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Das Leben kann so ungerecht sein Lange Geschichte

P
Guten Abend...
ich bin ganz neu hier und habe auch bis auf das ich in welchen gelesen habe, absolut keine Erfahrung Mit Foren Beiträgen. Aber ich muss nun auch mal Dampf ablassen und vielleicht gibt es da draußen auch Menschen, die auch solche Erfahrungen gemacht haben und vielleicht Anreize dazu, wie ich wieder in ein normales Leben zurück finden kann.
Wo fang ich da an...
Also zunächst einmal, habe ich vor 8 1/2 Jahren, die Liebe meines Lebens getroffen. Wir sind 6 Jahre zusammen gewesen, haben ein gemeinsames Kind und waren auch verlobt.
Die Problematik fing nach 2 Jahren an, das er mich mit meiner damals besten Freundin betrogen hat, und auch so immer nicht ganz ehrlich war. Kleinkram, aber klein misst häuft sich auch zu einem großen Haufen s... an.
Wir waren dann auch für einige Monate getrennt, jedoch haben wir das beide nicht so belassen können, und haben uns wieder zusammengerauft.
Als dann später unser Sohn unterwegs war, fingen gewissen Krisen wieder an aufzukommen, der Vertrauensbruch ist immer wieder hochgekommen und aufgrund dessen das ich so misstrauisch und Biestig war, hat er in gewissen Hinsichten noch mehr Luft gesucht und viel gelogen, was dazu führte das ich darin bestätigt wurde das ich nicht vertrauen kann usw. Quasi, selbsterfüllte Prophezeiung, eine kam ins nächste, woran ich auch meine Schuld dazu beitrug, was ich auch erst jetzt verstehen kann. Ich grub mich immer mehr ein, zog meine Mauer hoch, und er versuchte mir immer mehr gerecht zu werden, erfand Lügen damit ich nicht beunruhigt bin, bzw. nichts zu meckern hab Endresümee, unsere Kommunikation war absoluter Schrott, jeder wollte sich schützen, hat den anderen immer mehr von sich weggeschubst. Jedenfalls, hab ich dann so hoch gemauert, das ich mir einredete, ihn nicht mehr zu lieben, beendete die Beziehung und floh in meine eigene Welt. Wir verstanden und dennoch gut und hielten wegen dem kleinen Kontakt.
Warum auch immer, wurde ich wie mit einem Schlag aus meiner heilen Welt rausgerissen, und erhielt die klare Erkenntnis das ich ihn noch immer sehr liebe, nach 1 1/2 Jahren Trennung.
Wir sprachen darüber und er gestand mir auch das er noch oft an mich denkt. Wir haben dann wieder viel Zeit zusammen verbracht und haben dann auch wieder zueinander gefunden.
Da sein Opa sehr krank war, hielt das Glück leider nur 4 Wochen an. Nein ex vergrub sich mit einem Mal total, wollte für sich sein, als die Diagnose feststand das er wohl bald sterben würde. Ich habe ihm seine Zeit gelassen, jedoch hat er dann angefangen den Abstand so zu gestalten, was wir ihn nur noch aller 14 Tage mal sahen. Die Argumentation belief sich darauf, das wir ihn an seinen Opa erinnern und er dann nicht abschalten kann, deshalb viel bei seinen Freunden ist. Das habe ich anfangs auch verstanden, doch komisch fand ich dennoch das er niemanden mied, außer mich und meinen Sohn. Sein Opa starb dann tatsächlich, und ich war für ihn und seine Familie da. Er versicherte mir, das er mich sehr liebt und mich nie wieder verlieren möchte, das er weiß das sein Verhalten nicht gut ist aber er nicht anders kann. Es alles besser werden wird, wenn er seinen Opa unter die Erde gebracht hat. Ich hatte weiterhin Geduld mit ihm, wie ohnehin schon. Ich könnte ihn ja nicht einfach hängen lassen, wo er doch in so einer schlimmen Zeit war.
Und jetzt kommt der Hammer:
Wir beerdigtem seinen Opa und 14 Tage später beendete er die Beziehung, mit dem Argument das er gerade nicht weiß was er möchte und seine ex, mit der er 1 Jahr nach unserer Trennung für 6 Monate zusammen war, wieder in sein Leben getreten ist. Er liebt uns beide und weiß nicht was er tun soll.
Das war im November letzten Jahres, und hat sich dann auch nicht mehr bei seinem Sohn gemeldet. Im März erfuhr ich dann, das er wieder Vater wird. Von ihr. Gut dachte ich, das hat er sich so ausgesucht, vielleicht ist er ja nun glücklich. In Wirklichkeit tat es natürlich Mega weh, aber ich musste es ja akzeptieren. Letzte Woche traf ich seinen Schwager, der mich gleich zurecht rüttelte, das ich mich gar nicht mehr melde und mich wie versprochen sehen lasse ob ich nicht mal wieder kommen möchte. Gemeldet habe ich mich dann auch gleich bei meiner ex Schwägerin und fuhr am letzten Wochenende auch gleich mal vorbei. Dort erfuhr ich dann, das er sich nur nicht meldet, weil er Angst hat mir gegenüber zu treten, nachdem was er getan hat. Ich bestellte einen Gruß, das er sich um seinen Sohn kümmern solle, das dass eine nichts mit dem anderen zutun hat. Er meldet sich auch sehr schnell, und wir trafen uns dann zu einem Gespräch, um den Umgang zu besprechen.
Wir sahen ihn, und er schloss und beide gleich in die Arme. Das war komisch. Und als wir in dem Kaffee waren, erzählten wir viel, und er lies den einen oder anderen Kommentar, das er mit seiner Entscheidung nicht glücklich ist. Er sagte mir, das er wahrscheinlich nicht gegangen wäre, wäre sie nicht gekommen das sie schwanger ist. Er zeigte viel Reue und wollte uns auch so gar nicht richtig gehen lassen. Bei mir kam alles wieder hoch, ich bin unendlich traurig und in meinem Kopf läuft ständig der gleiche Film ab. Wie alles gekommen wäre wenn... Wie wäre dies und jenes... Was wäre wenn gewesen... Ich weiß das er gerade beziehungsprobleme hat, und das sein Verhalten mir gegenüber nicht nur was damit zutun hat das er seine Entscheidung bereut. Das tut er sicher, das merkt man, aber das er unglücklich ist, sucht er unter anderen gerade Bestätigung in meiner Seite um sich ein wenig besser zu fühlen. Klar Freudenschrei mich einerseits, er hat seine Strafe nun bekommen und muss mit seiner Entscheidung Leben. Aber wenn ich ihn so sehe, merke ich noch immer wie sehr ich ihn liebe und wie sehr er mir fehlt. Ich bin so wütend, das er so blöd damals war, aber er ist es sicher auch. Ändern kann man nun nichts mehr, ich finde nur keinen richtigen Weg, um davon endlich loszulassen. Die Vernunft sagt, er hat uns für eine andere Frau und unbekannten Kind in den Stich gelassen. Aber das Herz schreit nach ihm und das bricht mich an, weil wir hätten alles rumreißen können, und das weiß er jetzt auch, aber zu spät.
Ich muss lernen zu akzeptieren, loszulassen und nach vorne zu schauen. Das ist jetzt 9 Monate her. Und mein Herz blutet immer noch. Es ist wie ein Fluch. Und natürlich bleibe ich hart, und gehe auf nichts von ihm ein. Bleibe unbeschrieben und das ich natürlich abgeschlossen habe, was ich ja auch wirklich möchte. Das was da letztes Jahr passiert ist, ist unverzeihlich.
Kennt das jemand? Jemanden zu lieben obwohl man das gar nicht mehr möchte? Wie habt ihr da rausgefunden? Ich freue mich über jede Antwort von euch. LG

24.06.2015 00:13 • #1


Engelhexe
Ich denke, dass Gefühl jemanden zu vermissen hat wohl jeder hier, daher ist er ja hier..
Manchmal denke ich jedoch, dass ist keine Liebe sondern nur ein Verlustgefühl, etwas oder jemanden nicht mehr zu besitzen. Denn wenn man jemanden richtig liebt, möchte man, dass dieser glücklich ist..

24.06.2015 07:10 • #2


A


Das Leben kann so ungerecht sein Lange Geschichte

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M
Das Leben kann so ungerecht sein Lange Geschichte

ich glaube nicht, daß die ungerechtigkeit des lebens etwas damit zu tun hat.
sondern,
du hast dich entschieden einen mann
für deinen traummann zu halten,
der lügt, nicht treu ist und auch ansonsten keine ahnung zu haben scheint,
was er will.

du solltest vielleicht eher diese entscheidung hinterfragen
und was du so traumhaft an einem menschen findest
mit dem du nicht glücklich bist.


Die Problematik fing nach 2 Jahren an, das er mich mit meiner damals besten Freundin betrogen hat, und auch so immer nicht ganz ehrlich war. Kleinkram, aber klein misst häuft sich auch zu einem großen Haufen s... an.

wenn du das für kleinkram hältst ...
ich halte das nicht für kleinkram,
sondern für den richtigen moment um zu gehen......

24.06.2015 07:38 • #3


P
Das er glücklich ist, möchte ich ebenso für ihn, wie jeder für sich selbst.
Sonst würde ich mich mit purer Schadenfreude zurück lehnen, und zusehen wie er nun lebt. Es geht mir aber nahe, und das mich eben die Fragen, wie wäre es gekommen wenn er sich damals anders entschieden hätte, usw.
Besessen, habe ich ihn nie, er war nur ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.
Und an der Tatsache, das er nicht mehr da ist, möchte ich unter den heutigen Umständen auch gar nicht mehr ändern, er wird wieder Vater und soll sein Kind bzw. für seine neue Familie da sein. Das leid das ich damals ertragen musste, tue ich aus Egoismus keinem anderem Menschen an.
Die Tatsache, warum ich lediglich überhaupt hier bin, ist, das ich mir vH wie verflucht fühle, weil ich seit Jahren versuche von dem Thema wegzukommen, um mein eigenes Leben aufzubauen, mein Herz es aber nicht zulässt.

@minna, du hast damit vollkommen recht, Kleinkram war das nicht und habe ich damit auch nicht sagen wollen.
Die Sache war überhaupt nicht klein, nicht im geringsten.
Deshalb trennte ich mich ja auch.
Die Sachen und Streitereien die danach kamen, waren Kleinvieh, der sich zu den schon vorhanden Sachen, auch gehäuft hat. Ich war eben unzufrieden, meckerte nur rum und nichts war richtig was er tat. Deshalb erfand er irgendwann Notlügen um es mir recht zu machen und keinen neuen Streit zu fördern. Das da nur die Verletztheit und der Vertrauensbruch aus mir sprach, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht.
Und du hast recht, ich idealisiere einen Menschen, der so etwas getan hat, es gibt aber leider auch überwiegend gutes und bis auf diese Sache die da passierte, war ich mit ihm sehr glücklich.

Ich bin ja auch hier, um mal raus zulassen, das ich mich davon lösen möchte, gerade weil ich weiß das einfach zu viel des Guten war. Mir fällt es nur sehr schwer mich emotional abzulösen, obwohl man es so gerne möchte.

24.06.2015 08:58 • #4


A
Ach, du Arme! Du tust mir leid!

Fakt ist halt, er hat dich belogen, betrogen, sich von dir distanziert, ihr konntet nicht miteinander kommunizieren, er hat über weite Strecken euer gemeinsames Kind im Stich gelassen etc. Das würde bei einem Revival wieder so enden, da kannst du dir sicher sein. Warum man nicht abschließen kann, hat unterm Strich meist nur mit der eigenen Eitelkeit und dem Disney-Glauben an ein Happy End zu tun. Bekäme man ihn wieder, hätte man gewonnen. Das Bild der großen Liebe würde aufrecht erhalten, man reitet gemeinsam in den Sonnenuntergang - bis man vor den selben Problemen stünde, wie davor.

Er hat dich mit deiner besten Freundin betrogen, er hat eine andere geschwängert - käme er zurück, dann hätte die große Liebe gesiegt, damit dein Weltbild. Das ist es, woran du festhältst, nicht der Mann an sich. Und für dieses Weltbild blendest du alles aus oder interpretierst um, was nicht da rein passt. Die großen Prüfungen im Märchen, die die Prinzessin dann doch besteht, und der Frosch zum Prinzen wird und man das Königreich regiert. Passiert aber nicht. Frosch bleibt Frosch und das Königreich entpuppt sich als schäbige Hütte, in der nicht die Prinzessin, sondern Streit und Distanz regiert.

Er hat zum jeweiligen Zeitpunkt die für sich richtige Entscheidung getroffen. Genau wie du, als du Schluss machtest. Das hatte Gründe. Die zu verklären, bringt halt leider nichts. Es ist nicht er, den du liebst, es ist das Bild der kleinen glücklichen Familie, dem du nachtrauerst.. Wenn du das verinnerlicht hast, dann kannst du den Mann loslassen. Alles Gute!

24.06.2015 09:32 • x 1 #5


P
Arnika, du triffst den Nagel wahrscheinlich absolut auf den Kopf.
Ich wünschte ich könnte selbst so schön rational sein
Ich werde es auf jeden Fall beherzigen und darüber nachdenken.
In dieser Ecke habe ich zwar auch schon gedacht, aber der Körper signalisiert einen ja dann das man sich gerade selbst veräppelt, dem nicht so ist.
Aber so abwegig ist es gar nicht, so lange wie ich schon an dem Thema Klebe und nicht loslassen kann. Wahrscheinlich ist es meine Denkweise, die ich umstrukturieren muss, um dann auch anders zu fühlen, alles klarer und realistisch zu sehen, mich endlich zu lösen um irgendwann selbst wieder glücklich werden zu können.

Liebe Arnika, ich danke dir sehr für diesen Beitrag.

24.06.2015 09:47 • #6


A
Liebe Paula,

es gibt einen einfachen Grund, warum ich so rational sein kann: Ich habs schon hinter mir! Es ist nunmal viel leichter, zu meinen, eine Liebe gilt einer anderen Person als einem Weltbild und dem damit verbundenen eigenen Ego. Als ich das begriffen hatte, wars wie ein Aha-Effekt.

Immer, wenn ich anfangs ins Wanken geriet, führte ich mir vor Augen: Du liebst nicht ihn. Nach allem, was war, ist das keine Liebe. Du liebst nicht den realen Menschen, sondern nur die surreale Vorstellung des Prinzen und des Märchens, wo alles wieder gut wird, den Gedanken ans Happy End. Du steigerst dich in ein Weltbild hinein, das nicht der Realität entspricht.
Und das ist begründet in der eigenen Eitelkeit. Hätte ich das bekommen, was ich wollte, dann hätte mein Bild von mir, von der Welt, von meiner königlichen Erhabenheit wieder gepasst. Um das zu erreichen, musste ich aber auch ausblenden, dass der Prinz in Wahrheit kein Frosch, sondern ein gewaltiger Depp ist.

Das dauerte ein bisschen, das zu begreifen - aber dann wars auch vorbei mit der vermeintlich großen Liebe und dem Traummann

24.06.2015 10:09 • #7


P
Und genau deshalb habe ich mich auch hier angemeldet, mit der Hoffnung, ich treffe hier Menschen die ähnliche Erfahrung gemacht haben, verstehen und mir sagen können, warum ich nicht los komme
Ich muss einfach aufhören ihn so in den Himmel zu heben, das stimmt schon.
Muss realistischer werden und das Selbstbildnis vom Traummann ablegen, denn wäre es so gewesen, dann wäre heute nicht alles so, wie es ist.
Ich glaub das wird noch dauern, aber ich hoffe ich bekomm das hin.
Denn ich stehe meinem eigenen Glück maßlos damit im Wege.

Ich danke dir

24.06.2015 10:25 • #8


G
Danke Annika für deinen Beitrag!

Das, was du geschrieben hast, habe ich schon oft gehört, aber dein Beitrag war zwar sehr simpel, aber doch sehr gut beschrieben, so dass es mich total zum Nachdenken brachte. Ich hoffe, dass ich mir all das mal vor die Augen führen kann.

Vielen Dank und alles gute Euch allen!

25.06.2015 04:01 • #9


A


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