Narzissmus ist facettenreich. Ein Beispiel:
ER
Hintergrund narzisstische Eltern: Vater Unternehmer, tonangebend. Mutter untergeordnet, aufopfernd, mit Hang zum Perfektionismus. Sie springt, wenn er pfeift. Warmherzigkeit in dem Hause? Fehlanzeige. Auf beiden Seiten. Auch gegenüber dem Sohn. Zärtlichkeiten gibt es nicht, dafür die Erzeugung ungerechtfertigte Schuldgefühle auf die subtile Tour, sowie körperliche Übergriffe (Backpfeifen etc), um den Sohn zur Anpassung zu zwingen.
Ergebnis Sohn: Charmant, excellente Ausbildung, sensibel, labil. Selbstwert gestört. Wahrnehmungsstörung. Unternehmerisch erfolgreich, (auch) aufgrund fehlender Emphatie, „man hat nicht ängstlich zu sein ( Gefühlsblockade Angst).
SIE - die klassische Co
Was ihm an Emphatie fehlt, hat sie im Überfluß: Gefühlsflut. Wenn sie die Schotten aufmacht, spült sie ihn um den Verstand.
- ihre Gedanken + Gefühle drehen sich nur um ihn;
- ihre Bedrüfnisse stellt sie zu seinen Gunsten vollständig zurück.
- Bereitwillig opfert sie sich für auf – bis zur Selbstaufgabe.
Wie gesagt, sie ist gefühlsbetont, auffallend! Über das gesunde Maß hinaus. So reagiert eine Frau, die in Kindheit ebenfalls das gesunde Maß an Liebe nicht kennen lernen durfte und vorsätzlich oder subtil zur Unselbständigkeit erzogen wurde.
Das Ausmaß ist ihm jedoch nicht recht bewußt. Das kann er nicht einschätzen, es fehlt ihm an Emphantie.
Was SIE antreibt? Ihre Erfahrung seit früher Kindheit. Sie erfuhr nur dann Liebe, wenn sie sich anpaßte, unterordnete. Kurz: Es war keine „bedingungslose“ Liebe, die sie seinerzeit erfuhr. Es war ein Deal: Ordne dich unter und du bekommst. Sie hinterfragt nicht, prüft nicht, vertraut blind. Sie gibt, alles. Dabei
- fällt IHR nicht auf, dass wahre Liebe nicht zurück kommt
- fällt IHM nicht auf, dass sein Ego sie verheizt.
„Ich profitierte von ihrer Liebe, heute liebe ich sie nicht mehr.“, so er. Sie vertritt die Ansicht; er habe Schuld an ihren unangenehmen Gefühlen. Beide sind Opfer, der Erziehung ihrer Eltern.
Coabhängigen sei ans Herz gelegt, auf sich zu schauen. Sie mögen Einsicht erlangen: Gute und Unwohlgefühle entstehen unabhängig von anderen Menschen, Partner eingeschlossen. Er ist nicht für das Unwohlgefühl verantwortlich! Eigene Bedürfnisse + Gefühle sind vorrangig zu behandeln, nicht die des Partners. Unangenehme Gefühle sind mit das Natürlichste auf der Welt. Es ist fatal sie hinter einem „Helfersyndrom“ zu verstecken, um von eigenen Problemen abzulenken. Vielmehr sind sie wertvolle Begleiter, signalisieren, dass etwas zu ändern ist, um selbst ein gesundes Leben zu führen.
Eine Frau mit einem gesunden Selbstwert, eben keine Narzisstin, wird an einer Partnerschaft auf Augenhöhe interessiert sein und sich alsbald distanzieren. Es sind nicht selten die Fälle, in denen der Verlassene kräftig beginnt zu grübeln: „Ich verstehe nicht. Warum hat sie mich einfach allein gelassen? Wieso meldet sie sich nicht mehr“. Mit ein bißchen Glück versteht sie etwas von der Materie und gibt ihm einen Wink.
P.S. Narzisstische Persönlichkeiten sind nicht zwangsläufig untreue Zeitgenossen.
Dies ist mein letzter Beitrag. Allen Forenteilnehmern alles Gute Liebe,
wohlgemerkt; bedingungslose Liebe und kein Eine Hand wäscht die andere, denn davon bekommt man nur schmutzige Hände
03.03.2013 10:30 •
x 2 #21