Hallo liebes Forum,
ich bin beim durchforsten sämtlicher Internetseiten auf dieses Forum gestoßen und habe mich dazu entschieden, meinen Kummer loszuwerden. (Auch wenn es mir ein wenig unangenehm ist)
Wo fange ich nur an? In meinem Kopf herrscht ein komplettes Durcheinander, sodass ich nur schwer einen klaren Gedanken zusammenfassen kann.
Mein Mann und ich sind zusammengekommen, als ich 17 und er 18 war. Wir waren also noch fast Kinder. Ich zog nach nur zwei Wochen bei ihm ein, weil meine Mutter mit seinem Vater zusammen war. Die erste Zeit war, wie meistens, aufregend und schön. Trotzdem haben unsere Lebensumstände bald zu verstrickten Problemen geführt. Es folgte noch im ersten Jahr ein Betrug seinerseits, doch von Trennung war keine Rede. Wir zogen zusammen und weitere Vertrauensbrüche folgten. Beiderseits. (Rückblickend ist es ziemlich dämlich, dass wir uns gegenseitig so behandelt haben)
Als ich 20 und er 21 war, bekamen wir unsere erste Tochter. Ich ging sofort auf in meiner Rolle als Mutter, doch meine Mann nahm von Anfang an nur am Rande unseres Familienlebens Teil. Auch wenn er seine Töchter sehr liebt. Ich konnte mich nur schwer damit arrangieren, dass er so wenig mit unserer kleinen Familie verbunden war und sehnte mich nach ihm. Doch leider konnte er nicht anders, als distanziert zu sein. Er selber konnte es sich auch nicht erklären.
Wir bekamen zwei Jahre später noch eine Tochter und bezogen bald ein großes Haus mit riesigem Garten und allem PIPAPO. Der Schein war perfekt. Ich machte alles für unsere kleine Familie und er ging arbeiten. Ganz klassisch. Doch für unsere Liebe haben wir schon da nichts mehr getan.
Wieder kamen Vertrauensbrüche vor und nachdem ich aus dem Mutterschutz war und sofort wieder angefangen hatte zu arbeiten, ging unsere Beziehung dem Ende zu. Das wussten wir beide. 2009 trennten wir uns. Ich hatte einen ONS während unserer Trennung und er eine anbahnende Beziehung, doch schon nach einem halben Jahr sind wir wieder zusammengekommen.
Ich weiß, dass wir beide in den ersten Jahren viel falsch gemacht haben. Auch wenn ich mit ruhigem Gewissen sagen kann, dass ich alles versucht habe. Er konnte bis Dato leider nicht mehr tun, als er getan hatte. Aber man muss auch bedenken, dass wir beide eben noch extrem jung waren.
Nachdem wir jedoch wieder zusammen waren, änderte sich leider nichts. im Gegenteil. Es kamen virtuelle Vertrauensbrüche zu Tage, die wirklich heftig waren. Ich bereute sofort, dass ich mich wieder auf die Beziehung eingelassen hatte und wollte wieder die Trennung aussprechen, doch ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, unsere Kinder wieder zu verletzen. also verzieh ich ihm. Er versprach mir mit seinen Betrügereien auszuhören, doch es wurde immer schlimmer.
Ich habe mir geschworen, dass ich mich, ganz gleich wie sehr ich nach Zuneigung, Treue und Verständnis suche, nicht mehr herablasse etwas zu tun, was ich hinterher bereuen könnte. Ganz gleich was er tun würde. Und er tat! Er versuchte es mit Freundinnen. Internetgeschichten sowieso. Er hörte nie auf. Sogar in meinem Beisein auf Partys. Es war schrecklich. Leider bin ich bei ihm mit Gesprächen auf Granit gestoßen. Und ich naive Kuh bin geblieben. Der Kinder wegen, des Hauses wegen, des Geldes wegen und weil ich nichts anderes außer ihm kannte und ihn liebe.
Vor zwei Jahren schwor er mir wieder, nichts mehr zu tun und flehte mich wieder an zu bleiben und wieder verzieh ich ihm. Dann habe ich tatsächlich ein Jahr Ruhe gehabt. Vermutet habe ich schon etwas, aber seine Bereitschaft für die Familie hat extrem zugenommen. Wenngleich er aufgehört mir zu sagen, dass er mich liebt und sogar sagte, er möge es nicht sagen. Zuneigung war auch nicht mehr da und im Bett wurde es auch schwierig. Man konnte merken, wie wir uns komplett auseinander gelebt haben.
Im Winter diesen Jahres bin ich mit unseren Mädels auf eine Musiktour gefahren und war drei Tage weg. Diese Zeit nutzte er, um eine andere Frau mit Nachhause zu nehmen. Ich bekam schnell eine Nachricht von einer Freundin, die etwas mitbekommen hatte, als sie ihn in der Kneipe, in der sie arbeitet, mit einer anderen Frau gesehen hat.
Er beichtete und dann kam auch raus, dass er nie mit den anderen Vertrauensbrüchen aufgehört hatte.
Er flehte mich wieder an zu bleiben, doch dieses Mal sagte ich ihm, dass ich Zeit brauche. Also kam der Sommer, doch mein Vertrauen war kaputt. Ich war fix und fertig. Fast ein seelisches Wrack.
Mir ging es so schlecht, dass ich sogar dachte, meine Töchter müssen durch eine Trennung durch, ob es ihnen das Herz bricht oder nicht. Und so habe ich eine Trennung ausgesprochen. Meine Töchter haben geweint. Mein Mann nicht. Er hat es scheinbar hingenommen und machte auch keinen traurigen Eindruck. Reden war nicht ohne Wut und blockieren drin.
Vor genau einem Monat bin ich in ein kleines Häuschen gezogen und er in eine Wohnung. Die Mädels sind bei mir, weil er sehr viel aus dem Haus ist und ich den Halbtagsjob habe.
Den Mädchen geht's erstaunlich gut. Anfänglich waren ein paar Probleme aufgetreten, aber wegen meines Berufes, wusste ich sofort auf die beiden einzugehen. Das klappt sehr gut.
Mein Mann und ich sind uns einig in Sachen der Kinder und es läuft einfach. Er macht nach wie vor viel, was Handwerkarbeiten angeht und hilft mir auch so sehr viel. Das ist echt heftig.
Was Ihn betrifft, so fing er an, mir regelmäßig am Abend zu schreiben. Fragt mich, wie es mir geht und was ich mache. Und ich könnte nur noch heulen. Ich mache seit acht Monaten nicht anderes.
Ich schreibe natürlich zurück und freue mich so sehr über sein Interesse. Aber was hat das zu bedeuten? Ich verstehe das wirklich nicht.
Zwischendurch gibt es Momente, in denen ich mich mit der Trennung abfinden kann. Dann geht es mir aber wieder richtig schlecht. Ich komme einfach nicht mehr hoch. Er hingegen geht sogar feiern, was mich wiederum innerlich noch trauriger macht. Die ganze Zeit über frage ich mich, was er wohl macht. Ich will das aber nicht mehr.
Wir beide wissen, dass ein dritter Versuch nicht in Frage kommt. Wie aber soll ich damit klarkommen? Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht schaffe. Und ein Teil von mir sehnt sich so sehr nach ihm. Nach dem Mann, der er eigentlich ist, denn ich weiß, dass er nicht schlecht ist und uns liebt.
Entschuldigung für den Ellenlangen Beitrag, aber kürzer ging es nicht.
Für gute Ratschläge, wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
26.10.2014 12:25 •
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