Hilfe bei Liebeskummer

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Hallo liebe Leidensgenossen/Genossinnen!

Nachdem ich gestern ein paar von euch im Chat kennen gelernt habe (liebe Grüße an Totti, mibelle, Michael, und alle anderen , möchte ich mal meine Geschichte loswerden.

Meine ex und ich habe uns letzte Woche nach 10 Jahren in aller Freundschaft getrennt. Es war/ist für uns beide das Beste. Das klingt auf einer Seite ganz gut. Aber es sind von beiden Seiten noch sehr viele Gefühle im Spiel. Es ist alles recht kompliziert. Ich fange mal von vorne an...

Ich bin ein sehr schüchterner Typ. Bis zu meinem 18. Lebensjahr bin ich nicht alleine zum Arzt, Klamottenladen etc. gegangen, habe immer meine Mutter mitgeschleppt. Ich war also sehr unselbständig. Durch einige nette Kumpels bekam ich dann einen „Schub“ und mein Selbstvertrauen wuchs. Ich ging in Discos und fühlte mich cool. Mit 19 traf ich meine ex. Sie sah mich an, ich ging auf sie zu. Das erste Mal in meinem Leben habe ich eine Frau angesprochen. Es hat sofort gefunkt. Seit dem waren wir ein Paar. Sie war 18 und Junfrau wie ich. Ich wollte oft mit ihr ausgehen, aber die Minderwertigkeitsgefühle kamen wieder. Sie versuchte mich aufzubauen. Ich fing an ihr von meinen Problemen zu erzählen. So ging es bis heute. Ihr „Lieblingsspruch“ lautet daher: „Wenn es dir gutgeht, geht es uns gut. Wenn es dir schlecht geht, geht es uns schlecht“. Sie hat mich oft aufgebaut, aber auch durch solche Sprüche runtergezogen. Wir haben uns am Anfang jeden Tag gesehen. Sie hat immer geklammert und mir nie Luft gelassen. Nach 2 Jahren begann sie ihre Ausbildung in einer anderen Stadt. Es folgten 3 Jahre Wochenendbeziehung. Sie ging dabei 2 mal fremd (kein S.). Dann zogen wir zusammen. Studierten das gleiche. Das ganze ging 4 Jahre mal gut, mal schlecht. Ich hatte immer noch starke Depressionen. Dazu kamen vergleiche mit ihr und anderen. Ich habe mich immer kleiner gemacht. Sie wurde dadurch immer „stärker“. Ich Erzählte ihr oft von Selbstmordgedanken. Ich war oft wütend, habe ihr aber nie etwas angetan.
Na ja. Ich war also nicht „pflegeleicht“. Aber sie stand zu mir. Sagte, ich sei ihr Traummann. Wenn halt nur die Depris nicht wären...

Letztes Jahr wurde es bei mir immer schlimmer. Sie zog aus. Es ging bei mir erst bergauf, dann steil bergab. Sie machte mir Bedingungen, sagte ich solle „reifen“. Als das nichts nutzte, stumpfte sie ab. Ich auch. Obwohl wir noch sehr viel füreinander empfinden. So kam es zur Trennung. Schleichend.

Der Trennungsschmerz ist zwar groß. Noch größer ist die angst davor, das Leben alleine zu meistern. Ich habe keinen einzigen Freund. Niemand mit dem ich reden kann!

Ich würde so viel machen. Bin dabei mich selbst zu entdecken. Aber ganz alleine ist es sehr schwer, irgend etwas zu beginnen...

Ich muß mich ändern. Für mich. Für meine nächste Liebe. Denn sonst hält es keine bei mir aus. Keine wird so tolerant sein wie meine ex...

Ich habe angst, irgendwann den Boden unter den Füßen zu verlieren...

Nun, das ist meine Story.  Ich weiss nicht so richtig, ob sie hierhin gehört. Aber ich habe gestern beim chatten gemerkt, dass man den anderen besser versteht, wenn man seine Geschichte kennt. Hier ist also meine. Das erste mal, dass ich so etwas schreibe...


Liebe Grüße, euer Orion

27.03.2002 20:22 • #1


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Hi Orion!
Natürlich gehört Deine Geschicht hier rein, dazu ist doch dieses Forum da, und es antworten Dir auch Leute, und das tut gut, mir hat es schon viel geholfen, einfach zu schreiben oder auch andere Geschichten zu lesen, um besser zu verarbeiten.

Das mit dem immer kleiner machen, kenne ich auch, hab ja einsehen müssen, das ich mich in unserer Beziehung kaum entwickelt hab, sie aber schon. ich hab mich in unsere Welt geflüchtet,hab nicht an mich gedacht, Sie hat sich was aufgebaut, sie ist stärker geworden gerad die letzten Jahre, früher war Sie nie selbstbewußt, hat teilweise auch geklammert, nur heut ist Sie bestimment,berechnend und egoistisch.

Auch die Worte Wenn es Dir gut geht,.......... kenne ich so ähnlich von Ihr, ich bin sensibel, auch nicht son`spontaner Mensch, hab damals mit mein Vater Probleme gehabt, seit dem in Behandlung, ebend Angstzustände ect. Ich denke auch, dadurch das Sie mich mit den Worten bestärkt hat, habe ich mich eher zurück entwickelt, und hab mich abhängig von Ihr gemacht. Bei Dir klingt das ähnlich, Du hast dich für dich selber zurückgezogen, weil du auch sicher warst, das sie Verständnis hat für Deine Lage. Meine Ex hat auch gesagt, ich verstehe dich, aber im nachhinein denk ich, Sie hat mich nie wirklich verstanden.

Ich habe auch wenig Freunde, weil ich Alle vernachlässigt hab, immer nur mit Ihr zusammen sein wollte, heut sehe ich ein, es war falsch, ich hab auch Angst es nicht allein zu schaffen, aber sag mal, was sollen wir denn machen, wir müssen diesen Weg schaffen, es gibt doch keinen Anderen.
Ich weiß auch nicht wie ich beginnen soll, hab auch irgendwie keine Lust mit Freunden wegzugehen,mich interessiert so wenig,aber ich versuche klein anzufangen,kurz wegzugehen, gehe einfach unter Leute, und ich merke langsam,das ich wieder ein wenig Freude empfinde, auf andere Gedanken kommte, was ich mir vor Wochen nicht vorstellen konnte.

Ich denke auch,keine hält es bei mir aus, denke keine versteht mich, aber viele Leute sagen mir das Gegenteil, es ist nur weil wir keine Erfahrungen mit anderen Frauen haben, wir denken alle sind so wie unsere Ex. Aber ich versuche immer dran zu glauben, das es noch Frauen gibt, die einen helfen, die einen nicht nur verstehen. Ich habe auch gedacht, keine ist so tollerant wie Sie, aber wenn ich jetzt an unsere Beziehung zurück denke, und auch viele Meinungen aus dem Forum und chat höre, war Sie so garnicht tollerant.

Ich werde mich auch versucvhen zu ändern, aber ich denke auch, das ich irgendwann wieder so handeln werde, wenn ich eine Beziehung hab, denn ich denk, so wirklich ändern können sich Menschen in unserem Alter nicht mehr, man wird so bleiben wie man ist, das andere ist nur verstellen.

Am Anfang habe ich auch gedacht, ich schaffe es nicht, hab gedacht was hat das Leben noch für einen Sinn,, aber jetzt nach ca. 5 Wochen bin ich schon weiter, sehe doch schon wieder ein kleines Licht das für mich brennt, denke nicht mehr 24 Stunden an Sie, weine immer weniger, mache schon wieder mehr für mich.

Ich weiß nicht ob Du in psychologischer Behandlung bist, ich könnte dir das nur empfehlen, den mir hilft es wirklich sehr.

Ich hoffe, Du bist bald weiter ich bin es schon, und das habe ich auch Euch hier im Forum/Chat zu verdanken.

Also versuch das beste aus der Situation zu machen, klingt sicher doof, aber so ist es.

Liebe Grüße Totti

27.03.2002 21:14 • #2




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