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Eigentlich wollte ich mich nicht trennen

T
Hallo in die Runde,

Wir waren 12 Jahre zusammen, wir kennen uns noch aus der Schulzeit.
Ein gemeinsames Kind.
Es wurde viel gesprochen, meist von mir aus. Lösungen gab es nie oder Veränderungen.
Jetzt habe ich aus einer impulsiven Situation heraus die Trennung ausgesprochen. Habe mich kurz danach entschuldigt und ihm gesagt dass es eine Kurzschlussreaktion war. Er hat die Trennung jedoch bejaht und wollte sie.
Das ist jetzt 5 Wochen her.
Wir schlafen noch im gemeinsamen Bett, gucken jeden Abend Serien zusammen und leben den Alltag miteinander. Er ist emotional sehr geschlossen, möchte keine Gespräche führen, das war schon immer so. Denke er ist ein Vermeider.
Nähe und Distanz war schon immer ein Thema.
Wir wünschen uns eigentlich immer noch eine gemeinsame Zukunft, aber die Hoffnung ist gering. Bei ihm noch geringer als bei mir.
Ich weiß wenn wir richtig miteinander sprechen würden könnten wir es schaffen.
Die Situation grad ist emotional sehr schwierig für mich. Ich möchte diese Ehe nicht einfach so aufgeben, möchte mich aber auch nicht aufgeben. Wir hatten so viele gemeinsame Pläne…
Er ist oft sehr distanziert. Richtige Nähe gibt es schon lange nicht mehr, habe das Gefühl er hat damit ein Problem, kann damit nicht umgehen und auch keine Gefühle zeigen.
Es kommen schon noch kleine Gesten der Verbundenheit im Alltag, aber er sagt er weiß nicht was er will.
Wir machen noch viel zusammen, kochen zusammen, gehen gemeinsam spazieren und joggen. Schlafen ja sogar noch mit dem Kind im gemeinsamen Ehebett.
Aber es ist schon anders als vorher.
Ich darf nichts ansprechen was irgendwie auf die Emotions- und Beziehungsebene geht, das blockt er sofort ab. Hat er immer schon, deshalb war es nicht möglich Lösungen für Konflikte zu finden.
Denke er hat ein Bindungsproblem.
Wir haben bald einen Termin bei einer Beratungsstelle , da lässt er sich drauf ein. Hoffe der Berater ist kompetent und auch psychologisch etwas gebildet.
Ich weiß nicht weiter, habe Zukunftsängste.
Kann mir auch grad nicht vorstellen aus zu ziehen.
Ich versuche ihm Zeit zu geben, aber es ist so schwer, weil man einfach unwissend in der Luft hängt und nicht weiß wie es weiter geht und was in ihm vor geht.

17.08.2025 12:36 • x 1 #1


alleswirdbesser
Zitat von Tara2207:
Schlafen ja sogar noch mit dem Kind im gemeinsamen Ehebett.

Schon immer? Ich meine kann es sein, dass bei euch da was fehlt, was ihn immer weiter von dir wegtreibt?

17.08.2025 12:51 • x 2 #2


A


Eigentlich wollte ich mich nicht trennen

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T
Immer mal wieder. Da hatten wir drüber gesprochen und es stört uns beide nicht. Thema S. Ist eher für mich immer ein Thema gewesen was mir gefehlt hat. Er hat sich dadurch nur unter Druck gesetzt gefühlt

17.08.2025 12:56 • x 1 #3


Laetitia2024
@Tara2207 Der Termin bei der Beratungsstelle wird euch hoffentlich Klarheit bringen, wie es weitergehen kann. Ich empfehle eine Eheberatung, vielleicht für jeden einzelnen von euch noch eine Psychotherapie. Gut ist auf jeden Fall, dass er freiwillig zur Beratung mitkommt und dem gegenüber aufgeschlossen ist. Daraus spricht auch ein gewisses Maß an Einsicht und der Wille zur Veränderung. Die endgültige Trennung kann so vielleicht vermieden werden. Ich drücke euch die Daumen!

17.08.2025 15:44 • x 2 #4


S
Liebe Tara,

wann habt Ihr denn den Termin?
Bis dahin würde ich abwarten und auch keine Beziehungsgespräche mehr führen.

*ein dickes Daumendrück für Euch*

17.08.2025 15:50 • x 1 #5


T
Ja das mache ich auch nicht. Auf ihn wirkt das unheimlichen Druck aus ist mir bewusst geworden.

17.08.2025 16:15 • #6


T
@Laetitia2024 leider ist ihm vieles nicht bewusst. Er möchte sich am liebsten nicht mit negativen Themen beschäftigen weil es ihm dann schlecht geht sagt er. Es ist sehr schwierig leider mit ihm über Emotionen zu reden. Ich arbeite in den letzten Wochen stark an mir und weiß, dass ich emotional abhängig war/bin von ihm. Habe zu viel hinterfragt und mich ständig schuldig gefühlt. Das war ihm alles zu viel denke ich und hat ihm das Gefühl gegeben es mir nicht recht machen zu können

17.08.2025 16:20 • x 2 #7


T
@Sonnenblume53 danke dir.
Ich hatte ursprünglich einen Termin bei meiner Psychologin, die auch Eheberatung macht. Die muss aber privat gezahlt werden. Ich werde mich morgen um einen Termin kümmern, was auf Dauer und Regelmäßigkeit bezahlbar ist. Außerdem ist es glaube ich besser jemanden zu haben der „neutral“ ist und uns beide nicht kennt.

17.08.2025 16:42 • x 1 #8


ElGatoRojo
Zitat von Tara2207:
Schlafen ja sogar noch mit dem Kind im gemeinsamen Ehebett.

Warum denn mit dem Kind? Hat es kein eigenes Bett?

17.08.2025 22:10 • x 1 #9


T
@ElGatoRojo doch hat es. Das kam auch nicht von mir aus. Irgendwie ist es für uns beide ok. Es gab auch mal eine andere Zeit. Wir hatten damals ein paar Gespräche bei der Ehetherapie, da war er bei sich im Bett. Geholfen hat das ganze Null, außer dass einer nachts aufstehen musste und das Kind entweder rüber holen oder beruhigen. Wahrscheinlich ist es einfach Bequemlichkeit.

18.08.2025 06:02 • x 1 #10


Cagy
Hallo Tara.
Zitat von Tara2207:
Ich weiß wenn wir richtig miteinander sprechen würden könnten wir es schaffen.

Jein...das ist oft nur eine Illusion weil man tatsächliche (psychische) Probleme nicht *wegreden* kann. Natürlich ist es hilfreich sehr offen miteinander zu sprechen, letztendlich hilft aber nur der WILLE des Einzelnen eine Situation zu (ver)ändern.
Wenn einer der Partner tatsächlich mit der Beziehung abgeschlossen hat bzw. sich nicht ändern will...helfen auch Gespräche nicht .
Zitat von Tara2207:
...aber es ist so schwer, weil man einfach unwissend in der Luft hängt und nicht weiß wie es weiter geht und was in ihm vor geht.

Du bist --- aus vermutlich gut gemeintem Grund -- ganz auf ihn fixiert. Was er macht, will, denkt...und selbst hängst du in der Luft. Weißt du denn genau was DU willst ? Was bist du bereit dafür zu tun und hast du ihm das glasklar geschildert...?
Sind deine Vorstellungen und Wünsche umsetzbar..? Oder denkst du im Moment nur....er müsste...sollte...könnte.....?
Zitat von Tara2207:
Thema S. Ist eher für mich immer ein Thema gewesen ..............Er hat sich dadurch nur unter Druck gesetzt gefühlt

Und was denkst du warum das so ist ? Eine Ehe ohne S. mit dem Kind im gemeinsamen Bett.....
Zitat von Tara2207:
Wir hatten damals ein paar Gespräche bei der Ehetherapie, da war er bei sich im Bett. Geholfen hat das ganze Null, außer dass einer nachts aufstehen musste und das Kind entweder rüber holen oder beruhigen. Wahrscheinlich ist es einfach Bequemlichkeit.

Ich denke für eine eheliche Zweisamkeit im Bett ist ein Kind in der Mitte nicht förderlich. Du denkst ihr seid beide damit *zufrieden / einverstanden*..?
Du vermisst aber den S.,verständlicherweise. Kann es sein, daß ihr einfach nicht offen über die S-Problematik reden könnt..? Oder es nicht wollt..?
Ich wünsche dir, daß du DEINE Wünsche und Ziele klar erkennst, umsetzen kannst und ob mit oder ohne Beratung einen Weg findest um (wieder) glücklich zu werden.
Alles Gute dir.

18.08.2025 09:37 • #11


T
@Cagy ich bin grad schon stark dabei vieles FÜR mich zu ändern. Ich denke dass ich mich gut reflektieren kann und weiß, dass ich vieles immer nur interpretiert habe. Ich arbeite grad krass an meinem Selbstwertgefühl, weiß, dass ich Verlustängste habe.

Wir haben über das Thema S. Viele Gespräche geführt, waren sogar deshalb bei einer S. Beratung. Das Thema hat er schon immer, auch in vorigen Beziehungen. Warum gute Frage. Ich denke es hängt mit seiner Kindheit zusammen, sehe darin ein Vermeider Verhalten. Seine Eltern sind seit er 12 ist getrennt, leben aber noch zusammen und jeder hat seinen Partner. Wenn es nach ihm ginge könnte ich mir einen Partner nur für S. Suchen, aber das möchte ich nicht. Es ist wie gesagt schon von Anfang an so. Er weiß nicht warum er kein Verlangen danach hat.

18.08.2025 10:26 • #12


T
@Cagy Ich lege gerade sämtliche Erwartungshaltungen ab was ihn betrifft. Versuche etwas lockerer zu sein. Damit läuft es ganz gut.
Ich nehme seit ein paar Wochen ADHS Medis ein, die meine Sicht auf die Dinge und meine Emotionen sehr zum positiven verändert haben. Wahrscheinlich hätte ich schon viel früher damit anfangen sollen

18.08.2025 10:28 • x 1 #13


T
Zitat von Cagy:
Du bist --- aus vermutlich gut gemeintem Grund -- ganz auf ihn fixiert. Was er macht, will, denkt...und selbst hängst du in der Luft. Weißt du denn genau was DU willst ? Was bist du bereit dafür zu tun und hast du ihm das glasklar geschildert...?
Sind deine Vorstellungen und Wünsche umsetzbar..? Oder denkst du im Moment nur....er müsste...sollte...könnte.....?

Ja ich weiß was ich möchte, ich möchte ihn nicht verlieren. Aber ich möchte auch, dass es uns beiden dabei gut geht, dass sich keiner dabei Verliert. Ich hoffe dass man es vielleicht nochmal ganz anders angehen kann, Dinge anders betrachten, sich wieder etwas mehr zu respektieren und ich möchte nicht alles als selbstverständlich ansehen.
Aber ich weiß auch, dass Liebe alleine manchmal nicht reicht.
Und dass wenn wir beide nicht bereit sind etwas zu ändern es keinen Sinn haben wird.

18.08.2025 10:40 • #14


Cagy
hallo...
Zitat von Tara2207:
Ja ich weiß was ich möchte, ich möchte ihn nicht verlieren ...

Ich verstehe dich sehr gut . Willst du IHN nicht verlieren oder die positiven Seiten, die schönen Momente die ihr mal hattet ,die Erinnerung an eine Zeit als alles noch schön war...zurückholen...?
Menschen entwickeln sich weiter und niemand ist wie wir es gerne hätten.12 Jahre alte Probleme mal anders angehen wird sehr schwierig. Irgendwann verhärtet sich eine Sache wie Beton.
Ich wünsche dir von Herzen Erfolg.

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Unmöglich, sagt die Vernunft.
Zu viel Risiko, sagt die Erfahrung.
Sinnlos, sagt der Zweifel.
Versuch's, flüstert das Herz.

18.08.2025 10:51 • x 1 #15


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