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Er kann sich keine Zukunft mit mir vorstellen

illusion
Hallo alle zusammen:)
Ich lese,wie auch vielleicht viele andere,schon sehr lange im Forum mit und habe bisher nie den Mut gefasst selber etwas zu schreiben. Kann sein das es etwas verwirrt klingt was ich nun schreibe,aber leider ist mein Kopf ein einziges Gefühlsknäul wo kein Ende und kein Anfang zu finden ist. Ich fange aber einfach mal an.
Mein derzeitiger Freund und ich sind seit 2010 ein typisches On Off Pärchen. Wir haben einige Trennungen durch. Gute Zeiten,aber auch nicht so gute Zeiten. Momentan sind wir seit Juli 2014 wieder zusammen. Ich weiß,das eine On Off Beziehung schon ein schlechtes Zeichen ist,aber mit der Zeit lebt man damit. Stumpft ab und akzeptiert es irgendwie.
Nach der letzten Trennung im Mai 2014,lernten mein Partner und ich jeweils einen anderen Partner kennen. Es war für uns beide nur ein kurzes Sommertechtelmechtel und er merkte das er nur mich wollte und kämpfte um mich. Ich ließ mich wieder auf uns ein. Wie immer, es gab bei uns diese schlimmen Phasen,in der er sich zurück zog,ich entweder Schluss machte,weil ich nicht damit leben konnte oder er weil ich daraufhin zu sehr klammerte.)Im Juli 2014 kamen wir wieder zusammen. Ich wollte trotz der Versöhnung raus aus unserer gemeinsamen Heimatstadt und zog etwas weiter weg.(60km) Wir führen nun eine Fernbeziehung. Die räumliche Trennung tat uns und tut uns immer noch gut. Ich habe einen festen Job in einer Apotheke und möchte sehr gerne noch Medizin studieren. Er arbeitet als DJ und verdient damit seinen Lebensunterhalt. Es ist keine 0815 Beziehung. Er ist oft wochenlang auf Tour und bereist die Welt. Sieht Länder,Städte und lebt seinen Traum. Und ich naja...stecke im Alltag fest. Arbeite 40h,versuche mir in der neuen Stadt ein Leben zu errichten und fühle mich oft alleine. Auch wenn ich joggen gehe,mit dem Fahrrad alles erkunde usw. Es fehlt halt jemand. Ich vertraue ihm und würde meine Hand ins Feuer legen das er mich auf Tour nicht mit einer anderen betrügen würde,aber es ist halt extrem schwer diese Fan Fotos zu sehen oder diese Kommentare von anderen Frauen. Gerade weil auch fast niemand weiß,das er eine Freundin hat. Er will es privat halten,aber manchmal wünsche ich mir schon das es mal ein Foto von uns geben würde. Soziale Medien hin oder her. Unser Freundeskreis und seine Freunde wissen jedoch das wir zusammen sind.
Wenn wir zusammen sind,ist oft alles wirklich super. Wir verstehen uns blind,lachen sehr viel,haben absolut keine Probleme im Bett. Er kocht für mich,wir unternehmen manchmal was oder liegen nur rum. Wenn er dann fährt,komme ich mir amputiert vor,drehe durch. Wenn er geht ist es, als ob er meine Gefühle mit nimmt. Auch wenn wir uns mal zwei Wochen nicht sehen,verwandelt sich meine Verliebtheit und dieses alles- ist -okay -Gefühl in Angst und Panik um das irgendwie Schluss sein könnte. Gerade wenn wir uns dann mal anmiezen.
Ich weiß das ich sehr abhängig bin und versuche dies auch wirklich zu ändern,aber es fällt mir schwer,sehr,sehr schwer. Er lebt sein Leben dann einfach so weiter und mir geht es oft tagelang schlecht. Bekomme Panik wenn er mal nicht antwortet oder sich nicht meldet. Ich denke das er das nicht mit Absicht macht Er hat halt diese zwei Leben. Seine Basis:Familie;Freunde und ich. Und dann sein anderes Leben. Sein Partyleben,wo ihn alle anhimmeln,er mit seiner produzierten Musik Geld verdienen kann. Eine Meute Menschen unter sich zu haben, die nur wegen ihm gekommen sind. Da vergisst er mich oft und mir geht es dadurch oft schlecht.
Von seiner Art ist er ein sehr kühler Mensch. Vor kurzem war ich sehr krank und hab ihm das per SMS mit geteilt,das ich in´s Krankenhaus müsste. Ich erhielt als Antwort nur ein Alter?
Ich bin darüber heute noch sehr traurig. Ich sprach ihn natürlich darauf an, ob es ihn denn gar nicht interessiert wie es mir geht. Es kam nur zurück,dass es ihn natürlich interessiere und er sich einen Kopf macht,aber er gerade Stress hat.
UND genau da ist der Punkt gekommen über den ich schon seit einiger Zeit so intensiv nach denke.
Ich quäle mich oft durch die Beziehung,denke das ich zu viel verlange zu anstrengend bin,entspannter sein sollte. Ich denke im Allgemeinen zu viel nach,ich grübel und grübel und sehe oft Probleme wo keine sind und am liebstengrübel ich über diese Beziehung nach. Analysiere,drehe und wende mich. Mir geht es oft nicht gut und meine Psyche sowie körperliche Gesundheit leiden sehr darunter. Ich hatte schon mehrere Hörstürze,weil es mich fertig gemacht hat.
Ich merke das ich langsam eine Entscheidung treffen muss,was ich will,wohin ich gehöre und wo ich im Leben stehe und ob diese Beziehung mich fördert oder mich runter drückt und traurig macht.
Ich gebe in dieser Beziehung mehr als mein Partner eigentlich braucht und ich bekomme weniger als ich eigentlich benötige. Ich wäre sofort ins Krankenhaus gefahren und hätte ihn angerufen. (Hier stelle ich mir aber wieder die Frage,ob ich das von meinem Partner will,was ich mir nicht geben kann kopf gegen die wand )
Unsere Vergangenheit hängt uns oft nach und wühlt oft wieder sehr viel auf, emotional gesehen. Und diese Vergangenheit beeinflusst oft das handeln. Ich denke mehr unbewusst und zum Selbstschutz.
Ich weiß,das er mich liebt und wenn er da ist,nicht von meiner Seite weicht,aber reicht das? Es ist immer alles ok,wenn wir eine gute Phase haben,aber es gibt nicht nur gute Phasen und ich meine zu spüren wie er sich innerlich von mir abwendet und mauert,wenn ich mal nicht so liebenswert bin.
Ich bin so aufgewühlt,das ich kaum schlafen kann. Ich weiß das mir kein Mensch auf der ganzen Welt je diese Entscheidung abnehmen kann und ich sie alleine treffen muss. Mach ich so weiter? Lerne ich irgendwann damit zu leben,änder ich mich? Ändert er sich wenn ich entspannter werde?
Und ich weiß auch,wenn ich mir all dies durch lese,wie verrückt das klingt und das ich mir mit diesem Text ja schon selber eine Antwort geben sollte
Aber ich kann es nicht. Ich wünsche mir eine intakte Beziehung mit diesem Menschen. Er ist mein Kryptonit Mensch,der Mann den ich schon so oft versucht habe gehen zu lassen und der seit über fünf Jahren immer wieder da ist. Der mich nicht los lässt und den ich nicht los lasse.
Wir hatten auch das Thema über unsere Zukunft, was mir auch einen Rückschlag verpasst hat.
Er kann es sich gerade nicht vorstellen mit mir zusammen zu leben,will nicht aus seiner Heimat weg. Ich meinte zu ihm,das es doof wäre,wenn er mit mir zusammen bleibt,obwohl er sich keine Zukunft vorstellen kann. Daraufhin meinte er,das er mich liebt,aber das halt auch manchmal nicht reicht und wenn er merkt das er sich das alles nicht vorstellen kann,es mir mitteilt. Wenn ich das merke,könnte ich das natürlich auch jederzeit sagen. Wie ihr sehen könnt ist er sehr rational und auch wenn es eine reife Antwort ist,tut es mir weh.
Tut mir leid für meine Wortkotze,ich hoffe es ist ein bisschen verständlich geschrieben. Bin wie gesagt,ziemlich durch den Wind

Drücker herz

04.06.2015 14:36 • #1


B
Hallo,
Ich höre aus Deinen Worten sehr viel Verunsicherung raus. Ich kenne das Gefühl, oft das Gefühl zu haben, mehr zu wollen als der Andere. Die Frage, die Du Dir stellen solltest, ist doch die:Möchtest Du auf Dauer eine Fernbeziehung? Macht Dich diese Beziehung zum überwiegenden Teil glücklich?
Ich kenne das nur zu gut, dass so lapidare Kommentare kommen, wenn es einem nicht gut geht und man grenzenlos enttäuscht ist. Bei mir war das immer so, dass mir gesagt wurde, ich müsste doch wissen, das er sich Gedanken und Sorgen macht und er das nicht so meint wie er das sagt. Also ansich wieder meine Schuld. Ich versuche gerade zu denken, dass solche Situationen extrem wichtig sind. Und, wenn der Mensch mich liebt, wieso ändert er dieses Verhalten nicht? Andere sagen wiederum, man darf nicht von sich selbst ausgehen und erwarten. Aber sind das nicht essentielle Bedürfnisse?
Wie Du richtig geschrieben hast, kann Dir die Entscheidung Niemand abnehmen, von aussen sieht alles immer sehr klar aus. Vielleicht kommen wir aber auch irgendwann an den Punkt an dem wir wissen, was wir wollen und was wir nicht wollen. Ich habe festgestellt , das mir dabei meine eigene Unsicherheit im Weg stand. Jetzt ist mir die Entscheidung abgenommen worden. Aber, ich glaube, das nicht jede Empfindung aus Unsicherheit entsteht, klar, steigert man sich in manches rein, wäre es dann aber nicht auch manchesmal die Aufgabe des Anderen dies liebevoll zu klären ? Und manche Gefühle sind durchaus real und auch berechtigt. Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du für Dich Antworten findest.

04.06.2015 15:40 • x 1 #2


A


Er kann sich keine Zukunft mit mir vorstellen

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illusion
Danke für deine Antwort!
Und ja,du hast mehr als Recht. Ich bin,was die Beziehung betrifft sehr unsicher. Unsicher wegen der Vergangenheit,unsicher um mich irgenwie auch selbst zu schützen. Nicht zu viel Hoffnung zu haben,damit die Enttäuschung nicht zu groß ist. Die Beziehung macht mich mehr traurig als glücklich. Wenn wir uns sehen bin ich glücklich,aber ich hangel mich von einem Treffen zum Nächsten. Natürlich versuche ich meine Freizeit sinnvoll zu nutzen,aber oft überkommt mich Wehmut und Trauer.
Ich weiß nicht wie lange ich diesen Zustand noch aushalte,zwar war ich es die weg gezogen ist,aber ein Kompromiss wird sich wohl in der nächsten Zeit nicht finden.
Manchmal hoffe ich das ich aufwache und weiß was ich will,das es mir klar wird ob ich kämpfe,oder mir die Entscheidung abgenommen wird.
Ist alles irgenwie verrückt.

04.06.2015 20:50 • #3


Blanca
Zitat von illusion:
Wir hatten auch das Thema über unsere Zukunft, was mir auch einen Rückschlag verpasst hat. Er kann es sich gerade nicht vorstellen mit mir zusammen zu leben,will nicht aus seiner Heimat weg. Ich meinte zu ihm,das es doof wäre,wenn er mit mir zusammen bleibt,obwohl er sich keine Zukunft vorstellen kann. Daraufhin meinte er,das er mich liebt,aber das halt auch manchmal nicht reicht und wenn er merkt das er sich das alles nicht vorstellen kann,es mir mitteilt. Wenn ich das merke,könnte ich das natürlich auch jederzeit sagen.

Fünf Jahre sind eine lange Zeit, um sich darüber klarzuwerden, was man will: Vom Leben ebenso wie von der Partnerin. Immerhin ist Dein Freund ehrlich und flunkert Dir nichts von, von wegen ich muß mich erst mal richtig ausleben, aber in ein paar Jahren komme ich zur Ruhe und dann heiraten wir, bauen ein Haus und gründen eine Familie oder so.

Natürlich ist es möglich, daß das alles noch passiert; vielleicht hat er dieses Leben irgendwann auch mal satt und möchte sich verändern. Aber momentan sieht es eher so aus, als ob er es sehr genießt und daher würde ich da nicht drauf hoffen.

Eure Beziehung erscheint recht unverbindlich und hat auch insofern fast schon Affairencharakter, als Dein Freund sich weder so richtig vor Dritten als Festpartner bekennen mag, noch sonderliche Bereitschaft zeigt, Verantwortung zu übernehmen (s. Krankenhaus).

Du schreibst, daß Du vorhast, Medizin zu studieren. An Deiner Stelle würde ich die Sache noch ein wenig so weiterrennen lassen, mich aber zunehmend auf mich und meine beruflichen Ziele konzentrieren. Das Medizinstudium dauert lange und ist sehr hart. Solltest Du danach in einem Krankenhaus anfangen, werden jahrelang erst mal viele Überstunden auf Dich zukommen. Zugleich wirst Du an der Uni und unter KollegInnen aber auch interessante, neue Kontakte knüpfen können.

Wenn Du das wirklich so durchziehst, kann es durchaus sein, daß sich die Situation in ein paar Jahren völlig umkehrt und es Dein Freund ist, der mittlerweile gemerkt hat, daß Rumtingeln auf Dauer auch nicht alles ist und seßhaft werden will, während Du Dich mittlerweile für einen völlig anderen Menschentyp interessierst und ganz auf dem Karrieretrip bist - sofern Du ihn bis dahin nicht eh längst abgelegt hast.

Ich weiß, der letzte Satz klingt krass. Ist nicht so lapidar gemeint, wie er da steht. Aber im Grunde ist es doch so: Deinem Freund ist sein Job und das damit einhergehende wilde Leben offensichtlich wichtiger als Eure on-off-Beziehung. Mag ja sein, daß er sich das irgendwann mal anders überlegt, aber willst Du wirklich eine Puppe sein, die er in den Schrank zurückstellen und einfach wieder rausholen kann, wie es ihm gerade in seine aktuelle Lebensentwicklungsphase passt? Und mit welchem Recht sollte das eine Einbahnstraße sein?

Ich wäre mir für sowas zu schade. Zudem finde ich, daß Du als Ärztin einmal ein interessanteres Leben wirst führen können als mit einem - bis dahin - alternden DJ, der immer noch nicht erwachsen werden will, oder aber tatsächlich eine 180-Grad-Kehrtwende vollzieht und von heute auf morgen beschließt, nun mit dem Tingeln aufzuhören, seßhaft zu werden und eine Familie gründen zu wollen - leider genau in dem Moment, wo Du gerade Dein Physikum geschafft hast, während er sich nun erst mal einen 08/15-Job suchen muß (oder hat er noch eine andere Qualifikation als DJ?).

Ich denke, allein daß Du 60 km weit weg gezogen bist und Dich jetzt besser fühlst mit Eurem Ding, spricht Bände. Natürlich sind Fernbeziehungen o.k. - ich selbst hatte auch jahrelang mal eine, sogar über Ländergrenzen hinweg und habe sie sehr genossen - aber auf Dauer scheitern sie häufig daran, daß da nichts wirklich zusammenwächst. Kinder gehen gar nicht (es sei denn, die Erziehung bleibt an einem allein hängen) und man ist physisch schlicht nicht füreinander da, wenn mal ernsthafte Probleme auftreten.

Kann man eine Zeitlang mal so handhaben, sicher. Könnte während des Studiums sogar insofern gut gehen, als Du dann nicht soviel vom Lernen abgelenkt wirst. Aber so wirklich der Bringer ist das auf Dauer nicht.

Was mir an dem von Dir geschilderten Verhalten Deines Freundes aufstößt ist, daß es ihm relativ egal zu sein scheint, ob Du bleibst oder gehst. Bleibst Du, ist das o.k. - aber würdest Du Dich entschließen zu gehen, ginge für ihn die Welt auch nicht unter. Das zeigt sich vor allem daran, wie Du Eure unterschiedlichen Reaktionen auf die Trennungszeiten beschreibst: Dir geht es erst mal ein paar Tage schlecht, er hingegen stürzt sich wieder in eine andere Welt.

Schön für ihn, einerseits - im Grunde könnte er seine Bedürfnisse ja kaum besser unter einen Hut bringen als mit einer bislang relativ anspruchslosen On-Off-Freundin wie Dir - aber wenig hilfreich, wenn es darum geht, Eure Beziehung zu festigen und ja: Zukunftspläne zu schmieden.

Ich hatte immer eine stille Grundregel, an der ich festmachte, ob ich meine Beziehungspartner als solche ernst nehme oder nicht: Auch wenn ich keinem je tatsächlich ein Kind anhing, so stellte ich mir doch manchmal vor, ich sei plötzlich ungewollt schwanger geworden und malte mir seine unmittelbare Reaktion aus, sowie das Leben, das wir als Familie führen würden. Würde er sich um das Kind kümmern, sein Anteil an der Hausarbeit übernehmen, es finanziell mitversorgen? Oder würde er genug andere Prioritäten bzw. Problemfelder schaffen bzw. hervorkramen, um immer eine Ausrede dafür zu haben, den ganzen Kram allein an mir hängenzulassen?

Wenn ich letzteres nicht definitiv verneinen konnte, dann war für mich klar, daß das Ganze mehr eine Spaßveranstaltung ist, die man nicht ernster nehmen muß, als der andere auch. Ich will Dich nicht gegen diesen Mann aufhetzen, er war stets ehrlich zu Dir, was seine (fehlenden) Zukunftsabsichten betrifft; natürlich kannst Du es noch ein paar Jahre so weiterlaufen lassen und wer weiß: Vielleicht ergibt sich noch was.

Aber ehrlich gesagt, ich würde nicht die besten Jahre meines Lebens damit verbringen wollen, auf sowas zu hoffen (immerhin seid Ihr schon 5 Jahre on-off zusammen) und dann passiert doch nichts. Du bist gerade jetzt in einem Alter, wo der Beziehungsmarkt zu Deinen Gunsten steht; zudem wirst Du an der Uni bald die Gelegenheit bekommen, passendere Männer kennenzulernen, deren Lebensmodell und -vorstellungen Deinen viel mehr ähneln und mit denen Du Dir das aufbauen kannst, was Dein Freund sich nicht mal vorstellen mag derzeit.

Erscheint das nicht aussichtsreicher?

05.06.2015 08:53 • x 1 #4


illusion
Auch dir Danke für die ehrlichen Worte.
Das Problem ist,dass die Fakten da sind. Sie liegen da,ich erkenne sie. Nur werden sie je im Herzen ankommen,oder muss ich mich zwingen,mein Leben so in die Hand zu nehmen? (Wahrscheinlich gehört sowas zum Erwachsen werden dazu) Für ihn ist es bequem und ich denke auch das er so weiter machen würde. Nur ist da was in mir,was mich unglücklich werden lässt. Ich zweifel an mir,ob ich zu viel verlange,zu kompliziert bin. Es liegt jetzt einfach in meiner Hand,zu entscheiden,ob ich warte das es bei ihm Klick macht,aber soll ich noch 5 Jahre darauf warten?
Ich fühle es ja auch so, es ist ok wenn ich da bin,aber wenn ich nicht dabei bin ist es halt auch ok und ja,das kratzt an mir. Dadurch bin ich auch oft eifersüchtig.Mein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sind nie sonderlich groß gewesen,aber in den letzten Jahren ist es immer mehr geschrumpft. Es klingt sehr egoistisch und unreif von mir,aber diese Vorstellung,das er all das,was er bei mir nicht kann,plötzlich bei einer anderen kann...das raubt mir den Verstand. Auch wenn ich ihm das Glück gönnen sollte,sein Deckelchen zu finden,es macht mich fertig.
Das schlimme daran ist auch immer,das man sich trennt,ich leide,er sich ablenkt. Ich kämpfe mich nach oben und es fängt an ihm schlecht zu gehen und plötzlich kämpft er. Ich bekomme Liebesbriefe, Überraschungsbesuche,Konzerttickets und Liebesschwüre das ich DIE bin mit der er alt werden will.
Ja,ich weiß,es sind leere Worte auf die man sich letztendlich einlässt,aber die Hoffnung ist groß das er es doch irgendwann merkt.
Ich weiß,das er mich liebt und das ich ihn liebe und wir auf einer Wellenlänge sind,aber ich habe keine Kraft mehr. Psychisch und körperlich. Dieser Schritt zu sagen Du das war´s beschert mir Heulkrämpfe. Das ich uns das Herz breche.
Vielleicht ist auch viel Selbstmitleid dabei,ich weiß es nicht. Manchmal wäre es wohl einfacher sich zu entlieben. Ich habe ja bereits Schritte unternommen, mich zu lösen,ich bin weg gezogen,weil ich ja einen Neustart wollte,aber ich hab ihn wieder mit genommen, in mein neues Leben und da sitze ich nun.

05.06.2015 22:50 • #5


P
Illusion..

ich muss deine Zeilen erst sacken lassen.
vielleicht kann ich dazu was noch was schreiben, vielleicht auch ncht..

auch wenn unsere Geschichten doch so anders sind, sind sie doch so ähnlich..
nur, dass wir nicht mehr zusammen sind..
wobei ich gar nicht weiss, ob er weiss, dass es endgültig ist..

ich weiss gar nicht, was ich mmit den Zeilen mitteilen will, vielleicht nur:
i`m with you, sister!

05.06.2015 23:28 • #6


illusion
Peppina...ein I´m with you, sister hat mich zum lächeln gebracht. Es beruhigt zu wissen das auch andere sowas durch machen.
Und ja,das mit dem endgültigen Schluss machen ist ja so eine Sache. Meistens finden diese Kerle ja immer wieder einen lockeren Stein in der sorgfältig aufgebauten Mauer.(Dabei ist man im Mauern bauen doch soo geübt,andere Männer schaffen es ja auch nicht durch.)
Alles Liebe!

05.06.2015 23:51 • #7


P
Schön

diese Art Beziehung, indem der andere so viel Freiheit hat und man selber das irgendwie auch völlig toleriert, stößt bei vielen ja auch auf Erstaunen bis Entsetzen...
daher fühlte es sich eben bei mir auch sehr zum lächeln an, als ich deinen Text gelesen habe...

Gute Nacht

06.06.2015 00:01 • #8


Blanca
Zitat von illusion:
Nur werden sie je im Herzen ankommen,oder muss ich mich zwingen,mein Leben so in die Hand zu nehmen?

Es ist letztlich eine Frage des Leidensdrucks.

Du hast doch sicher Vorstellungen, was Du Dir von davon erwartest, eine Beziehung einzugehen und sie zu führen. Natürlich kann kein Mann alle Erwartungen erfüllen, man selbst umgekehrt wohl auch nicht. Aber wenn man unterm Strich kaum noch erkennt, was von den eigenen Vorstellungen übrig bleibt und feststellen muß, daß man sich eigentlich ständig innerlich verbiegen muß, damit die Beziehung überhaupt noch fortgeführt wird, dann ist wohl der Moment gekommen, die Notbremse zu ziehen.

Vielleicht ist dieser Punkt bei Dir noch nicht erreicht. Muß ja auch nicht.

Von außen kann und will ich dazu nichts feststellen. Denn das muß Du wirklich selbst abwägen und dann auch allein entscheiden, ob und wann es Dir reicht, bzw. reichen wird.

Zitat:
Für ihn ist es bequem und ich denke auch das er so weiter machen würde.

Gut, dann kannst Du in Ruhe abwägen und mußt Dich nicht unter Druck setzen dabei.

Zitat:
Nur ist da was in mir,was mich unglücklich werden lässt. Ich zweifel an mir,ob ich zu viel verlange,zu kompliziert bin. Es liegt jetzt einfach in meiner Hand,zu entscheiden,ob ich warte das es bei ihm Klick macht,aber soll ich noch 5 Jahre darauf warten?

Du bist nicht zu kompliziert, sondern Eure Vorstellungen, wie man eine Beziehung miteinander führt, sind nicht kompatibel genug. Weder kann man ihm vorwerfen, daß er erst mal sein Partyleben für ein paar Jahre genießen will - zumal wenn er sich damit ein gutes Auskommen schafft (ist ja nicht so, als liege er jemand auf der Tasche damit) - noch Dir, daß Du Dir auf Dauer keine On-Off-Beziehung wünschst.

Nicht wenige Menschen erwarten vom anderen, daß er sich spätestens nach 2 Jahren Beziehungszeit entscheidet, ob er mit ihnen zusammenzieht oder nicht. Andere wollen spätestens nach 3-4 Jahren verheiratet sein und dann auch zügig anfangen, eine Familie zu gründen, damit sie keine alten Eltern werden und danach nochmal beruflich durchstarten können.

Was würde Dein Freund wohl davon halten, wenn er sich erst mal mit solchen Vorstellungen konfrontiert sähe? Eben.... deshalb ist er auch mit Dir zusammen: Du bist für ihn nämlich alles andere als kompliziert, Du bist - bisher jedenfalls - vielmehr recht anspruchslos gewesen, was das betrifft.

Zitat:
Ich fühle es ja auch so, es ist ok wenn ich da bin,aber wenn ich nicht dabei bin ist es halt auch ok und ja,das kratzt an mir.

Man könnte es natürlich auch positiv sehen: Der Mann weiß sich allein zu beschäftigen und klammert nicht. Aber ich lese aus Deinen Zeilen ein wenig heraus - und ich bitte das zu korrigieren, wenn ich mich täuschen sollte - daß er auch deutlich heraushängen läßt, daß Deine Abwesenheit eben auch o.k. ist. Woran liegt das? Wäre da ein Mißverständnis denkbar? Siehst Du eine Möglichkeit, das mit ihm gemeinsam zu bearbeiten?

Zitat:
Mein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sind nie sonderlich groß gewesen,aber in den letzten Jahren ist es immer mehr geschrumpft.

Zitat:
Ich weiß,das er mich liebt und das ich ihn liebe und wir auf einer Wellenlänge sind,aber ich habe keine Kraft mehr. Psychisch und körperlich.

Mit anderen Worten: Die Beziehung wirkt sich sehr destruktiv auf Dich aus. Ist Deinem Freund eigentlich bewußt, wie sehr? Hast Du ihm das je so geschildert, wie uns hier im Forum?

Zitat:
Ich habe ja bereits Schritte unternommen, mich zu lösen,ich bin weg gezogen,weil ich ja einen Neustart wollte,aber ich hab ihn wieder mit genommen, in mein neues Leben und da sitze ich nun.

Wie gesagt: Du stehst nicht unter akutem Trennungsdruck. Vielleicht solltest Du es lockerer angehen und Dir einfach sagen, daß Du ab jetzt die Regisseurin in Deinem Leben bist. Dein Leben einfach leben, studieren, Dich in die Uniwelt stürzen, neue Kontakte knüpfen, pauken, Prüfungen überstehen, Praktika machen, dazwischen ein wenig sporteln, etc.

Womöglich ergibt sich so ganz subtil, aber stetig der Abstand, den Ihr beide braucht, um Euch entweder völlig entspannt voneinander lösen zu können, oder ihn an den Punkt zu bringen, wo er merkt, daß er dabei ist etwas zu verlieren, das er nach eigenen Worten eigentlich liebt und womit er alt werden möchte: Dich.

Mach Dir bitte nicht mehr Druck als nötig damit. Du mußt Dich nicht sofort trennen, aber Du solltest mehr auf Dich achten und auf das, was Dir gut tut. Das gilt auch und gerade für angehende Mediziner, denn als Ärztin wirst Du eines Tages einmal sehr viel Leid ausgesetzt sein und wirst dann Schutzmechanismen brauchen, mit denen Du Dich dagegen abschirmen kannst, um nicht auszubrennen davon.

06.06.2015 15:42 • #9


shyindi
Ich befand mich bis vor 2 Tagen in der änlichen Situation.
3,6 Jahre Beziehung offiziell. Inoffiziell waren wir davor schon 5 Jahre zusammen; nur bekannte er sich nicht zu mir.
(Das könnte Dir jetzt Hoffnung machen das er sich wenigstens dazu bekennt eine Beziehung zu haben)
Insgesamt nun 9 Jahre eine sehr schöne Zeit, wenn wir beisammen waren! Doch arbeitet er in seinem Traumberuf auf Montage. Dies handelte sich meist nur um eine Woche selten bis zu 4. Allein das Problem das man Beziehung nach Zeitplan macht frisst ein auf. Ich steckte zurück nur um die Wochenenden mit ihm zu genießen. Allerdings ist so ein We nicht lang und er hat ja noch Freunde, die er nicht vernachlässigen will. Dies sind nicht unbedingt unseren gemeinsamen sofern ließ ich, um nicht als Klammeraffe zu wirken, ihn auch da die Freizeit genießen. Da wir aber getrennte Wohnungen haben war ich nun immer wieder bei ihm als Dauerbesuch quasi eingesperrt. Klar ich weiß mich zu beschäftigen nur konnte ich nicht all meine Hobbies mitnehmen-zu mir selbst stets zwischendurch zu fahren war mir zu teuer. Für ihn organisieren (Haushalt, Essen,..) hat man zwischendurch gerne gemacht, doch sollte es nicht selbstverständlich sein.
Die Woche über ertrug ich es das Telefon zu drücken als mich von seiner starken Schulter trösten zu lassen. Worte sind nicht immer hilfreich, manchmal wünscht man sich eine Geste/vertrauensvollen Blick/Umarmung...die man aber über das Telefon schlecht komunizieren kann und/oder es häufig auch falsch verstanden wird am anderen Ende. Den Moment bis zur Klärung zu halten ist schwierig,da man sich in den Zeiten wo man sich sieht ja auch wenig belasten möchte. Somit redet man auch weniger über evtl.Sorgen sondern genießt mehr die Zeit miteinander, wenn man sich sieht.
Auch schön wenn man nur die guten Seiten in einer Beziehung miteinander teilt und man in den Alltag flüchten kann, wenn dann Sorgen hochprodeln und in der gemeinsamen Zeit dann wieder auftanken... Er hätte auf diese Weise weitermachen können.
Mich hat es innerlich zerfressen.
Ich wollte eine gemeinsame Zukunft, wenigstens zusammenziehen, gemeinsam Pläne schmieden und Sorgen teilen. Nicht nur im Hier und Jetzt leben.
Vor 2 Tagen hat ich den Mut es zu beenden. Eine Trennung unter Tränen beiderseits. Er liebt mich, doch reicht das wohl nicht aus um einen Kompromiss für eine gemeinsame Zukunft zu finden. Momentan kann ich nicht behaupten das es mir besser mit dieser Entscheidung geht es ist ganz grausam. Ich hatte Pläne an dessen Umsetzung mich nun eigentlich nichts mehr hindert, doch fühl ich mich wie gelähmt. Vernünftig denke ich die richtige Entscheidung gemacht zu haben. Ich weiß auch das ich mein Leben alleine meistern kann/ bisher ja auch musste da er mich nicht so unterstützte.
Vielleicht ist es noch zu früh aber ich hatte mir mit dieser Entscheidung Erleichterung erhofft von dieser Hin- und Herzerissenheit.Was ich aber unterschätzt habe, ist das Er mein Halt war.

06.06.2015 22:36 • #10


H
Das wird dich jetzt nicht freuen, aber ich sehe viele Parallelen zu einem Verhältnis, das ich vor wenigen Tagen beendet habe - allerdings handelte es sich dabei um meine Affäre, die die Trennung von seiner Freundin nicht wollte.

Du schreibst es selbst, und so kommt es mir vor - wie eine Affäre ohne Verpflichtungen. Wie etwas, an dem er sich bedient, ohne groß dafür zu geben (tut mir leid, wenn ich das so hart sagen muss). Natürlich gibst du weiter nach, weil du tiefe Gefühle für ihn hast und weil du ein Stück weit von ihm abhängig bist - er fördert das, indem er dir immer wieder ein Zuckerl (schöne gemeinsame Zeit) hinwirft und sich bei Problemen nicht blicken lässt. Das mit dem Krankenhaus finde ich ein extrem krasses Beispiel dafür und das ist keine Lappalie in meinen Augen. Er lässt dich alleine, sogar wenn es dir schlecht geht (kenne ich auch, er wollte mir lieber ein Taxi ins Krankenhaus bezahlen, anstatt als Ex-Sanitäter selbst mal nach mir zu schauen), das ist nicht zu entschuldigen.

Dass du als Freundin nicht in Online-Netzwerken auftaucht, könnte ein weiterer Indikator sein, muss es aber nicht. Immerhin sind alle Freunde und Bekannte über eure Beziehung im Bilde, manch einem liegt es eben nicht, das groß auszubreiten. Mein Bruder ist Musiker, und ihm würde es nie einfallen, öffentlich Fotos von seiner Freundin zu posten, die er sehr liebt. Schadet der Karriere vielleicht im Zweifel eher.

Den Satz Liebe allein reicht nicht kenne ich ebenfalls nur zu gut... Ich glaube nicht, dass das ein gutes Zeichen ist und zwar in keiner Beziehung. Der Satz müsste heißen Liebe ist nicht alles, ABER sie ist genug, um daran zu arbeiten, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Das tut er nicht (!)

Es ist wichtig, dass du dich auf dich konzentrierst und von ihm loskommst. Das mag jetzt noch nicht gehen, aber der Leidensdruck wird wachsen und irgendwann wirst du diesen Schritt gehen. Ich glaube nicht, dass du mit dieser Beziehung auf Dauer klar kommen wirst, weil ihr sehr unterschiedliche Vorstellungen davon habt, wie das Ganze aussehen soll - nicht nur im Großen (Zukunft), sondern auch im Kleinen. Es ist wichtig, dass du rausfindest, was DU möchtest und ich denke, das klappt nicht, solange du dich aus der Abhängigkeit nicht befreist und wieder Mensch wirst, anstatt Schatten. ER richtet sich schließlich auch nicht nach dir, warum solltest du dich nach ihm richten?

Sicherlich mag durch eure On-Off-Beziehung zwischen euch viel kaputt gegangen sein und dieses ständige Hin und Her hat vermutlich auch dazu geführt, dass er Trennungsversuche deinerseits nicht ernst nehmen wird - deshalb solltest du, wenn du dich trennst, das auch wirklich durchziehen, zur Not mit völligem Abbruch jeglicher Kontakte. Mach zur Not einen Plan, was du beruflich vorhast, wie du deine Privatleben gestalten kannst und dann langsam, Schritt für Schritt. Du hast eine Zukunft vor dir, die besser ist als das.

Ich wünsche dir viel Glück!

06.06.2015 23:19 • x 1 #11


H
Noch etwas: Dieser Krampf liegt nicht an dir, wie auch schon vor mir geschrieben wurde. Du bist nicht falsch, deine Erwartungen sind nicht falsch, sondern ihr liegt zu weit auseinander in dem, was ihr wollt. Ich glaube fest daran, dass in einer wirklich guten Beziehung offen kommuniziert und GEMEINSAM gearbeitet wird, dass die Ängste, die du hast, gar nicht erst entstehen und solche Regelungen des Kontakts gar nicht erst getroffen werden müssen. Und vielleicht findest du so etwas irgendwann und ich vielleicht auch.

06.06.2015 23:25 • #12


A


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