Dauerschleife, ich weiß nicht weiter

@FrauDrachin


Bei dir würde sich z.B. die toxische Person anbieten. z.B.: Ja, ich halte den toxischen Kreislauf dieser Beziehung aufrecht, indem ich immer wieder auf Unterstellungen einsteige, und immer wieder versuche, einen gemeinsamen Nenner zu finden, wo sich schon lange gezeigt hat, dass da keiner ist. Ich finde es wichtig und richtig, konstruktiv an Konflikten zu arbeiten. Wenn du das nicht aushältst, und das für dich toxisch ist, dann bin ich die falsche Partnerin für dich....

Diesen Ansatz finde ich wirklich gut! Und ich muss es tief in mir drinnen manifestieren.

Sich rechtfertigen müssen, bedeutet ja, sich selber nicht in Ordnung finden, wenn das nicht vom anderen so bestätigt wird.

Auch das ist wahr. Ich denke dann immer ich selber habe einen an der Bimmel wenn mein er mich wieder klein macht und sagt, ich übertreibe.
Was ich heute auch extrem verspüre ist, dass ich ihm am liebsten einen laaangen Brief schreiben möchte. Mich mal wieder rechtfertigen warum ich handle wie ich handle und warum er das alles in Frage stellt und mich als Monster dar stehen lässt. Total blöd der Gedanke, oder? Ich weiß. Und ändert wird es eh nichts. Außer vielleicht zum Befreien meines Kopfes.

Zitat von Latoya87:

Mich mal wieder rechtfertigen warum ich handle wie ich handle und warum er das alles in Frage stellt und mich als Monster dar stehen lässt. Total blöd der Gedanke, oder?

Ne, gar nicht. Mach das unbedingt!
Nur dran denken: Die Kiste ist vergraben... Sich an ihn zu wenden, und den Brief abzuschicken ist nutzlos. Hier wirst du keine heilsame Reaktion bekommen.
Bei dir zusammenkehren. Lies dir genau durch, was du geschrieben hast. Worum geht es dir? Was in dir fühlt sich bedroht? Was für Gefühle gehören dazu? Wann warst du in ähnlichen Situationen, wann hast du ähnliche Gefühle gehabt? Was kannst DU für DICH tun? Wie kannst du wirklich Verständnis für dich selber aufbrigen? Was sind deine Charaktereigenschaften, die dich in deinen eigenen Augen zum Monster machen, so dass du dir so sehr wünscht, von Außen zu hören, dass du ok bist? Finde zu jedem einzelnen Punkt andere Möglichkeiten, die Tatsachen zusammenzupuzzeln. Welche Möglichkeiten, darüber nachzudenken gibt es noch, außer der gewohnten Dauerschleife?
Warum kannst du das nicht als ganz normalen Konflikt sehen, den man auch stehen lassen kann? Warum kannst du es nicht gutsein lassen?

Zitat von Latoya87:

Wieder typische Schuldumkehr, er hätte ja alles (!?) dafür getan, dass das wieder wird, er hatte sich gefreut mich wieder zu sehen, er wollte meine neue Wohnung sehen, wir wollten zusammen kochen und ICH musste ja mal wieder am Wochenende aus einer Mücke einen Elefanten machen. Klar, es muss ja wieder einer Schuld sein, bin dann MAL WIEDER ich.

Menschen ändern sich nicht. Wer so durchs Leben geht, dass niemals er selbst an etwas Schuld ist, sondern immer nur andere, der bleibt dabei. Es ist seine Art, die durch Erziehung und Erfahrungen zustande kommt.

Es wundert mich nicht, dass er wieder Kontakt sucht. Denn er merkt, dass Du ihm abhanden kommst und dann tut er wieder so, als hätte er Interesse und erinnert Dich nebenbei an die schönen Seiten. Aber dann kommt sofort wieder das alte Muster durch - die Schuldumkehr.

Du machst aus Mücken Elefanten, Du bist übersensibel, kleinlich und Du solltest natürlich anders sein. Genau das ist die Botschaft.

Was will er von Dir, wenn er Dich sofort wieder mit Vorwürfen überhäuft und Dir ein schlechtes Gewissen macht. Er hat es fein raus, Dich zu manipulieren. Und es klappt ja auch. Du sitzt wieder da, fängst an darüber nachzudenken. Vielleicht hat er ja nicht ganz Unrecht, vielleicht bin ich ja wirklich überempfindlich und mache aus kleinen Dingen große. Und unglücklich wirst Du umgehend auch wieder, denn er berührt Dich wieder.

Ich kann Dir nur raten, das einfach auszusitzen und nicht darauf zu reagieren. Jede Reaktion von Dir ist Beachtung und dann fängt das wieder an. Es ist - wie Du ja selbst gemerkt hast - eine Endlosschleife.

Dann tut er wieder freundlich, ist interessiert und aufmerksam, aber das schlägt auch wieder sehr schnell um. Es bleibt dabei, Du wirst immer die Schuldige sein, die zudem alles überbewertet und leicht eingeschnappt ist.

Er will Dich jetzt wieder in seinen Orbit bringen und wenn Du Dich erweichen lässt, dann hast Du umgehend genau das, was Du bereits hattest. Denn bist Du wieder da, hat er ja keinen Grund sich zu bemühen und dann darfst Du wieder alles machen und machst dabei so viel falsch.

Ganz ehrlich, mit so einem Mann wirst Du niemals glücklich. Ich kann nur jede Frau bedauern, die sich mit so einem Typen einlässt, denn der geht mit jeder Frau so um.
Du kannst noch so liebevoll und dienstbereit sein - es ist doch nie genug! Aber Schuld bist immer nur Du. Auch an seinem Leben, das er nicht auf die Reihe kriegt.

Latoya, sei tapfer und ignoriere das. Mach Dir ein schönes Osterfest und genieße es. Du hast sicher sehr viel nette Menschen in Deinem Umfeld, die wollen, dass es Dir gut geht. Sei Dir das wert!

Es ist übrigens eine Frechheit, einen Menschen als toxisch zu bezeichnen. Wer hier toxisch vorgeht, ist ganz klar er. Aber es ist wie immer, immer sind die anderen falsch und Schuld.
Die Äußerung zeigt auch, dass er keinerlei Respekt vor Dir hat.

Gegenseitige Achtung und auch Toleranz sind Grundpfeiler jeder Partnerschaft. Bei Euch ist aber nichts gegenseitig, denn der eine nimmt und der andere gibt und kriegt nichts zurück außer Anklagen und Vorwürfen.

Latoya, Achtung muss man sich auch verdienen. Wer dem anderen signalisiert, dass er auf dem Partner rumtrampeln darf und sich nie wehrt, der sorgt dafür, dass er nicht geachtet wird.
Auch daran musst Du arbeiten.

Du strahlst etwas aus und das teilt sich völlig unbewusst der Umwelt mit. Und Mitmenschen wiederum merken sehr schnell, wenn Jemand verzagt ist und sich nichts zutraut und stattdessen immer daran arbeitet, möglichst alles richtig zu machen, damit er keine Angriffsflächen bietet.
Was geschieht? Meist das, was Du unbewusst hervorruft. Du bist halt die kleine Latoya, die sich nicht so recht traut, die klein beigibt und lieber die Schuld bei sich sucht.

Männer wie er spüren sehr schnell, dass sie da Jemanden gefunden haben, der alles macht und tut und den sie dominieren können. Mit einer selbstbewussten Frau, die ihm Grenzen setzt, würde er ja nie was anfangen, denn da spürt er wiederum, dass er ihr nicht gewachsen wäre.

Daher ist es ganz wichtig, darauf zu achten, dass Dir auch Respekt entgegengebracht wird und das eben nicht alles selbstverständlich ist, was Du für ihn tust.
Die Sache bei Euch war ja völlig einseitig. Der eine will und schafft an, der andere ordnet sich unter, weil er sonst nicht geliebt wird.
Geliebt wurdest Du nicht, denn wenn man Jemanden liebt, dann geht man nicht so mit ihm um.

Die Erfahrung, die Du gemacht hast, ist sehr wertvoll für Dich, denn Du kannst sehr viel über Deine inneren Muster und Verhaltensweisen, die Du zeigst, lernen. So was ist sehr lehrreich und ein guter Ansatz, künftig besser auf sich aufzupassen.

Merke: Du bist NICHT TOXISCH!

@FrauDrachin

Das ist ein guter Ansatz den ich heute Abend nach Feierabend beherzigen werde. Vielen lieben Dank für deine netten Worte und Ratschläge!

@Begonie

Du hast mit deinen Worten so Recht. Er wird sich nie ändern, allein schon - wie du schon geschrieben hast - er es auch nicht anders aus seinem Elternhaus kennt. Er ist dort immer der Macher (gut, er ist und kann auch sehr fleißig sein wenn er was anfängt), aber darum geht es ja gar nicht.

Es geht immer in jeglichen Belangen um ihn. Als ich vergangenes Jahr im November einen Hörsturz erlitten habe, ich 10 (!) Wochen außer Gefecht gesetzt war weil mein Körper mir signalisieren wollte STOPP! Bis hier hin und nicht weiter! (da fing mein Umdenken auch schon langsam an, da ich merkte, dass mein Körper mich warnen will mich nicht selbst zu zerfleischen), kam bis auf 1,2 nüchternen Fragen wie gehts dir? bzgl. meiner Erkrankung keinerlei großes Interesse an mir. Wohl aber, dass es ihm gesundheitlich ja auch nicht gut geht. Das geht immer Angemerkt, er ist der größte Hypochonder unter dieser Sonne. Ach was sage ich, im Universum!

Zum 01.12. stand dann auch noch mein Umzug an und hätte ich dort nicht die allerbeste Mutter und die allerbesten Freunde gehabt wäre ich aufgeschmissen gewesen.
Ich konnte durch meinen damaligen Zustand nichts, ich hatte extremen Schwindel, ich war extrem empfindlich was Geräusche angingen, kurz um, mir ging es einfach schlecht. Und wo war er? Eben... nicht da.
Wie bei so vielen anderen Situationen, wo auch ich mal hätte seine starke Schulter gebrauchen können. Aber anstatt einmal (!) emphatisch zu sein, kamen immer wieder über WhatsApp unsinnige Nachrichten von ihm, wie er momentan seine Freizeit verbringt, sein Geld derzeit mit Cryptowährungen macht (kenne mich da null aus) und Bla Bla Bla.

Heftig, alleine jetzt beim Schreiben merke ich schon wieder das er null komma null für mich da war. What the hell sehe ich denn eigentlich in ihm? Gott den Allmächtigen? Warum - wofür? Weil unsere zahlreichen letzten Urlaube die Jahre vorher (2 x Thailand , Madeira, Kos, Chalkidiki ) so toll waren? ( JAAA das waren sie) , tut hier aber gar nichts zur Sache.

EDIT: Und genau DAS ist mein Problem, ich denke immer an die schönen Urlaube, die tolle Zeit zurück wenn ich wieder in das Muster des Zweifelns drohe zu rutschen... genau DAS ist es.

Man man man, allein beim Schreiben bekomme ich innerlich ein bisschen Wut das ich mich selber so unwichtig genommen habe. Warum eigentlich? Um einem Mann zu gefallen der vor Jahren (!) ein ganz anderer war?

Und nein, du hast Recht, ich bin nicht toxisch. Punkt.
Wie du schon sagst, er handelt so.

Begonie, ich danke dir von Herzen für deine Texte. Sie öffnen mir so sehr die Augen. Danke danke danke.