Der letzte Kampf!?

JoJ
Hallo zusammen,

Wie hier schon beschrieben erste-beziehung-kaputt-wie-verhalten-t36764.html hat sich meine Freundin am 26.12 von mit getrennt. Ich bin immer noch am trauern, sehe es teils aber besser wie ganz am Anfang, trotzdem fehlt Sie einfach. Ich habe das Gespräch gesucht und da sagte Sie mir eben das Sie mich nicht vermisst, ich habe eine letzte E-Mail an Sie geschrieben, hier die Antwort von Ihr:

War es vielleicht einfach der Altersunterschied ?
Ich bin immer noch am Boden, hab zwar viel mit Freunden unternommen seither aber zu Hause bricht man dann in Tränen aus

Hallo Jonas,

ich schreibe Dir auf Deine private Adresse, weil ich ab 13 Uhr im Urlaub bin.

Du musst Dich nicht entschuldigen, nur weil Du mir schreibst. Ich kann es verstehen, daß es Dich nicht los lässt, mich hat es eine sehr lange Zeit beschäftigt. Man macht sich ab einem gewissen Alter eben einfach seine Gedanken, wo die „Reise“ denn hingehen wird. Das hat sich bei mir ab einem gewissen Punkt nicht mehr gedeckt, auch vom alltäglichen Umgang miteinander.

Was hätte ich kommunizieren sollen? Wenn jemand nicht mit dir zusammen wohnen möchte, was soll man dann noch drüber reden? Mal ganz ehrlich, ich muss keinem Menschen der Welt in den A… treten, daß er das tut, ihn dazu drängen. Vieles hast Du wohl auch einfach aus Deinem Elterhaus so mitgenommen, immer nur das machen, was einem „befohlen“ wird, ohne drüber nachzudenken oder sich mal dagegenzustellen, wenn man es nicht richtig findet. Ich möchte keinem Anweisungen geben, sprich´, ich will keine Führung übernehmen und immer bestimmen, wo es lang geht. Das ist auf Dauer einseitig, frustriert und nicht meine Welt. Schon garnicht, wenn es im Bezug auf Liebe (mit allem was dazugehört) ist.

Darin liegt der Unterschied, ich HATTE uns in einer gemeinsamen Wohnung gesehen. Seit Deiner Entscheidung dagegen, sehe ich das nicht mehr so. Erinner´Dich an Deinen Cut 2015 im Juni. Da war ich am Boden zerstört…und es hieß „ich liebe dich nicht mehr“. Der Lauf der Zeit hat für mich dazu geführt, daß es in den entscheidenden Punkten nicht kompatibel ist. Ich kann keinen immer an die Hand nehmen und sagen „mach so oder so“. Mein Partner sollte eigenständig Entscheidungen treffen, hinter denen er steht und auch mich mal an die Hand (und in den Arm) nehmen können.

Ich habe sehr oft mit Dir das Gespräch gesucht, weil mir so vieles gefehlt hat. Gespräche über Dinge geführt, die ich noch nie vorher in meinem Leben in einer Partnerschaft ansprechen musste, weil es einfach selbstverständlich ist. Wenn man einen Menschen liebt, dann handelt man auch danach, das kann man keinem beibringen oder das Verhalten erzwingen. Aus dem Grund kann ich mir einfach nicht vorstellen, daß bei Dir die Gefühle in dem Ausmaß da waren. Reden kann man viel, aber Dein Handeln war eben komplett in die entgegengesetzte Richtung.

Jeder Mensch hat irgendwann in seinem Leben eine absolute Tiefphase und entweder rückt man dann mit seinem Partner zusammen, stärkt sich gegenseitig und entwickelt sich mit der Beziehung weiter oder das Ganze geht Stück für Stück auseinander, weil man zu sehr mit sich selbst zu tun hat. Ich war die Einzige, die nicht geweint hat, als Du die Diagnose bekommen hast. Weinen bringt nichts. Ich wollte lieber für Dich da sein, Dir den Rücken stärken. Zeitgleich hatte ich eine Scheidung zu stemmen, was mir weiß der Himmel nicht leicht gefallen ist und mich sehr viel Kraft und Energie gekostet hat. Wer gibt schon gerne zu, gescheitert zu sein? In dieser Zeit hätte auch ich eine starke Schulter zum Anlehnen gebraucht. Stattdessen komme ich – wie so oft in meinem Leben – damit alleine klar.

An mir gehen 3 Jahre nicht spurlos vobei, aber ab einem gewissen Punkt macht sich nun mal einfach Gleichgültigkeit breit. Man zieht sich zurück und gibt sich anderen Dingen und Freunden hin, die einen glücklich machen, mit denen man sich austauschen kann. Ich habe mich nicht mehr gefühlt wie in einer Beziehung, sondern als Single. Und mir ging es nach einer bestimmten Zeit auch gut „alleine“. Jeder hat sein Ding für sich geplant. Ich habe den ganzen Sommer über so vieles alleine erlebt, ohne Partner. Angefangen vom Kurztrip in die Vogesen, viele Touren mit Freunden, Agiturniere… Für Dich sind Kurzurlaube stressig, für mich eine Insel im Alltag, die ich nicht mehr missen möchte. Was meinst Du, wie man sich fühlt, wenn man fragt, ob man nächste Woche, weil so schönes Wetter gemeldet ist, zusammen frei macht und was schönes zusammen unternimmt…und bekommt die plumpe Antwort „ich brauche jetzt keinen Urlaub“? = Ich habe keinen Bock, Zeit mit Dir zu verbringen. Jonas, das kann man keinem Menschen der Welt beibringen. Daß derjenige von Herzen WILL. Ich gehe davon aus, wenn man in einer festen Partnerschft ist, plant man seinen Urlaub auch (gerne) zusammen und macht nicht einfach mal so frei…sondern verbringt die wenigen freien Tage im Jahr mit seinem Liebsten. Es waren viele kleine (Tief-)Schläge, die einen emotional letztenendes haben zu Boden gehen lassen.

Ich habe so oft versucht, mit Dir darüber zu reden, aber es ist irgendwie nicht so angekommen, auch wenn ich doch mit meinen Aussagen recht deutlich war. Ich kann und will diese Beziehung so nicht fortführen, weil von meiner Seite auch Dinge nicht mehr ausgeschlossen sind, die in einer Beziehung nichts zu suchen haben, mir in unserer aber einfach gefehlt haben. Weil ich mich jetzt einfach komplett in den Vordergrund stelle.

Ich lösche nichts und werfe auch nichts weg, es war Teil von meinem Leben, auch wenn es für eine Beziehung, wie ich sie mir gewünscht habe, nicht so gereicht hat. Mehr als eine gute Freundschaft war es einfach die letzten Monate nicht mehr, das musst Du doch auch selbst so sehen. Ja, ich bin emotional abgestumpft, das ist man mit jeder Enttäuschung mehr, habe aber echt kein Problem mit Dir normal umzugehen, warum auch?! Verzeih´mir bitte, aber reden möchte ich derzeit nicht mehr. Ich will keinen Stress mehr und/oder Probleme wälzen, das hatte ich lange genug. Ich habe mir fest vorgenommen, jetzt einfach nur mal das zu tun, was mir persönlich gut tut, ohne Einschränkungen. Das sind momentan keine Krisengespräche über „hätte, wäre, wenn“. Mir ist das alles zu verkrampft, zu anstrengend und ich bin gefühlsmäßig auch einfach nicht dabei. Wir können uns gerne irgendwann im neuen Jahr treffen.

Viele Grüße

31.12.2016 18:06 • #1


mafa
Und was ist deine Frage jetzt? Was sie schreibt klingt alles sehr einleuchtend. Ihr scheint von der Reife her wohl ziemlich unterschiedlich zu sein. Spielt jetzt keine Rolle mehr wieso und weshalb. Nimm es mit als Erfahrung, das wird nichts mehr mit dieser Frau ... manche Menschen begleiten und nur ein Stück und zeigen uns einen Teil von uns ...

31.12.2016 20:04 • #2


A


Der letzte Kampf!?

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S
Hallo,

möglicherweise hat auch der Altersunterschied eine Rolle gespielt. Ich sehe aber eher, gerade wenn ich den Brief lese, den dir deine Freundin geschrieben hat, eher, dass du ihr keine Perspektive und eine Unterstützung geben konntest.

Das mag an deinem Alter und an deiner Diagnose gelegen haben, aber sie hat einfach nicht mehr gespürt, dass du sie liebst.
Deine Zurückweisung und ihre eigener Alltag, wenig gemeinsame Unternehmungen etc. haben sie erkennen lassen, dass sie ohne dich besser klar kommt und ihre Gefühle für dich weniger werden.

Sie hat sich, wohl auch für dich, scheiden lassen, ihr bisheriges Leben aufgegeben und hat erwartet, dass du dich eindeutig zu ihr bekennst. Das hast du nicht gemacht.

Ich glaube nicht, dass du jetzt noch eine Chance dazu hast. Das einzige was du machen kannst, ist dich um dich zu kümmern und dir bewußt machen, dass in einer Beziehung Geben und Nehmen auf Dauer eher ausgewogen sein sollten.

Einen guten Rutsch und alles Gute fürs Neue Jahr.

31.12.2016 20:22 • #3


JoJ
Danke für eure Antworten
Ihr habt recht auch ich muss Fehler eingestehen.

Zur Zeit überwiegt die Trauer und der Schmerz aber ich hoffe es bald verarbeitet zu haben.

Ein frohes neues wünsche ich

31.12.2016 22:10 • #4




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