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Wie erhält man sich seinen Idealismus?

A
Ich lese hier auch schon eine Weile mit, seitdem mein Lebensgefährte mir vor 7 Wochen offenbarte, dass er eine Trennung will. Wie bei so vielen von euch kam das auch völlig überraschend für mich. Am Tag vorher waren noch Zärtlichkeit und Zuneigung vorhanden. Aus dem 'wir müssen reden' wurde ein 'ich muss dir sagen'. Die Erklärungen waren verwirrend, komplex und kompliziert. Es gab Probleme. Wir haben uns in Singapur kennengelernt und sind durch drei Kontinente mit einander gezogen. Er ist Australier, hat eine Tochter in Australien, die er sehr vermisst, aber nicht meinetwegen zurück gelassen hat. Es gab viel Druck, 'grosse' Entscheidungen zu treffen, schon sehr bald auch Sachen miteinander auszuhandeln, die bei anderen vielleicht in vielen Ehejahren nach und nach auftreten: Umzüge, Finanzen, Nähe/Ferne zur Familie, wessen Job wichtiger ist, wer sich zurück nehmen muss. Es war nicht leicht.

Aber eins schien immer leicht: wir liebten uns, sind harmonisch mit einander umgegangen, redeten viel und gut, verbrachten gerne Zeit miteinander.

Er hatte Probleme sich wirklich bindend zu unserer Beziehung zu bekennen, hat auch manchmal hinterfragt, wie gut wir füreinander geeignet sind, hat spekuliert, ob nur unsere besondere Lage (Nomaden zwischen den Kontinenten, jedes Jahr ein neues Land, usw) uns zusammen hält. Ich habe dieses Hinterfragen nicht gut verstanden. Man versteht sich, oder nicht. Man kommt gemeinsam durch schwierige Lebenslagen und Entscheidungen, oder nicht. Es zerbricht die Beziehung, aber hier sind wir ja noch.

Und dann die Trennung. Ich hatte das, nach anfänglichem extremen Leiden (bei dem mir diese Webseite, viele Spaziergänge und der Austausch mit Freunden und Familie - ich habe ja gerade den Vorteil im Heimatland zu sein) auch langsam ok verarbeitet. Du liebst, du gibst dem anderen dein Bestes, du versuchst zu verstehen, stellst dich Konflikten, ziehst deine eigenen Grenzen, du redest, du versuchst zu verstehen, wie du es eben kannst, du vergibst. Gefühle können sich ändern, obwohl die Art, wie er sich trennte für mich merkwürdig war. Verlassen werden, ich dachte, zwei erwachsene Menschen entscheiden gemeinsam, dass sie zusammen nicht mehr weiterkommen, dass getrennte Wege die bessere Lösung sind. So war das bei meiner ersten und einzig anderen ernsten Beziehung.

Und dann fand ich heute heraus (illegitim, denn ich schaute auf sein Handy, um eine Nummer zu bekommen - wir leben noch zusammen), dass es natürlich doch eine andere gibt. Ich hatte ihn auch danach gefragt, weil das Ganze so plötzlich kam, dachte wir wären über solche Spielchen erhaben, lebten eine Beziehung mit Ehrlichkeit. So bitter zu erkennen, dass nur ich so lebte und liebte. Wie oft geht das so aus? Warum gibt es diese Menschen, die Ehrlichkeit und dem besten Glauben so begegnen? Und man fühlt sich so naiv, so blöd, so grundlos idealistisch gegenüber diesem Zynismus, wo es doch immer wieder nur auf das eine hinausläuft, wo man den einen Partner hinhält bis man sich etwas anderes 'gesichert' hat. Wie kann man sich seinen Idealismus erhalten, oder werden wir alle immer ein Stückchen mehr zynisch ? Ich finde das toll, wie hier unterstützt wird, das könnte ich jetzt auch ein bisschen gebrauchen. Ich kann es ihm ja jetzt noch nicht mal sagen (er sitzt im Nebenzimmer) und ich weine leise, weil ich ja eigentlich nicht so auf sein Handy hätte schauen dürfen. Crap.

03.11.2012 18:55 • #1


K
Zitat:
Und dann fand ich heute heraus (illegitim, denn ich schaute auf sein Handy, um eine Nummer zu bekommen - wir leben noch zusammen), dass es natürlich doch eine andere gibt. Ich hatte ihn auch danach gefragt, weil das Ganze so plötzlich kam, dachte wir wären über solche Spielchen erhaben, lebten eine Beziehung mit Ehrlichkeit. So bitter zu erkennen, dass nur ich so lebte und liebte.

die bittere Pille der Wahrheit, hässliche Fratze die man da anschauen muss, oder ?
Wenn Du ganz legitim an sein Handy durftest, musst Du Dich nicht schlecht fühlen das er einfach ein mieses Ar***lo** ist, ganz einfach, aber ich weiss, so leicht gesagt...
Zitat:
Wie oft geht das so aus? Warum gibt es diese Menschen, die Ehrlichkeit und dem besten Glauben so begegnen? Und man fühlt sich so naiv, so blöd, so grundlos idealistisch gegenüber diesem Zynismus, wo es doch immer wieder nur auf das eine hinausläuft,

ich habe erst gestern wiedermal über mich gedacht : verdammt nochmal, wäre ich so ein fieses, berechnendes Miststück wie manches durchtriebene Weibsbild, würde ich weder so leben wie ich es tue, noch hätte man mich so mies behandelt, noch hätte ich die Ängste die ich jetzt habe, ich hätte nur zur richtigen Zeit so einen schmutzigen Charakter haben müssen, aber weisst Du - auch wenn man es eben nicht kann, man immer und immer wieder hintenansteht weil so eine Hexe einfach die bessere Wahl ist, eines Tages kannst Du beruhigt in den Spiegel sehen und sagen : ich war nicht so, ich kann seelenruhig von mir sagen ICH war ehrlich ICH war authentisch, ICH bin ICH und ICH bin gut so wie ich bin !

Wenn die Typen, wie Dein Ex eben nicht zu schätzen weiss was für ein besonderer Mensch ist, *beep* happens, Du wirst es hoffentlich von Dir selbst bald sagen können, wie toll Du bist !

Zitat:
wo man den einen Partner hinhält bis man sich etwas anderes 'gesichert' hat. Wie kann man sich seinen Idealismus erhalten, oder werden wir alle immer ein Stückchen mehr zynisch ? Ich finde das toll, wie hier unterstützt wird, das könnte ich jetzt auch ein bisschen gebrauchen. Ich kann es ihm ja jetzt noch nicht mal sagen (er sitzt im Nebenzimmer) und ich weine leise, weil ich ja eigentlich nicht so auf sein Handy hätte schauen dürfen. Crap.

ich würde es ihm sagen, weder wütend, noch aufbrausend, kurz erklären wie Du es rausgefunden hast und sage ihm auch wie masslos enttäuscht Du von ihm bist und von seinem Charakter, aber sei dankbar dafür das er sein wahres Gesicht jetzt dadurch zeigt, sollte Dir die Trennung leichter machen !

LG und alles Gute
Knappi

03.11.2012 19:23 • x 1 #2


A


Wie erhält man sich seinen Idealismus?

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M
Knappis Blitzkrieg nicht teilend wollen sich da schon Antworten finden.

Der Mensch ist ein anpassungsfähiges Wesen, stellt sich bei offensichtlich schlechten Resultaten Fragen. Wir sind bestrebt es besser zu machen, können uns erneuern und brauchen eine passende Aufarbeitung.

Nun kann der Mann hier vom Typ Dauerjäger sein, damit wäre Knappis Schuldzuteilung immer noch nicht ergiebig und doch für klare Verhältnisse gesorgt.

Auf der Verlassenenseite wird der Selbstwert mit Zweifeln getestet, auch nicht falsch. Das was für die Zukunft besser geht kann sein und wenn es in der Partnerauswahl ist. Da muß ein Mensch schon sorgfältiger sein als ich.

Solche Klärungen brauchen Zeit, kosten Kraft und es ist auch für das was wir haben, nämlich uns selbst.

03.11.2012 20:48 • #3


A
Danke dir, Knappi, manchmal braucht man einfach diese auf unserer Seite liegende Unterstützung. Das hilft und auch zu sehen, es gibt nicht nur Männer, die so handeln, auf der Gegenseite sind auch Frauen, die solche Dinger durchziehen. Daher muss es doch auch irgendwo einen Partner geben, mit denen man gleich denkt. Ich fühle mit dir und hoffe, wir finden irgendwann die, wo die Werte wirklich passend gestrickt sind, denn ich könnte mir wirklich nicht vorstellen, schon zu gucken und zu sehen, wie es mit jemand anderem sein könnte, wenn der, den ich lieb' gehabt habe, noch an uns glaubt. Obwohl die Angst bleibt, dass es vielleicht trotz bester Absichten doch immer wieder in diese Richtung geht?

Klar kann hier keiner so richtig real beurteilen, wer 'Schuld' hat, wer nicht. Ihr kennt ja nur, was ich schreibe, also meine Sicht. Ich weiss immer noch nicht, ob ich ihn nun konfrontieren kann. Mein Bauchgefühlt sagt mir, dass mit dem Handy anschauen, was früher ok gewesen wäre, war es nach der Trennung nicht mehr. Der Lauscher an der Wand... usw. Aber zur Rede stellen würde ich ihn schon gern, es ist da halt diese wahnsinnige Enttäuschung, dieser Hieb gegen den eigenen Idealismus.

Zitat von MannmitBekannter:
Nun kann der Mann hier vom Typ Dauerjäger sein, damit wäre Knappis Schuldzuteilung immer noch nicht ergiebig und doch für klare Verhältnisse gesorgt.

Auf der Verlassenenseite wird der Selbstwert mit Zweifeln getestet, auch nicht falsch. Das was für die Zukunft besser geht kann sein und wenn es in der Partnerauswahl ist. Da muß ein Mensch schon sorgfältiger sein als ich.


Dude, verstehe ich nicht so? Meinst du, du bist bei deiner Partnerwahl nicht sorgfältig? Ich dachte, ich war's. Wir hatten über so vieles gesprochen, da war schon viel Übereinstimmung, gerade über genau solche Themen: Treue, Ehrlichkeit. Ich hab' wirklich nichts dagegen, wenn Paare dafür ihre eigenen, anderen 'Regeln' finden. Aber wenn man über diese Werte denn nun schon auch spricht, ist das irgendwie nicht ok. Kannst du ja vielleicht noch mal erläutern, wenn du Lust hast.

03.11.2012 21:31 • #4


I
Ich würde da nicht so hart mit dem Ende der Beziehung und des möglichen Grundes ins Gericht gehen.

Manchmal merkt man doch gar nicht, dass die Gefühle so abgeflaut sind, dass der andere Mensch zwar noch wichtig ist, aber eben nur als Freund und nicht mehr als Partner. Und dann kommt jemand anderes und dadurch erkennt man erst etwas, was man die ganze Zeit nicht wahrgenommen hat (oder nicht wahrhaben wollte).

Mitunter möchten Männer nicht unnötig mehr Schmerz zufügen, als sie es durch eine Trennung schon tun. Sie verschweigen dann einen Grund für die Trennung (ich glaub nicht, dass es DER Grund war). Das hat nichts mit Absicht zu tun und sagt auch nichts über den Charakter des Mannes aus.
Ich glaube für viele Männer ist es unangenehm oder sie fühlen sich sogar schuldig, wenn sie uns Frauen zum Weinen bringen. Das ist ihnen jahrzehntelang eingetrichtert worden (einem Mädchen darfst Du nicht weh tun). Und nun müssen sie etwas sagen, von dem sie schon im Voraus wissen, dass es höchstwahrscheinlich Tränen nach sich zieht. Mal abgesehen von möglichen anderen Gefühlsausbrüchen.
Daher neigen sie manchmal dazu das Ganze auf ein Minimum zu reduzieren.

Bitte stelle nicht die ganzen letzten Jahre in Frage, weil er Dir dieses ( zugegebenermaßen nicht unwichtige) Detail nicht gesagt hat.
Ich bin da ganz bei Knappi. Sei DU und bleibe DU. Immerhin hat er sich doch damals in Dich verliebt, so wie Du warst.

04.11.2012 16:40 • x 1 #5


E
Hallo,

ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir gerade geht.
Ich wurde früher so oft angelogen und habe meinem Ex gesagt, er soll das niemals machen, nicht gerade er. Und was hat er gemacht, mich monatelang für dumm verkauft, auch nach der Trennung, da wäre keine andere, er will nur seine Freiheit. In Wirklichkeit war sich schon 2 Monate vor der Trennung da. Habe das auch nur selber raus gefunden. Das hat mich am meisten enttäuscht von allem, dass er so gelogen hat.

Liebe Grüße
Engel

04.11.2012 16:52 • x 1 #6


K
Zitat:
Danke dir, Knappi, manchmal braucht man einfach diese auf unserer Seite liegende Unterstützung. Das hilft und auch zu sehen, es gibt nicht nur Männer, die so handeln, auf der Gegenseite sind auch Frauen, die solche Dinger durchziehen.

mehr als Du ahnst ! Ich habe in der letzten Zeit so unfassbar viel von solchen Biestern mitbekommen das mir manchmal schon das Wort fremdschämen nicht mehr reicht
Zitat:
Daher muss es doch auch irgendwo einen Partner geben, mit denen man gleich denkt. Ich fühle mit dir und hoffe, wir finden irgendwann die, wo die Werte wirklich passend gestrickt sind, denn ich könnte mir wirklich nicht vorstellen, schon zu gucken und zu sehen, wie es mit jemand anderem sein könnte, wenn der, den ich lieb' gehabt habe, noch an uns glaubt.

finde ich lobenswert und auch gut das Du Dein Krönchen richtest und nicht aufgibst, ich persönlich habe soviele Frösche geküsst das ich keinen Bock mehr auf die glibberigen Dinger habe und wenn ich dann einen Prinz erwischen würde, hätte ich wohl das Glück das der sich nach einem Kuss von mir in einen Frosch verwandelt
nennt sich dann wohl mieses Karma
Zitat:
Obwohl die Angst bleibt, dass es vielleicht trotz bester Absichten doch immer wieder in diese Richtung geht?

solange Du Dir nicht darüber im Klaren bist wo der Haken bei Dir liegt , nämlich warum Du Dir solche Spakkos an Land ziehst und Dich in die Opferrolle katapultieren und Dich verkackeiern lässt, läuft es mit Sicherheit immer wieder in die Murmeltiertagschine raus, so sehe ich Das .

Mir persönlich ist der Bedarf an Beziehungskisten nach ettlichen Beziehungen mit himmelhochjauchen und zu Tode betrübt vergangen plus eine geschrottete Ehe, I´m done wenn da noch Jemand was wollen würde, müsste er sich echt mächtig anstrengen und mein Prinz hält dann wohl Mittagsschlaf bzw. ist im Delirium bis ich alt und grau bin , sollte er widererwarten noch auftauchen hat er ein Problem denn ich bin mittlerweile Kategorie unerträgliche , superempfindliche Zimtzicke Deluxe ! Dein Ex hat sich wohl bereits neu orientiert obwohl er noch in der Bude sitzt, also wenn Dir nicht die Lust an was Anderem vergangen ist, ziehe ich den virtuellen Hut vor Dir an Euch glauben tut er mit Sicherheit nicht mehr, damit war er durch als er eine Neue ins Bett gezogen hat und wohl schon vorher - tut mir sehr leid für Dich !

Zitat:
Klar kann hier keiner so richtig real beurteilen, wer 'Schuld' hat, wer nicht. Ihr kennt ja nur, was ich schreibe, also meine Sicht.

wenn man von Schuld reden kann /will ist es Die von einem selbst das man sich von Gefühlen und fehlgeleiteten Hormonen plus ( ich plädiere mittlerweile gerne auf Unzurechnungsfähigkeit wenn ich verliebt war ! ) verklärten Sichtweisen täuschen lässt.
Zitat:
Ich weiss immer noch nicht, ob ich ihn nun konfrontieren kann.

weg ist er doch so oder so schon, oder ?
Was hast Du noch zu verlieren ?
Ich persönlich hätte keinen Bock mehr auf ein Magengeschwür weil ich Sowas runterschlucken würde, ich spucke solchen Männern gerne in lamatypischer Manie meinen Mageninhalt verbal vor die Füsse
finden Die zwar nicht so putzig, aber ich finde ja auch nicht nett was Die mir so verbraten haben ...so sehe ich Das bei Dir auch !

Zitat:
Mein Bauchgefühlt sagt mir, dass mit dem Handy anschauen, was früher ok gewesen wäre, war es nach der Trennung nicht mehr. Der Lauscher an der Wand... usw. Aber zur Rede stellen würde ich ihn schon gern, es ist da halt diese wahnsinnige Enttäuschung, dieser Hieb gegen den eigenen Idealismus.

dann sehe es mal aus der für Dich besseren Sichtweise, nämlich Der das der Vollpfosten Dir verschweigt eine Neue am Start zu haben und einen auf wir - sind-doch-ach-so-gute-Freunde macht, statt seine Glöckchen in der Hose zu greifen und sich klarzumachen das Das Dir gegenüber absolut nur fair wäre, da ihr ohnehin getrennt seid !

LG
Knappi

04.11.2012 17:03 • x 2 #7


M
Zitat:
Meinst du, du bist bei deiner Partnerwahl nicht sorgfältig? Ich dachte, ich war's. Wir hatten über so vieles gesprochen, da war schon viel Übereinstimmung, gerade über genau solche Themen: Treue, Ehrlichkeit. Ich hab' wirklich nichts dagegen, wenn Paare dafür ihre eigenen, anderen 'Regeln' finden. Aber wenn man über diese Werte denn nun schon auch spricht, ist das irgendwie nicht ok. Kannst du ja vielleicht noch mal erläutern, wenn du Lust hast.


Es gibt als Grenzbetrachtung die harmonische Trennung. Man hat sich entwickelt... und nun nicht mehr .. und Peace auf der Erde.. sülz-schnief, ganz großes Verständnis, selbst Trennung strotzt nur so von Gemeinsamkeit und die Selbstwertgefühle werden gehalten bis gekickt

Ambitioniert fürs Selbstwertgefühl sind überfahrene Situationen, Partnerhandlungen der die eigene Zukunftsvorstellung zerlegenden Art. Es ist ja nicht mit dem Partnerdasein allein getan, daran hängt von eigener psychischer Befindlichkeit bis zu unendlich vielen Verknüpfungen in Lebensannahmen viel. Das krätzt, das Resultat ist um 180° gegen das eigene Selbst gedreht und stellt eine Konfliktsituation.

Jetzt reden wir nicht über die Allroundschrumpfgermanen, die von Psyche bis Verstand sinnfrei abgenudelt frei von Einschlägen leben können und in fast jeder Situation nicht nur ihres Selbst sicher auftreten können. Die sind sich in ihren nicht vorhandenen Fähigkeiten in der Tat in ihrem Selbst sicher, merken nichts.

Wir die wir zu besseren Leistungen befähigt sind haben ein Problem, daraus erwächst Erneuerungsfähigkeit und bessere Resultate in der Zukunft und kurzfristig halt ein intensives Krisenempfinden. Diese Krise gibt es objektiv in der Tat, es kam halt nicht so wie gedacht und das wollen wir in uns besser machen.

Die Partnerwahl ist im Augenblick des überraschenden Alleingelassenseins ein Fatal Error, kein Mensch braucht das. Also stellt sich die Frage nach der eigenen Sensorik, was wurde übersehen?

Ich kann das in der Nachlese deutlich greifen, weiß genau wo über Idealisierung auch grobe Warnhinweise von mir übersehen wurden.

Und bei dem Australier lese ich Warnhinweise satt, schon aus der kurzen Schilderung. Kind und annehmbar diverse Partnerschaften, regionale und berufliche Flexibilität top. Der ganze Typ ist ein permanentes Ausoptimierungskalkül, der kennt keine Verwandten, keine für sein Verhalten gesetzten Personen, das gesamte Leben ist ein Dauersprung, immer weiter und das ganze Treue-Ehrlichkeits-Gerede ist bei ihm in jeder Lebenslage allenfalls temporär stabil. Das lebt er in seinem Leben, Du hast es übersehen und das gibt im Moment der Fatal-Error-Sicherheit eine Erneuerungs- und Überdenkungsaufgabe fürs Selbst.

Durch was soll er sich gebunden haben? Da wird weder eine religiöse Eigenverpflichtung durch ihn sein, da wird keine materielle Anbindung der faktisch bindenden Art durch ihn sein, es war immer Gerede, ein X für ein U verkauft. Erzähl Zukunft und nimm den Akutvorteil, so lebt er und nun sieht er in der nächsten Frau den für ihn größeren Akutvorteil. An langer Rede und für ihn größerem Sinn wird es auch zu ihr nicht fehlen.

Das ist wie mit Lottozahlen, ex post gewusst ist nicht der Hit

Also bist schon gut, geht halt noch einen Tick besser

04.11.2012 17:36 • x 2 #8


L
@MMB:
Hast Du Waffeln gespuckt, als Du das geschrieben hast?

04.11.2012 17:59 • #9


M
Zitat von Laurana:
@MMB:
Hast Du Waffeln gespuckt, als Du das geschrieben hast?


Kopfschmerzen danach können als gesichert gelten Nun ja, als Aufwurf finde ich das gut, muß nicht alles richtig sein.

Waffeln kommen mir nicht mehr ins Haus

04.11.2012 18:53 • x 1 #10


L
Zitat von MannmitBekannter:
Zitat von Laurana:
@MMB:
Hast Du Waffeln gespuckt, als Du das geschrieben hast?


Kopfschmerzen danach können als gesichert gelten Nun ja, als Aufwurf finde ich das gut, muß nicht alles richtig sein.

Waffeln kommen mir nicht mehr ins Haus


Besser Aufwurf, als Auswurf.

Du als Lottofee, wer kann da schon Widerworte haben.

04.11.2012 19:02 • #11


A
Also ich habe über eure Worte erst mal nachgedacht, auf weiteren, langen Spaziergängen, um die Neuigkeit erst mal zu verarbeiten. Danke für die Unterstützung. MMB (wenn das dein Akronym ist) - dein Stil ist unnachahmlich, glaube ich Ich glaube auch du hast Recht: die Warnhinweise waren wohl schon da. Aber es ist eben auch nicht nur Verliebtheit, die mich die überblicken lässt. Ich glaube, dass ist das Problem. Es ist eher so ein rührender aber mitunter sich völlig blöd anfühlender Glaube an die guten Motivationen im anderen Menschen. Also verstehen tut man die Realität des anderen ja eh nie ganz, man hat ja schon genug damit zu tun, seine eigene Scheinwahrheit zu entspiegeln. Aber wenn man sich dann schon etwas über die Beweggründe anderer Menschen zusammenreimt (womit man bereits ganz vorsichtig umgehen sollte), dann ist da bei mir jedenfalls die Tendenz die reinsten Motive anzunehmen. Es ist also nicht die Liebe, die verblendet, sonder der gute Glauben, glaube ich.

Wir hatten da so eine Unterhaltung heute, wo er mir erzählt (wir wohnen ja immer noch zusammen), dass ein befreundetes Pärchen in Schwierigkeiten steckt. Die sind 8 Jahre verheiratet. Sein Rat an sie war, mach's nicht so wie ich mit meiner Ex (man bedenke, ich bin die und stehe vor ihm und es ist gerade mal 7 Wochen her) und halte so lange fest an allem, nimm' dir 'ne Auszeit, und geh' mal auf ein paar Dates. Vielleicht auch eine konstruktive Art der Eheberatung, sicherlich aber nicht die konventionelle. An der Stelle hätte ich dann fast die verratende Frage gestellt, 'Ach, so wie du jetzt?', aber die Konfrontation über seine Neue will ich immer noch nicht, Handy hin oder her. Ich schaute ihn nur sprachlos an. Und dann denkst du, ich kenne diesen Mann auch wirklich echt nicht. Der, mit dem ich fünf Jahre über die Bedeutung von Partnerschaft und Liebe philosophiert habe (und ich war wirklich nicht immer die idealistischere), ist das irgendwie nicht. In 7 Wochen hat der sich doch nicht plötzlich so verändert, wo kommt diese Härte her, diese Desillusion, dieser Zynismus, dieser Egoismus.

Und dann komme ich mir immer wieder vor, wie das Schaf unter den reissenden Wölfen, oder der blutende Thunfisch in der Schar der Haie. Und du liest die Geschichten hier und hörst so viel ähnliches und ich denke immer noch, geht der beste Idealismus doch irgendwann in die Binsen und macht dem Egoismus Platz? Mann, vielleicht muss ich mir jetzt mal ein Forum suchen, wo sich glückliche Paare austauschen und über ihre Erfolge und Werte sprechen, aber die sind vielleicht zu glücklich, als dass sie sich austauschen müssen!

Ich nehme euren Rat aber an, Kopf hoch und nach den anderen Schafen suchen, vielleicht gibt es die ja doch irgendwo.

06.11.2012 00:38 • x 1 #12


T
das ist schwierig,ich persöhnlich würde es ansprechen mit der neuen. kein drama machen , aber ihn wissen lassen,dass du bescheid weisst. für wie doof hält er dich denn,aber das ist leichter gesagt als getan, ich weiss. bloss bevor es dich innerlich zerfetzt?
ich glaube fest daran,dass es sowas wie DEN einen partner gibt,der für einen bestimmt ist. ich bin auch auf der suche...

drücke dir feste die daumen,dass du dein deckelchen findest
lg

06.11.2012 01:37 • #13


W
Hi,
also ich bin ein mensch dem gewisse werte sehr wichtig sind unddie für mich dann gültigkeit haben.da kann man mit mir drüber reden und dann hat das auch seine gültigkeit.
so könnte ich nun weiterbeschreiben,aber mir ging es wie dir,schon öfters im leben.das gilt halt nur für mich;)
beim gegenüber,und gerade auch beim mann,weil das ja eine nahbeziehung werden soll,muss ich schauen was er tut.
nur und ausschliesslich das.das ist meine erfahrung.mal sehen ob ich es irgendwann mal umgesetzt bekomme.
dieses hinsehen hat für mich als ungeduldigen menschen den nachteil das es länger dauert:)
weil ich wirklich nicht vorraussetzen darf das da gleiche wertigkeiten da sind,auch wenn darüber gesprochen wird....

06.11.2012 01:44 • #14


L
Idealismus. Das Ziel sollte nicht sein diesen zu behalten, sondern Realität ins Leben zu bringen. Kein schwarz/weiß- die Wirklichkeit.

06.11.2012 17:00 • #15


A


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