Hallo ihr da draußen!
Was mich umtreibt, kennt sicher jeder von euch, der gerade eine Trennung erlebt oder erlebt hat: Ich habe ein immenses Bedürfnis an körperlicher Nähe (damit meine ich nicht: S.). Aber an wen soll ich mich damit wenden? Oder auch nur wie damit umgehen/ fertig werden?
Kurz zur Vorgeschichte:
Ich war knapp 8 Jahre mit meinem Partner zusammen, die vergangenen 2 Jahre bin ich mehr oder weniger seinetwegen in Ort X geblieben, obwohl ich für mich dort keine Perspektive gesehen habe (weder jobtechnisch noch sozial) und über kurz oder lang dort wegwollte, nach Ort Y. Ich weiß natürlich, dass es letztlich meine eigene Entscheidung war, nichts destotrotz.
Da ich seit 2 Jahren arbeitssuchend bin, war ich sehr viel zuhause und mein Partner auch arbeitsbedingt sehr wenig da. Ich habe mich also schon während der Partnerschaft sehr einsam gefühlt, obwohl ich immer versucht habe, da gegenzusteuern (Weiterbildung, Freunde treffen, Sport, klärende Gespräche mit ihm etc. - aber dann ist es mal für ein paar Stunden gut, und danach geht das Sch. gefühl weiter. ).
Vor 3 Monaten hat sich nun mein Partner, sehr überraschend für mich, von mir getrennt (ich dachte immer, wenn, dann würde ich das tun). Es kamen ein paar sehr unschöne Dinge ans Tageslicht, und das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt tatsächlich aus X weggezogen bin (gemeinsame Wohnung - ging gar nicht mehr) und jetzt vorübergehend bei meinen Eltern in Y lebe. Ohne Arbeit, ohne eigene Wohnung, ohne Partner.
Von diesen Umständen einmal abgesehen, bin ich wirklich am Ackern: ich reaktiviere alte Freundschaften, gehe in eine Beratungsstelle, suche weiter nach Jobs, bearbeite meine Themen und schaffe mir aktiv Termine, die mir guttun. Dank Corona bin ich jetzt jedoch zusätzlich eingeschränkt, gerade was Präsenzkontakte angeht!
Und obwohl ich sozial recht gut eingebunden bin und auch gut mit mir alleine klarkomme, sehne ich mich nach Nähe.
Dass mittlerweile abends keiner mehr da ist, mit dem ich ungezwungen über meinen Tag inklusive Befindlichkeiten reden kann, daran habe ich mich einigermaßen gewöhnt. Als Ersatz telefoniere ich recht häufig mit Freunden oder schreibe. Trotzdem ist das kein wirklicher Ersatz. Man kann die Leute auch nicht ständig anrufen, schließlich haben sie ihr eigenes Leben.
Ich sehne mich einfach nach jemandem, der mir vertraut ist, und mit dem ich einfach mal ein paar Stunden auf der Couch liegen, melancholische Musik anmachen und den Gefühlen freien Lauf lassen kann - so, wie es ein Partner vielleicht machen würde, wenn es einem in der Beziehung schlecht ginge. Oder einfach mal eine lange Umarmung, die über die relativ flüchtigen Umarmungen einer Begrüßung/ Abschied von Freunden hinausgeht, sich mal an jemanden anlehnen und tatsächlich auch körperlich fühlen, dass da jemand ist. Trost.
Ich leide extrem unter diesem Mangel, auch wenn er mir aus meiner Ex-Partnerschaft ja leider schon sehr vertraut ist.
Was macht ihr in solchen Momenten? Bitte alles aufschreiben, alles kann helfen!
Liebe Grüße an euch und danke!
Birkenfee