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Wie erhält man sich seinen Idealismus?

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Zitat von Laurana:
Idealismus. Das Ziel sollte nicht sein diesen zu behalten, sondern Realität ins Leben zu bringen. Kein schwarz/weiß- die Wirklichkeit.


Das möchte ich nochmal unterstreichen. Denn sowohl schwarz, als auch weiss sind Extreme, die entweder nicht zu erfüllen sind, oder aber nicht lange halten

06.11.2012 17:17 • #16


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Zitat von Laurana:
Idealismus. Das Ziel sollte nicht sein diesen zu behalten, sondern Realität ins Leben zu bringen. Kein schwarz/weiß- die Wirklichkeit.


Gesprochen wie eine wahrer Realistin

Eine philosophische Grundsatzdebatte losbrechen möchte ich jetzt hier wirklich nicht. Ich würde aber sagen, die Frage ist doch: Wie willst du den Realismus erfassen, wenn das, was real ist, doch immer durch den Filter der eigenen Wahrnehmung geht? Ich würde halt von mir sagen, das mein Idealismus meinen Realismus informiert. Denn was ist schon die Wirklichkeit? Der Realist sieht das Glas zur Hälfte mit Wasser gefüllt und denkt - es ist halb gefüllt, es ist nicht komplett, er akzeptierst das (es ist ja wahr) und versuchst es nicht zu ändern. Er hat recht. Der Idealist sieht das gleiche Glas und denkt - es ist halb voll, es hat aber noch die Kapazität, gefüllt zu werden, wie kann ich den Rest ergänzen? Auch er hat recht. Die Wahrheit ist: das Glas ist zur Hälfte gefüllt - was wir damit machen....

Ich würde mich mal als idealistische Realistin bezeichnen, soll heissen, ich verstehe den Umfang der Möglichkeiten (in einer Beziehung) und versuche meinen Idealismus als mögliche Realität zu sehen. Im Gegensatz habe ich Angst zur realistischen Idealistin zu werden, soll heissen ich bin dann realistisch über meine momentane Lage (die sehe ich schon, der, wie sagte Knappi doch so schön, Spakko, erzählte mir gerade, dass er Mittwoch beruflich weg muss und es spät werden könnte, während ich ja nun weiss, es ist ein Abend zu zweit geplant) und träume allenfalls noch davon, wie es idealer sein könnte.

Ich versuche, dabei zu bleiben - dem Idealisten hilft der Pragmatismus des Realisten dabei aber nicht

06.11.2012 18:34 • #17


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Wie erhält man sich seinen Idealismus?

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Zitat von wolke07:
Hi,
beim gegenüber,und gerade auch beim mann,weil das ja eine nahbeziehung werden soll,muss ich schauen was er tut.
nur und ausschliesslich das.das ist meine erfahrung.mal sehen ob ich es irgendwann mal umgesetzt bekomme.
weil ich wirklich nicht vorraussetzen darf das da gleiche wertigkeiten da sind,auch wenn darüber gesprochen wird....


Das ist es ja gerade: ich denke schon auch: Worte Schmorte. Sagen kann man natürlich viel, wenn der Tag lang ist. Aber wie macht man das mit dem 'schauen, was er tut', wenn er lange nichts Übles tut und du denkst, ok. alles gut, dann gebe ich ihm jetzt mal mein Herz und dann... Man kann es ja nicht alles durchtesten, man muss es ja leben. Und dann ist es wieder da, das liebe Wort, welches sich so gerne in Schall und Rauch auflöst.

06.11.2012 18:45 • #18


W
@ andie,
ein restrisiko wird immer bleibe und manchmal ändern sich die menschen tatsächlich.im laufe eines lebens.
da kann man nichts machen.
aber ich sage es mal so,oder besser ein konkretes bsp.
ich war mal vor langer zeit mit einem mann zusammen der durchaus in der damenwelt sehr beliebt war.das war ja auch schön für mich;)Als wir dann näher zusammenkamen habe ich ihm aber mitgeteilt das ich da die eine oder andere befürchtung habe ect.
an seiner nachfolgenden handlungsreaktion sah ich das er treu sein würde.und das war er mir bis zum schluss über lange jahre .
ich kann solche sachen auch immer nur beschreiben mit dem-ich habe es gespürt,gewusst dings.
allerdings bin ich ja nun auch schon jahre wieder alleine,bin also nicht der crack was beziehungen angeht und habe auch ziemlich viel mist durch.
so sachen wie warnsignale nicht kennen,dann ignorieren ect...

07.11.2012 08:53 • #19


A
So ich will nun doch noch einmal etwas hier dazu fügen, sind ja wieder einige Wochen ins Land gezogen. Es tat mir sehr gut, hier darüber zu schreiben und von dem einen oder der anderen auch Zuspruch und Anteilnahme zu bekommen.

Über die Desillusionierung bin ich nicht hinweg gekommen. Ich hatte ihn dann irgendwann mit dem Wissen um die Neue konfrontiert. Die Lügen über sein Wegbleiben nervten mich zu sehr. Es ging mir besser, ein paar Grenzen aufzuzeigen, z.B. sag' mir einfach genau wann du in der noch gemeinsamen Wohnung bist, wann nicht und bring' die bitte nicht hierher, auch wenn ich nicht da bin. Auch habe ich mit ihm über meine Verletzung gesprochen. Er meinte, die Neue hätte nichts damit zu tun, dass es bei uns auseinander ging. Weiss' nicht, wie weit ich das als authentisch akzeptiert habe. Scheint mir immer noch unwahrscheinlich, dass man mit jemanden arbeitet und erst nach ausgesprochener Trennung plötzlich merkt, 'oh, die finde ich aber sympathisch und sie mich wohl auch' und schwups, ist man drei Wochen später in einer neuen Beziehung. Aber gut, ist ja auch nicht wirklich relevant. Gelernt habe ich, dass man die Gründe in einer einseitigen Trennung wohl wirklich nie ganz verstehen wird. Die Fragen die man hat, beschäftigen sich ja alle eigentlich mit dem Grundgedanken, wie hätten wir die Beziehung retten können und genau das, wollte der andere ja eben nicht.

Jetzt ist er erst mal weg (drei Monate in Australien) und ich bin nun alleine in der noch gemeinsamen Wohnung und habe Zeit, mir eine neue Bleibe zu suchen. Das war noch mal sehr schwer vorgestern, als es zum Abschied kam, aber irgendwie auch die totale Erleichterung ihn nun endlich aus meinem täglichen Leben zu haben: Dieses ewige Verstellen beim täglichen sich über den Weg laufen, sich nie wirklich entspannt zu fühlen, das zu Hause, welches kein Nest der Geborgenheit mehr war. Eine anstrengende Zeit die so viel Kraft gekostet hat.

Was mir am Meisten geholfen hat und hilft, waren wirklich auch die Ratschläge, die man hier lesen kann: an sich selbst zu denken, sich auf sich selbst zu besinnen, Dinge zu tun, die einem gut tun, Grenzen zu setzen, wenn das Verhalten des anderen einen zu sehr verletzt, seinen eigenen Anteil an dem Scheitern der Beziehung zu analysieren, aber auch nur bis zu dem Punkt , zu dem die eigenen Verantwortung geht und nicht darüber hinaus. MmB mit dem Selbstoptimierungstrieb meines Ex hatte den Nagel sehr gut auf den Kopf getroffen, denn auch andere, die ihn kannten und über diese plötzliche Entwicklung erstaunt waren, haben dies erkannt und dies als Erklärung vorgeschlagen. Ist schwer, solche Tendenzen beim anderen zu sehen, wenn man liebt Ist auch wohl auch gut so, dass man sie nicht sieht, zeigt vielleicht, dass man wirklich geliebt hat.

Ist eine komische Jahreszeit nun plötzlich allein zu sein, aber ich glaube trotzdem besser, als alles Andere, Verstellte, nicht Reale. Danke noch mal an dieses Forum - auch wenn ich bei anderen Beiträgen still mitgelesen habe, hat es mir viel gebracht, was hier geschrieben wird, wie ähnlich es anderen geht, welchen Rat ihr zu geben habt, welche Anteilnahme dabei ist. Ich versuche, dass jetzt auch, wenn ich kann, ein bisschen weiter zu geben. Grüße an alle, die auch still oder weniger still mitlesen.

16.12.2012 12:06 • #20