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Dimensionen der Liebe

G
Zitat von Animo-ody:
Wie kann man die Liebe erhalten, vor allem auch, wenn sie droht verloren zu gehen?


Ich glaube das hängt davon ab, inwieweit beide Parteien einer Beziehung dazu bereit sind, in ihre Zweisamkeit zu investieren. Wenn beide sich darüber im Klaren sind, was sie von dem anderen wollen und erwarten, dann ist es denke ich einfacher, sich aufeinander einzuspielen und verstärkt auf die Bedürfnisse des anderen zu fokussieren.

Die Liebe zu erhalten, ist ein tägliches Unterfangen, welches viel Arbeit erfordert.

14.12.2018 13:40 • #31


A
Zitat von Gislason78:

Die Liebe zu erhalten, ist ein tägliches Unterfangen, welches viel Arbeit erfordert.


das sehe ich auch so, wobei ich sagen möchte, viel Arbeit, aber nicht täglich viel Arbeit. dafür aber täglich.

ich denke, im Entscheidenden hängt der Erfolg einer liebevollen und erfüllenden Liebesbeziehung auf Dauer von zwei Faktoren ab:
sich dem Partner so zu zeigen, wie man ist, was man wirklich fühlt, wirklich denkt und wirklich will
und
den Partner so anzunehmen, wie er ist, in dem was er wirklich fühlt, wirklich denkt und wirklich will

und das verstehe ich als Prozess, mehr als Weg, denn als Status.
zu sich selbst zu kommen ist irgendwo Prozess, und da gilt es eine Menge an Rollenvorstellungen, Ängsten und Erwartungen gegenüber zu treten und diese aufzulösen.
Partnerschaft bedeutet immer auch Zumutung, bedeutet den anderen zu stören, in dem was er will und wie er sich das alles vorstellt. Und es sollte auch Offenbarung bedeuten, sich dem anderen wirklich zu zeigen, auch gerade in Schwächen und Fehlern, in Ängsten und unklaren Gefühlen und in Wünschen, die man hat, aber sie nicht auszusprechen wagt.
Ich denke viele Beziehungen verheddern sich darin, dass die Partner mehr in positiv konnotierten Rollen agieren, als sich selbst und einander einzugestehen, wie sie selbst wirklich sind.
Selbstbild ist nicht Selbstsein. Und im Außen wirkendes Verhalten ist nochmal etwas anderes.
Im Grunde geht es da um den Prozess des Sich-Selbst-Erkennens, und des Sich-Selbst-Offenbarens. Und zwar in jeder Hinsicht, die die Partnerschaft betrifft und ganz besonders in s.ueller Hinsicht.
Sonst beept man irgendwann aneinander vorbei, und das wird spürbar. Frauen bemerken das idR etwas früher, aber Männer bemerken das auch.
Letztlich sind da aber beide gefordert, zu sehen, was genau mit ihnen los ist. Schauen was ist, hinterfragen und offen sagen.

Auf der anderen Seite benötigt so eine echte und offene Kommunikation aber auch die Fähigkeit des Annehmens und der Hingabe. Und auch das auf beiden Seiten.
Zu hören was der andere unter Aufbringung von Mut über sich selbst sagt erfordert erst einmal ein hohes Maß an Akzeptanz, an Nicht-Verurteilung. Ist man sofort mit einem Urteil zur Hand, bedeutet das erstmal und meist auch letztlich ein Abbruch der Kommunikation. Eine Schuldigsprechung, wie gerechtfertigt sie auch sein könnte, trennt die Partner. Natürlich kann man verzeihen, aber wenn dieses Verzeihen nicht ein gemeinsames Aufarbeiten ist, dass wirklich beide von ihren Lasten befreit, dann ist es eben wieder nur Rolle. Oder auch Aufopferung. In jedem Fall trennt es die Partner in ihren Gefühlen.
Als weiteren Aspekt sehe ich noch Hingabe, auch da wieder auf beiden Seiten. Sich selbst hinzugeben ist neben der Annahme, der wohl größte Liebesbeweis. Den Partner zu erfüllen in seinen Wünschen, um das Glück des Partners willens. Und dafür eigene Grenzen zu überwinden, soweit möglich und vertretbar.
Ich denke, eine solche Hingabe macht Beziehung erst erfüllend.
Wobei das auf beiden Seiten geschehen muss. Ist das einseitig geht das mehr in Richtung emotionaler Abhängigkeit, und wirkt dann auch eher trennend als verbindend.

So, das mal meine 74 Cent dazu.

Und a propos und überhaupt:

ich hatte meine EF nie betrogen. weder s.uell noch emotional.
hätte ich vielleicht tun sollen, dann hätten wir mal wenigstens einen greifbaren Anlass gehabt, uns wirklich miteinander auseinander zu setzen.
Allein so ein Verhalten passt nicht zu mir. Dazu bin ich viel zu sehr Romantiker und glaube viel zu sehr an Große Liebe.
ob und wie die realisierbar ist... in meinem Leben: keine Ahnung
gehören ja auch zwei dazu.
Aber den Glauben an die Liebe selbst kann ich nicht verlieren.
Hat was mit eigenen Erfahrungen zu tun, da hat @Gislason78 recht.

Und was meine Ex betrifft, meine Immer-noch-EF, denn noch sind wir nicht rechtskräftig geschieden, sondern nur in den Herzen:
auch keine Ahnung. Da waren Dritte im Spiel, das hatte ich in der Vortrennungsphase deutlich gespürt. Aber wer das war und was da war, das weiß ich nicht. Sicher bin ich mir nur in Einem: Irgendjemand hat ihr Selbstbewusstsein eingeblasen, das nicht aus ihr selbst kam. Und irgendjemand hat ihr verdeutlicht, dass sie ohne mich besser dran wäre.
Aber dieses Muster ist häufig zu beobachten, vor allem unter Frauen, auch hier im Forum:
Du bist so toll (Selbstwerterhöhung), was willst Du mit so einer Null (Herabsetzung des Wertes des Partners)?
Wenn er nicht Deinen Erwartungen und Ansprüchen gerecht wird, dann klopp ihn in die Tonne.

Ob und inwieweit die Anwendung dieses Musters gerechtfertigt ist, oder sinnvoll, das ist eine andere und individuelle Frage.
Im Kern aber ist es einseitige Parteinahme mit Trennungsabsicht.
Kann sinnvoll sein. Muss aber nicht. Ist aber was es ist. Einseitig und mit Trennungstendenz.

In meinem persönlichen Fall sehe ich aus der Distanz eher das sich einander Verschweigen als tieferen Trennungsgrund an. Meine Ex bilanziert das übrigens als 'hat halt nicht gepasst'. Was mich allerdings in meiner Auffassung eher bestätigt. Mir inzwischen aber auch egal ist.
Egal ist mir das allerdings nicht für eine evt neue Beziehung. Ich will und werde denselben Fehler nicht noch einmal wiederholen.

Und last but not least:

ich denke, dass auch andere einen Nutzen und Gewinn aus meinen Ausführungen ziehen können.
Das ist etwas, was ich sehr an diesem Forum schätze, und tausende von Lesern schätzen, die sich hier gar nicht anmelden.
Man kann hier auch aus den Geschichten anderer und den Haltungen dazu etwas für sich selbst lernen und etwas über sich selbst.

Und abschliessend an dieser Stelle auch mal meinen Dank an alle Forenteilnehmer und ganz besonders auch an die Forengründer und die Forenleitung.
Ihr macht hier einen Haufen Elektronikkram zu einem Ort an dem Liebe und Beziehung reflektiert werden. Und das empfinde ich als unglaublich wertvoll.
Danke dafür

und Alles Liebe

14.12.2018 22:02 • x 3 #32


A


Dimensionen der Liebe

x 3


G
Zitat von Animo-ody:

das sehe ich auch so, wobei ich sagen möchte, viel Arbeit, aber nicht täglich viel Arbeit. dafür aber täglich.

ich denke, im Entscheidenden hängt der Erfolg einer liebevollen und erfüllenden Liebesbeziehung auf Dauer von zwei Faktoren ab:
sich dem Partner so zu zeigen, wie man ist, was man wirklich fühlt, wirklich denkt und wirklich will
und
den Partner so anzunehmen, wie er ist, in dem was er wirklich fühlt, wirklich denkt und wirklich will

und das verstehe ich als Prozess, mehr als Weg, denn als Status.
zu sich selbst zu kommen ist irgendwo Prozess, und da gilt es eine Menge an Rollenvorstellungen, Ängsten und Erwartungen gegenüber zu treten und diese aufzulösen.
Partnerschaft bedeutet immer auch Zumutung, bedeutet den anderen zu stören, in dem was er will und wie er sich das alles vorstellt. Und es sollte auch Offenbarung bedeuten, sich dem anderen wirklich zu zeigen, auch gerade in Schwächen und Fehlern, in Ängsten und unklaren Gefühlen und in Wünschen, die man hat, aber sie nicht auszusprechen wagt.
Ich denke viele Beziehungen verheddern sich darin, dass die Partner mehr in positiv konnotierten Rollen agieren, als sich selbst und einander einzugestehen, wie sie selbst wirklich sind.
Selbstbild ist nicht Selbstsein. Und im Außen wirkendes Verhalten ist nochmal etwas anderes.
Im Grunde geht es da um den Prozess des Sich-Selbst-Erkennens, und des Sich-Selbst-Offenbarens. Und zwar in jeder Hinsicht, die die Partnerschaft betrifft und ganz besonders in s.ueller Hinsicht.
Sonst beept man irgendwann aneinander vorbei, und das wird spürbar. Frauen bemerken das idR etwas früher, aber Männer bemerken das auch.
Letztlich sind da aber beide gefordert, zu sehen, was genau mit ihnen los ist. Schauen was ist, hinterfragen und offen sagen.

Auf der anderen Seite benötigt so eine echte und offene Kommunikation aber auch die Fähigkeit des Annehmens und der Hingabe. Und auch das auf beiden Seiten.
Zu hören was der andere unter Aufbringung von Mut über sich selbst sagt erfordert erst einmal ein hohes Maß an Akzeptanz, an Nicht-Verurteilung. Ist man sofort mit einem Urteil zur Hand, bedeutet das erstmal und meist auch letztlich ein Abbruch der Kommunikation. Eine Schuldigsprechung, wie gerechtfertigt sie auch sein könnte, trennt die Partner. Natürlich kann man verzeihen, aber wenn dieses Verzeihen nicht ein gemeinsames Aufarbeiten ist, dass wirklich beide von ihren Lasten befreit, dann ist es eben wieder nur Rolle. Oder auch Aufopferung. In jedem Fall trennt es die Partner in ihren Gefühlen.
Als weiteren Aspekt sehe ich noch Hingabe, auch da wieder auf beiden Seiten. Sich selbst hinzugeben ist neben der Annahme, der wohl größte Liebesbeweis. Den Partner zu erfüllen in seinen Wünschen, um das Glück des Partners willens. Und dafür eigene Grenzen zu überwinden, soweit möglich und vertretbar.
Ich denke, eine solche Hingabe macht Beziehung erst erfüllend.
Wobei das auf beiden Seiten geschehen muss. Ist das einseitig geht das mehr in Richtung emotionaler Abhängigkeit, und wirkt dann auch eher trennend als verbindend.

So, das mal meine 74 Cent dazu.

Und a propos und überhaupt:

ich hatte meine EF nie betrogen. weder s.uell noch emotional.
hätte ich vielleicht tun sollen, dann hätten wir mal wenigstens einen greifbaren Anlass gehabt, uns wirklich miteinander auseinander zu setzen.
Allein so ein Verhalten passt nicht zu mir. Dazu bin ich viel zu sehr Romantiker und glaube viel zu sehr an Große Liebe.
ob und wie die realisierbar ist... in meinem Leben: keine Ahnung
gehören ja auch zwei dazu.
Aber den Glauben an die Liebe selbst kann ich nicht verlieren.
Hat was mit eigenen Erfahrungen zu tun, da hat @Gislason78 recht.

Und was meine Ex betrifft, meine Immer-noch-EF, denn noch sind wir nicht rechtskräftig geschieden, sondern nur in den Herzen:
auch keine Ahnung. Da waren Dritte im Spiel, das hatte ich in der Vortrennungsphase deutlich gespürt. Aber wer das war und was da war, das weiß ich nicht. Sicher bin ich mir nur in Einem: Irgendjemand hat ihr Selbstbewusstsein eingeblasen, das nicht aus ihr selbst kam. Und irgendjemand hat ihr verdeutlicht, dass sie ohne mich besser dran wäre.
Aber dieses Muster ist häufig zu beobachten, vor allem unter Frauen, auch hier im Forum:
Du bist so toll (Selbstwerterhöhung), was willst Du mit so einer Null (Herabsetzung des Wertes des Partners)?
Wenn er nicht Deinen Erwartungen und Ansprüchen gerecht wird, dann klopp ihn in die Tonne.

Ob und inwieweit die Anwendung dieses Musters gerechtfertigt ist, oder sinnvoll, das ist eine andere und individuelle Frage.
Im Kern aber ist es einseitige Parteinahme mit Trennungsabsicht.
Kann sinnvoll sein. Muss aber nicht. Ist aber was es ist. Einseitig und mit Trennungstendenz.

In meinem persönlichen Fall sehe ich aus der Distanz eher das sich einander Verschweigen als tieferen Trennungsgrund an. Meine Ex bilanziert das übrigens als 'hat halt nicht gepasst'. Was mich allerdings in meiner Auffassung eher bestätigt. Mir inzwischen aber auch egal ist.
Egal ist mir das allerdings nicht für eine evt neue Beziehung. Ich will und werde denselben Fehler nicht noch einmal wiederholen.

Und last but not least:

ich denke, dass auch andere einen Nutzen und Gewinn aus meinen Ausführungen ziehen können.
Das ist etwas, was ich sehr an diesem Forum schätze, und tausende von Lesern schätzen, die sich hier gar nicht anmelden.
Man kann hier auch aus den Geschichten anderer und den Haltungen dazu etwas für sich selbst lernen und etwas über sich selbst.

Und abschliessend an dieser Stelle auch mal meinen Dank an alle Forenteilnehmer und ganz besonders auch an die Forengründer und die Forenleitung.
Ihr macht hier einen Haufen Elektronikkram zu einem Ort an dem Liebe und Beziehung reflektiert werden. Und das empfinde ich als unglaublich wertvoll.
Danke dafür

und Alles Liebe


Nutzen und Ausführung ja, aber warum wird mir das erst jetzt verdeutlicht? Viel zu spät

14.12.2018 22:13 • #33


A
Zitat von Gordon Shumway:

es ist nie zu spät und selten zu früh

14.12.2018 22:21 • #34


G
Doch, ich glaube, dass es für mich zu spät kam, weil ich wegen mangelnder Erfahrung das alles nicht so oder nicht so ganz sah.

14.12.2018 22:23 • #35


A
@Gislason78

Du bist 25, nicht wahr?
Ganz ehrlich: ich würde mich glücklich schätzen, hätte ich mit 30 Dein Wissen über Beziehung gehabt. Dann hätte ich vieles besser machen können.

Tu mir und Dir den Gefallen, und mach nicht denselben Fehler wie ich. Hör auf rumzujammern.
Nutze Deinen Schmerz und mach mit ihm einen besseren, stärkeren und liebevolleren Menschen aus Dir. Du hast so viel Potential und bist so jung.
Werde ein Licht in der Welt, Gislason. Traurige Gestalten gibts schon zu viele. Einigen von denen ist nicht mehr zu helfen. Aber sehr viele brauchen Menschen wie Dich. Menschen, die nicht nur gut meinen, sondern auch gründlich nachdenken und deshalb auch gut tun.
Du kannst das Gislason. Sei Licht, nicht Selbstmitleid.

14.12.2018 22:37 • #36


A
Liebe kann man nicht verlangen und nicht verdienen. Man kann sie nur zulassen und geben. Aber selbst wenn man sie nicht zulassen kann. Man kann sie immer geben.
Und Liebe versiegt nie.

14.12.2018 22:45 • #37


G
Zitat von Animo-ody:
@Gislason78

Du bist 25, nicht wahr?
Ganz ehrlich: ich würde mich glücklich schätzen, hätte ich mit 30 Dein Wissen über Beziehung gehabt. Dann hätte ich vieles besser machen können.

Tu mir und Dir den Gefallen, und mach nicht denselben Fehler wie ich. Hör auf rumzujammern.
Nutze Deinen Schmerz und mach mit ihm einen besseren, stärkeren und liebevolleren Menschen aus Dir. Du hast so viel Potential und bist so jung.
Werde ein Licht in der Welt, Gislason. Traurige Gestalten gibts schon zu viele. Einigen von denen ist nicht mehr zu helfen. Aber sehr viele brauchen Menschen wie Dich. Menschen, die nicht nur gut meinen, sondern auch gründlich nachdenken und deshalb auch gut tun.
Du kannst das Gislason. Sei Licht, nicht Selbstmitleid.


Ob das Wissen ist oder die nachträgliche Erhaltung von Informationen über Beziehungen - suche es dir aus. Ich danke dir dennoch für deine Worte.

14.12.2018 23:50 • #38


BrokenHeart
Zitat von kuddel7591:

@ BrokenHeart

der Kommunikation stehen Tür und Tor auf - die Verschiedenheit für sich zu behalten,
oder das Gegenüber damit zu überfordern....dann ist EINE Art der Liebe schon zu viel -
dann wird es einen anderen Mensch ggf. zu viel und wendet sich ab. Falsch verstandene
Liebe kann auch einengen, drangsalieren, die Luft zum atmen nehmen - wenn das Gegenüber...hier die EF - ggf. nicht in ihrer urtümlichen Art wahrgenommen wurde.


Manche Menschen liebe ich, andere liebe und begehre ich, wieder andere habe ich lieb ......... usw.
gibt auch welche, die mag ich einfach .....

15.12.2018 00:03 • #39


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