist.

Ja, wer bin ich denn? Frage ich mich schon seit einer Weile.

Heute schoss es mir plötzlich ins Hirn, weil eine Freundin gestern schrieb, ich sei wankelmütig.
Da machte es pling!

ja, genau , sie hat recht, das bin ich!

Darum geht es. anzuerkennen, wer wir sind.

Es geht nicht darum zu sagen, so bin ich nun mal, deshalb kann ich mich wie die Axt im Walde benehmen .

Nein, es geht darum, sich selbst anzuerkennen, mit seinen Stärken aber auch mit seinen (vermeintlichen)Fehlern.

Diese Gedanken kamen mir auch, weil ich hier im Forum so einige kleine und größere Zweikämpfe mitbekommen habe, und ich überlegt habe, wie ich reagieren würde bzw. jetzt vielleicht schon reagiere, wenn mich jemand angreifen würde.

Ich würde mir wünschen, dann denken zu können, sorry so bin ich, tut mir leid, dass dir/euch das nicht gefällt. aber ich kann euch da nicht weiterhelfen

Ich will mich nicht mehr dafür rechtfertigen, wer und wie ich bin.

Ich fange mal an:

Ich bin Clarinetta, nicht mehr ganz taufrisch, aber noch ganz gut erhalten

Ich bin wankelmütig und was ich heute sage, denke, und fühle kann morgen schon ganz anders sein.

Ich kann mich über Kleinigkeiten total freuen, aber genauso schnell aufregen und wieder abregen.

Ich bin manchmal anstrengend, besonders für mich selbst.

Ich möchte eine Beziehung, die aber ganz anders sein muss, als alles bisherige

Ich versuche seit einiger Zeit mich zu ändern und bin damit kläglich gescheitert, weil ich perfekt sein will. Und obwohl ich das nie war und nie sein werde, will ich es trotzdem weiter versuchen.
Und wenn ich es nur für mich bin.

Ich freue mich, wenn mich jemand mag, und verzweifle nicht wenn mich jemand nicht mag.

Es gibt einige Menschen, die ich sehr sehr gern habe und ich hoffe, diese Menschen spüren das auch, und fühlen sich hier vielleicht sogar angesprochen.

Ich mag Menschen, die den gleichen Humor haben wie ich, und auch über sich selbst lachen können.

Ich strebe nach Beständigkeit, aber bin die unbeständigste Person, die ich kenne, und trotzdem bin ich zuverlässig.

Und ja, ich bin widersprüchlich.

Ich verstehe manchmal nicht, warum Menschen sich von mir abwenden, aber wenn sie es mir nicht sagen, werde ich darüber nicht mehr nachdenken.

Ich bin heute hü und morgen hott, oder umgekehrt

Aber ich bin loyal gegenüber meinen Freunden und bin für meine Familie und Freunde da, wenn sie mich brauchen.

Ich bin ein bisschen egoistisch und ich streite mich manchmal auch gern

Ich wünsche mir immer noch die große Liebe, aber ich würde das niemals zugeben.

Ich bin Clarinetta

Ich schreibe das hier eher für mich, möchte es aber mit anderen teilen, die damit was anfangen können. Ich freu mich wenn sich jemand angesprochen fühlt, oder es jemanden ähnlich geht.

Ich habe einen so langen, manchmal harten Weg hinter mir, und freue mich, dass ich scheinbar doch ganz schön weit gekommen bin.

07.04.2018 20:34 • x 12 #1


B
Ich habe im letzten Jahr eine Sache gelernt: Kritik ist oft verletzend, weil man das Gefühl hat, von außen abgelehnt zu werden, was dann aber nur daran liegt, dass man sich von innen nicht annimmt und diese Bestätigung dadurch von außen braucht.
Dieses Annehmen von innen, das geht nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, der bei manchen weniger lang dauert, bei manchen Jahrzehnte, aber man kann es beeinflussen, indem man immer wieder mit sich selbst einen inneren Monolog darüber führt, in dem man sich Mut macht, besonders in Situationen, in denen man Selbstzweifel hat.

Mit mancher Kritik kann ich easy umgehen, manches ist noch eine Herausforderung.

Aber im letzten Jahr habe ich gelernt: Sobald ich mich selbst gut finde (mich als Gesamtpaket), spüre ich nicht mehr den Drang, mich nach Kritik zu rechtfertigen, sondern, ich kann sie mir anhören, darüber nachdenken und entscheiden ob und was ich daraus mache.

Und das macht es so viel leichter mit Kritik und allen Niederlagen des Lebens umzugehen.

Zu sagen: Ok, das istmir jetzt passiert, ist zwar blöd, aber ich bin immer noch ein guter Mensch und ich finde mich toll wie ich bin. Und dann die Frage: Was lerne ich jetzt daraus?, auch wenn die manchmal echt nicht leicht zu beantworten ist. Aber dann muss man mal länger darüber nachdenken.

07.04.2018 21:53 • x 2 #2


A


Wer bin ich?

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D
Hallo Clarinetta,

ich grätsche nur einmal kurz hier rein

wichtig finde ich, dass man sich selber liebt und sich bewusst macht, dass es manchmal eben doch einfach nur nicht passt. Da gibt es kein wer hat was falsch gemacht oder wer sollte sich ändern sondern einfach nur gegensätzliche Persönlichkeiten. Du wirst sicherlich auch nicht jeden gleich gerne haben - that's Life.

Wenn man gute Freunde an seiner Seite hat, fällt es einem leicht, sich nach Trennungen irgemdwann wieder so anzunehmen wie man eben ist - für viele Menschen ein Gewinn, für manche eben nicht oder nicht mehr.

Meine beste und längste Freundin sagte mir jüngst zu meinem Geburtstag :Ich wünschte dir wieder etwas mehr Leichtigkeit in deinem Leben. Nimm einfach an was du nicht ändern kannst und schließe ab mit dem, was dich bedrückt.

08.04.2018 07:19 • #3


G
Liebe Clarinetta,

was für ein toller Thread. Ich klinke mich ein und hoffe, heute Abend Zeit zu haben, hier nachzulesen und auch was zu schreiben.

Jetzt geht es zum Brunch.

Viele Grüße Grace

08.04.2018 08:31 • x 1 #4


C
Zitat von Grace_99:
Liebe Clarinetta,

was für ein toller Thread. Ich klinke mich ein und hoffe, heute Abend Zeit zu haben, hier nachzulesen und auch was zu schreiben.

Jetzt geht es zum Brunch.

Viele Grüße Grace


Guten Appetit, ich gehe später auch zum Brunch

08.04.2018 08:32 • #5


C
@blablabla

ich stimme dir zu... besonders hier:

Aber im letzten Jahr habe ich gelernt: Sobald ich mich selbst gut finde (mich als Gesamtpaket), spüre ich nicht mehr den Drang, mich nach Kritik zu rechtfertigen, sondern, ich kann sie mir anhören, darüber nachdenken und entscheiden ob und was ich daraus mache.

Ich finde es toll, dass du jetzt schon, in deinem jungen Jahren soweit bist!


Bei mir dauert der Prozess schon ewig.

Und diese Frage: Wer bin ich? Konnte ich bisher nicht wirklich beantworten

Auf einmal eine Antwort in sich zu spüren, fühlt sich einfach total großartig an, kann es gar nicht mit Worten beschreiben.

Ich habe ein bisschen Angst, dass dieser Euphorie dann doch wieder eine Talfahrt folgt, aber im Augenblick fühlt es sich so sehr richtig an, dass ich vor Freude weinen könnte

08.04.2018 14:02 • #6


B
Dankeschön.
Ich kann deine Angst verstehen. Mir sind früher mal ein paar blöde Sachen passiert, aufgrund derer ich Jahre später noch geheult habe, dauernd flashbacks hatte und irgendwann eine soziale Phobie entwickelt habe.

Ich dachte dann irgendwie, dass es eh nie besser wird. Das war aber rückblickend dumm. Ich habe mich nur noch mehr zurückgezogen. Bis zu dem Punkt, wo ich Tage hatte, wo ich zwar in der Uni war, aber trotzdem mit niemandem geredet habe.

Jetzt denke ich mir , auch wenn ich ein Tief habe, dann ist das jetzt so. Aber das muss nicht heißen, dass es morgen auch so ist, morgen habe ich die Chance einen guten Tag zu haben und die Fehle, die ich gestern gemacht habe, wieder auszubügeln.

Und seitdem ich diese inneren Monologe führe hat sich bei mir alles verändert (zum Positiven). Hilft vielleicht nicht jedem.

Dieses lass dich davon nicht runterziehen ist halt einfach gesagt. Wie man das hinkriegt, muss man dann selbst rausfinden.
Aber nicht immer von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen, ist schon mal nicht verkehrt.

08.04.2018 15:10 • x 3 #7


M
Die schweren Momente bleiben oft leider aufgrund ihres Gewichts länger im Gedächtnis. Zumindest geht es mir so.

Das Wer bin ich frag ich mich unbewusst eigentlich schon sehr lange. So seit der Zeit der Berufswahl in etwa.

Manchmal komme ich mir vor wie in der zweiten Pubertät, vielleicht kommt das mit dem Erwachsen werden ja auch erst noch?

08.04.2018 15:43 • x 2 #8


C
Zitat von Mimmi:
Die schweren Momente bleiben oft leider aufgrund ihres Gewichts länger im Gedächtnis. Zumindest geht es mir so.

Das Wer bin ich frag ich mich unbewusst eigentlich schon sehr lange. So seit der Zeit der Berufswahl in etwa.

Manchmal komme ich mir vor wie in der zweiten Pubertät, vielleicht kommt das mit dem Erwachsen werden ja auch erst noch?


Ich bin bereits in der 4. Pubertät

und ich bin zwar schon ziemlich alt, aber erwachsen? Wollte ich nie sein, bis mir klar war, es geht darum die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen...

Das ist, mMn, das Schwerste überhaupt

Aber so, wie ich dich kennengelernt habe, bekommst du das sehr gut hin

Ich inzwischen auch, bin halt ein Spätzünder

08.04.2018 15:49 • #9


M
Naja, ums Erwachsen sein geht es ja nicht vorrangig. Eher darum, zu wissen was man will, was einen glücklich macht, eine ausgeglichene innere Mitte zu haben, auch wenn es mal in beide Richtungen ausschlägt.

Ich weiß auch nicht ob man sich all diese Fragen fragen muss, aber ich hab das oft im Kopf.
Was will ich und wenn ja warum?

08.04.2018 16:07 • x 2 #10


C
Zitat von Mimmi:
Naja, ums Erwachsen sein geht es ja nicht vorrangig. Eher darum, zu wissen was man will, was einen glücklich macht, eine ausgeglichene innere Mitte zu haben, auch wenn es mal in beide Richtungen ausschlägt.

Ich weiß auch nicht ob man sich all diese Fragen fragen muss, aber ich hab das oft im Kopf.
Was will ich und wenn ja warum?


Was heißt denn Erwachsen sein?

früher war Erwachsensein etwas für mich, was ich nie sein wollte, weil ich es mit spießig sein, angepasst sein usw. in Verbindung gebracht habe.

Aber heute würde ich es genau mit dem beschreiben, wie du es benennst:
Eher darum, zu wissen was man will, was einen glücklich macht, eine ausgeglichene innere Mitte zu haben, auch wenn es mal in beide Richtungen ausschlägt.


Zu viele Fragen finde auch eher hinderlich, vor allem wieso, weshalb, warum

Aber die Frage: Wer bin ich und was will ich, finde ich sehr wichtig, um bei sich selbst ankommen

08.04.2018 16:18 • x 1 #11


M
Jap, und ich glaube ich fahr noch.

08.04.2018 16:25 • x 1 #12


G
Wer bin ich und wo will ich hin... Das finde ich sehr schwer zu beantworten. Weiß gar nicht ob ich das momentan überhaupt kann.

Letztes Jahr konnte ich das noch beantworten, ohne zu zögern.

Jetzt fällt es mir schwer.

08.04.2018 16:31 • x 1 #13


C
Zitat von Grace_99:
Wer bin ich und wo will ich hin... Das finde ich sehr schwer zu beantworten. Weiß gar nicht ob ich das momentan überhaupt kann.

Letztes Jahr konnte ich das noch beantworten, ohne zu zögern.

Jetzt fällt es mir schwer.


Wenn du es schon mal konntest, kannst du es auch wieder.

Ich glaube der Punkt ist, die Frage unabhängig von einer anderen Person beantworten zu können.

Also, nicht, wer bin ich, in Bezug zu meinen Kindern oder meinem Partner, sondern nur für mich!

08.04.2018 17:20 • #14


M
Auf jeden Fall.
Mit Kind ist die Sache klar. Da bist du die Mudda und kümmerst dich.
Unabhängig von der Mutterigkeit muss es aber noch ein eigenes Ich geben.

08.04.2018 17:21 • #15


A


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