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Er hat jetzt alles, ich habe nichts mehr

T
Jetzt weine ich seit 5 Monaten. Ich habe alle Ratschläge befolgt, wirklich alle.
Nichts scheint mir zu helfen , nichts.!
Mein Mann hat mich nach 2o Jahren guter Beziehung ( wie ich finde) wegen
einer Jüngeren verlassen. Plötzlich, er hat sie auf einer Kegeltour kennengelernt
und ist dann sofort zu ihr gezogen. Zack weg.
Er hat jetzt alles, eine neue Liebe, genug Geld, ein neues Zuhause, den alten Freundes
kreis, Selbstbewusstsein und ist super glücklich.
Ich habe nichts mehr. Ich schaffe es auch nicht alles wieder aufzubauen.
Wofür auch um einsam zu leben, gedemütigt, belogen und betrogen. Und das alles
noch am Existenzminimum.
Manchmal schafft die Zeit es nicht die Wunden zu heilen.

06.07.2015 20:59 • #1


R
Lass Dir Zeit. Nach 20 Jahren Beziehung ist es unmöglich, dass die Tränen weg sind und die Sonne im Herzen scheint.

Aber dieser Tag wird kommen.

06.07.2015 21:01 • #2


A


Er hat jetzt alles, ich habe nichts mehr

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T
Danke für die Antwort. ...dieser Tag wird nicht kommen. ..
Ich weiß ich muss jetzt auf das schauen was ich gerne möchte,
mir klar werden wie ich in Zukunft leben will.
Aber wie ich in Zukunft leben muss hat nichts mit dem zu tun
was ich möchte oder was mir gut tun würde.
Ich machs keine Frage weil ich muss.
Freunde habe ich auch keine und frage mich was mit mir ist
das mich keiner leiden kann .
Na ja das kann mir ja hier auch keiner beantworten weil ihr mich nicht
kennt.
Das war übrigens auch das erste mal , dass mir hier im Forum jemand
geantwortet hat.

06.07.2015 22:55 • #3


R
Tina, Diese Wunde die Du hast ist noch sehr frisch und Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist auch doof, wenn ich Dir sage, der Tag wird kommen, andem auch Du wieder lachen kannst und es Dir besser geht. Wie soll denn ein Mensch der so tief verletzt wurde und eine solange Beziehung hatte, solche Worte ernst nehnen können wie meine. Es ist schlichtweg unmöglich nach 5 Monaten. Deine gesamten Lebensgewohnheiten sind weg, Deine Sinne wurden leer, Dein Herz tut weh. Das schlimme daran ist, dass wirklich nur die Zeit helfen kann.

In Zwischenzeit aber wäre es sicher gut, wenn Du versuchst, bisschen zum Sport zu gehen, mal was lesen gemütlich, mal in ein Cafe ein Eis essen gehen etc vielleicht auch mal Neues probieren selbst wenn es Dich momentan bestimmt nicht so interessiert oder lust hättest.

06.07.2015 23:04 • x 1 #4


T
Hey. Da ich erst 20 bin und sich unsere Geschichten doch sehr unterscheiden, ich dir jedoch etwas Hoffnung geben möchte, erzähle ich dir mal die Geschichte von meiner Mum. Sie hat sich auch von meinem Vater getrennt, nach 13 oder 14 Jahren Ehe oder so, nachdem sie es 3 Jahre versucht hat zu retten. War plötzlich allein erziehende Mutter von drei Kindern und mein Dad war alles andere als gut zu ihr, da sie sich direkt in eine neue Beziehung geflüchtet hat. Er hat das alles in den Falschen Hals bekommen und viel dafür getan es ihr so schwer wie möglich zu machen. Ich habe sie sehr oft weinen sehen. Am Rande der Verzweiflung. Im Job gönnt man ihr auch nichts. Andere haben vor ihr mehr Arbeitszeit bekommen, obwohl sie seit 27 Jahren dort arbeitet. Hat Ständig gegen Windmühlen kämpfen müssen. Konnte sich aufgrund von Wohnung, drei Kindern usw. kaum was leisten, musste jeden Cent 3 mal umdrehen, immer wieder nur Schei** Kerle kennengelernt. Meine Schwester kam in die Pubertät und aufgrund der Trennung kam diese in VOLLEM Umfang. Sie hat von mir den größten Respekt. Ich hätte nach sehr kurzer Zeit alles hingeschmissen.
5 Monate sind NICHTS. Absolut NICHTS. Selbst ich (nach 4 Jahren Beziehung) trauere nach 5 Monaten noch. Ich kann die Gedanken mit deinem Ex verstehen. Genauso dachte ich auch: Mensch, sie lernt jetzt neue Leute kennen, alle wollen was mit ihr machen und sie ist nur noch zum schlafen zuhause (hat sie mir wortwörtlich so ins gesicht gesagt während ich durch die Hölle ging), Habe vorgestern gesehen, dass sie aufm Festival war und musste mir vorstellen, wie viel Spaß sie da hatte und evntl auch schon wen neues hat.
Aber nimm dir meine Mutter als Vorbild, gib dir Zeit. Jetzt hat sie wieder nen Freund der richtig gut zu ihr ist, neue Leute kennengelernt (auch sie war lange alleine), Finanziell geht es auch wieder einigermaßen bei uns. Es bedarf halt viel Zeit und vor allem ARBEIT. Nichts kommt von alleine. Auch ich musste mir meinen Freundeskreis, der durch die lange Beziehung eingerostet ist zurück erarbeiten und neue Leute kennenlernen, da meine nicht gerne weggehen, was trinken oder so ich aber nichts lieber als das tue.
Gib dir mehr Zeit, finde einen passenden Zeitpunkt dir in den Ar. zu treten und gib die Hoffnung nicht auf.
Mein Lieblingsspruch: Es haben 1000 vor uns überlebt und es werden es noch 1000 nach uns überleben

06.07.2015 23:15 • x 5 #5


H
Hi,
wie kann man denn schnell neue Leute kennen lernen?
Ich bin in der gleichen Situation und muss mir Alles! neu aufbauen, ich sehe es aber als Chance! Alles ist im Leben vorbestimmt, wir sind die Guten! Wenn wir die Bösen wären, würden wir die jenigen sein, die schluss machen und nicht leiden.

07.07.2015 00:19 • x 1 #6


R
Neue Leute kennenlernen, indem man Sport macht (muss ja nicht täglich sein), mal bisschen in die Stadt gehen, was Essen gehen, etc

Internetportale denke ich persönlich nichts positives darüber vor allem für verlassene die noch sehr verletzlich sind und leichte Mahlzeit für unseriöse.

07.07.2015 00:24 • #7


T
Naja in meinem Alter ist es ja noch üblich, dass man am Wochenende in Club geht und sich die Kante gibt. Das hab ich auch fleißig getan weil das Tanzen und die Stimmung und vor allem das vergessen für eine Nacht mir sehr gut getan haben. Ich habe dann bei Facebook z.B. bei Seiten wie Spotted Aufrufe gestartet, weil mein aktueller Freundeskreis alle langweiler sind was das angeht (nichts gegen ü40 oder so um gotted willen, aber ich finde mit 20 kann man ruhig mal am Wochenende mit 2 Promille nach Hause gehen ) und dort ebenfalls gleichgesinnte gefunden. Einer ist mit seiner Freundin von Mainz in meine Umgebung gezogen, da sie hier studierte und hat ihn nach Zwei Monaten verlassen. Er kennt niemanden. Das er zudem auch noch genauso gerne Motorrad fährt haben wir ne super Basis gehabt und waren jetzt auch am Samstag zusammen feiern und daraus kann sich ne richtig gute Freundschaft entwickeln. Er ist jetzt der zweite nach 5 Monaten. Es dauert halt. Er hat auch jedem da seine Handynummer aufgedrängt und sich auch mit anderen Leuten von Spotted getroffen. Ich sage nur: Selbstinitiative und ARBEIT ARBEIT ARBEIT

Rommel: Warum keine Internetportale? Die beiden Bekannschaften mit denen ich jetzt immer feiern gehe habe ich über Facebook kennengelernt. Es gibt auch Portale für Menschen die neu in die Stadt gezogen sind und Anschluss suchen. Es gibt HAUFEN von solchen Menschen. Man darf sich nur nicht zieren und sowas wie das ist mir peinlich, dass ich so tief gesunken bin und nun Freunde übers Internet suchen muss. Völliger Blödsinn. Hab ich mir auch eingeredet. Aber warum nicht? Ich hatte nen paar gut Abende mit den Jungs!

07.07.2015 00:36 • x 1 #8


T
So starte jetzt gleich , nach einer Nacht voller Angst und Tränen, in den neuen Tag.
@toomuchpain
Ja ich nehme mir ein Beispiel an Frauen wie deine Mutter. Toll wie sie das geschafft
hat mit drei Kindern.
Diese Frauen gibt es in meinem Umfeld auch. Und wenn ich sie sehe dann denke ich
Mensch wie selbstbewusst sie sind, sehen gut aus, haben Arbeit, treiben Sport haben eine
schöne Wohnung gefunden, haben ein Auto, haben neue Partner und kümmern sich toll um
ihre Kinder. Ich empfinde diese Frauen als sehr stark.
Nur leider bin ich das nicht. Ich bin ein Weichei und an Boden.
Das Glück hat mich verlassen , hatte eh viel Pech in meinem Leben und glaube nicht
mehr an das Glück. Ich habe meinen Mann sehr geliebt.
Man hört aber in deinem Text auch raus wie stolz du auf deine Mutter bist, dass
sie das so gemeistert hat, toll.
Mein Sohn (13) sieht seine Mutter nur noch traurig und ja manchmal auch weinen
weil ich es nicht mehr aufhalten kann. Er sagt bestimmt bald weiss du was
ich halte es hier nicht mehr aus ich geh zum Papa. Dann ist alles aus.
Ach wenn ich nur wüsste was mit mir ist, warum leide ich so, warum krieg ich nichts
hin und warum in aller Welt kann mich keiner leiden?

07.07.2015 06:28 • #9


G
Zitat:
warum in aller Welt kann mich keiner leiden?

Ist das wirklich so oder bildest du das ein?
Wenn es so ist, dann liegt leider an dir selbst. Vielleicht ist das deine negative und wehleidige Einstellung zum Leben?
Und vielleicht hat nicht das Glück dich verlassen, sondern du selbst wendest dich ab.
Du redest dir ein, dass du nichts schaffst und ein Weichei bist, aber wer soll denn für dich schaffen? Wer kann für dich stark sein, wer kann dein Leben leben?

07.07.2015 06:51 • #10


T
Ja ich weiß kein anderer soll was für mich schaffen nur ich selbst.
Vielleicht sollte ich für mich bleiben, meinen Sohn auf den Weg
bringen und dann in meinen eigenen 4 Wänden ( wenn ich sie mal finde)
verschwinden.
Du hast recht jeder muss für sich alleine kämpfen.

07.07.2015 07:54 • #11


D
Mir ging es eine Zeit lang sehr ähnlich (aus anderen Gründen), ich kann mir gut vorstellen wie du dich im Moment fühlst.
Die Frage nach dem Sinn der Zukunft, das Gefühl der Einsamkeit und dass sich das auch nie wieder legen wird etc.

Ich habe den Eindruck du hast resigniert... klingst fast schon depressiv...

5 Monate sind wirklich NICHTS! Setz dich nicht unter Druck! Es ist ok, dass du dich noch so fühlst.

Und dieses Gefühl, dass dich keiner leiden kann... jemand über mir sagte es schon ganz richtig:
Oft trägt man dazu bei.
Als es mir so ging wie dir, da hatte ich genau das gleiche Gefühl: Ich finde keine Freunde, keiner mag mich, man kann mich ja auch gar nicht mögen, ich bin hässlich und und und....
Aus heutiger Sicht weiß ich, dass es auch an mir lag... nicht dass ich mit den Gedanken recht gehabt hätte, aber durch dieses Gefühl hatte ich eine Ausstrahlung die abweisend war, auch habe ich mich unbewusst unsichtbar gemacht... Ich habe auch gar nicht registriert, wenn mal irgendjemand das Gespräch gesucht hat und entsprechend wenig reagiert (aufgefallen ist mir das damals nicht!). Klar dass dann nichts bei rumkommt.

Zu der Sache mit deinem Sohn: Vielleicht kannst du mit ihm reden. Er hat doch sicher auch Gedanken zur Trennung, ist ja auch beteiligt (wie geht es ihm damit?). Ja er ist erst 13 und du solltest deine Sorgen nicht bei ihm abladen oder so. Ich glaube aber schon, dass er verstehen kann, dass du darunter leidest... versuche für ihn stark zu sein, wenn er es braucht, dann kommt er bestimmt auch damit klar, dass es dir sonst nicht gut geht.
Ich schreibe das so, weil ich mit 13 genau in der Position deines Sohnes war... Ich hätte niemals meine Mutter sitzen lassen, weil es mich genervt häte, dass es ihr nicht gut geht...

So und zum Schluss mein dringender Rat: Such dir Hilfe!
Eine Therapie kann dem Selbstwertgefühl so ungemein gut tun! Und wenn du das gestärkt hast, dann wird alles andere leichter! Auf einmal lernt man Menschen kennen, weil man auch offen dafür ist, es tun sich Wege auf...

Es ist unfassbar hart aufzustehen und weiter zu gehen, aber du wirst es schaffen, Schritt für Schritt! Versuche keine Sprünge, geh einfach Schritt für Schritt!

Alles Liebe für dich! Und: DU BIST OK! Es ist auch OK dass du dich so fühlst wie du es gerade tust!
Dotty

07.07.2015 08:15 • #12


D
Ach und noch was: Klar, du musst alleine diese Schritte gehen, das heißt aber nicht, dass du es ohne Hilfe machen musst!

07.07.2015 08:16 • #13


VictoriaSiempre
Hallo Tina,

wenn 64 Dein Geburtsjahr ist, dann bin ich noch ein wenig älter als Du. Meine Ehe ist seit einem Jahr vorbei und ich bin auch immer mal wieder traurig zwischendurch - aber längst nicht mehr so wie am Anfang.

Bei einer Trennung, wenn man verlassen wird, dann bricht ja erst einmal die gesamte Lebensplanung weg. Das tut schon sehr weh. Und ja, es ist auch, je älter man wird, schwieriger, neue Leute kennenzulernen. Zumindest solche, zu denen sich Freundschaften entwickeln. Aber unmöglich ist das nicht.

Du liest Dich sehr verzweifelt und depressiv. Hast Du schon mal dran gedacht, Dir Hilfe zu holen? Wenn Du Dir einen Arm brichst, gehst Du ja auch zum Arzt. Warum nicht, wenn das Herz gebrochen ist?

07.07.2015 08:21 • x 1 #14


H
Eins ist sicher: Selbstmitleid wird dich nicht weiterbringen, es lähmt dich nur und wirkt auch sehr unattraktiv auf andere Menschen. Du solltest eher denken: Jetzt erst recht. Ich kann nur von mir reden, dass ich aus den größten Krisen am meisten gelernt hab und ich gestärkt daraus hervorgegangen bin.
Du schaffst das! Alles Gute!

07.07.2015 08:22 • #15


A


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