Beginnende Trennungsspirale - Partner chancenlos?

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Hallo in die Runde,

nach 2 Wochen lesen möchte ich mich hier mit meiner Geschichte vorstellen. Meine Freundin (24) hat mir (32) vor zwei Wochen den Laufpass gegeben. Durch die geöffnete Beifahrertür zu mir heruntergebeugt: Ich denke, das wars. Danach folgte noch ein unschöner Satz und eine unschöne Geste meinerseits... Wir waren nur 8 Monate zusammen, klassische Wochenendbeziehung aufgrund getrennter Arbeits- und Wohnorte. Es war eine sehr abwechslungsreiche, tlw. turbulente und stressige Zeit. Wir hatten viel unternommen, sind herumgefahren, Urlaub, etc.
Am Anfang überschüttete sie mich regelrecht mit Liebe, aber ab Juli, also nach nur ca. 4 Monaten, bekamen wir immer wieder ernsthaften Streit. Mal über wichtige Sachen die uns beide betrafen, aber immer öfter auch über Nebensächliches, was ich nicht verstand. In Gedanken unterstellte ich ihr Streitsucht, vieles hätte nicht so eskalieren müssen. Manchmal wollte ich einfach wieder abfahren. Ich konnte in den seltensten Fällen angemessen mit ihr diskutieren, tat dies aber kurze Zeit später und sah ihr zuliebe auch oft Fehler ein, die man(n) nicht hätte einräumen müssen. Besser wurde es davon aber nur kurzfristig. Unser Urlaub im Spätsommer war die Hölle. Ein Tag lief gut, den anderen gab es nur Gefauche. Wie so oft schwieg oder bockte ich, dies war auch ein Schutz unserer selbst da ich in Wut ziemlich ausfallend werden kann (mir ist das aber in unserer Beziehung nie passiert). Ich war also nur noch damit beschäftigt, keine Streitanlässe zu geben, was ein partnerschaftliches Miteinander stark eingeschränkt hat und mich zum Reagierenden degradierte. Ich ordnete mich unter. Es gab immer wieder die guten Tage... wo alles perfekt schien und ihre gute Laune förmlich überschäumte. Sie war dann kaum zu bändigen vor Tatendrang und Redeschwall. Sie hat an alles in unserer Partnerschaft sehr hohe Ansprüche angelegt... Bald fühlte ich mich von der Fülle dieser Ansprüche überfordert. Meine Abreise montags empfand ich manchmal als Erlösung. Ich habe es ihr aber mit meiner zeitweiligen Diskussionsverweigerung (nicht Kommunikationsverweigerung!), dem ewigen zu spät kommen (nicht bei wichtigen Anlässen), dem Zeit-im-Bad-vertrödeln und sie-das-Frühstück-machen-lassen auch oft schwer gemacht. Aber ich habe sie auch schnell wieder vermisst. Ich war/bin in sie vernarrt, verliebt, verrückt nach ihr...
Nach einem Auslandsurlaub ihrerseits mit einer Verwandten schien wieder alles rund zu laufen... bis zum darauffolgenden Wochenende. Die Probleme bzw. die Asymmetrie der Partnerschaft hat sich auch früh auf unseren S** übertragen. Das aber ist bekanntlich nicht mit bloßem Willen zu steuern... Nach 2 relativ verkorksten Wochenenden bei ihren Eltern (nicht identisch mit unseren Wohn- und Arbeitsorten) war Schluss. Es fielen kurz davor Sätze von ihr wie: Ich merke, dass ich dir nicht gut tue., Das ist doch nicht mehr schön, oder?, Können wir nicht einfach bloß Freunde sein?! (seufzend). Bereits Anfang August dachte sie an eine 1- bis 2-Wochen-Auszeit. Nach einem sehr schönen Abend bei Freunden war das aber vom Tisch. Damals fiel auch einmal der Satz von ihr: Haben eigentlich Deine Ex-Freundinnen öfter mit dir Schluss gemacht oder Du mit ihnen? Dieselbe Frage kam 4 Tage vor der Trennung noch einmal. So ein Satz ist wie Salzsäure der sich durch die Seele frisst... Auch Liebkosungen und -bekundungen nahmen stark ab, vor allem von ihrer Seite.
4 Tage nach unserer Trennung hatte sie sich auf der online-Plattform neu angemeldet, auf der wir uns kennengelernt hatten. Dort ist sie meines Wissens auch mehrmals täglich. Das war eh unsere Geschichte... Wir standen seit 8 Jahren mit Unterbrechungen in Kontakt und haben es nie auf die Reihe bekommen, uns zu treffen. Als es nach einer Odyssee durch andere Beziehungen endlich klappte, hat es sofort gefunkt.
In der Summe der aufgelisteten Tatsachen und Worte ist ihre Rückkehr ausgeschlossen, da mache ich mir (bis auf letzte Hoffnungsfunken) nichts mehr vor. Es tut aber höllisch weh, der Boden ist mir den Füßen weggezogen worden. Ich frage mich nun, nachdem es ja Beziehungsprobleme schon im Sommer gab, die später nur zugeschüttet wurden, ob ich die Chance hatte irgendwann effektiv gegenzusteuern? Sie ist eine temperamentvolle und sehr durchsetzungsstarke Person, ich ruhiger aber mit einem nicht minder großem Dickschädel. Für mich überwog das Positive. Das hat sie sogar nach der Trennung nochmal bestätigt. Hätte ich ihr gestern nicht noch einmal einige persönliche Dinge (auch Geschenke) auf Arbeit vorbeigebracht und wir uns dort eine halbe Stunde sehr entspannt ausgesprochen, hätten wir uns gar nicht mehr gesehen... ! Es wäre nur das Telefongespräch vom letzten Sonntag (sie war immer derjenige von uns beiden, der mich nach der Trennung anrief) in dem sie mir Alles Gute wünschte mit der lapidaren Begründung Es passt einfach nicht. Wie kann man als Partner nach einer derart intensiven Zeit so abgehakt werden... ?!
VORletzten Sonntag schrieb sie mir nach einem emotionalem Telefongespräch noch, dass sie an mich denke, sich auf mich freue und wir es zusammen schaffen wollen. Ich erwiderte ihr dies natürlich. Doch ohne mein Zutun (nur 1 Spontan-SMS) hat sie diese Ansicht in der vergangenen (Arbeits-)Woche völlig gekippt. Diese Woche zwischen Bangen und Hoffen hat mich zermürbt. Ich frage mich, war der Keim der Trennung, die Saat des Bösen sozusagen, noch irgendwie aufzuhalten? Man sagt ja, dieser Trennungsgedanke ist wie eine Spirale, auf die immer mehr Windungen kommen, bis aus dem Gedanken die Tat wird. War also unsere Trennung unvermeidbar?
Unser Spontan-Treffen bei ihr auf Arbeit gestern war wie gesagt zum Ende hin sehr friedlich und entspannt. Wir haben sogar noch eine kleine handwerkliche Aufgabe im Geschäft erledigt und uns darüber gefreut. Wir umarmten uns mehrfach, lange... Ich bekam glasige Augen. Dennoch. Sie verabschiedete mich für immer... Was ging in ihr vor? Gestern? Das letzte Vierteljahr? Klassisch entliebt? Ich verstehe diese Frau nicht...

19.11.2013 12:54 • #1




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