Er hat jetzt alles, ich habe nichts mehr

Ich bin ungewollt und ungefragt alleine im ehemaligen Familienhaus. Die Trennung von meinem Mann war nahezu gleichzeitig mit dem Auszug unserer Tochter, die flügge wurde. Das ist auch keine so schöne Situation, weil ja alles rundherum an früher erinnert. Eine neue Wohnumgebung kann durchaus Vorteile haben.

Mir hat es geholfen, zu renovieren (hab ein paar Wänden Farbe verpasst) und umzuräumen, soweit es möglich war. Das Ehebett wurde sofort entsorgt und ich habe mein Schlafzimmer in einen anderen Raum verlegt. Natürlich ist das auch eine Frage des Geldes (das bei mir anfangs sehr knapp war, ich arbeite teilzeit und der Unterhalt war noch nicht geklärt), aber zum Glück stehe ich auf Ikea und ich bin auch bei ebay-Kleinanzeigen fündig geworden.

Micha, ich würde es so machen, wie Tina es vorgeschlagen hat: Notier Dir vorher, was Du aus dem Haus haben möchtest, dann bist Du im Gespräch besser vorbereitet. Und dann: Aufstehen, Krone richten, weitergehen!

tina64,
Du bist nicht alleine. Schau mal ich hab den Nick tina46. Wir haben also schon viel gemeinsam. Und ich bin ungefähr in der gleichen Situation (mit 3 Kindern) wie Du.
Mein Freundeskreis ist fast auf 0 geschrumpft. (er hat uns ja nichts getan, da muss ja vorher schon sooooviel passiert sein, das er sich nicht mehr wohlgefühlt hat......).
Hä, er ist über Monate fremd gegangen, hat sich ein anderes Leben aufgebaut.
Auch ich bin oft an dem Punkt, mich vom Rest der Welt ungeliebt zu fühlen, aber vor allem unverstanden.

Wenn Dein Sohn das nicht ausspricht, er geht lieber zum Papa, weil er es bei Dir nicht aushält, dann ist es auch nicht so.
Er will ja die Neue nicht kennenlernen. Er ist da bei Dir, und er kommt auch von seinem Besuch beim Vater wieder zurück. Du wirst ihn nicht verlieren, nur weil Du Dich im Moment nicht stark zeigst. Ganz sicher nicht.

Auch nach 8 Monate habe ich das Gefühl ich funktioniere nur, aber mehr geht halt im Moment nicht.
Lass uns hier einfach gemeinsam jammern, fluchen , zetern und wieder aufstehen.

LG Tina46

Hallo Tina64!

Ich habe deine Geschichte gelesen und mir kamen die Tränen als ich deine Gedanken gelesen habe.

Ich habe 2 Kinder (16 und 13 Jahre alt).
Nachdem ich und mein Mann getrennt haben, kam ich in finanzielle Schwierigkeiten und meine Kinder musste ich für 6 Monate zu meinem Mann geben. Das war für mich das schlimmste was ich je machen musste. Ich hatte aber keine Wohnung und kein Job. Ich habe eine minimale Hilfe vom Amt bezogen und war bei ein Mann untergekommen der mich Seelisch und Körperlich fertig gemacht hat, quasi als Gegenleistung. Ich habe von diese bisschen Geld kaum etwas verbraucht, beinhart gespart bis ich endlich 1500 € zusammen hatte, und suchte mir eine Miniwohnung den ich mir leisten konnte in meine Heimatstadt. Diese Wohnung hat nur 37m² und besteht aus Wohnküche und noch 1 Zimmer. Eingerichtet war auch nicht, aber mir war das schnuppe. Den Kindern auch.
Mein Sohn sagte zu mir: Mama, es ist egal wo wir leben, Hauptsache: wir sind zusammen!
Was ich nun damit sagen möchte, dein Sohn liebt dich nicht nur weil er muss sondern weil du eine liebevolle Mutter bist, die für ihm wahrscheinlich über Feuer gehen würde, denn wieso funktionierst du noch immer obwohl du so am Boden bist? Ich denke als Mutter kann man nicht aufgeben. Auch wenn nur auf Sparflamme, aber man tut alles mögliche um für die Kinder da zu sein. Das sehen die Kinder natürlich auch, ergo: Es gibt doch jemanden der dich liebt und für dein Sohn bist du sehr wichtig.

Wünsche dir alles Liebe und Kraft

Gast 78 ich denke du meinst mich, denn deine Worte kommen
bei mir an. Danke ich hoffe es wird mir irgendwann
etwas nur etwas besser gehen.
Aber das ich jetzt durch diese Zeit muss ohne ein
Licht am Ende des Tunnels ist sehr schwer.
Und es es tut mir für alle sehr leid die auch
durch all das durch müssen.
Ich beneide alle die wieder glücklich sind.

@Tina64

Uupps - und ich hatte mich schon gewundert, warum Du mal als Gast und mal angemeldet schreibst.... Ich habe das in der Tat übersehen, dass da ein Zahlendreher ist.

Aber: Du solltest auch nicht unterstellen, dass JEDER Dich übersieht und KEINER Dich mag, nur weil ICH z. B. das nicht mitbekommen habe. Irgendwann werden es halt auch selbsterfüllende Prophezeihungen. Ein prägnanterer Nick (oder angemeldet mit erkennbarem Ava) könnten helfen.

Nochmal: Sorry!

Liebe tina64,
wenn Du möchtest, ziehe ich mich aus Deinem Thread zurück, damit es zu keinen Verwechslungen kommt.?

LG
tina46

@ Tina

Das mit in Gedanken durch das Haus gehen habe ich schon gemacht. Wenn ich ehrlich bin will ich gar nichts mitnehmen. Alles wurde von ihr ja auch schon mal benutzt. Klingt vielleicht doof aber sie will mich ja nicht mehr und irgendwie will ich auch nichts von ihr in der neuen Bleibe haben. Lieber wäre mir ein finanzieller Ausgleich, nur den wird es nicht geben. Sie strebt auch an die Erinnerungen an mich zu tilgen.
Es ist eine gute Idee von Dir die Kinder mit einzubeziehen. Da kommt sogar ein Hauch von Freude auf. Danke dafür! Und ja wir schaffen das.
Stück für Stück.

@solskinn

Wenn die Wohnung bewohnbar ist bist du herzlich eingeladen. Dann stellen wir uns bei ein büschen Wind (du würdest sagen Sturm) an den Deich. Mal die Natur spüren!
(Gilt auch für Tina, Puschel, fine, hamster, Menno, iamstrong ........würde mich freuen)

Micha

Schön das es das hier gibt

Alles gut hab nur meine dicke Haut verloren und bin sooo verletzlich.

Hallo Ely,
bist du jetzt wieder glücklich oder zumindest zufrieden
mit deinem Leben. Sind deine Kinder wieder glücklich.
Du hast ganz schön was geschafft.

@Tina 64
Selbstverständlich warst du gemeint ))

Ich bin mir ganz sicher, dass auch für dich bessere Zeiten kommen werden. Bitte glaube daran.
Vielleicht solltest du versuchen, so oft wie möglich in die Natur zu kommen. Raus mit deinem Kind. Ablenkung. Evtl ein Eis essen oder Rad fahren. Je nach Alter und Interesse.
Gemeinsame Zeit mit den Kindern ist das Wichtigste überhaupt. Das sehen auch die Kinder so. Egal, was dein Ex nun bieten mag. Das ist alles nur show und eine Fassade, die schneller bröckelte als er denkt!
Und weisst du was: gerade weil du dir hier Hilfe suchst, liebst du dich doch. Das ist toll. Weiter so. Glaube an dich.

Vlg

Liebe @tina64: Du wirst hier nicht ignoriert! Jetzt schüttel ich Dich aber virtuell 'mal kurz durch (aber nicht zu doll )!

Dein Thread hier hat schon 6 Seiten - das ist deutlich mehr, als sehr viele andere hier.
Du hast viele Antworten bekommen von Leuten, die Deine Geschichte berührt und die Dir wenigstens mit virtuellem Rat ein kleines bisschen weiterhelfen wollen!
Du solltest das anerkennen! Nicht immer nur das sehen, was Du nicht hast! Oder die 2 Beiträge, die die Tinas verwechselt haben! Schau Dir lieber die 30 anderen Beiträge an, die Dich meinen! Die Dich trösten wollen!

Vielleicht ist das in Deinem Real Life ja auch ein bisschen so? Dass Du die Dinge, die Du hast, nicht wertschätzen oder gar nicht wahrnehmen kannst, weil Du Dich viel zu sehr auf das konzentrierst, was Du nicht hast und nicht kannst?

Ich würde Dir hier mehr schreiben, aber da ich keine Kinder habe fehlt es mir da an Erfahrung und ich kann Dir keine Tipps geben, wie Du die Situation mit Deinem Sohn am besten lösen könntest.
Wohl aber kann ich verstehen und mir vorstellen, wie sehr Dich das zerreißt!

Ich finde auch, dass Du Dich wirklich sehr mutlos und ziemlich verzweifelt anhörst und scheinbar gerade kein Licht am Ende des Tunnels siehst. Dir da so beizustehen, wie man es müsste, das kann ein anonymes Internet-Forum nicht leisten!
Deswegen würde ich Dir auch dringend ans Herz legen wollen, Dir Hilfe zu holen!
Lass Dir ein paar Tabletten verschreiben, nur für die nächsten paar Wochen, damit Du psychisch wieder ein bisschen auf die Beine kommst, damit Dir alles nicht nur noch schwarz vorkommt! Das ist keine Schande und dafür muss sich niemand schämen! Manchmal sitzt der Schmerz einfach so tief, dass man alleine nicht wieder herauskommt! Viele Menschen nehmen da (zum Glück!) Hilfe in Anspruch, ohne sich dafür zu schämen!
Es ist nicht alles schwarz! Irgendwann wird auch für Dich die Sonne wieder scheinen - für uns alle hier, die wir gerade den Verlust von Partner, Familie, Haus etc. erleben und durchleiden müssen!

Es gibt da eine Geschichte, die mir, als ich das letzte Mal auch wirklich wochenlang sehr verzweifelt war, ein bisschen Mut gegeben hat. Vielleicht hilft sie Dir ja auch etwas: Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Ich drücke Dich 'mal ganz fest! Gib nicht auf!

Nein tina46 alles gut es ist halt nur wieder passiert es läuft
nicht ohne Schwierigkeiten, wie alles in meinen Leben.
Brauche deine Ratschläge ja auch und vielleicht ist irgendwann
auch die absolute Lösung dabei die mich zurück ins Leben holt.
Ich bin halt nicht so stark wie ihr. Kein toller Mensch

Ach Micha, danke für die Einladung. Hast Du Dir das auch gut überleg? Wir verlassenen neigen dazu an Versprechungen zu kleben.
Dann wäre es besser in der Wohnung ist noch viel Platz, damit in jeder Ecke ein Weineeimer stehen kann.

LG
tina46

Ich meine das Ernst. Mal Tapetenwechsel, was anderes sehen, neue Kontakte knüpfen. Wir sind ja erwachsen. Wenn man Gäste hat sieht man die eigene Umgebung ja auch wieder mit anderen Augen. Ich lebe da wo andere Urlaub machen. Ich würde mich freuen!

Und wenn das Geheule zu viel wird geht es vor den Deich, der wird schon halten!

Micha