Autosuggestion Voraussetzung von Beziehungsfähigkeit?

T
@ Mannmitbekannter

Ich weiß nicht, wie ernst Du Deine Frage meinst, all die emoticons verstellen etwas den Blick darauf. Wie dem auch sei, Deine Frage berührt eines der Hauptproleme. Sie ist meine beste Freundin, wir sind in vielen Dingen aus einem Holz, ich liebe sie und würde es nicht ertragen, sie leiden zu sehen (ja, ich weiß). Das sind meine Gefühle. Und natürlich, wenn dieser Grad an Vertrautheit da ist, kann das Gegenüber kaum mehr ein romantisches Mysterium sein. Ich denke, darauf muss man klarkommen. Falls ich das partout nicht schaffen sollte, müsste ich irgendwann dazu stehen, in Liebesdingen ein Herumtreiber zu sein. Ich müsste mich meiner Frau offenbaren. Dann könnte ich wenigstens meinem Sohn noch ein guter Vater sein. Aber ich will eben auch Partner sein. Glaube ich. Ich war vor ihr nie lange in Beziehungen.

Dennoch, auch in Beziehungen, die irgendwann immer freundschaftlicher werden, gibt es Abstufungen. Während der Schwangerschaft und nach der Geburt verspürte meine Frau kein Verlangen mehr und trug das auch nach außen. Was ihr Äußeres betrifft, ließ sie sich gehen. Ich hatte keine Frau mehr neben mir, nur noch eine Mutter. Das war aber auch okay, das bisschen Zeit würde ich das schon aushalten. Aber es zog sich hin. Und dann traf ich nach langer Zeit die andere. Tänzerin, leidenschaftlich, gebildet, suchend. Wir waren das perfekte Material für eine Romanze. Nun ist es vorbei. Die Romanze wollte mehr, ich konnte es ihr nicht geben, sie hatte schnell einen, der es ernst meint. Und ich versuche, meiner Frau nuin das zu geben, was ich ihr schuldig bin. Was immer das ist. Erstmal, sie glcklich zu machen. Und siehe da, just zu dieser Zeit beginnt sie, wieder was aus sich zu machen. Die Männer gucken ihr wieder hinterher, und ich bin einer davon. Aber wenn ich ehrlich bin, die andere ist noch in meinem Kopf. Ich krieg sie da nicht raus.

Fassen wir also zusammen: wie schon mehrfach festgestellt wurde, bin ich ein Ar.. Müssta aber eure Zeit nicht mit verschwenden, euch deswegen zu echauffieren, schließlich will ich keine Partei gründen. Ich will sogar daran arbeiten, kein Ar. mehr zu sein. Aber was heißt das: meiner Frau alles beichten, um der Wahrheit willen? Oder die Klappe halten, die andere noch schneller vergessen und wieder lernen, meine Frau zu lieben, weil nur das wirklich wahrhaftig ist? Oder muss ich erst herausfinden, ob meine Frau überhaupt diejenige ist, die ich jemals glücklich machen kann? Und was wenn nicht? Sie ziehen lassen, im Wissen dass sie mich dann zwar hassen und deswegen leiden wird, aber wenigstens einen anderen finden kann, solange sie noch so jung ist? Oder soll ich die Zähne zusammenbeißen und mit ihr alt werden, weil nur das verantwortlich ist, wenn man Kinder hat? Naja, ich kenne ein paar Menschen, die ihre Eltern genau dafür verachten, dass sie sich nicht oder nicht früh genug trennten. Andere verachten ihre Eltern dafür, dass sie sich trennten, dass sie leichtfertig alles umschmissen. Nein, wenn ich sie nicht mehr lieben könnte, müsste ich sie ziehen lassen. Aber sicher ist, dass in meinem Spiegelbild dann folgende Worte dick aufleuchten würden: Das Ar., das zu blöde war, die beste Frau, der er jemals begegnete, zu lieben.

20.01.2014 00:58 • #16


E
Ihr die Wahrheit sagen und hoffen das sie dich verlässt und jemanden findet, der sie und ihren Sohn aufrichtig liebt und ihr keine heile Welt vorspielt und sie auch nicht betrügt und belügt! Lass sie ziehen, damit sie endlich glücklich werden kann, solange sie jung ist! Du machst sie nicht glücklich nicht heute und nicht in der Zukunft!

20.01.2014 01:09 • #17


A


Autosuggestion Voraussetzung von Beziehungsfähigkeit?

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Klee86
Hallo TA30,

du musst eine richtig dicke Haut haben hier zu posten und dich all den Angriffen zu stellen die du hier erfährst.

Ich finde deine Fragestellung recht interessant. Aber irgendwie steige ich nicht richtig durch inwiefern Autosuggestion etwas mit einer funktionierenden Beziehung zu tun haben soll?

Bei Autosuggestion geht es darum sich selbst zu beeinflussen, sprich du willst dir selber einreden, dass du glücklich in deiner Beziehung bist um diese fortzuführen?
Ich steh auf dem Schlauch, vielleicht kannst du etwas genauer erklären was genau du damit meinst.

Was es für dich bedeutet kein Depp in einer Beziehung zu sein, ob du beichten willst, bei deiner Freundin bleiben oder gehen willst kannst nur du wissen. Zumal das eine Bauchentscheidung ist. Wenn man liebt bleibt man und arbeitet an sich und der Beziehung. Wenn man nicht liebt sollte man gehen.
In deinen Beiträgen schreibst du nie von Emotionen. Du scheinst verunsichert zu sein, ob und was du für deine Freundin empfindest. Oder verstehe ich das falsch?

20.01.2014 01:32 • #18


W
Er schreibt so emotionslos, weil er ein Narzisst ist! Wenn man seine Texte durchliest, dann erkennt man es. Eigentlich muss die Frau sich den Sohn schnappen und so schnell laufen wie sie kann! Er wird sie mit in den Abgrund ziehen!

20.01.2014 01:50 • #19


C
Der schreibt Laberrababer und das auf so widersprüchliche Art und Weise, dass er es selbst nicht versteht und doch versucht auf schlau zu machen.

Das ist alles in sich nicht stimmig. Daher hat er auch noch keine langen Beziehungen hin bekommen.

Ich wette deine Frau ist auch nur noch wegen des Kindes mit dir zusammen. Wenn du dich man nicht vertust, dass du da noch die Zügel in der Hand hast und Herr der Lage bist. Wenn sie wüsste, wie du wirklich denkst, steht sie auf, nimmt das Kind und geht.

Die Tänzerin war da ein Tick heller. Und glaub mal, auch eine Tänzerin wird nach einiger Zeit auch eine ganz normale Frau sein. Auf der Bühne spielt man eine Rolle, die man auch privat noch ganz wunderbar abrufen kann, wenn es gewünscht wird. Aber nach der Zeit legt es sich.

Und wenn du deine Frau nur begehrst, wenn sie attraktiv ist, auch für andere, wie die Tänzerin, dann hast du auch ein Selbstwertproblem. Dann suchst du nämlich die Bestätigung von aussen. Dann hat nur das für dich Wert, was von aussen und anderen beklatscht wird. Dann meinst du, was die anderen begehren ist auch was. Da hast du nicht verstanden, das die Liebe andere Massstäbe setzt. Denn wenn du die Liebe kennen würdest, würdest du auch jemanden, der für andere unattraktiv ist nehmen, nur weil es für dich deine Liebe ist.

Aber mit so viel Oberflächlichkeit, mit der du geschlagen bist, muss noch viel geschehen, bis du das nur erahnst.

20.01.2014 01:53 • #20


B
Circel, Du regst Dich so über Tü30 auf weil er ein Problem anspricht das in vielen langwierigen Beziehungen Thema ist, leider. Viele verdrängen, gehen fremd, trennen Beziehung und S. etc.

Zitat:
Und wenn du deine Frau nur begehrst, wenn sie attraktiv ist, auch für andere, wie die Tänzerin, dann hast du auch ein Selbstwertproblem. Dann suchst du nämlich die Bestätigung von aussen. Dann hat nur das für dich Wert, was von aussen und anderen beklatscht wird. Dann meinst du, was die anderen begehren ist auch was. Da hast du nicht verstanden, das die Liebe andere Massstäbe setzt. Denn wenn du die Liebe kennen würdest, würdest du auch jemanden, der für andere unattraktiv ist nehmen, nur weil es für dich deine Liebe ist.


sorry aber das ist Quatsch. Er schrieb nicht dass er sie nur begehrt weil andere sie wieder begehren, sondern dass er sie AUCH begehrt. Du verwechselst hier Liebe und Begehren. Er kann sie durchaus lieben aber nicht mehr heiß finden und es ist einfach so: das Fremde ist ero. reizvoller.

Zitat:
Und natürlich, wenn dieser Grad an Vertrautheit da ist, kann das Gegenüber kaum mehr ein romantisches Mysterium sein. Ich denke, darauf muss man klarkommen. Falls ich das partout nicht schaffen sollte, müsste ich irgendwann dazu stehen, in Liebesdingen ein Herumtreiber zu sein.


Nach vielen gemeinsamen Jahren ist der 6 meist einfach weg, daran ist keiner Schuld, es liegt in unserer Natur. Ein schmerzhaftes Thema das seit jeher die Gemüter erhitzt. Man hat nur die Wahl: seinen Moralvorstellungen entsprechen und (ein wenig) seine Libido einbüßen, oder diese zu leben und sich schuldig fühlen und andere verletzen.

20.01.2014 02:26 • #21


T
Viele Eindrücke.

Zunächst mal die Eindrücke der Wütenden, die eine radikale Konsequenz fordern. Es ist wichtig, sich deren Maßstäben zu stellen, sie haben starke Antennen dafür, wenn etwas weder Hand noch Fuß haben könnte (was nicht heißt, dass das dann auch stimmt), und deswegen stelle ich mich ihnen auch. Und ich antworte sachlich darauf, weil in der Diskussion mit Fremden, die wir hier für einander sind, nur Abstand was bringt, kein Geheule und kein Erhitzen.

Also, ich glaube, dass die radikalen Wertmaßstäbe der Wütenden einfach nicht verallgemeinert werden können. Sie mögen in Deutschland und in Amerika den Standard der öffentlichen Moral darstellen, in ganz Südeuropa gelten sie z.B. aber nicht. Und meine Eltern z.B. haben sich gegenseitig betrogen und weh getan. Hätte einer von denen dann auf seinen moralischen Mehrwert gepocht und die Kinder genommen, würde ich heute genau demjenigen gram sein. Denn ich liebe sie beide. Sie sind mein Vater und meine Mutter, mit all ihren Schwächen und Schäden. Mit solchen, die auch treue Eltern haben können. Und es ist schwierig: ich war ein älterer Grundschüler, als sie sich trennten, und für mich haben sie sich zu spät getrennt. Aus der Perspektive meiner kleinen Schwester hingegen, nur wenig jünger, war es zu früh. Ihr Verhältnis zu meinem Vater stabilisierte sich nicht mehr. Ich weiß auch von einem meiner Freunde, dass er und sein Vater Jahre später erfuhren, dass die Mutter einmal ein Verhältnis gehabt hatte. Hätte sie das dem Vater beichten müssen, damit der dann den Jungen nimmt? Nee, mit Beachtung des Kindeswohls hätte sowas nichts zu tun.

Was die Frage danach betrifft, was ich eigentlich wollen würde: Ich wollte von anderen erfahren, wieviel Autosuggestion ihrer Meinung nach zu einer glücklichen Beziehung gehört. Wie sehr muss man sich ein Stück auch einreden, der andere sei der Richtige? Wieviel reine Disziplin ist dann nötig? Am Anfang, später, bis dass der Tod uns scheidet. Und was ich darüber hinaus für mich will? Ich will wissen, was ich hoffen kann, geben zu können. Natürlich ist mir klar, dies nicht hier herausfinden zu können. Ich habe die Nummer eines Therapeuten.

Die Tänzerin übrigens ist keine Show-Tänzerin, sondern ihr Hobby ist Modern Dance, und das Können daraus trägt sie mit auf die Tanzfläche. Ich arbeite im Nachtleben, tanzte nach Feierabend mit ihr, denn Tanzen ist auch meine große Leidenschaft, und so begann es. Und, ist das jetzt oberflächliches Empfinden? Weiß ich nicht. Aber was bringt so ein Stempel? Jede einzelne Sache, die man mit einem Partner teilt, ist nur eine einzelne Sache und könnte als solche abgetan werden. Es ist doch so, dass die einzelnen Sachen sich ganz ungleich summieren, und eben nicht immer in einer Gewichtung, die ihrem sozialen und moralischen Mehrwert enstpricht.

Also, ich danke Euch für Eure Eindrücke. Es war klar, dass keine definitiven Antworten dabei sein konnten. Und auch von meiner Seite aus nicht. Deswegen vielleicht der Eindruck, ich drehe mich argumentativ im Kreis. Denn genau das tue ich ja auch emotional.
Nun gut: ab zum Therapeuten. Hilft ja nichts.

Euch allen alles Gute. Möge jeder von Euch auf seine Weise glücklich werden und die, die er liebt, glücklich machen können.

20.01.2014 12:53 • #22


T
... Entschuldigt, ganz fertig bin ich noch nicht.

Es geht um zwei Pole, vor denen ich beiden Angst habe:

Einerseits beziehungsunfähig zu sein, von Bindungsängsten getrieben, jemand, der sich jedes halbe Jahr erneut hinterfragen muss, ob die Partnerin die Richtige ist, die Frau, die er glücklich machen kann.

Andererseits jemand zu sein, der nur wegen Dingen in einer Beziehung (und dort dann meinetwegen treu) ist, die mir genauso wenig sagen: um regionalen Moralvorstellungen zu entsprechen, um einfach nicht allein zu sein, um Sicherheit zu haben.

Als Beispiel für letzteres dieses Szenario: ein Teil meiner Familie ist wohlhabend und konservativ und hat einen alt-ehrwürdigen Namen mit von und zu. Dummerweise haben Dir Deine Eltern davon ncihts mitgegeben, könnte man sagen, und hätte Recht. Doch auch bei den Konservativen sehe ich dann meinen Onkel und seine Frau. Die beiden scheinen glücklich, großes Haus, Geld, zwei Kinder und eben der alt-ehrwürdige Name. Bis dann mein Onkel klischeehafterweise was mit dem osteuropäischen Au-Pair Mädchen anfängt. So ein Schwein, aber immerhin, heute sind die beiden verheiratet, sehr zum Ärger aller Tanten und Schwägerinnen. Aber mein Punkt an der Story ist nicht mein Onkel. Der springende Punkt ist meine Tante. Als wir uns später mit ihr unterhielten, gab sie zu, jetzt nicht mehr verstehen zu können, was sie je an meinem Onkel gefunden hatte. Zwischenmenschlich, ero. usw. Das heißt, sie hatte sich jahrelang eingeredet, er sei der Richtige für sie, weil er ihr genau eines hatte geben können: den Status einer unangefochteten Ehefrau eines reichen Mannes mit gutem Namen. Sobald dieses Arrangement hin war, war auch alles andere hin.

Ich könnte so nicht leben. Nicht wie meine Tante. Wenn ich eines morgens aufwachen und feststellen sollte, dass ich all die Jahre mit meiner Partnerin nur deswegen zusammen war, weil sie mir Sicherheit gab, so nett zu mir war, Geld hatte (in unserem Fall hypothetisch), so ein starkes Pflichtgefühl hatte, dann würde ich mein Leben als verpfuscht ansehen. Nein, ich würde wollen, dass ich jederzeit weiß, dass sie mir gibt, was ich im Kern will. Und das ist nunmal Gleichheit im Geiste einerseits, aber andererseits auch Poesie, Romantik, ero.. Und ich würde wollen, dass ich ihr gebe, was sie im Kern will. Und ich weiß nicht mal, ob das bei meiner Frau überhaupt ein Typ wäre, der vor allem treu ist und gutes Partner-Material hergibt. Sie vielleicht einfach anders als die Wütenden hier. Sie ist nicht polyamorös, aber wenn ich mir meine Vorgänger ansehe, stand sie schon immer auf Typen wie mich, nicht auf die Soliden. Davon hätte sie genug haben können. Nein, auch meine Frau will Intellekt, Poesie, ero.. Und zusätzlich soviel Treue wie möglich.

Wäre ich ein cooler Franzose, der seinen Geliebten geschickt grade soviel Raum gibt, dass sie niemanden belästigen, ansonsten aber seine Frau aufrichtig liebt, könnten wir z.B. auch glücklich werden, denke ich. Nur bin ich nicht cool. Sondern von Zweifeln zerfressen. Von Zeifeln an mir, an der Wahrhaftigkeit meiner Liebe, an dem Konzept von Liebe überhaupt. Sonst hätte ich mich ja hier nicht entblößt.

20.01.2014 13:42 • #23


T
Butterblume11 könnte übrigens trotz ihres rüden Tons in einem Punkt Recht haben. Nicht damit, dass wir alle einfach krank sind. Nein, ich z.B. bin einfach nur müde und kaputt von all den Zweifeln im Kopp und schreibe die deswegen hier nieder, wie vielleicht manche von Euch auch.

Butterblume11 könnte aber damit Recht haben, dass ich vielleicht dann nicht soviel Ansprüche an die Liebe stellen müsste, wenn ich mit meinem restlichen Leben rundherum zufrieden wäre. Vor allem was die Karrierre betrifft. Ich bin zwar kein Kellner, aber doch nicht das geworden, was ich mal werden wollte. Vielleicht müssen nur die Karrierre und das durch schwere Arbeit Erreichte stimmen, und die Beziehung läuft dann einfach so nebenbei, in aller Fairness. Und das ist dann das Glück.

Wieso haben dann aber südeuropäische Präsidenten Affären? Und sogar US-amerikanische Präsidenten? Sind die alle nicht geworden, was sie werden wollten?

Es bleibt schwierig.

20.01.2014 14:24 • #24


E-Claire
Tja, Du bist aber, wie Du selbst festgestellt hast, kein cooler Franzose.

Also ich würde denken, Konzepte sind etwas für Weicheier mit Bedürfnis nach Legitimationsgrundlage der eigenen Unfähigkeit, braucht kein Mensch. Und ist es nicht vielmehr so, daß jeder, der sich die Frage nach dem Konzept stellt, in letzter Konsequenz zu unsicher ist, seinen eigenen Weg zu gehen?

Auffällig ist, daß Du Liebe und Verantwortung verwechselst. Liebe kann man (leider) nicht herbeireden, bleiben machen, erzwingen oder erarbeiten. Sich der Verantwortung zu stellen, die Konsequenzen des eigenen Lebensentwurfs zu tragen, ist im Gegensatz dazu Entscheidung. Und nebenbei bemerkt, wie man das letztlich tut und auf welche Art und Weise man sich dieser Verantwortung stellt, steht dann noch mal auf einem ganz anderen Blatt und ist abhängig von einigen äußeren Faktoren, aber vor allem auch von der eigenen Stärke und Kreativität.

Wenn man sich Deine Posts so durchliest, könnte man meinen, das diese genauso gut unter dem Hashtag „Luxusprobleme“ veröffentlicht werden könnten… Da gibt es die Frau an Deiner Seite, die Du, als Streuner, interessanterweise die ganze Zeit mit einem Possessivpronomen belegst und dann noch die Gastspielende Tänzerin, welche inzwischen mit fixem Engagement versehen, Platz macht für eventuelle Nachbesetzung(en) abhängig davon welches Stück als nächstes zur Aufführung gebracht wird. „Deine“ Frau weiß um Deine Qualitäten als Intendant und ist sogar bereit, Dir gegenüber größere Nachsicht walten zu lassen, als die meisten Kommentartorinnen hier. Hashtag Luxusproblem… Is doch alles schön, oder? Wo genau ist das Problem?

Tja wo… ? Und doch postest Du hier und beschreibst Zweifel, Ängste und bemühst regionale Unterschiede…

Die erste Intuition ist zumeist die Richtige, wie Du ganz richtig im allerersten Post beschreibst, um „Deine“ Frau glücklich zu machen, müßtest Du selbst wieder glücklich sein wahlweise auch es erst einmal werden…

Das Interessante an Deiner Frage „wie viel Autosuggestion es bedarf“ ist nicht die Frage nach der Autosuggestion… sondern die nach dem „wie viel“… Du suchst Maßstab… Ab wann darf ich mich nicht nach mehr sehnen, weil ich das Beste ohnehin habe und mein Sehnen nur in Verlust enden kann… Ab wann darf ich mehr wollen, weil es nach allgemein gültigen Maßstäben legitim ist, ein tatsächlich existierendes Mehr zu wollen. Das ist L(i)eben nach marktwirtschaftlichen Prinzipien vom feinsten und sollte/muß einem Poeten und Lebenskünstler sauer aufstoßen.

Es lebe die Risikolosigkeit oder zumindest der qualified guess… Maßstäbe sind super, nicht wahr? Wenn man die Kriterien der DIN69 erfüllt hat, dann muß man ja glücklich sein.

Blöd nur, wenn der nagende Zweifel trotzdem bleibt. Ur gemein.

Der zweite Fehler im System ist, der Glaube daran, daß die Frage im Moment Offenlegung des Gastengagements der Tänzerin oder einfach Weitermachen heißt… Klar, Du kannst Dich für eines von beidem entscheiden oder noch besser, weiter mit dieser Frage bis zur Erschöpfung beschäftigen, bis es eines Tages ohnehin aus Dir herausbricht oder Du Burgfrieden mit Deiner Rolle des Intendanten á la ich kann ja nicht ändern, wer ich bin, aber ich liebe „meine“ Frau geschlossen hast… Wie viele Gaststars es dazu brauchen wird, ist nur eine Frage der Anzahl nicht jedoch des ob.

Beide Fragen die nach dem wie viel Autosuggestion und auch die nach dem weiteren Vorgehen sind Nebelbomben Deines Intellekts und Deiner Prägung, die nur verhindern, daß Du dorthin schaust, wo es wirklich weh tut…

Was fühlst Du oder imitierst Du nur Gefühle? Und von welcher Unzufriedenheit oder Leere oder Unsicherheit … in Dir selbst, suchst Du mit einer solchen völlig unfruchtbaren –den das sollte inzwischen klar geworden sein, Du glaubst doch nicht wirklich daran, daß sich Deine Zweifel oder Dein Streunen durch den „Entschluss“ für oder gegen mehr Disziplin einfach im Nichts auflösen – abzulenken…

Also lieber TAD was darf es denn sein? Tor eins, welches Dir weiterhin die mit Anfang dreißig auch nicht mehr ganz Abendfüllende Illusion des intellektuellen, kreativen und sensiblen Mannes lässt, weil Du Dir ja wenigstens die Frage nach der konzeptionellen Idee von Liebe stellst?
Oder Tor zwei: Intendant mit zeitlich immer mal wieder gegebenem Familienanschluss dessen Repertoire an Stücken aber vermutlich doch sehr begrenzt bleiben wird (immer nur Bergmann und Ibsen ist schon recht fad).
Oder vielleicht doch Tor drei: Hinschauen, hinschauen und hinschauen… (Und wenn es nicht alleine geht, dann darf auch gern mal von der von Dir erwähnten Telefonnummer Gebrauch gemacht werden) und herausfinden, was das eigentliche Problem ist.

Vielleicht wird ja dann doch eines Tages aus Dir ein cooler Franzose… wer weiß das schon.

In diesem Sinne viel Glück!

22.01.2014 19:10 • #25


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